Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll..

#1
Hej erstmal..
Ich bin neu hier und wollte mal einmal kurz von mir erzählen und vllt finde ich ja jmd der mir helfen kann/mit dem ich reden kann/der vllt auch so ein Problem hat.

Alles angefangen hat es mit der Trennung von meinem Freund. Wir waren über ein Jahr zsm und ich habe bis zum Schluss nicht gemerkt, dass er die letzten Monate schon mit einem anderen Mädchen geschrieben hat. So kam er auch mit ihr zsm, aber mir ins Gesicht sagen konnte er es nicht. Ich hatte bis dahin meine Essstörung unter Kontrolle (seit der 5. Klasse jeden Tag wiegen, Essensplan, viel Sport usw.)
Danach ging alles den Bach runter.

Ich habe x Wochen nichts mehr gegessen, habe aber nie Sport oder so gemacht, weil ich zu schwach war. Man hat mir auch gesagt, dass ich Gewicht verloren habe und und und. Dann fing meine Familie an sich Sorgen zu machen und mir wurde gedroht mit Therapien etc. So habe ich wieder angefangen zu essen.

Aber richtig akzeptieren kann ich es nicht.
SCHULDGEFÜHLE, dieses Wort beschreibt mein Leben. Ich habe nicht mal richtige Fressanfälle sondern erbreche nach jeder Mahlzeit, egal was, ob Obst oder Gemüse. Ich kann es nicht ertragen wenn mein Bauch "dick" ist und ich mich voll fühle. Ich kann gar nichts mehr dagegen tun.

Ich sitze am Tisch und esse und denke mir "okay du schaffst das jetzt, du brichst nicht danach" und dann denke ich wieder zu viel nach, zähle Kalorien und dann kommt eins zum anderen und ich bin wieder im Bad..

Ich hab keine Kraft mehr und kann das nicht mehr. Dazu kommt, dass ich vegan lebe seit einem Jahr und mir immer mehr Verbote ausspreche. Wenn ich was unveganes esse, kriege ich so starke Selbstzweifel und Schuldgefühle, als hätte mich das alles in der Hand.

Meine Familie weiß nichts davon, vielleicht ahnen sie es. Meine beste Freundin ahnt auch was. Ich habe Angst, dass ich es nicht unter Kontrolle kriege, da ich jetzt im Sommer für ein Jahr in Ausland gehe und dort möchte ich nicht über der Toilette meiner Gastfamilie hängen..

Kann mir vllt jemand helfen oder kennt sich aus?

Danke [/img][/img]danke

Re: Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll..

#2
Hi, also ich bin auc neu hier und verstehe deine Probleme total.
Also ich hatte Magersucht, als ich mich von meinem Freund vor ungefähr drei Jahren trennte, das ging schnell in Bulimie über und naja jetzt ist es schon lange so und kaum noch zu ertragen. Ich esse auch vegan und gestatte mir nichts anderes, außer wenn ich Fressanfälle habe, dann esse ich Unmengen Käse und Butter usw.
Ich fühle mich auch total allein mit dem Problem..

Re: Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll..

#3
Du meinst, es wurde dir mit Therapie "gedroht" - was ist denn so schlimm daran?
Wenn du was ändern willst in deinem Leben, wirst du an einer guten, intensiven Therapie nicht herum kommt. Damit du wieder ein Leben hast.

Und was das Vegane angeht - ich selbst lebe vegan, allerdings nicht wegen der ES sondern aus ethischen Gründen und wenn ich dann sowas les - sorry, aber vegan hat nix mit Diät zu tun, und wenn du dann all die tierischen DInge in dich stopfst wenn du nen FA hast, hat das nix mit vegan zu tun sondern es ist eben ein Deckmantel, um Verbote auszusprechen. Denn sonst könntest du es ja sonst nicht essen - ich würde NIE Fleisch essen, ,egal was für einen FA ich habe.

Also wenn du WIRKLCIH nicht über Klo der Gastfamilie hängen willst, würde ich mir Therapie suchen. Nicht als Bestrafung, sondern weil du es dir wert sein solltest, dass es dirbesser geht. Und von allein da raus haben es noch die wenigsten geschafft...
Weltenbummlerin auf der Suche nach dem ICH

Re: Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll..

#4
Bist du dir sicher, dass nun die richtige Zeit ist, um für so lange Zeit ins Ausland zu fahren? Ich will dir keinen Traum kaputt machen, aber vielleicht brauchst du erst einmal eine komplette Auszeit, um aus diesem Teufelskreis von Verboten, Schuldgefühlen, Selbstzerstörung herauszukommen. Viele hier waren in einer Klinik, ich auch, und bin extrem froh, dass ich es gemacht habe. Natürlich bedarf das viel Vorarbeit (sich den Eltern anvertrauen, eine Klinik aussuchen, anmelden, etc.). Das ist total schwer. Aber: Nichts, was sich zu haben lohnt, fällt einem in den Schoß.
Du wirst dich früher oder später jemandem anvertrauen müssen. Wenn du das, was mit dir passiert, verheimlichst, wird es nur noch schlimmer. Heimlichkeit ist der Treibstoff jeder Sucht (in unserem Fall Ess-Brech-Sucht), das hab ich in der Klinik gelernt. Und da ich nie wieder will, dass die Kotzerei so stark wird, halte ich mich an den Spruch.

Darf ich fragen, wie alt du bist? Sagt ja oft viel über die Lebenssituation aus :)

Alles Liebe.