Re: Wer ich bin und was ich hier mache

#1
In manchem sind wir uns ähnlich, ich bin zwar 6 Jahre älter aber ich pendele auch zwischen uviel und u wenig, nur bei mir kommt hinu, daß ich eindeutig zu schwer bin. Das leben macht auch mir wenig Spaß, weil alles darum kreist, essen oder nicht; sich übergeben oder nicht.
Es wäre schön, wenn Du etwas mehr von Dir schreibst; würde mich freuen

Re: Wer ich bin und was ich hier mache

#2
Hi liebe Tänzerin,
schön dass du zu uns gefunden hast.
Du hast dein Ziel vor Augen: normal Leben, das Teenager-sein ausleben, mit Jungs Spaß haben, feiern gehen --> normal sein ohne andauernd an das Gewicht und essen zu denken.
Genau das musst du dir immer vor Augen halten wenn du wieder schlechte Tage hast.
Ich habe auch eine leichte Wochenende-phobie: alkohol, essen auf partys usw. alles Kalorien ohne Ende. Aber will ich mir allen Spaß am jung sein von meienn Kalorien-Ängsten kaputt machen lassen? nein! ein gesundes Mittelmaß mit viel Sport ist schwierig aber möglich. Man muss die Gesundheit und Spaß über die ES (essstörung) stellen. Inzwischen habe ich sogar festgestellt, das man am Wochenende nicht unbedingt zunehmen MUSS nur weil man feiern geht, oder dass man selbst mit normalen Mahlzeiten abnimmt. Kopf hoch!!

Warum haben die ersten Erfolge der Therapie nicht angehalten?
Hast du es schon mit Selbsthilfe-Büchern probiert? Die haben mir so viel geholfen!

sind deine FAs (Fressanfälle) häufig? sind es normale Mengen, die dir zu viel vorkommen? oder riesige Berge an essen?
wie ist es mit Essen in der Öffentlichkeit?

Denk immer daran, wie viel Zeit und Lebensfreude du haben wirst, wenn nicht die ganze Freizeit voll ist mit Sport, hungern oder essen.

Liebe Grüße
Thief Lady :roll:
Lass uns gemeinsam wieder aufstehen,
Morgen ist ein neuer Tag, und Übermorgen auch

Re: Wer ich bin und was ich hier mache

#3
Es ist ein ziemlich normaler Krankheitsverlauf, den du da hast.
Erst Magersucht (bei den meisten ist diese Phase recht kurz und geht oft schon mit kotzen einher), dann rutscht man in die Fressanfälle und die meisten damit in die Bulimie. Du bist scheinbar in eine Fresssucht mit gelegentlichen Kompensationen gerutscht. Im Endeffekt ist (fast) jede Bulimie ja eine gescheiterte Magersucht aus mangelndem Willen.
Jetzt ist die Frage, ob du genügend Disziplin aufbringst, durchgehend normal und genug zu essen, um dein Essverhalten wieder zu normalisieren.

Warum kannst du denn vor Lehrern etc. nicht essen?
Denen ist es doch wirklich wurst, ob, was und wie viel du isst, die haben genügend wichtige Dinge, um die sie sich kümmern.

Warum würde dir eine Klinik "schlecht tun" (den Ausdruck gibt's im Deutschen übrigens nicht)?
Ist das eine Rechtfertigung vor dir selber, warum du nicht gegangen bist?
Oder geht es dir wie vielen anderen Fresssüchtigen/atypischen Bulimikerinnen, die sich nicht als "richtig" essgestört ansehen, weil sie ja weder UG haben, noch kotzen?

Re: Wer ich bin und was ich hier mache

#5
Hallo Tanzende,

Und wie recht du hast! Wir sind soooooooooo viel mehr als die Essstörung.
Weil wir ohne sie ausreichen.- nicht nur ausreichen! Wir sind eine Bereicherung für diese Welt und das sollten wir auch leben!
Es macht keinen Sinn sich klein zu machen! Leuchten sollen wir! damit wir anderen damit die Möglichkeit geben, dasselbe zu tun.

Ich arbeite im Moment mit dem Selbsthilfebuch "Die Bulimie besiegen" und es hilft mir.

habe mich allerdings bei einer stationären Therapie angemeldet, falls ich die Esstörung bis zum zeitpunkt der Aufnahme(6-12 Monate wartezeit) nicht besiegt haben sollte (und darüber will ich mir dann auch sicher sein...), werde ich Therapie machen....

Lass dir sagen von jemandem der schon 10 Jahre damit zu kämpfen hat: je früher du dir hilfe suchst, desto besser.
und es ist keine Schande Hilfe anzunehmen...Ich dachte immer Therapie...dann verpass ich dies und jenes... aber du verpasst das Leben wenn du dir weiterhin Schaden zufügst.. das hast du nicht verdient...du bist mehr wert als das...

Ich wünschte ich hätte viel früher den Mut und die Selbstliebe aufgebracht, mich in sationäre Therapie zu begeben....Ich hätte mein Leben sinnvoller nutzen können... aber die Vergangenheit zu betrauern bringt rein gar nix...ich schau nach vorn. dem leben ohne Bulimie entgegen. dem Menschen der ich eigentlich bin...

und vl hatte es ja auch sein gutes... ich kann vl mal Menschen die dasselbe durchmachen helfen rasuzukommen.... dafür muss ich es aber selbst schaffen!