Seite 1 von 1

Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Aug 26, 2015 20:27
von Purple
Hallo zusammen
ich bin wieder mal da, habe vor 16 Jahren leider den Start mit der ES gehabt und früher oft mitgelesen.
Nach einem kurzen Spitalaufenthalt nach einem FA, den ich nicht ... konnte, habe ich mich beim Arzt gemeldet, der mich dann mit einem Kompetenzzentrum für ES anmeldete. Nun habe ich aber Bammel... ich habe einen Terminplan bekommen, den ich so nicht einhalten kann mit Arbeit, Studium (noch bis Sommer) und eigenem Pferd, das täglich Betreuung braucht, weil es einen Stoffwechseldefekt hat... das schaffe ich nicht alles. Teilweise sind die Termine während meiner Arbeit oder der Studienzeit, da habe ich feste Präsenzzeit.
Studium für die Zeit verlängern geht nicht, weil ich damit Freund und Vater finanziell etwas belaste und ich das unbedingt abschliessen will... mag nicht länger daran herumkauen. Und mein Pferd ist meine Herzensangelegenheit. Mein Ein und Alles.
oh jeee....
es gibt Ernährungsberatung, Therapie, ärztliche Untersuchung und Körperwahrnehmung. Wäre ja toll, wenn das nicht mit dem Rest kollidieren würde, da die Termine ohne Absprache getroffen werden. Wöchentliche Sitzung wäre machbar und zwischendrin Ernährungsberatung.
Geht oder ging es jemandem ähnlich?

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mo Aug 31, 2015 15:27
von cooky
Hallo!

Ich verstehe dich gut. Da kollidieren jetzt zwei wichtige Elemente in deinem Leben: Gesundheit - Ausbildung.

Und ja natürlich sollte die Gesundheit immer an erster Stelle stehen! Ich weiß nicht in wie weit du mit deiner Krankheit belastet bist und wie du dich selbst einschätzt.

Für mich persönlich ist meine Ausbildung und mein Beruf immer so ein wichtiger Eckpfeiler gewesen, da ich ohne diese Stütze sehr unter Zukunftsängsten gelitten hätte und diese Angst sicherlich nicht zur Gesundung beigetragen hätte.

Daher war es für mich wichtig, dass sich beides miteinander vereinen lässt. Mir persönlich war bewusst, dass das sicher auch schwierig sein kann, jedoch hätte für mich ein komplettes verlassen meines normalen Lebens eine viel höhere Belastung bedeutet. Daher bin ich nicht in eine Klinik gegangen oder habe ein straffes Programm besucht, sondern nebenbei eine Therapie gemacht, die sich mit meinem Alltag vereinbaren ließ.

Einen Tipp geben kann ich dir nur schwer. Wenn es eine akute Lebensgefährdung gibt dann liegt die Antwort auf der Hand --> auf jeden Fall sofort mit dem kompletten Programm beginnen.

Ich selbst hatte mit der Bulimie schwer zu kämpfen, aber habe noch Wege heraus gesehen und daher für mich die Notwendigkeit einer so intensiven Therapie nicht gesehen. Ob sich das für die Zukunft bewährt weiß ich nicht, jedoch hätte ich mir die Aufgabe vom Studium und/oder Arbeit einfach nicht vorstellen können. Ich wollte nicht den letzten Rest "Normalität" aus meinem Leben streichen.
Aber vielleicht brauchen das manche Personen einfach auch. Den Alltag komplett verändern und dann die Zeit und die "Entstressung" dafür zu nutzen sich nur auf sich zu konzentrieren und gesund zu werden ;)

liebe Grüße,
Cooky

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Di Sep 01, 2015 19:40
von Purple
Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich konnte das Erstgespräch vorverschieben, morgen... ich werde meine Essprotokolle mitnehmen und den Terminplan habe ich dabei. Mal sehen, was sich arrangieren lässt, von den vielen Terminen her. Vielleicht findet sich eine gute Lösung.
Durch das Studium habe ich sehr viel Arbeit. Ich hoffe, mich dadurch einfach voll auf die Ernährungsberatung zu verlassen und die Gedanken dem Studium, der Arbeit und dem Pony zu widmen. Gemischte Gefühle habe ich schon, ob ich die Mehrfachbelastung schaffe, aber ES ist ohne Thera schliesslich auch eine... Gerne hätte ich schon was Fixes bei mir in der Nähe, statt zu vielen unterschiedlichen Terminen eine halbe Stunde weg..

Ich will mir die Normalität auch nicht nehmen lassen, die Struktur.. etwas Bammel habe ich vor dem medizinischen Check, denn leider spüre ich die Folgen mittlerweile.

Du schreibst tolle, ermunternde Texte, habe ich gelesen :) . Wie hast du den Part mit der Ernährung gemacht? Mit oder ohne Beratung?

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Di Sep 01, 2015 21:22
von cooky
Hallo ;)

Ja also dass der Anfang jetzt besonders mühsam ist wird sich leider nicht vermeiden lassen. Aber du weißt ja was dein Ziel ist und das wird es dir wert sein und du wirst das schaffen, da bin ich mir sicher!

Fürchte dich nicht vor der medizinischen Untersuchung. Weil wenn man es ganz sachlich betrachtet: Besser die "Schäden" und "Baustellen" kennen als herumzulaufen ohne Bescheid zu wissen, was alles nicht in Ordnung ist oder sich darüber Sorgen machen zu müssen. Natürlich ist das anders, wenn es um einen selbst geht, das versteh ich schon. Aber je früher mögliche körperliche Probleme erkannt werden, desto besser kann geholfen werden. Und grundsätzlich sind Ärzte auch dafür da und verurteilen nicht, sondern helfen.
Es gibt natürlich so spezielle Ausnahmen, aber ich glaube nicht, dass sich diese dann an so einem Therapiekonzept beteiligen ;)

Ich persönlich habe keine Ernährungsberatung hinzugezogen, da für mich persönlich nie das Essen an sich das Problem war, sondern mein Verhältnis zum Essen...
Um normale Mengen wiederzufinden habe ich eine Zeit lang Kalorien gezählt. Das gab mir Sicherheit und Orientierung und mit der Zeit hat sich mein Körper wieder eingependelt und ich habe es immer mehr weggelassen.
Leider haben mich dann ziemlich viele Belastungen auf einmal erwischt, besonders die Krankheit meiner Mutter und ich fand mich nach über einem Jahr wieder in der Krankheit, leider.

Dieses Mal habe ich keine Kalorien gezählt. Denn im Grunde weiß ich was normal ist und kann meinem Körper hierbei gut vertrauen ;)
Ich möchte nicht wieder nach Plänen leben... ich möchte jetzt einmal einfach Essen genießen, nicht wieder Vorschriften folgen und es funktioniert bisher sehr gut.
Außerdem fürchte ich wäre ich zu inkonsequent Pläne zu verfolgen, wenn ich gerade Gusto auf etwas ganz anderes habe, als am Plan steht. Aber da ich nicht im Untergewicht bin, ich weder zu- noch abnehme und mich fit fühle, glaube ich dass es so jetzt ganz gut passt.


ABER: ich hatte einfach das Angebot auch noch nicht, mich dahingehend beraten zu lassen. Würde ich dieses Angebot nutzen können, dann würde ich es auf jeden Fall probieren. Schaden kann es ja nicht und ich würde es sehr interessant finden, was so offiziell für mich ein guter Ernährungsplan wäre ;) Neugierig bin ich ja doch.
Also nutze es und schau was du für dich nehmen kannst, probier Neues aus, lass es nur nicht wieder zu sehr zu einem Druck werden, denn alles was drückt, drängt ein wenig in Richtung Fressanfall. Zumindest war das bei mir so ;)

Liebe Grüße,
Cooky

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 02, 2015 11:38
von Complessa
Du konzentrierst dich auf dein Studium, deine Arbeit und dein Pony und die Ernährungsberatung und die Thera werden die ES schon richten?
Ähäh, is nicht.
Wenn du so anfängst, wird das sicher nix. Wenn du keine Zeit und keine Energie in eine Therapie und damit die Bekämpfung deiner Krankheit stecken willst, dann lass es.
Dann is es halt so, dass dir dein Pferdchen und dein berufliches Fortkommen im Moment wichtiger sind als das Loswerden deiner Essstörung.

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 02, 2015 12:54
von Purple
Ich meine das anders. Ich würde mich voll und ganz auf die EB einlassen und der Therapeutin und dem Körper vertrauen, egal ob ich zunehme oder nicht und eben nicht gegensteuern wollen. Die frei gewordene Energie, weil ich dann nicht aufs Essen konzentriere oder auf FA, wäre dann einfacher dem Bücherlesen oder Schreiben einzusetzen.
Ich bin 35 und eingespannt, ich mag auch das Stück Normalität durch Arbeit, die ich liebe und mein Pony, das mir emotional sehr hilft und bei dem ich auch nachdenken, entspannen und ich-sein kann. Da geht es mir gut.
Das Problem ist nur etwas, dass ich Termine halt einfach vorgesetzt bekam und die während der Arbeitszeit sind oder meiner Präsenzpflicht. Ich hätte schon freie Stunden, was bei einer Psychotherapie, wo ich mal angefragt hatte, durchaus gut aufginge.
Zudem habe ich die Termine grösstenteils irgendwie arrangieren können. Heute versuche ich, ob ich noch was verschieben kann und ansonsten tanze ich beim Studienleiter an, ob es da eine Möglichkeit gibt.

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 02, 2015 13:57
von Christie
Die "freigewordene Energie" wirst du wahrscheinlich nicht zum Bücherlesen oder Schreiben einsetzen können. Du wirst, im Gegenteil, ne Menge Energie brauchen, um mit dir, deinen Gefühlen, deinem Körper, deiner Entwicklung, der Thera klarzukommen.
Du stellst dir den ganzen Komplex Therapie recht einfach vor, oder?

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 02, 2015 20:55
von cooky
Hallo!

Also ein paar Abstriche wirst du machen müssen... Ich habe in der Zeit in der ich in Therapie war sehr viel Zeit für mich gebraucht und mir diese genommen. Ich hatte das Glück, dass ich bei weitem nicht so beansprucht war wie du es momentan bist. Ich war teilzeitbeschäftigt und hatte ansonsten keine Verpflichtungen. Und glaube mir, selbst das war manchmal schon genug in der Kombination mit dem was die Therapie halt doch mit einem macht.

Irgendwie dürfte ich den Fakt überlesen haben dass du studierst und arbeitest und dein Pony hast. Das ist natürlich echt ein straffes Programm.

Da würde ich glaube ich Pony und das Studium doch etwas hinten anstellen. Denn so schlimm es klingt, du hast schon so viel Zeit verloren, da solltest du wirklich alle Zeitressourcen nutzen die dir möglich sind.

Und denkst du nicht, dass es deinem Freund und Vater 100 Mal lieber ist, sie helfen dir noch ein wenig länger über die Runden, als dass sie dich an die Krankheit verlieren? Also ich glaube die Frage beantwortet sich von selbst :)

Und dein Pony, ich verstehe dich ja, es gibt Kraft, aber es kostet auch viel Energie und eine tägliche Versorgung braucht Zeit und Aufwand. Gibt es niemanden, der dich dahingehend etwas entlasten kann? Keiner verlangt, dass du es nicht mehr besuchst, wenn es das ist, was dir Kraft gibt, aber jegliche Art der Therapie ist da einfach in den Vordergrund zu stellen. Nutze die Chance die dir geboten wird, viele erhalten die gar nicht oder müssen lange darauf warten!

Ich kenne deinen Alltag nicht, aber ich hätte mir sehr schwer getan ohne zwei Mal die Woche die Therapie zu besuchen. Und dabei bleibt es ja nicht. Wie die anderen schon sagten, es reißt so viel auf, es macht müde, es ist anstrengend aber notwendig, wenn man da einen Weg hinaus schaffen möchte.

Für mich war es wichtig, dass ich nicht nur die Krankheit habe, aber wie gesagt, bei mir waren das ja ganz andere Umstände mit meinem Wenig-Stunden-Job. Da ließ sich das gut kombinieren.

Überleg dir ob du nicht doch jetzt mal wirklich die anderen Dinge zurückstellst und dich vorwiegend der Bekämpfung der Krankheit widmest. Denn ohne gesund zu werden wird auch dein Pony irgendwann alleine dastehen und auch das Studium wird dir wenig nutzen, wenn du nicht fit und gesund bist.
Denn das was du da an Zeit verlierst und deinen Körper schädigst kannst du nicht wieder gut machen. Es bleiben Schäden zurück und da solltest du unbedingt in die Schadensbegrenzung gehen!

Und das ist von den anderen auch bestimmt nicht böse gemeint, sondern ein wenig deutlicher formuliert um dich etwas aufzuwecken ;) bzw. deinen Blick darauf zu lenken was wirklich wichtig ist.

Wie gesagt, ich verstehe, wenn einem ein Stück Alltag wichtig ist, ABER es wird schwer wenn 90% Alltag bleibt und wenn halt mal ein Zeitfenster ist man "einbissl Therapie macht".
Sei es dir wert jetzt auf dich und deine Psyche zu schauen und zwar jetzt. Alles andere kann auch etwas warten!

Liebe Grüße,
Cooky

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 02, 2015 22:41
von Purple
Danke Cookie, du kannst wirklich gut rüberbringen. Ich habe bereits eine Entlastung für das Pony und sie steht in einem Stall mit Vollpension, da fällt nichts an Stallarbeit etc zu. Sie gibt mir viel zurück und mit ihr kann ich gut nachdenken, Gedanken sortieren. Seit ich sie habe, ist besser. Bewegung braucht sie durch ihre Erkrankung täglich, aber nicht nur durch mich. Ich habe ihr versprochen, auf mich nun viel mehr Acht zu geben, damit auch ich gut versorgt bin, das ist mir schon sehr wichtig.
Für das Studium kann ich die Arbeit oder die Schlussprüfung verlängern, darüber werde ich mir sicher Gedanken machen, bzw das in der Thera auch ansprechen. Die Termine sind nun gut koordiniert, die Therapeutin habe ich kennen gelernt heute im Erstgespräch.
ich habe schon vorher begonnen mit Essprotokoll, das habe ich mal für die EB abgegeben, habe mir wie in einer früheren Thera Kleber für FA freie Tage gesetzt, die mehr wurden, habe wieder mehr zu kochen begonnen und Lebensmittel eingefügt, auch für mich alleine ohne FA, und ja, dank FA freiem Nachmittag hatte ich Zeit für mich, zum Nachdenken, Pausieren und etwas schreiben fürs Studium und für mich selbst. Für mich etwas Positives, klar nicht einfach, aber daraus kann ich auch Kraft ziehen, dass mir das gelungen ist, auch mit den vielen Gedanken, die ich sortieren musste. Dennoch blieb am Ende mehr Zeit und Kraft.
Natürlich ist es kein Zuckerschlecken und kein Ponyhof. Es gibt Optionen, wenn es schwierig wird.
Beim Lesen in Foren habe ich für mich gemerkt, dass mich das runterzieht, dass oft wenig Hoffnung zu lesen ist, Positives, Kraftvolles... Ich weiss gerade nicht, ob das momentan eine gute Idee ist. Vielleicht ziehe ich mich wieder zurück.

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 02, 2015 22:57
von cooky
Hallo!

So mein letzter Beitrag, das Bett ruft...
Das klingt doch schon gut. Besprich das alles am besten auch mit deinen Therapeuten, die sind immerhin die ExpertInnen und können dich auch anders einschätzen. Es sind nicht alle Menschen gleich und es sind nicht alle Wege die selben.
Hier kennt dich niemand, nur einen Ausschnitt deiner Person, den du preisgibst und daher wird dir sicherlich ein Besprechen im Zuge der Therapie mehr helfen.

Ich verstehe deinen Gedanken gut. Ich habe mich in meiner ersten "Kampfphase" auch aus dem Forum zurückgezogen bzw. war dann lange nicht da.
Es kommt manchmal kritischer herüber, was hier geschrieben wird. Im Grunde meinen es aber fast alle gut mit einem.
Dennoch kann es natürlich verunsichern, da hier verschiedene Meinungen aufeinandertreffen und wenn man gerade nicht so stabil ist dann kann einen das verunsichern und schwächen oder man kommt sich angegriffen vor und das muss nicht sein.

Entscheide das ganz für dich alleine, wie du das handhaben willst.

Falls ich dich hier nicht mehr lese:
Egal wie du dich entscheidest wünsche ich dir alles Gute für deinen Weg und dass du die Krankheit bald hinter dir lassen kannst.
Glaub an dich, halt durch und ein ganz wichtiger Punkt: versuch dein positives Denken beizubehalten, es gibt einen Weg :)

Liebe Grüße,
Cooky

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mi Sep 23, 2015 16:40
von theklar1
wie du bist ins krankenhaus nach einem FA gekommen? wie is das gegangen?
und du probierst das nach 16 jahren doch noch mal?
wie alt bist du wenn cih das fragen darf?
ich bin nämlich auch seit 16 jahren essgestört, also bulimikerin. die letzten 2 jahre gehts etwas besser, aber in wirklichkeit auhc nur gelogen. satt k*tzanfälle mehr L****ivas. hassantacken gegen mich selbst, unwohl, schrecklich. also in wirklichkeit gar nicht raus. und dann noch den fehler gemacht und mit dem rauchen aufgehört, weil ich dachte ich bin so super fit und gesund. großer fehler...
aber jetzt bleib ich ncihtraucher. machts nicht besser wieder anzufangen...

wurscht...
ich kann dir grad gar nicht helfen.
ich war wegen arbiet (60h job) gerade 2 jahre nicht in therapie. und jetzt hab ich auch das gefühl es wieder anzugehen. aber ich fühl mich so aussichtlos. so als wäre es absurd... zu hoffen, zu denken,... und manchmal wünsch cih mir einfach in nem krankenhaus zu landen. deswegen wahrscheinlich miene doofe frage, aber wahrshceinlich ist bei FA was schief gegangen und deswegen hospital?

anyway, ich schreib dir glaub ich, weil ich wissen will wies anderen nach 16 jahren geht??? ich les hier meisten von leuten die 3 monate, 4 jahre,... aber selten 10 jahre, ... mir scheint manchmal wir sind ne neue generation. alte essgestörte.
aber wie wir 14 waren konnte man das ncoh gar nicht zu mitkriegen, wie viele 30 / 40 jährige bulimie MS ... haben- es gab noch kein internet... ach wie sehr hätt ich mir so ne plattform gewünscht. diese hotlines, die thematik, all die seiten.. man sagt immer die medien seien teils schuld. aber ich hab nicht erst davon hören müssen, um da zu landen.es ging auch ohne medien. diese seiten geben einem wenigstens das gefühl nicht ganz abnormal zu sein...

anyway. falls du willst antworte. sonst nu problem.
lg

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mo Sep 28, 2015 20:09
von Purple
Nur kurz, will ja nicht sooo wahnsinnig hier aktiv sein, aber ab und zu mal reingucken geht.

Ich bin selbst ins KH, weil ich so viel gefuttert habe und nicht e... konnte, dass ich es echt mit der Angst zu tun bekommen hatte (Magen etc). Ausserdem ist mir eh meine Situation überfordernd aus dem Ruder gelaufen, so dass ich Hilfe wollte. Mein Hausarzt war nachher auch wirklich toll und konnte mich gut weitervermitteln, es ging auch alles recht schnell.

Nun war ich am neuen Ort für vier verschiedene Dinge schon mal und wir versuchen das mit den Terminen gut hinzukriegen oder Skills mitzugeben, wenn es mal etwas länger dauert oder halt sonst iiirgendwo Alternativen zu finden. Es ging lange recht gut, nun bin ich wieder in einem kleinen Loch, aber da komme ich wieder raus. Alles ist besser ;)

Ich bin 35 und ja, die Krise hat mich bewogen, das wieder anzugehen. Krise durch Perfektionismus, Druck, etwas Angst, die Frage nach dem Genug sein und genug haben und wert sein und die 5 gerade sein zu lassen, Prioritäten zu setzen, nicht alles können und nicht müssen.
Selbstwert und Selbstliebe.

Dazu habe ich gestern einen tollen Text gefunden, von Charlie Chaplin an seinem 70. Geburtstag am 16. April 1959 :

Als ich mich selbst zu lieben begann...
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig
ist – von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man
SELBST-BEWUSST-SEIN
.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass em
otionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen
meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man
AUTHENTISCH SEIN
.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, wie sehr es jemand beleidigen kann,
wenn ich versuche, diesem Menschen meine Wünsche aufzudrücken,
obwohl ich wusste, dass die Zeit nicht reif war und der Mensch nicht bereit,
und auch wenn ich selbst dieser Mensch war.
Heute weiß ich: Das nennt man
RESPEKT
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach
einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Einladung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man
REIFE
.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Proj
ekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Freude und Glück bringt,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem eigenen Rhythmus.
Heute weiß ich, das nennt man
EINFACHHEIT
.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder
hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus“,
aber heute weiß ich, das ist
SELBSTLIEBE
.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu woll
en, so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man
BESCHEIDENHEIT
.
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter
in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag,
Tag für Tag, und nenne es
BEWUSSTHEIT
.
Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken behi
ndern und krank machen kann. Als ich mich
jedoch mit meinem Herzen verband, bekam
der Verstand einen wertvollen Verbündeten.
Diese Verbindung nenne ich heute
HERZENSWEISHEIT
.
Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal auf
einander und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich:
DAS IST DAS LEBEN !

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mo Sep 28, 2015 20:24
von theklar1
Viel Glück dir und danke für den schönen Text.
lgT

Re: Neu... seit 16 Jahren

Verfasst: Mo Sep 28, 2015 20:30
von Purple
Das wünsche ich dir auch und viel Kraft und SELBSTLIEBE
Es ist nicht einfach, aber wir sollten es uns wert sein. Auch nach zig Jahren und Krisen und was auch immer.
Ich lerne auch von meinem Pferd, das ist immer im Jetzt. Ich lerne Geduld, Ausdauer, Kraft, Hier-Sein, Achtsamkeit. Auch das muss man zulassen und alles streichen, was nach Norm und Leistung riecht.
Tiere werden unterschätzt ;)