bulimie.at - das Forum

Hallo ihr Lieben!

ich bin neu hier in diesem Forum und habe zur Zeit wieder ganz arge Probleme mit dem Essen.. Die Essstörung habe ich schon seit ich 15 bin, ich bin jetzt 21. Ich war erst wegen Magersucht vor 5 Jahren 2x in Kliniken, dann nochmal wegen Bulimie und Depressionen..
Nun ja, ich möchte euch gar nicht mit meiner Vorgeschichte voll quatschen, es geht mir ja um meine jetzige Situation..

Ich weiß gar nicht mehr, warum es vor ca. 3 Monaten wieder angefangen hat.. Ich war wirklich sehr lange kotzfrei.. dann kam das Studium, der Umzug nach Köln, wahrscheinlich alles zu viel auf einmal für einen "psychisch labilen" Menschen wie mich.. dann hat die Fresserei wieder angefangen.. jedes einkaufen ist für mich eine "Begierde" auf der einen Seite (Ich liebe essen und vor allem ungesundes ..) und auf der anderen Seite eine totale Tortur.. Ich hasse mich so sehr, dass ich mich einfach nicht mehr beim Essen beherrschen kann. Ich kann nicht nur ein Rippchen Schokolade essen, nein, es wird dann innerhalb von 5 Minuten die ganze Packung.. Nutella wird gelöffelt, Eis wird verschlungen und zwischendurch immer mal was herzhaftes.Wirklich, ich schäme mich derart:(
Hinterher natürlich das große Heulen.Verzweiflung pur und der Gang zur Toilette dauert nicht mehr lange.- danach geht es mir auf der einen Seite erst mal viel besser, aber gleichzeitig fühle ich mich mega ausgelaugt, als würde ich etwas ausbrüten. aber der "positive"gedanke überwiegt meistens, nämlich dass das Essen (ntl nicht alles) draußen ist und ich krieche danach oft einfach nur noch kaputt ins Bett.
Meine WG-Mitbewohnerinnen haben davon zum Glück noch nichts mitbekommen, ich glaube sonst könnte ich direkt ausziehen.

Das größere Problem ist allerdings, dass mein Freund davon nichts weiß.Er weiß zwar, dass ich an Depressionen leide (zumindest zur zeit), aber dass ich zusätzlich noch erbreche, das traue ich mich niemals zu sagen. Ich hatte nämlich mal einen Typen, bei dem ich dachte, es könnte was ernstes werden und meine Ex-beste Freundin hat ihm gesteckt, dass ich deswegen mal in einer Klinik war. "Wie ekelhaft bist du denn?Dich fasse ich bestimmt nicht mehr an" kam dann plötzlich als Reaktion. Das hat mich so verletzt und verunsichert, dass ich meinem jetzigen Freund niemals davon erzählen würde.
Mir geht es momentan auch so schlecht, dass ich mich nicht mal aufs Studium konzentrieren kann, ich habe zur Zeit auch noch Klausurphase und bin froh, wenn ich überhaupt eine davon bestehe. Kennt ihr das? Ihr fühlt euch in eurem Körper so abartig und fett und hässlich, dass ihr 24h am Tag daran denken müsst? Ich kann nicht ohne Kissen auf meinem Bauch sitzen. Ich ertrage es nicht, dünnere Mädchen als mich zu sehen, ich schalte bei dünnen Menschen im Fernsehen um und vergleiche mich nur noch mit anderen. Ich habe solche Magersucht-Gedanken wie früher, fresse aber wie eine ausgehungerte nach einem Monat fasten. Mein Gewicht liegt im Normalbereich.
Natürlich ist das besser, als die **kg weniger vor ein paar Jahren. Aber momentan wünsche ich mir nichts weiter als dünn zu sein!! Es ist so furchtbar.
Habe auch keine Kraft, wieder nach einer Therapie zu suchen. Schon so viele hinter mir, Irgendwann muss doch auch mal gut sein..

so, ich hoffe ich habe euch mit meinem längerem Text nicht genervt, ich möchte auch kein Mitleid, wollte nur mal meine Gedanken loswerden :/
Gibt es welche, denen es zur zeit genau so geht?

Habt einen schönen Abend!

Mir geht es ähnlich. Wenn ich mir vornehme nur wenig zu essen, dann werde ich hinterher so unruhig. daß ich doch noch etwas essen muß und dann ist irgendwann der Damm gebrochen, Ich esse bis ich nicht mehr kann. Hatte schon immer keinen allzu starken Magen. Dadurch fällt es mir dann auch nicht weiter schwer, alles wieder herauszuspucken. Ich stelle mich nur vor die Toilette und wünsche mir alles schnell wieder los zu weerden , meistens setzt dann recht schnell Brechreiz ein und ich muß ganz selten mit dem Finger etwas nachhelfen. es kommt dann alles hoch.Danach ist mir noch eine ganze Zeit schlecht, ich muß würgen, es kommt dann aber meistens nicht mehr viel. Wäre schön gewesen, jemand wäre jetzt da, bin gerade wieder an der Grenze, noch mehr zu essen. wenn ich es jetzt nicht schaffe, nichts mehr zu essen, muß ich mich wieder übergeben und das will ich eigentlich nicht aber zunehmen darf ich auch nicht.
Vielleicht kannst Du mir wieder schreiben oder jemabnd anderes dem/der es ähnlich geht

Warum "darfst" du nicht zunehmen
und "musst" dich übergeben, Ulrike?

Mir geht es ähnlich, ich habe seit einem Jahr keinen Rückfall mehr gehabt. Ein Leben ganz ohne Essstörung. Ich weiß garnicht genau warum, aber vor einer Woche ist es dann passiert und seitdem ist sie wieder da. Als wäre sie nie weggewesen. Habe danach noch ein paar mal Gespuckt, aber es ekelt mich so an! Mein Körper kann das alles auch nichtmehr einfach so mitmachen. Habe sogar eine Mandelentzündung bekommen....jetzt habe ich heute und gestern nicht gespuckt und das soll auch echt so bleiben. Trotzdem denke ich die ganze Zeit daran, wie es früher war und wie es wäre zu spucken.

Ich bin einfach zu schwer, genaueres darf ich hier ja nicht sagen, muß unbedingt abnehmen. Ich kann mich aber dann nicht beherrschen und esse zuviel. Dann bin ich innerlich so unruhig, daß ich mir nur noch wünsche alles wieder los zu werden, Danach fällt es mir nicht mehr weiter schwer, mich in eine innere Position zu bringen, die es mir leicht macht, mich zu übergeben. es reicht vielfach, mich nach vorne zu beugen und mir zu sagen. "Das Zeug muß raus" wenig später, wird mir übel und ich kann ohne größere Probleme (etwas Bauch massieren) mich übergeben.

Hallo always_fight

Du sprichst mir förmlich aus der Seele... Für dich wünsche ich mir ganz fest, dass es dir inzwischen besser geht! Ich würde mich sehr über eine Kontaktaufnahme freuen! Denn ich stehe momentan genau an dem Punkt, an welchem du gestanden hast, als du deinen Forumbeitrag geschrieben hast...

Alles Gute und hoffentlich bis bald.

Liebe Grüsse
Kolibri

Auch ich kann dich da vollkommen verstehen! Ich litt vor 2 Jahren bereis an Magersucht habs aber selbstständig wieder in den Griff bekommen bevor es wirklich gefährlich wurde.
Seit einem Jahr bin ich immer wieder in bulimischen Phasen und momentan fühle ich mich wirklich ganz genauso wie du. Ich habe mich bis jetzt auch nicht getraut es irgendwem zu erzählen. Gestern habe ich mich zum ersten Mal meinem besten Freund anvertraut, weil er es mir einfach auch schon sehr angesehen hat (blass,zittrig,ausgelaugt ihr kennt das ja). Ich kann dir nur sagen, dass es wirklich hilfreich war. Ich habe endlich wen gefunden mit dem ich reden kann. Und dein Freund wird sicher mindestens genauso gut damit "umgehen" können. Wenn er es wüsste, könnte er dir bestimmt eine tolle Stütze sein und dir bei deinem Weg daraus helfen.
Alles Liebe,
Bellnita ))