ich war über die Jahre schon das ein oder andere Mal in diesem Forum, aber habe mich doch nie angemeldet. Die B ging bei mir etwa mit 13 los und jetzt werde ich nächste Woche 22. Bei der Rechnung ehrlich zu mir zu sein, ist schon manchmal schwer.
Natürlich war mir immer bewusst, dass die Krankheit im Grunde furchtbar für mich ist, aber ein ernsthafter Änderungswunsch war eigentlich nicht da. Ich hatte auch "gute" Phasen mit 1 FA am Tag über längere Zeit und dann ganz schwierige, in denen 3 FAs plötzlich normal wurden. Jetzt bin ich wieder bei 2 und will in naher Zukunft auf 1, um dann auch kotzfreie Tage anzugehen.
Im Sommer kam mir zum ersten Mal im Leben die Lust auf Sport und auch gesunde Ernährung schien mir ansprechend. Ein Schlüsselmoment war, dass ich mich trotz Antiobiotikum-Einnahme nicht zurückhalten konnte. Die Krankheit war Gott sei Dank trotzdem danach weg, aber das hat mir extreme Sorgen gemacht. Nun möchte ich wirklich wieder mein eigener Herr werden und meine es auch so, aber es ist trotzdem sehr, sehr schwer, denn ich verfalle sehr leicht wieder in meine Muster. Sport mache ich inzwischen immerhin schon 3 bis 4 mal die Woche, habe mir im Studium viel vorgenommen und arbeite jetzt nicht nur im Winter, sondern will es dauerhaft beibehalten, um mir einfach Termine zu sichern, die ich nicht absagen kann (bzw. niemals wegen der B absagen würde).
Mit dem Sozialleben ist es auch seit etwa einem Jahr schwierig, ich habe oft gar keine Lust. Dazu kommt, dass in meinem Studienort oft einfach niemand, den ich sehen wollen würde, Zeit hat, da viele Heim fahren o.Ä.. Aber ich habe auch an mir selbst gemerkt, dass es mir plötzlich egal war, etwas zu verpassen. So war ich nie, ich hatte dann doch immer dadurch noch genug Motivation, um mich aufzuraffen. Wurde inzwischen auch von einer sehr, sehr guten Freundin angesprochen, ob ich die Krankheit habe, da sie es in einem gemeinsamen Urlaub schon gemerkt und dann natürlich vermehrt darauf geachtet habe. Und auch sie merkte, dass ich oft nur noch darauf wartete, gehen zu können, um mir einen netten Restabend mit dem Essen und meinem Klo zu machen. Da hatte sie auch verdammt recht und auch das nervt mich tierisch. Ich könnte auch so viel mehr für die Uni tun oder mich mit Sachen beschäftigen, die mich interessieren oder mehr mit meinen Hunden rausgehen, wenn cih bei meinen Eltern bin. Spontaner sein udn vor allem auch einfach so vieles an finanziellen Ressourcne, das mir abhanden kommt! Und es ekelt mich selbst wie viel gutes Essen durch mich verschwendet wird
Ich habe auch wieder eine Therapie angefangen. Zwar dort, wo ich früher durch meine Mutter auf Grund der B hingegangen bin, aber diesmal nicht mit diesem Ansatz, sondern in erster Linie, um meine entstandene Unzufriedenheit anzugehen. Denn ich denke, das eine und das andere gehören fest zusammen und solange ich so unzufrieden bin, bringt es mir auch nichts mich mit Tunnelblick auf die B zu stürzen. Da sehe ich mich nach einigen gelesenen Beiträgen auch drin bestätigt, da oftmals betont wird, dass man mit der B einen falschen Bewältigungsmechanismus ausgewählt hat.
Nun habe ich hier mehrfach herausgelesen, dass vielen das Forum wirklich geholfen hat. Vielleicht hilft es mir ja auch. Der Wille ist ja inzwischen da und auch schon die ein oder andere Verhaltensweise geändert, aber irgendein Block ist da noch. Und ich rede ja mit niemandem wirklich darüber, obwohl es ein paar Leute (ganz wenige und sicher nicht alle davon freiwillig von meiner Seite her) wissen. Mit der Therapeutin habe ich einiges zu reden, aber ich weiß nicht, was ich mit ihr über die B spezifisch reden soll. Da brauche ich glaube ich echt eher Leute, die das Gleiche durchgemacht haben, die gleichen Gedanken hatten etc. Ich weiß nicht mal genau, wonach ich fragen soll, aber vielleicht muss ich das ja auch gar nicht und ihr wisst, was zu sagen ist
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich mich ein bisschen austauschen könnte - weiß ja selbst noch nciht genau wo ich hiermit hin will! Die liebsten Grüße an euch alle,
ein kleiner Eisbär
