Neu hier - ich stelle mich mal vor... :-)

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Hallo :)

Ich bin seit geraumer Zeit stiller Mitleser dieses Forums und es ist mir das einzig bekannte Forum dieser Art. Ich habe jetzt beschlossen, mich selbst hier anzumelden, wobei ich damit natürlich automatisch zugebe, ein Problem zu haben... Ich kenne niemanden, der mich diesbezüglich versteht, doch hier im Forum gehen alle so nett miteinander um und verstehen einen, da sie (die meisten) selbst betroffen sind! Ich hoffe, dass mir dieser Austausch mit Gleichgesinnten irgendwie hilft...

Ich will kurz von mir (meinem Problem) erzählen:

Ich bin 18 Jahre alt, mache grade Abitur und komme aus Norddeutschland.
Ich gehe gerne Tanzen, zum Boxen, ins Theater, doch noch lieber spiele ich selbst Theater. Ich bin vernarrt in Katzen und... Weiter weiß ich gar nicht, was ich noch erzählen könnte. :D

Zu meiner Geschichte: Ich bekam mit 9 Jahren eine (atypische) Anorexie und kam mit 10 in ein Krankenhaus, beinahe täglich umgekippt , künstliche Ernährung. Nach der Entlassung wurde es besser, keine Therapie, jedoch war mein Essverhalten, wie schon mein ganzes Leben 'komisch' (ich hege sehr viele Ekelgefühle gegenüber Nahrungsmitteln und allem was dazu gehört). Jeden Abend beim gemeinsamen Essen erneute Heulkrämpfe, weil ich dies und jenes nicht essen wollte und das einzige was meine Mutter tat, war mir mit erneuter künstlicher Ernährung zu drohen... Ich riss mich zusammen, meine Eltern gewöhnten sich an mein 'komisches' Essverhalten, beim BMI war nie bedrohlich, immer im leichten UG. Fühlte mich immer zu fett, niemand durfte mich im Bikini sehen etc... Mit ca. 14 kam ein Wandel, ich nahm etwas zu, war im NG und verschwendete gar keine Gedanken mehr an meine Figur/Essen, geheilt!
Doch dann, mit 15, fing ich an, mir heimlich Essen zu kaufen und es zu essen, wenn niemand da war. Dann fragte ich mich 'Warum hast du das jetzt gegessen?', ich hatte panische Angst, Fett zu werden. Ich erbrach. Das wurde zur Gewohnheit, wenn ich alleine war... Ich habe keinen blassen Schimmer, wie es dazu kommen konnte. Es gab Phasen, da war es besser, war ein halbes Jahr 'clean'...
Dann, mit 16, fast 17, trennten meine Eltern sich, Umzug, ich trennte mich von meinem damaligen Freund. Ich rutschte wieder in die Magersucht und allgemein depressives Verhalten. Befand mich im leichten UG, doch bekam die noch Kurve, es zog sich über ca. 3 Monate. Doch seit dem bin ich eigentlich wieder voll drin. Meine Gedanken kreisen nur noch um Essen, Ekelgefühle sind da, Essen vor anderen geht kaum. Doch bin ich alleine stopfe ich es wahllos in mich hinein... Erbrechen. Teilweise sind es 'geplante' Fressanfälle, ich weiß nach der Schule ist niemand zu hause, also einkaufen, essen, erbrechen... Seit ca. 5 Monaten ist es schlimmer und in den letzten Wochen sehr schlimm, tägliches, manchmal mehrfaches, Erbrechen. Ich habe komplett die Kontrolle verloren... Niemand weiß davon, bis auf eine sehr gute Freundin. Nicht meine Eltern, nicht mein Freund. Ich war in Behandlung wegen 'zunehmender psychischer Labilität', doch habe abgebrochen und es dort auch nicht zur Sprache gebracht...

Zudem ritze ich, seit ich 12 bin, mal mehr, mal weniger. Keine Ahnung warum. Momentan mehr, vor allem nach einem Fressanfall, den ich nicht erbrechen kann, weil jemand zu hause ist. Schlechtes Gewissen. Ich ekel mich vor mir selbst, das ist so unfassbar abstoßend. Fühle mich jeden Tag so Fett, zeigt die Wage nicht das, was ich sehn will, ist meine Laune im Keller, trotz unterem NG... Habe dadurch extreme Stimmungsschwankungen. Mein Freund (seit ca 6 Monaten) will wissen, was mit mir los ist, er sieht das Ritzen, keine Ahnung, was er sonst noch merkt. Wie soll man sowas erklären? Angst ihn zu verlieren, aber es strengt an, mich immer zu verstellen... Dabei ist er so perfekt und alles ist so perfekt, bis auf ICH...

Das wär im Groben dann meine Geschichte...

Ich fühle mich so alleine damit, wer soll das verstehen, wenn ich mich jemandem anvertraue, wenn ich es doch selbst nicht einmal verstehe? :(

Verzweifelt.

Hoffe, ich habe gegen keine Forumsregeln verstoßen.

Liebe Grüße,

Irina