Der Richtige Weg?

#1
Hallo!
ich bin neu hier und möchte euch gern erstmal etwas von mir erzählen. ich bin 36 jahre alt und habe zwei tolle söhne.gerade ist etwas in meinem leben passiert, dass mich völlig aus der bahn wirft und ich als erwachsene und doch so sichere frau, so verunsichert und deprimiert. ich muss mir eingestehen, dass ich bulimie habe und das seit 18 jahren. es gab immer wieder phasen in meinem leben, in denen ich dick oder sehr schlank war, aber es war mir nicht bewusst, wie ich dieses regulierte. im januar kam dann der einbruch, nachdem ich nun seit november voll drin steckte, brach ich im januar im bad zusammen und brach mir den kiefer dreifach. die ärzte sagte, dass ich viel glück hatte. in der notaufnahme brach mein gesamter kreislauf zusammen und ich hatte ein nahtod erlebnis, welches mich doch eigentlich wach rütteln müsste. ich bekannte mich gegenüber meinem lebensgefährten zwar erstmals zu meinem problem und versprach ihm damit aufzuhören, jedoch war mir auch da noch nicht klar, dass es wirklich ein problem gibt. " ich habe doch keine bulimie, ich habe stress auf der arbeit und privat, da kann man schonmal das essen vergessen, oder probleme mit dem magen bekomme...." nein, ich habe ein problem, das ist mir nun klar. ich habe mir hilfe bei diversen stellen gesucht, jedoch wurden alle seitens der einrichtungen abgebrochen, da es ohne stationäre therapie bei mir nicht ginge. "warum gibt man mir nicht die chance es zu versuchen?" und da war der nächste einbruch. seitdem beschäftigt mich dieses problem mehr denn je. ich habe vorher gut ddamit gelebt, denn es war normal für mich. doch jetzt weiß ich nicht mehr weiter. der druck wird immer größer. mein lebensgefährte will, dass ich eine therapie mache. meine eltern, wissen nun nach 18 jahren bescheid, und meinen, dass ich mich nicht so anstellen soll und das schon allein schaffe. wie alles bisher in meinem leben.
aber schaffe ich es allein? schafft man es auch ohne stationäre therapie? ich weiß, dass ich was tun muss. ich werde immer schwächer und merke allmählich die folgen des ganzen....
vielleicht hat jemand von euch ein paar hilfreiche worte für mich....

Re: Der Richtige Weg?

#2
Hallo!!!
Ganz klar - NEIN!!!
Du schaffst es ambulant nicht!!!!!
Nicht nach dieser langen Zeit!
So jetzt mal - Hallo...
Ich weiss echt wovon ich spreche- ich hab seit meinem 17 Lebensjahr Bulimie- Phasen,sowie einmal MS.
Ich wollte auch ambulant bleiben, und es wurde ganz klar abgelehnt- dafür sofort stationär - 12 Wochen!
Der Abstand zu daheim wäre nicht vorhanden, denn ich hab Mann und Sohn / jetzt 15 Jahre!
Und ja es war richtig!!!
Bei mir wusste niemand Bescheid wegen der B, erst als ich stationär war - hab ich ausgepackt, und mein Mann, meine Eltern konnten es nicht glauben! Sie konnten aber nicht wirklich damit umgehen!
Das war vor 3 Jahren- mir geht es besser, aber geheilt bin ich noch nicht! Es bleibt ein Kampf!
Ich wünsche dir, dass du die Hilfe annimmst!
Lg
Petzi
Zuletzt geändert von Petzi am So Aug 17, 2014 17:23, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Der Richtige Weg?

#3
Hallo petzi.
Aber warum sollte man es nicbt erstmal versuchen? Ich kann meine beiden kleinen derzeit nicht allein lassen. Aber ich merke dass ich was tun muss... irgendwie ist es gerade echt schwer. Ich denke ich habe einen großen schritt achon allein geachafft, indem ich es meiner Familie gegenüber gestanden habe. Vielleicht schaffe ich den rest dann auch?
Lg
Jessy

Re: Der Richtige Weg?

#4
So deprimierend das auch klingt, aber es deiner Familie zu sagen ist ein winziger Schritt im Vergleich zu dem, was in der Arbeit an dir und der ES noch kommt.
Ich gebe petzi definitiv Recht. 18 Jahre ist eine so lange Zeit...

Re: Der Richtige Weg?

#5
Ich habe ca gleich lange Bulimie wie du.... weit mehr als die Hälfte von meinem Leben.....
Letzten November habe ich meinen Job gekündigt und wollte endlich gegen die Bulimie kämpfen, gegen den ständigen Diätwahn und gegen meine Sportsucht.....
Ich habe mich auch gegen eine stationäre entschieden und mich für eine wöchentliche Gesprächstherapie, wie auch für eine Gruppentherapie entschieden....
Ich konnte mich jedoch im unterschied zu dir volle 4 Monate mit mir selber beschäftigen.... ich hatte viel Zeit an mir zu arbeiten, zu überlegen von was es kommt und mir wirklich zu überlegen was ich will... ich bin aber der typ für das, auch wenn ich am anfang angst hatte viel Zeit von dem mit k" zu verbringen, man ist viel allein und nicht jeder kann sich so lange mit sich selber alleine sein.... Ich würde es wieder so machen.... aber eben, ich bin alleine, habe keine Kinder, keine Beziehung etc. bei mir ging das... ich weiss du bist in einer anderen Situation mit deiner Familie.... Ich verstehe aber, dass du nicht einfach weg kannst...ich würde dir zwar wirklich raten eine stationäre Therapie zu machen, da du da wirklich Zeit für dich hast. Wenn du jetzt zwei Monate zu Hause fehlst, ist das zwar für deine Kinder nicht so schön, aber besser zwei Monate eine Mutter die im Krankenhaus ist, als irgendwann gar keine Mutter mehr haben. Sie werden es verstehen. Denke auch darüber nach wie wichtig dein Job für dich ist, ist er den Stress wert?

Ich habe viel gelernt in dieser Zeit... ich habe immer noch einmal in zwei Wochen eine FA, aber i merke langsam aber sicher, dass ich alles nicht mehr will... das Lebensgefühl ist zurück und ich habe jetzt wieder einen tollen Job. Der Weg ist aber hart und schwierig....
ich bin streng und böse- keine Angst, nur zu mir!

Re: Der Richtige Weg?

#6
Vielen dank für eure antworten. Ich habe mich nun erstmal in einer tagesklinik angemeldet, mal sehen ob die mich nehmen. Ich kann meine kinder jetzt nicht allein lassen. Der vater lässt sie schon im Stich. Ich weiss, jetzt denke einige dass man immer einen grund findet wenn man nur will. Aber ich habe schon vieles geschafft. .. ich werde es versuchen. Auch mein job ist sehr wichtig für mich. Ich bin stellvertretende chefin und habe grosse verantwortung. Da ich als Familienhilfe arbeite, bleibt halt leider nicht nur papierkram liegen....
Ich danke euch und hoffe dass ich es schaffe....