Jup, Expressantwort
Bei mir hat das alles so lange gedauert. Zuerst die Magersucht über viele Jahre bzw. Jahrzehnte und erst die letzten Jahre Bulimie. Auch wenn ich jetzt Normalgewicht habe, ist dieses "magersüchtige" Denken mehr oder weniger vorhanden.
Ja, bei dir ging alles in kürzester Zeit, viele Veränderungen und dann auch noch schön mit den Empfindungen klarkommen müssen, du bist ja kein Roboter. So ein Stress äußert sich jetzt nicht nur im Essen, auch im schulischen (Leistungs-)Bereich.
Ja, das kann über viele Jahre gehen, aber ist doch kein Richtwert. Du sagst ja, dass du in kurzer Zeit aufgrund der Lebenserfahrungen und bestimmter Ereignisse krasse Empfindungen hast und das ist ja alles auf den Stress zurückzuführen. Also dein Körper, deine Psyche reagieren dementsprechend darauf, war bei dir schnell und in einem krassen Ausmaß.
Wenn du dir etwas Gutes tun willst, dann kannst du jetzt mit einer positiven Grundeinstellung anfangen, zb., indem du dich auf das Positive und nicht auf das Problem konzentrierst. Du kannst zu dir selbst sagen: "Ja, ich akzeptiere, dass mein Körper so reagiert. Niemand ist schuld. Das ist völlig legitim und auch in Ordnung. Es ist deshalb in Ordnung, weil jetzt habe ich die Möglichkeit, es erst recht anzupacken und auf mich zu schauen."
Ich mache das nämlich jetzt auch. Habe mir heute ein buntes A4-Heft gekauft und darin werde ich solche positiven Verstärker reinschreiben und sie mir immer und immer wieder durchlesen und sie dann für mich konkretisieren. Zb., heute darf ich ausreichend und gesund essen, deshalb nehme ich mir einen Apfel und einen leckeren, knackigen Salat.
Deine Lehrerin meint es gut mit dir, merke ich. Ja, hat sie ja recht, wenn sie meint, sie selbst sei damit überfordert. Ich persönlich muss für mich fragen, weshalb es für sie eine Überforderung bedeutet, da meint sie den schulischen Bereich und dann natürlich den Menschlichen, sie mag ja nicht, dass es dir schlecht geht. Jetzt ist es wichtig, dich selbst in den Fokus zu legen und zu fragen, was kannst du für dich tun, damit es dir besser geht. Wie kannst du eingreifen, für dich, damit du der Sache gewachsen bist und du nicht überfordert bist. Was kannst du tun? Du kannst dich an eine Beratungsstelle wenden, deiner Mutter von der Essensproblematik berichten, und auch der Mutter sagen, dass die Lehrerin dich darauf angesprochen und ihre Bedenken kundgetan hat.
Ne, du das passt schon so, wie es gekommen ist. Schau, sie fühlte sich "mit der Situation überfordert" und du doch ja auch. Da haben sich also zwei Menschen gefunden, die verunsichert waren in dem Moment. Ist klar, du hattest ne stressige Zeit, dir gehts nicht gut. Da hat sie geschaut, dass sie dich nicht zu grob drauf anspricht. Du brauchst dir wirklich kein schlechtes Gewissen zu machen was du hättest besser sagen sollen oder nicht. Jetzt hat sie die Info, und du musst ja so oder jetzt schauen, wie du die Sache regelst.
Bitte versuch nicht Gedanken zu lesen!^-^ Du zermarterst dir den Kopf darüber, was die Lehrerin noch so alles gemeint haben könnte. Neee, das was sie dir gesagt hat, ist genau so, wie sie denkt und empfindet. Und nur du selbst kannst sagen, ja, es stimmt, da passt was nicht, aber jetzt nutze ich das für mich.
Ne, das ist wirklich blöd zu denken, man müsse erst ne "Bohnenstange" sein, um wirklich ernsthaft krank zu sein. Ich kenne das von mir, Gott, dann hungert man und wird weniger, weil man den Stress hat, den anderen beweisen zu müssen, man sei ja wirklich krank, und wenn man krank ist, dass man auch ja ernsthaft krank ist. Neeee, lass das! Es reicht eh aus, dass du soweit bist und sagen kannst, hey, die Lehrerin hats gemerkt und ich weiß es ja auch, dass es mir nicht mehr gut geht. Das ist doch Grund genug, geholfen zu werden. Was meinst du?
Musst wirklich niemandem beweisen, dass es dir schlecht geht. Die wissen das doch eh, sind ja nicht blind. Wichtig ist jetzt, dass du soweit daran arbeitest, um eines Tages sagen zu können, dass es dir endlich gut geht.
Und du stellst auch keine Gefahr dar

das habe ich auf das Wort "absichern" bezogen, weil ja deine Lehrerin ja sagte, sie wollte sich bei weiteren Personen absichern.
Ne, lass, wenn sie meint, sie muss mit anderen darüber sprechen

Ich hätte ihr gesagt, dass unser Gespräch doch bitte vertraulich war und das auch bitte bleiben soll. Aber jetzt kannst du das eh nicht verhindern, sollte sie quasseln. Das ist auch egal. Wie schon gesagt, jetzt geht es darum, deine Probleme in Angriff zu nehmen.
Wie findest du das?
