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Nun ja... hallo?

Verfasst: Mi Mai 21, 2014 1:04
von L0k0
Hallöchen alle miteinander :)

tja wie fängt man nun an... also, eigentlich bin ich ziemlich zufrieden mit meiner Figur und sonstigen Dingen, natürlich, ein paar
Kilos weniger wären nett, aber extrem viel sport oder wenig/nichts essen war noch nie meins (sportlich bin ich an sich schon :D). Essen und Kochen ist eine große Leidenschaft von mir, daher wäre nichts oder karg essen sehr unschön. Ich denke es fing damit an, dass ich manchmal zu viel aß und dann dachte, ach mist. Ich fing also an pragmatisch denkend etwas zu erbrechen. Ich sah es als eine etwas falsche Art mein Essen zu kontrollieren. Ich achte jedoch immer darauf, dass ich ein normales pensum von 3 mahlzeiten an einem tag zu mir genommen habe (das funktioniert auch). Jedoch erbreche ich jetzt schon jeden tag, manchmal mehrmals!
Ich denke viel darüber nach ob ich wirklich diesem Gefühl von Kontrolle vertrauen kann, und mir ist vollkommen bewusst das etwas faul ist. Also habe ich recherchiert und mir klar gemacht das ich bereits starke Symptome von Bulemie zeige. Also wollte ich etwas tun bevor ich wirklich die Kontrolle verlieren :( (vllt habe ich sie schon verloren wer weiß)
Ich leide eigentlich nicht an Depressionen (oder ich kann sie nicht benennen) und halte mich eigentlich für relativ glücklich. Was man jedoch wissen müsste ist, das der Lebensgefährte meiner Mutter im Oktober 2013 mit Krebs diagnostiziert wurde, bis er dann an Weihnachten starb (makaber, ich weiß :| ). Es war eine sehr harte Zeit. Obwohl ich ihn kaum kannte litt ich sehr unter dem Leid meiner Mutter und ich glaube dass ich diese Zeit immer noch nicht verarbeitet habe... :cry:
Vllt ist es ein unterbewusster Auslöser. Ich weiß es nicht. Es ist eine Essstörung und obwohl ich ein fauler Mensch bin geht dies doch einen Schritt zu weit. ich denke mal dass man nicht aus purer Faulheit an Bulemie erkrankt.
Nun, ich habe keine Ahnung, und dies ist definitv ein viel zu langer Text :D. Vielleicht könnt ihr mir helfen.
Irgendwas ist ganz schön faul, und ich bin etwas ratlos...

Danke nochmal fürs Lesen dieses Mamuttextes :)
L0k0

Re: Nun ja... hallo?

Verfasst: Mo Mai 26, 2014 16:21
von a___Dream
Hallo liebe L0k0

erstmal Herzlich Willkommen! :)

Ich finde es ganz schön, dass du bemerkt hast, dass irgendetwas nicht stimmt.
übrigens, musst du dich gar nicht entschuldigen für deine Texte. Denn du kannst so viel schreiben wie du willst. Das hier ist dein eigener Thread. Schreib das was dir auf dem Herzen ist hier rein. Du wirst schnell merken, du bist gar nicht alleine & es tut schon sehr gut, alles mal von der Seele zu schreiben.

magst du noch ein bisschen mehr von dir erzählen?
wie alt bist du? was machst du beruflich?
wann fing es mit diesem "mal zu viel" essen & dann erbrechen an?

du schreibst, dass du sportlich bist (das ist ja auch sehr gut :) ) dann wäre es ja auch förderlich, wenn du genug Energie zu dir nimmst. Da du gerne kochst, frage ich mich ob du denn das essen auch geniessen kannst, wenn du weisst dass du es nachher wieder ausspuckst.?
Bei mir ist es zum Beispiel so.. ich liebe Gnocchis. die macht mein Freund immer besonders toll.
Ich hab sie das 1. mal gegessen & war so über & über voll. ich wollte sie nur noch loswerden. Aber die lassen sich leider nicht k*. da hatte ich erst mühe diese Gnocchis zu essen. Aber ich liebe sie einfach. Jetzt ess ich diese Gnocchis immer mit viiel Genuss & zwar weil ich weiss, die lassen sich nicht k* & die werden auch drin bleiben.

Ich würde gerne mehr über die Situation erfahren, in der du warst, als der Lebensgefärde deiner Mama gestorben ist.
Wohnst du noch zu hause? WIe ist die Beziehung zu deiner Mama?
In wie weit hat dich das belastet?

wenn du nicht alle Fragen beantworten möchtest, ist das auch in Ordnung. Ich würde einfach sehr gerne mehr über dich erfahren. Vielleicht kann ich dir den einen oder anderen Tipp geben.

Nun etwas zu mir..
ich bin 22 Jahre alt. Ich leide an Bulimie seit etwas mehr als einem Jahr. Die ES habe ich aber schon seeehr viel länger.
ich hatte mal ne cleane Phase als ich meinen Freund kennenlernte.
irgendwann fiel ich aber wieder in die B-Phase. ICh habe gek* & wie. ich hatte das GEfühl irgendwas aufholen zu müssen.
Derzeit gibt's viele gute Phasen, aber auch Rückfälle. Die gehören zum Gesundwerden auch dazu.
Ich esse jetzt 3 mal am Tag. Hab praktisch kein Verlangen nach Süssem. Aber gönn mir trotzdem ab & an was.
Wenn irgendetwas nicht in meinen Plan passt, dann gerade ich durcheinander, kontrolle ist weg & ich erbreche wieder.
Mein Freund weiss von meiner Bulimie.
Er kontrolliert mich nicht extrem, aber er will einfach dass ich alle 3 Mahlzeiten esse & wannn ich sie esse.

Wenn du fragen hast an mich, beantworte ich dir diese gerne :)

Liebe Grüsse
Dreamy

Re: Nun ja... hallo?

Verfasst: Mo Mai 26, 2014 21:27
von tomboygirl
Hey :)
Ich habe mega bewunderung dafür wie schnell du das erkannt hast, das was nicht rictig ist und vorallem auch was dagegen zu unternehmen. :)
Ich kann deinem Text zwar nicht entnehmen seitwann du nun genau darunter leidest, aber die ganzen erkenntnisse die du in deinem doch noch kurzen text geschildert hast ist ein mega großer schritt in dir richtige richtung! ;)

Zwar kann ich dir keine weitere tipps geben, da ich dafür selbst noch zu viel am kämpfen bin und es nicht überwunden habe. Aber ich wünsche Dir Ganz Ganz viel kraft und glück, und hoffe das dieses Forum dir ebenfalls kraft gibt! Du bist nicht allein und wenn dir was auf dem herzen liegt kannst du es immer hier hinunterschreiben :)

LG
tomboygirl

Re: Nun ja... hallo?

Verfasst: Mo Mai 26, 2014 22:05
von Flieder_
Wilkommen im Forum,

so wie du es schilderst hört es sich für mich sehr stark nach einer Bulimie an.
Ich persönlich denke, dass jemand süchtig nach etwas ist, wenn er von etwas nicht lassen kann obwohl der Schaden vor dem Vorteil überwiegt, unabhängig wie oft man das schadhafte Verhalten praktiziert.

Auf mich wirkt es so, als würdest du dich ziemlich unter Kontrolle halten. Du schreibst, dass du sehr unter dem Leid deiner Mutter gelitten hast, doch was ist in der Zeit mit deinen Gefühlen gewesen? Hast du Raum gehabt zu trauern, oder hattest du eher das Gefühl du willst für deine Mutter stark sein und so weiter.

Ich denke bei der Bulimie geht es eigentlich nie um das Gewicht, dass ist die Nebensache, dass was man aber am Anfang denkt....

Ich bin mir sicher, dass du hier im Forum dich an vielen Stellen wiedererkenst und wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg :-)

LG
Flieder

Re: Nun ja... hallo?

Verfasst: Mo Jun 16, 2014 5:28
von L0k0
Hallöchen alle miteinander,
vielen lieben dank für die ganzen Antworten und guten Wünsche! :o

Es ist eine gewisse Zeit vergangen in der ich mein Verhalten weiter beobachtet habe. Doch zuerst zu euren Antworten :).
Erstmals an Dreamy (bzw Flieder und alle die Antworten finden):

Also ich wurde dieses Jahr 18 und mache momentan einen sehr anstrengenden Job im Servicebereich, der aber auch an sich viel Spaß bringt, trotz kollerischer Küche :wink: . Ich wohne alleine mit meiner Mutter und wir haben eigentlich ein sehr enges Verhältnis, obwohl sich das auch erst nach den Hochphasen der Pubertät gebildet, wenn ich das mal so ausdrücken kann :D .Zu der Zeit in der der Freund meiner Mutter mit dem Krebs zu kämpfen hatte, bis er dann schließlich starb war während meinem letzten Schuljahr und den ganzen Lernphasen. Die 3 Monate darauf waren fast genauso hart, wo wiederum meine eigentlichen Prüfungen waren. Meine Mutter ist immer noch sehr überzeugt davon das meine eigentlich untypisch schlechten Leistungen zu den finalen Prüfungen etwas mit seinem Tod zu tun haben, aber es kann auch nur ein Faktor sein (Abi ist scheiße :D ).
Wie ich mich während der Zeit gefühlt habe.... hilflos, denk ich ist das erste Wort das mir da einfallen würde. An sich wollte ich dann natürlich für sie stark sein. Aber man spürte schon das eine Stütze sozusagen weggebrochen war :? . Ich denke ich habe meine Gefühle meist nicht zum Ausdruck gebracht weil ich nicht dachte das jemand dafür gerade die Kraft hat. Mein Vater war zu dem Zeitpunkt auch etwas belastet bzw gestresst und mit meiner Schwester konnte ich darüber nicht richtig reden da sie zu dem Zeitpunkt nicht mehr bei uns wohnte und jedes Mal WENN sie mal da war von den Stimmungen im Haus so schnell wie möglich wieder fliehen wollte. Ich denke unbewusst bin ich wütend auf sie, weil sie mich es alleine hat tragen lassen (deswegen kann ich nicht mit ihr darüber reden, weil ich Angst habe das sie meine Vorwürfe spürt), aber gleichzeitig bin ich froh, da sie hochsensibel ist und darunter vllt sogar noch mehr gelitten hätte als ich. So musste sie sich nur manchmal damit konfrontieren, konnte aber auch mal abschalten.

Wann fing es an... naja, eine sehr gute Frage. Mit dem Gedanken habe ich mich eigentlich schon länger befasst, da für mich da eine gewisse Logik mit drin steckte :D . Da ich tendenzhalber gerne viel esse, einfach nur weil es sehr sehr lecker ist, habe ich mich danach immer gefragt: Was wäre wenn ich von mir aus erbrechen könnte?
Aber so richtig entwickelt hat es sich eigentlich erst.. anfang dieses Jahres, glaub ich.
Ob ich das Essen noch genieße... jaa eigentlich immer(aber auch mal mehr und mal weniger), auch wenn ich weiß das ich es nicht im Magen behalten werde (obwohl ich manchmal gegen meine Entscheidung gehe weil der Prozess viel zu nervig ist :?, und ja, manchmal entscheide ich im vorraus ).
Mit dem Erbrechen versuche ich eigentlich meist meine Essenseinnahmen auf einem guten Maß zu halten, da ich keine Lust auf den Jojo-Effekt habe und auch manchmal stolz bin wenn ich an einem Tag so gegessen habe dass ich denke: Super, kein Erbrechen heute!
Wenn man es mal aufschreibt wirkt das alles sehr seehr beänstigend. :|

-wenn er von etwas nicht lassen kann obwohl der Schaden vor dem Vorteil überwiegt, unabhängig wie oft man das schadhafte Verhalten praktiziert-
Interessanter Punkt Flieder! Zum Beispiel ist mir aufgefallen das ich jetzt viel eher sage, okay, eigentlich bräuchte ich das nicht mehr essen, aber ich habe ja meinen Ass im Ärmel (Ein gefährlicher Begriff). Essen wäre somit definitiv dann eine Form von Sucht bei mir, und die Bullemie wiederrum meine Reaktion um nicht in alle Richtungen aufzugehen? Hm.

Ich hatte jetzt immer mal wieder Pausen (vier oder mehr Tage kein Erbrechen), doch leider auch Ausbrüche (bis an die 2x am Tag), meistens korrespondierend mit meinem Essverhalten. Es ist mir aber auch nochmals bewusster geworden, und ich versuche eher den Auslöserfaktor (Essen) zu verändern :) .

Vielen lieben Dank das ihr euch Zeit für mich nehmt und auch etwas erzählt! (Dreamy :wink: )
Das hilft mir, außerdem tut es sehr gut ernst genommen zu werden :) .

LG L0k0