Teufelskreis...
Verfasst: Mi Jan 08, 2014 17:55
Hallo!
Ich bin neu hier und dann wieder auch nicht. Ich war vor einiger Zeit schon einmal hier angemeldet, hatte aber mein Konto und meine Beiträge gelöscht, aus Angst dass meine Mutter mir hinterher spioniert. Das klingt jetzt dämlich, aber meine Mutter ist eben manchmal etwas überbesorgt und ich hatte Angst dass sie Verdacht schöpft und hier oder in anderen Foren nachliest. Oh Gott, wenn ich das selbst so lese klingt es völlig paranoid.
Jedenfalls hab ich festgestellt, dass ich den Austausch hier doch irgendwie vermisse, da mir das Forum sehr geholfen hat. Da bin ich also wieder.
Wenn ich auch diesmal aus Paranoidität heraus vorsichtig sein werde was ich preisgebe. (Man weiß ja nie!
)
Also ich bin 24 Jahre alt und komme aus der Nähe von Frankfurt. Mit der Bulimie hat es bei mir vor 4 Jahren angefangen... wie und warum weiß ich selbst nicht so genau. Mehr aus einem "Versehen" heraus.
Ich war damals gerade dabei ein bisschen abzunehmen, obwohl ich nie Übergewicht hatte. War aber eben nicht zufrieden und wollte was ändern. Das klappte auch alles ganz gut. Sport, gesunde Ernährung, so wie es sein sollte. Eines Morgens war mir schlecht, vermutlich ein Magen-Darm Infekt oder was falsches gegessen... und ich musste mich übergeben. Danach war plötzlich der Gedanke da: "immerhin sind jetzt die Frühstücks-Kalos weg"... und der Rest ist Geschichte.
Momentan bin ich in einer on-off Situation. Ich komme immer wieder über längere Zeiträume klar und schaffe es "clean" zu sein, aber ich weiß selbst nie wann es wieder losgeht und ich die Kontrolle verliere. Das längste was ich bisher schaffte waren fast 180 Tage ohne.... Mensch, war ich stolz. Und schon fast sicher es endgültig loszuhaben. Fehlanzeige. An sich weiß ich ja, dass es nichts bringt. Ich weiß dass ich normal essen muss und das normal essen wichtig ist und der einzige Weg um die "Traumfigur" zu bekommen oder zu halten... trotzdem rutsche ich zwischendurch fast schon in die Magersucht ab, dann kotze ich zwar nicht, aber zähle penibel Kalorien und esse viel weniger als gesund wäre. Dann zwischendurch ist alles okay und ich fühl mich fast als wär ich "normal"... wenn nur nicht diese ständigen Gewissensbisse wären, egal bei welcher Mahlzeit.
Die einzigen die von der Bulimie wissen sind mein Freund und meine beste Freundin.
Meine beste Freundin hat selbst einige psychische Probleme und mehrere ES durch, auch wenn sie seit langem "clean" ist. Trotz allem wusste ich, dass sie Verständnis haben würde, das andere nicht hätten. Ich habe viele gute Freunde, aber ich denke von den meisten kämen Reaktionen wie "Ach deshalb bist du so dünn." oder sowas. Wobei ja Bulimie und Körpergewicht kaum was miteinander zu tun haben... bei mir jedenfalls nicht.
Mit meinem Freund bin ich seit 2,5 Jahren zusammen und seit fast 2 weiß er von der ES. Er hat sehr verständnisvoll reagiert, wobei ich in letzter Zeit merke, dass er immer hilfloser wird. Er meint immer "Ich sag dir doch dass du hübsch bist, so wie du bist, aber das glaubst du mir wohl nicht."... ich schaff es nicht ihm klarzumachen, dass das damit nichts zu tun hat. Ich glaub ihm das ja, ich weiß dass ich mich da anders sehe als andere, bzw. eben "falsch" sehe. Aber seine Komplimente können keine 4 Jahre alte ES heilen. Neulich hab ich sogar mitbekommen, dass er einer Freundin von ihm davon erzählt hat. Sie hatte auch Bulimie, kennt sich also aus, und er meinte zu ihr er müsse sich mal wem anvertrauen oder so. (Ich hab das nicht von ihm gehört, er weiß also nicht dass ich das weiß.) Diese Freundin kenne ich kaum bzw gar nicht und die beiden sind normalerweise auch kaum in Kontakt, weshalb ich schon ziemlich schockiert und wütend bin/war, dass er ihr einfach von meiner Krankheit erzählt.
Das er jemanden zum Reden braucht kann ich sehr gut verstehen.... aber warum macht er dass denn dann nicht anonym eben in so einem Forum hier oder spricht vorher mit mir drüber? An sich vertrau ich ihm schon, aber im Moment hab ich Angst dass es es irgendwann noch gemeinsamen Freunden verrät in seiner Verzweiflung.
In Therapie war ich bisher nicht... momentan denke ich aber immer öfter drüber nach. Erstens kommen in letzter Zeit immer mehr Schaflosigkeit, chronische Schmerzen und depressive Schübe hinzu... zweitens glaube ich auch, dass mein Freund sehr erleichtert wäre... und ich selbst natürlich auch wenn ich es schaffen würde die ES loszuwerden.
Also in eine Klinik möchte ich keinesfalls, wenn dann ambulant einmal in der Woche mit jemandem reden oder so. Ich denke das würde schon viel helfen. Vielleicht kennt ja sogar jemand hier einen guten Therapeuten oder so in Frankfurt oder Umgebung an den man sich da wenden könnte? Ich bin da nämlich auf völligem Neuland. Brauch ich da eine Überweisung vom Arzt oder kann ich da direkt anrufen ? Wenn sich da wer ein bisschen auskennt und mir weiterhelfen könnte, dann wäre das super.
So, jetzt mal genug gelabert, das wars erstmal von mir!
LG,
incuria
Ich bin neu hier und dann wieder auch nicht. Ich war vor einiger Zeit schon einmal hier angemeldet, hatte aber mein Konto und meine Beiträge gelöscht, aus Angst dass meine Mutter mir hinterher spioniert. Das klingt jetzt dämlich, aber meine Mutter ist eben manchmal etwas überbesorgt und ich hatte Angst dass sie Verdacht schöpft und hier oder in anderen Foren nachliest. Oh Gott, wenn ich das selbst so lese klingt es völlig paranoid.

Jedenfalls hab ich festgestellt, dass ich den Austausch hier doch irgendwie vermisse, da mir das Forum sehr geholfen hat. Da bin ich also wieder.


Also ich bin 24 Jahre alt und komme aus der Nähe von Frankfurt. Mit der Bulimie hat es bei mir vor 4 Jahren angefangen... wie und warum weiß ich selbst nicht so genau. Mehr aus einem "Versehen" heraus.
Ich war damals gerade dabei ein bisschen abzunehmen, obwohl ich nie Übergewicht hatte. War aber eben nicht zufrieden und wollte was ändern. Das klappte auch alles ganz gut. Sport, gesunde Ernährung, so wie es sein sollte. Eines Morgens war mir schlecht, vermutlich ein Magen-Darm Infekt oder was falsches gegessen... und ich musste mich übergeben. Danach war plötzlich der Gedanke da: "immerhin sind jetzt die Frühstücks-Kalos weg"... und der Rest ist Geschichte.

Momentan bin ich in einer on-off Situation. Ich komme immer wieder über längere Zeiträume klar und schaffe es "clean" zu sein, aber ich weiß selbst nie wann es wieder losgeht und ich die Kontrolle verliere. Das längste was ich bisher schaffte waren fast 180 Tage ohne.... Mensch, war ich stolz. Und schon fast sicher es endgültig loszuhaben. Fehlanzeige. An sich weiß ich ja, dass es nichts bringt. Ich weiß dass ich normal essen muss und das normal essen wichtig ist und der einzige Weg um die "Traumfigur" zu bekommen oder zu halten... trotzdem rutsche ich zwischendurch fast schon in die Magersucht ab, dann kotze ich zwar nicht, aber zähle penibel Kalorien und esse viel weniger als gesund wäre. Dann zwischendurch ist alles okay und ich fühl mich fast als wär ich "normal"... wenn nur nicht diese ständigen Gewissensbisse wären, egal bei welcher Mahlzeit.

Die einzigen die von der Bulimie wissen sind mein Freund und meine beste Freundin.
Meine beste Freundin hat selbst einige psychische Probleme und mehrere ES durch, auch wenn sie seit langem "clean" ist. Trotz allem wusste ich, dass sie Verständnis haben würde, das andere nicht hätten. Ich habe viele gute Freunde, aber ich denke von den meisten kämen Reaktionen wie "Ach deshalb bist du so dünn." oder sowas. Wobei ja Bulimie und Körpergewicht kaum was miteinander zu tun haben... bei mir jedenfalls nicht.
Mit meinem Freund bin ich seit 2,5 Jahren zusammen und seit fast 2 weiß er von der ES. Er hat sehr verständnisvoll reagiert, wobei ich in letzter Zeit merke, dass er immer hilfloser wird. Er meint immer "Ich sag dir doch dass du hübsch bist, so wie du bist, aber das glaubst du mir wohl nicht."... ich schaff es nicht ihm klarzumachen, dass das damit nichts zu tun hat. Ich glaub ihm das ja, ich weiß dass ich mich da anders sehe als andere, bzw. eben "falsch" sehe. Aber seine Komplimente können keine 4 Jahre alte ES heilen. Neulich hab ich sogar mitbekommen, dass er einer Freundin von ihm davon erzählt hat. Sie hatte auch Bulimie, kennt sich also aus, und er meinte zu ihr er müsse sich mal wem anvertrauen oder so. (Ich hab das nicht von ihm gehört, er weiß also nicht dass ich das weiß.) Diese Freundin kenne ich kaum bzw gar nicht und die beiden sind normalerweise auch kaum in Kontakt, weshalb ich schon ziemlich schockiert und wütend bin/war, dass er ihr einfach von meiner Krankheit erzählt.
Das er jemanden zum Reden braucht kann ich sehr gut verstehen.... aber warum macht er dass denn dann nicht anonym eben in so einem Forum hier oder spricht vorher mit mir drüber? An sich vertrau ich ihm schon, aber im Moment hab ich Angst dass es es irgendwann noch gemeinsamen Freunden verrät in seiner Verzweiflung.
In Therapie war ich bisher nicht... momentan denke ich aber immer öfter drüber nach. Erstens kommen in letzter Zeit immer mehr Schaflosigkeit, chronische Schmerzen und depressive Schübe hinzu... zweitens glaube ich auch, dass mein Freund sehr erleichtert wäre... und ich selbst natürlich auch wenn ich es schaffen würde die ES loszuwerden.
Also in eine Klinik möchte ich keinesfalls, wenn dann ambulant einmal in der Woche mit jemandem reden oder so. Ich denke das würde schon viel helfen. Vielleicht kennt ja sogar jemand hier einen guten Therapeuten oder so in Frankfurt oder Umgebung an den man sich da wenden könnte? Ich bin da nämlich auf völligem Neuland. Brauch ich da eine Überweisung vom Arzt oder kann ich da direkt anrufen ? Wenn sich da wer ein bisschen auskennt und mir weiterhelfen könnte, dann wäre das super.

So, jetzt mal genug gelabert, das wars erstmal von mir!
LG,
incuria