bulimie.at - das Forum

Hallo zusammen,

Ich möchte mich hier mit einer kleinen Geschichte vorstellen, ähnlich wie sie vlt. Einige von euch auch kennen!

Wenn man das Leben verlernt hat!!
…. Man muss nicht lernen, richtig zu essen, sondern man muss wieder lernen zu leben!

Vor genau 6 Jahren ereignete sich ein schwerer Schicksalsschlag in meiner Familie, und damit fing alles an… …..!!!

Ich begann jeden Tag zu laufen und hungerte mich auf **kg runter bei 184cm --- Das das alles normal ist, versuchte ich damit zu beweisen, dass ich bei Laufveranstaltungen immer vorne mit dabei war, und würdigten meine Leistung und bestaunten mich. Dann holte ich mir eine Knieverletzung und das leistungsmäßige Laufen war für mich damit abgehakt!! Aber jetzt gings los ……… ich merkte, dass ich Gewicht zu nahm und die Ausdauer sank --- Das konnte ich im Kopf nicht verkraften und aß fast nichts mehr, und rechnete genau wieviel ich gegessen hatte und wieviel ich dafür an dem Tag noch tun musste. Dann kamen die FA’s --- jeden Tag --- Arbeiten – nach Hause fahren – fressen – dann bis zu 5 Stunden Sport (ab und zu mal auch Finger in den Hals )……………JEDEN TAG DAS GLEICHE PROZEDERE!!!!!

Es hat sich mittlerweile alles schon gebessert und es wird von Tag zu Tag besser, und ich habe heute zwar **kg (total austrainiert .....klingt doof, aber ich wär lieber normal) aber immer noch mit teilweise exzessivem Sport und FA’s (und speziell immer dann wenn FA’s waren --- wobei ein ganzer Tag mit FA bei mir, bei ca. *kcal liegt (ist jetzt eigentlich gar nicht so viel) --- dann kann ich mich nicht halten und ich rechne aus wie viel ich machen muss und “arbeite das dann wieder ab“ !! oder es gibt dann “zur Strafe“ am nächsten Tag NICHTS zu essen!!! Das kommt momentan immer noch * mal pro Woche vor. Und das elendige Kcal- zählen, wenn ich das endlich mal aus dem Kopf bekommen könnte!?!?!

Und wie ich schon geschrieben habe, hat sich bei mir vor genau 6 Jahren ein einschneidendes Erlebnis ereignet, UND ICH MÖCHTE UND WERDE JETZT SOFORT an mein Leben denken, wie schön es sein kann und was ich noch sehen und machen will (Ich war die letzten 6 Jahre nie auf Urlaub oder irgendwo unterwegs oder bei irgend welchen Veranstaltungen, Party’s, Festen….., da ich immer Angst hatte, wie das dann mit dem Essen, Trinken und dem Sport machen sollte) !!

So und jetzt werde ich euch nicht mehr länger zu texten, aber ich möchte nur noch eins sagen, und darüber könnt ihr nun lachen ---- Ich bin männlich (JA, ihr lest richtig – ein Mann), 29 Jahre alt, habe mal GESUNDE **kg gewogen (mit normaler Ernährung, ohne Kcal-zählen….mal mehr mal weniger - und alles was es zu essen gibt --- so wie ich eben Hunger und Guster hatte. Bzw. habe ich alle möglichen Sportarten mit Spaß ausgeübt….Schwimmen, Laufen, Kraftsport, Fußball, Tennis, Wandern,….. mal dies mal das, wie und wozu ich gerade Lust hatte), hatte gute soziale Kontakte – sanft ausgedrückt, hatte ich Lebensfreude, ein starkes Selbstbewusstsein und eine Vorstellung von meiner Zukunft, und momentan komme ich mir vor, als wär ich ein kompletter Vollidiot der nicht mehr weiß, wie man normal lebt, obwohl ich das Leben anders und härter, als andere gelernt habe --- aber das ist eine andere Geschichte!!

Also….so viel schon mal zu mir und meiner Geschichte!
LG

Hallo erstmal und Willkommen im Forum

Also das ist eine geschichte die ich selbst noch nicht gelesen/gehört habe.
Es ist ein Starker Schritt dich hier anzumelden und auch zu sagen, dass du ein Mann bist! Das ist auch nicht schlimm und es wird keiner lachen, denn es kann jeden treffen Ich selber kenne das, wenn ich was esse ohne zu k* dann muss ich sport machen. Und das mit der Knie verletzung tut mir echt leid
Bei mir sind es mehrere Faktoren die mich dazu "getrieben" haben und es immernoch tun. Mobbing psychische probleme (familie/freunde usw.). Die machen einem sehr zu schaffen. Und das versucht man mit einem Ventil(hier das übermäßige sport treiben/ k* gehen) auszugleichen. Man fühlt sich dadurch auch anfangs besser, bis man merkt , dass es krankhaft ist.
Also ich habe es erst da gemerkt, denn erst da habe ich das problem erst wahr genommen, und mich beim k* gehen immer schlechter gefühlt. Weil ich wusste, dass es meinem Körper und mir nicht gut tut. Aber das muss man sich erstmal klar werden lassen

Und ich ziehe meinen Hut vor dir, denn sicherlich haben auch viele Mämmer diese Probleme, sie sind nur zu stolz das zuzugeben

LG Knuffeline

Du bist nicht der einzige Mann, den es hier im Forum als Betroffenen gibt, wobei es prinzipiell doch eigentlich egal ist was man für ein Geschlecht hat wenn es darum geht unter einer beschissenen Essstörung zu leiden!

Ich bin sicher, dass auch du hier Unterstützung finden kannst!

Magst du vielleicht schreiben, was für ein belastendes Ereignis das war?

Und hast du schon mal eine Therapie gemacht oder darüber nachgedacht?

LG, Flora

Hallo,
Erstmal danke für die Zusprüche!

Zu meiner Vorgeschicht kann ich einige Eckpunkte von meinem Leben mal hier aufschreiben, ich will aber damit kein Mitleid erhaschen, sondern nur mal einen kleinen Einblick geben.

- in meinem 11. Lebensjahr wurde meiner Mutter das Sorgerecht entzogen und ich habe den Kontakt auch komplett verweigert und damit auch abgebrochen --- Sprichwörtlich gesagt, ist dieser Mensch für mich gestorben und aus meinem Leben gestrichen. (das war auch gut so, sonst würde ich vermutlich hier jetzt nicht schreiben) Harmlos ausgedrückt, wusste sie nicht wie man mit Kindern richtig umgeht!
Danach war nach außen einfach zu zeigen, das wir (mein Vater und mein Bruder) es schaffen und, dass wir stark sind, uns "durchbeißen". (denn immer wieder kam uns zu Ohren: "Der (mein Vater) schafft das nie, alleine mit den Kindern")
Mir wurde, trotz finanziellen Engpässen eine tolle Ausbildung ermöglicht (natürlich nur mit den besten Noten, um es nach außen zu beweisen, dass wir das schaffen)
Mein Vater tat und opferte alles für uns Kinder, damit es uns gut ging.
Dann war ich fertig mit der Schule und zog von zu Hause aus um auswärts einen Job anzunehmen! Mein Vater bot mir alle Unterstützung an, die möglich war. Aber ich lehnte alles ab und wollte einfach beweisen, dass ich das Leben gelernt habe und das auch alleine schaffe. Somit entstanden leichte Unstimmigkeiten, und ich ging ohne diese zu besprechen (er wollte mir, seinem Sohn, helfen und ich habe es abgelehnt; ich denke, er war einfach enttäuscht--- so sehe ich das heute).
Dann, vor 6 Jahren (5 Monate nach meinem Auszug von zu Hause und keinem Kontakt) kam ein Anruf von meinem Bruder -- er müsse mir von meinem Vater etwas sagen (ich dachte, OK dann sprechen wir das jetzt mal alles aus, immerhin ist er der Mensch, der uns das beste was er tun konnte, ermöglicht hat) --- Doch jetzt kam der Hammer --- Mein Bruder brach am Telefon in Tränen aus und erzählte mir, dass mein Vater im Urlaub von einem betrunkenen getötet worden sei!
......für mich brach eine Welt zusammen......
......so wie geht's jetzt weiter??? was haben wir gelernt --- wir schaffen alles, wir beißen uns durch!!!
..... ich begann einen neuen Job (hab ich heute noch, hab zwar nichts erreicht, aber naja.......mal schauen was noch kommt)
..... mein Bruder und ich managten alles so weit es ging alleine (wir wollten uns nicht helfen lassen - wir bweisen, dass wir das schaffen und uns durchbeißen ---- das ganze zog sich über 2 Jahre, bis wir auf dem Papier endlich den letzten Strich unter die Sache machen konnten)
..... ich begann zu laufen ..... immer mehr und mehr (wurde immer dünner), wurde dann auch schon immer öfter darauf angesprochen warum ich so dürr bin und nirgends mehr hingehe,zum feiern oder auf Besuch, habe aber einfach dann an Wettbewerben teil genommen und war vorne mit dabei (ich hab zwar nie richtig was erreicht aber damit konnte ich mein Ess- oder fast nicht Essverhalten und mein Lebensverhalten rechtfertigen).
..... dann schlich sich schön langsam eine Knieverletzung ein und ich konnte zwar immer noch viel laufen, aber nicht mehr schnell genug für Bewerbe.
..... ich merkte, dass die Ausdauer nachließ das , die Verdauung begann zu streiken (nach einigen Jahren immer gleicher und viel zu wenig Nahrung), der Stoffwechsel tat irgendwas, etc......mein Körper begann zu rebellieren, ich hab aber nicht auf ihn gehört .......... und schön langsam gings dann in diesen Bereich des Essens/Fressens - kcalrechnen - Sport - fressen - kcalrechnen - Sport (oder auch zeitweise ko* - meistens dann wenn ich mich vor lauter Erschöpfung und Muskelschmerzen nicht mehr zum Sport "zwingen" konnte).......
......

Wie ich schon geschrieben habe bin ich schon am Weg, raus aus dem ganzen (das glaube und denke ich zumindest die meiste Zeit), wobei ich immer wieder, zum Teil extreme Rückfälle habe, was sich dann schon mal über das ganze Wochenende erstrecken kann (Frühstück - kcalrechnen - Sport- Mittag-Fressen - kcalrechnen - Sport - abends meist wieder fressen dann aber ko* am nächsten Tag, fürs schlechte Gewissen kein Frühstück, kein Mittagessen sondern eine *km Radtour + * km laufen ---- dann wieder fressen und ko*) ! ---- zeitweise passts dann wieder mal 3-4 Wochen, dann eskaliert es einfach manchmal wieder, und wenn, dann extrem.

.....ich weiß jetzt, dass ich so nicht weitermachen werde und auch nicht mehr will, ich will einfach wieder ganz normal, mal zu MacDonalds mit Freunden gehen oder auf ne Grillfeier oder am Abend mal ein Bierchen oder einfach mal so weil ich gerade drauf Lust habe ein Eis essen, ohne darüber nach zu denken wie viele kcal das jetzt hatte und was ich an dem Tag noch machen muss oder wie lange ich jetzt fasten muss um wieder auf +/- 0 kcals oder mir sogar wieder ein "minus" erarbeitet habe, das ich dann am nächsten Tag gut habe.

.... und ich denke hier im Forum, kann ich mich mit euch darüber austauschen und Tips holen, oder vlt. auch anderen Tips geben!

LG

......... uiuiuiuiuiuiui ..... tut mir Leid, dass meine Geschichte doch etwas länger wurde!!!

Wow das ist echt eine heftige geschichte.
Teilweise dachte ich beim lesen (dank des fernsehers) dass es eine serie sei. (habe navi cis neben bei laufen)
Aber ich bin echt erstaunt und ziehe meinen Hut vor dir. Und das nicht wegen der Es oder dem durchhalte vermögen, sondern weil du echt eine Menge durchmachen musstest.

Und ich hoffe, dass wir dir genug unterstüzung zubringen können, um es zu schaffen. Denn du bist ein verdammt starker Mensch!!

LG Knuffeline

erstmal Willkommen,

oh man, deine Geschichte liest sich wie ein schlechter Film. Keine Sorge, ich sprech dir jetzt kein Mitleid aus, es berührt mich einfach wenn ich lese dass soviele Schicksalsschläge sich aneinanderreihen, wie das Leben seine Bahnen zieht und der Mensch einfach nur gezwungen ist zu reagieren und alles so anzunehmen was kommt.
Du hast von Kind auf gelernt dich durchzubeißen, was ja im Grunde nicht verkehrt wäre. Es ist ausgeartet. Der Punkt an dem Hilfe von außen nötig gewesen wäre war überschritten, so bist du immer weiter reingerutscht

Ich sage deswegen dass der Punkt überschritten war, weil ich denke dass es einen gewissen Punkt gibt an dem man eine so schlimme Störung wie wir sie haben aufhalten könnte und dass es nach Überschreiten dieses Punktes fast unmöglich ist, wieder vollkommen gesund zu werden.

Vielleicht hab ichs überlesen.. hast du schon mal ne Therapie gemacht?

Alles Gute erstmal und schönen Abend.
lg

Hallo...

Hatte noch keine Therapie wegen der Bul...., war jedoch nach dem Entzug der Erziehungsberechtigung von meiner Mutter, mit meinem Vater damals in Therapie!

.....bin aber, glaube ich zumindest, auf einem guten Weg!!! Siehe meinem neuen Thema, das ich gereade erstellt habe!!!

LG