Neu hier
Verfasst: Di Mai 28, 2013 19:23
Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll, oder wie es mich eigentlich hierher verschlagen hat.
Fang mal am besten vorne an:
Mit Essen und Aussehen hatte ich immer schon so meine Probleme, fing wohl alles damit an, dass die Oma es VIEL zu gut meinte und bei mir zuhause Essen=Liebe ist. Dann kamen die Hänseleien in der Schule, von meinen Eltern, von meinen Lehrern, was nicht alles. Also hab ich immer schön den Frust weggefressen. Gelegentlich habe ich mich dann auch erbrochen (Nicht so oft. Irgendwie kann ich das nicht gut.), habe mir aber auch nichts dabei gedacht und allen anderen war es ja auch recht, wenn ich schön und schlank gewesen bin.
Im Nachhinein kann ich echt nicht verstehen, dass mir da niemand geholfen hat, sondern mein Fasten, Hungern und Fressanfallhaben noch unterstützt wurde - ich würde mir Sorgen machen, wenn mein Kind tagelang nichts isst und sich selbst verletzt und behauptet, das seien alles Aknenarben. Aber die waren irgendwie alle zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.
Irgendwann in dieser Hängeperiode nach dem Abi ging es mir dann emotional so mies, dass ich nichts mehr wusste als zum Doc zu fahren und da rumzuheulen, und der hat mich dann sofort in ambulante Therapie überwiesen, das war vor anderthalb Jahren etwa. Dann kam die Diagnose, Depression und Bulimie, damit hätte ich gar nicht gerechnet, ich hatte nur immer so latent das Gefühl, irgendetwas würde nicht stimmen. Nach mir unglaublich lang vorkommender Zeit ging es dann viel besser, habe mit Freude Sport gemacht, bin zuhause raus, war sogar - ich wollte es kaum glauben - fressattackenfrei, schlank und fröhlich, schon fast so weit, einfach mal im Bikini schwimmen zu gehen, was ich mich sonst nie getraut hätte.
Aber irgendwie wurde dann vor ein paar Monaten der Unikram immer und immer mehr und ich mach mir immer mehr Sorgen, dass ich das einfach alles nicht hinkrieg, der Vereinswechsel zum neuen Wohnort schmeckt mir nicht, also bin ich nicht mehr hingegangen, bin ziemlich aus dem Leim gegangen deshalb, obwohl ich mich inzwischen häufiger ungewollt und ohne es zu Provozieren erbreche, einfach, weil es mir schlecht geht.
Im Moment geht es mir wieder ziemlich mies, komm morgens kaum noch raus und meine Therapeutin meint nur, ich hätte Angst, irgendwas zu verändern, weil ich mich vor mir selbst dann nicht mehr für mein eigenes Versagen rechtfertigen zu könnte. Meine beste Freundin meint nur, ich sollte mehr Sport machen, aber ich finde, sie hat selbst irgendwie ein Problem und ich sollte mich lieber nicht an sie dranhängen. Mein Freund meint nur, das wird schon. Und auf alle anderen brauch ich eh nicht mehr hören, die sagen mir nur wieder, dass es total gut ist, wenn man nur n halbes Radieschen zu Mittag knabbert, dann ist man ja schließlich diszipliniert und fit, von so Leuten könnte ich mir ja mal ne Scheibe abschneiden.
Heute mittag ist mir dann aufgefallen, dass ich trotz 20° Sonnenschein mit Kapuzenpulli und Softshelljacke durch die Innenstadt getrabt bin und mich halb tot geschwitzt hab, aber ich hab mich einfach viel zu sehr für meinen Bauch geschämt, als dass ich die Jacke ausgezogen hätte. Habe dann in der Mensa als Resultat vieeel zu wenig gegessen und dann beim Abendbrot viel zu viel.
Und dann hab ich mich hier hingesetzt und gedacht, so gehts nicht, irgendwas muss ich machen.
Freue mich drauf, einfach mal mit Leuten reden zu können, die wissen, wie das ist.
Gruß,
Replica
ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll, oder wie es mich eigentlich hierher verschlagen hat.

Fang mal am besten vorne an:
Mit Essen und Aussehen hatte ich immer schon so meine Probleme, fing wohl alles damit an, dass die Oma es VIEL zu gut meinte und bei mir zuhause Essen=Liebe ist. Dann kamen die Hänseleien in der Schule, von meinen Eltern, von meinen Lehrern, was nicht alles. Also hab ich immer schön den Frust weggefressen. Gelegentlich habe ich mich dann auch erbrochen (Nicht so oft. Irgendwie kann ich das nicht gut.), habe mir aber auch nichts dabei gedacht und allen anderen war es ja auch recht, wenn ich schön und schlank gewesen bin.
Im Nachhinein kann ich echt nicht verstehen, dass mir da niemand geholfen hat, sondern mein Fasten, Hungern und Fressanfallhaben noch unterstützt wurde - ich würde mir Sorgen machen, wenn mein Kind tagelang nichts isst und sich selbst verletzt und behauptet, das seien alles Aknenarben. Aber die waren irgendwie alle zu sehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.

Irgendwann in dieser Hängeperiode nach dem Abi ging es mir dann emotional so mies, dass ich nichts mehr wusste als zum Doc zu fahren und da rumzuheulen, und der hat mich dann sofort in ambulante Therapie überwiesen, das war vor anderthalb Jahren etwa. Dann kam die Diagnose, Depression und Bulimie, damit hätte ich gar nicht gerechnet, ich hatte nur immer so latent das Gefühl, irgendetwas würde nicht stimmen. Nach mir unglaublich lang vorkommender Zeit ging es dann viel besser, habe mit Freude Sport gemacht, bin zuhause raus, war sogar - ich wollte es kaum glauben - fressattackenfrei, schlank und fröhlich, schon fast so weit, einfach mal im Bikini schwimmen zu gehen, was ich mich sonst nie getraut hätte.
Aber irgendwie wurde dann vor ein paar Monaten der Unikram immer und immer mehr und ich mach mir immer mehr Sorgen, dass ich das einfach alles nicht hinkrieg, der Vereinswechsel zum neuen Wohnort schmeckt mir nicht, also bin ich nicht mehr hingegangen, bin ziemlich aus dem Leim gegangen deshalb, obwohl ich mich inzwischen häufiger ungewollt und ohne es zu Provozieren erbreche, einfach, weil es mir schlecht geht.

Im Moment geht es mir wieder ziemlich mies, komm morgens kaum noch raus und meine Therapeutin meint nur, ich hätte Angst, irgendwas zu verändern, weil ich mich vor mir selbst dann nicht mehr für mein eigenes Versagen rechtfertigen zu könnte. Meine beste Freundin meint nur, ich sollte mehr Sport machen, aber ich finde, sie hat selbst irgendwie ein Problem und ich sollte mich lieber nicht an sie dranhängen. Mein Freund meint nur, das wird schon. Und auf alle anderen brauch ich eh nicht mehr hören, die sagen mir nur wieder, dass es total gut ist, wenn man nur n halbes Radieschen zu Mittag knabbert, dann ist man ja schließlich diszipliniert und fit, von so Leuten könnte ich mir ja mal ne Scheibe abschneiden.

Heute mittag ist mir dann aufgefallen, dass ich trotz 20° Sonnenschein mit Kapuzenpulli und Softshelljacke durch die Innenstadt getrabt bin und mich halb tot geschwitzt hab, aber ich hab mich einfach viel zu sehr für meinen Bauch geschämt, als dass ich die Jacke ausgezogen hätte. Habe dann in der Mensa als Resultat vieeel zu wenig gegessen und dann beim Abendbrot viel zu viel.
Und dann hab ich mich hier hingesetzt und gedacht, so gehts nicht, irgendwas muss ich machen.

Freue mich drauf, einfach mal mit Leuten reden zu können, die wissen, wie das ist.
Gruß,
Replica