bulimie.at - das Forum

Hallo ihr Lieben
Nach langem hin und her habe ich mich dazu entschlossen, mich hier anzumelden. Alleine packe ich es einfach nicht und vielleicht hilft es mir ja, hier darüber zu reden? Aber erstmal zu mir.
Ich bin eine 23 jährige Studentin und "erst" seit ca einem halben Jahr richtig in der Bulimie gefangen. Wenn ich so lese, dass viele hier schon seit Jahren damit zu kämpfen haben: Respekt, ich kann schon nach dieser kurzen Zeit nicht mehr.
Wie es ganz genau angefangen hat weiß ich gar nicht mehr. Ich glaube es war einfach nur so ne blöde Situation, in der ich zu viel gegessen hatte. Und dann wollte ich einfach mal versuchen, ob die Sache mit "Finger in den Hals" funktioniert. Hats damals nicht wirklich, also folgte eine kurze Diät-Phase.
Ging soweit auch alles gut, bis ich aus persönlichen Gründen den Boden unter den Füßen verloren hab, die FA's immer häufiger wurden und somit auch meine Badbesuche. Seit ziemlich genau Weihnachten bin ich jetzt soweit, dass ich fast täglich über der Kloschüssel hänge. Und ich hasse es.
Ich habe mir schon so oft gesagt "morgen änderst du was", aber aus diesem morgen wurde dann übermorgen und so weiter. Ich möchte wirklich damit aufhören, aber ich schaffe es einfach nicht. Zumal ich merke, dass mein Körper nicht mal mehr will, dass ich mich übergebe. Ich kann machen und tun was ich will. Also nehme ich schließlich doch mehr zu als nötig, ohne Bulimie wäre ich einfach besser dran...
Wie gesagt, ich möchte wirklich damit aufhören. Ich pack das nicht mehr. Ich ertrage mein eigenes Spiegelbild nicht mehr - das aufgequollene Gesicht ist grausam. Meine Freunde treffe ich auch nur noch sehr selten, weil ich mich einfach unwohl fühle. Das ist doch kein Leben..
Andererseits habe ich Angst, dass wenn ich aufhöre mich zu übergeben, ich in die Magersucht abrutsche, weil ich immer Agst habe, zuzunehmen...

Ich denke, diesen Teufelskreis kennen einige von euch :/
Und tut mir leid wenn es etwas wirr ist, ich hab mir das grad einfach frei von der Seele geschrieben..

VG
Munchairudo

Hallo Munchairudo
Sei gegrüsst und herzlich willkommen im forum. Du brauchst den Hut nicht zu ziehen vor den Menschen, die diese Sucht schon jahrelang aushalten. Jedem einzelnen wäre wohl ein Leben ohne viel lieber.
Erfreulich jedoch ist, dass du schon nach relativ kurzer Zeit genug davon hast und dagegen angehen willst. Schau dich in deiner Nähe mal um nach einer Beratungsstelle für ES oder einer Psychotherapeutin. Man kann zwar ohne professionelle Hilfe da rauskommen, aber es ist sehr schwierig. Eine professionelle Begleitung würde dir auf alle Fälle guttun.

liebe Grüsse
Peter

Hallo
Würde dir auch den Tipp geben hol dir Hilfe .
Weiß ja nicht wo du wohnst ,aber Selbsthilfegruppen und Therapeuten sind gut übers Internet zu finden.
Schön, dass du so schnell erkennst so geht es nicht weiter und DU musst was tun dagegen.
Deine Angst vor Magersucht kenne ich zu gut..weil wenn ich nicht erbreche esse ich zu wenig.

Weiß jemand davon ,kannst du es Freund/in oder Familie anvertrauen?

Hallo,

Das Problem mit den professionellen Hilfsangeboten ist, dass sie oftmals nicht kostenlos sind. Ich habe mich schon mal im Internet umgeschaut, es gibt schon einige in meiner Nähe, aber alle verlangen einen gewissen Betrag dafür, und den kann ich derzeit schlicht nicht aufbringen.

Meiner Familie kann ich das leider nicht anvertrauen, nein, und den meisten meiner "Freunde" auch nicht.
Ich habe bisher nur einer Person davon erzählt, aber er geht davon aus, dass ich das alles inzwischen schon hinter mir gelassen habe. Ich möchte ihn aber auch nicht auf den aktuellen Stand bringen - ich habe Angst, dass er mich am Ende doch verurteilt, auch wenn er schon mehrfach versichert hat, dass er immer zu mir hält, egal was ist...

hmm aber Therapeuten werden doch von der Krankenkasse bezahlt(also die gesetzlichen und nicht privaten)
oder bist du privat versichert?
okay ,das mit deinem Freund verstehe ich,du hast Angst vor ihm Schwäche zu zeigen.
Schreibst du Tagebuch?
Wie gehst du denn täglich mit der Bulimie um?
Was machst du beruflich inder Freizeit?

Derzeit bin ich leider gar nicht mehr versichert, aber wenn ich das geklärt habe, bin ich wieder gesetzlich versichert. Aber meine KK übernimmt die Kosten nur bei einer bestimmten Einrichtung - und die haben, so wie ich es mitbekommen habe - extrem lange Wartezeiten

Tagebuch schreibe ich nicht, nein. Meinst du, das könnte helfen?
So lange ich irgendwas zu tun hab, ist egtl alles okay. In der Uni oder wenn ich unterwegs bin und so. Auch wenn ich mit anderen essen gehe ist es okay, weil ich mich da immer zusammen reißen kann.
Mein Problem ist derzeit hauptsächlich abends, wenn ich nichts zu tun habe. Dann gehen die Überlegungen schon los, dass ich denn "essen" könnte..
Beruflich bin ich noch Studentin, und in meiner Freizeit..mache ich so gesehen nicht viel, da ich, seit ich in diesem Kreislauf bin, mich zu nichts mehr richtig aufraffen kann. Der eizige feste Termin ist einmal in der Woche mein Pflegepferd.

Bei der Diakonie kannst du auch Psychologische Gespräche bekommen, die sind dann zwar nur zweiwöchentlich, aber immerhin. Die zahlst du selbst, aber nur für einen sehr geringen Betrag (z.B. 5 oder 10 Euro pro Sitzung), dann ist es auch egal, wenn du nicht versichert bist. Erkundige dich doch mal.

weiß nicht mir hat es mal eine Zeit lang geholfen mal alles runter zu schreiben
jetzt rede ich liber mit meiner Therapeutin aber habe Mist gebaut und jetzt echt Angst das ich nicht mehr hindarf.
War so glücklich über den Platz und jetzt das?
Könnte schreien vor Wut auf mich selbst.
Mir geht es abends genauso aus mehr oder wneiger Langeweile fress ich

Oh je, dann hoffe ich mal, dass du trotzdem noch hin kannst?

Ich glaube nur, ein Tagebuch würde mich eher noch mehr unter Druck setzen, irgendwie..keine Ahnung wie ich das erklären soll :/
Und heute hatte ich wieder einen Rückfall. Ich bin so sauer auf mich selbst!
4 Tage ging es gut (und das ist für mich leider schon ne lange Zeit) und heute..keine Ahnung was da los war...