Noch ein Neuling
Verfasst: Do Jan 17, 2013 1:47
Hallo zusammen.
Ich bin Ina, 25 Jahre alt und habe seit 10 Jahren Bulimie.
Da ich schon lange irgendwas unternehmen möchte um "mich zu bessern", hab ich schon viel versucht, nur mit anderen zu reden noch nicht.
Ich bin ziemlich stur und ich hab auch generell sehr große Probleme Hilfe anzunehmen, seis jetzt die schwere Einkaufstasche selbst zu schleppen oder schwerwiegendere Dinge.
Mein Freund - als Einziger - weiß zwar davon, aber nicht wie oft ich wirklich aufs Klo renne, da wir nicht zusammen wohnen. Er versucht zwar auch immer wieder mir zu helfen, steht der ganzen Sache aber doch eher hilflos gegenüber, was mir auch leid tut. Aber er unterstützt mich in allen Versuchen ein normales Essverhalten zu erreichen und ist da wenns mir wieder schlecht geht.
Wie ich zu meiner ES gekommen bin ist eine längere, aber wohl nicht unübliche Geschichte:
Angefangen hats im Grunde schon als ich 10 war. Ich war immer größer als meine Mitschüler und bin jetzt auch gute 1,80m. Im Nachhinein betrachtet war ich eher normalgewichtig, empfand mich aber natürlich im Vergleich mit kleineren Klassenkameraden als fett und hässlich.
Meine Mitschüler waren leider derselben Meinung und haben mir dies auch immer schön mitgeteilt.
So hab ich mich immer im Pausenhof in irgendwelchen Ecken versteckt und dort alles verfügbare Essbare in mich hinein gestopft. Mein ganzes Taschengeld ging für Süßkram im Pausenverkauf drauf und daheim hab ich auch alles gegessen was so da war.
Trotzdem war ich immer noch an der Grenze zum Normalgewicht fand mich aber noch weit schlimmer als vorher.
Dadurch fingen die Depressionen und SVV an. SVV haben meine Eltern natürlich irgendwann bemerkt, wodurch ich mit 15 in eine Klinik kam.
Dort bin ich dann auch durch meine Mitpatientinnen zur Bulimie gekommen. Natürlich war ich zuerst begeistert, da ich "essen konnte was ich wollte". Die meisten hier wissen ja, dass dem nicht so ist. Also wurde ich dort auch nach mehreren Monaten schwerer entlassen als ich ankam.
Gut, die SVV bin ich mittlerweile losgeworden, aber mit dem Erbrechen verletze ich mich im Grunde auch selbst.
Laut Ärztin war zwar beim Routinecheck vor wenigen Wochen zwar körperlich alles in Ordnung (bis auf Vitaminmangel für den ich Tropfen bekommen habe), aber wirklich in Ordnung ist bei dem Verhalten natürlich nichts, was mir auch klar ist.
Ich hatte zwar auch schon häufiger Fressanfälle als momentan, aber in den letzten Monaten ist es sehr viel öfter so, dass ich extra dafür einkaufen gehe, und unnötig das meiste Geld darauf verschwende.
Seit Anfang Dezember versuche ich nun - ein weiteres Mal - endlich davon wegzukommen. Ich versuche mich vernünftig und gesund auf einem normalen Gewicht zu halten, aber es ist einfach verdammt schwer, vor allem durch die ständigen Tage dazwischen wo ich mich wie ferngesteuert fühle und obwohl ein Teil von meinem Hirn mich anschreit wie dämlich es ist, geh ich wieder einkaufen und der Tag ist gelaufen.
Ich hatte zwar erste Erfolge indem ich fast 6 Tage ohne durchgehalten habe, aber ich will endlich dauerhaft wieder normal essen zu können.
Nunja, ich hab gesehen, dass hier alle sehr aktiv sind und wollte mich also hiermit erstmal vorstellen.
Da ich selten mit meinem Freund darüber rede, weil ich nicht will, dass er soviel davon mitbekommt, fand ich es schön hier mich ein wenig umzuschauen, denn ich hab das Gefühl, die Unterstützung und der Austausch hier können sicher sehr helfen auf dem Weg.
Allein schon die Tatsache einfach darüber reden zu können oder von anderen zu lesen die dasselbe durchmachen, ist schon sehr aufbauend.
Ich hoffe, dass ich die 6 Tage immer weiter ausbauen kann und werde in nächster Zeit auf jeden öfter reinschauen, und zwar nicht mehr nur als Gast.
Danke fürs Lesen,
Ina
Ich bin Ina, 25 Jahre alt und habe seit 10 Jahren Bulimie.
Da ich schon lange irgendwas unternehmen möchte um "mich zu bessern", hab ich schon viel versucht, nur mit anderen zu reden noch nicht.
Ich bin ziemlich stur und ich hab auch generell sehr große Probleme Hilfe anzunehmen, seis jetzt die schwere Einkaufstasche selbst zu schleppen oder schwerwiegendere Dinge.
Mein Freund - als Einziger - weiß zwar davon, aber nicht wie oft ich wirklich aufs Klo renne, da wir nicht zusammen wohnen. Er versucht zwar auch immer wieder mir zu helfen, steht der ganzen Sache aber doch eher hilflos gegenüber, was mir auch leid tut. Aber er unterstützt mich in allen Versuchen ein normales Essverhalten zu erreichen und ist da wenns mir wieder schlecht geht.
Wie ich zu meiner ES gekommen bin ist eine längere, aber wohl nicht unübliche Geschichte:
Angefangen hats im Grunde schon als ich 10 war. Ich war immer größer als meine Mitschüler und bin jetzt auch gute 1,80m. Im Nachhinein betrachtet war ich eher normalgewichtig, empfand mich aber natürlich im Vergleich mit kleineren Klassenkameraden als fett und hässlich.
Meine Mitschüler waren leider derselben Meinung und haben mir dies auch immer schön mitgeteilt.
So hab ich mich immer im Pausenhof in irgendwelchen Ecken versteckt und dort alles verfügbare Essbare in mich hinein gestopft. Mein ganzes Taschengeld ging für Süßkram im Pausenverkauf drauf und daheim hab ich auch alles gegessen was so da war.
Trotzdem war ich immer noch an der Grenze zum Normalgewicht fand mich aber noch weit schlimmer als vorher.
Dadurch fingen die Depressionen und SVV an. SVV haben meine Eltern natürlich irgendwann bemerkt, wodurch ich mit 15 in eine Klinik kam.
Dort bin ich dann auch durch meine Mitpatientinnen zur Bulimie gekommen. Natürlich war ich zuerst begeistert, da ich "essen konnte was ich wollte". Die meisten hier wissen ja, dass dem nicht so ist. Also wurde ich dort auch nach mehreren Monaten schwerer entlassen als ich ankam.
Gut, die SVV bin ich mittlerweile losgeworden, aber mit dem Erbrechen verletze ich mich im Grunde auch selbst.
Laut Ärztin war zwar beim Routinecheck vor wenigen Wochen zwar körperlich alles in Ordnung (bis auf Vitaminmangel für den ich Tropfen bekommen habe), aber wirklich in Ordnung ist bei dem Verhalten natürlich nichts, was mir auch klar ist.
Ich hatte zwar auch schon häufiger Fressanfälle als momentan, aber in den letzten Monaten ist es sehr viel öfter so, dass ich extra dafür einkaufen gehe, und unnötig das meiste Geld darauf verschwende.
Seit Anfang Dezember versuche ich nun - ein weiteres Mal - endlich davon wegzukommen. Ich versuche mich vernünftig und gesund auf einem normalen Gewicht zu halten, aber es ist einfach verdammt schwer, vor allem durch die ständigen Tage dazwischen wo ich mich wie ferngesteuert fühle und obwohl ein Teil von meinem Hirn mich anschreit wie dämlich es ist, geh ich wieder einkaufen und der Tag ist gelaufen.
Ich hatte zwar erste Erfolge indem ich fast 6 Tage ohne durchgehalten habe, aber ich will endlich dauerhaft wieder normal essen zu können.
Nunja, ich hab gesehen, dass hier alle sehr aktiv sind und wollte mich also hiermit erstmal vorstellen.
Da ich selten mit meinem Freund darüber rede, weil ich nicht will, dass er soviel davon mitbekommt, fand ich es schön hier mich ein wenig umzuschauen, denn ich hab das Gefühl, die Unterstützung und der Austausch hier können sicher sehr helfen auf dem Weg.
Allein schon die Tatsache einfach darüber reden zu können oder von anderen zu lesen die dasselbe durchmachen, ist schon sehr aufbauend.
Ich hoffe, dass ich die 6 Tage immer weiter ausbauen kann und werde in nächster Zeit auf jeden öfter reinschauen, und zwar nicht mehr nur als Gast.
Danke fürs Lesen,
Ina