bulimie.at - das Forum

Hallo,

Ich bin Jessy und ich bin 14 Jahre alt. (Ich bitte euch keine Kommentare zu meinem Alter abzugeben,dieses Forum ist die letzte Chance die ich sehe um mir Hilfe zu holen) Ich bin schon lange essgestört. Es fing alles an als ich 4 Jahre alt war und meine Mutter krank wurde und mein Vater mich mit Süßigkeiten vollstopfte,damit ich eine "Freude" im Leben habe. Ich habe rapide zugenommen,,sodass ich für meine Größe und mein Alter zunächst als leicht übergewichtig eingestuft werde,was sich aber schnell zu Adipositas gesteigert hat. Nun war ich dieses kleine dicke Mädchen,6 Jahre alt, als mein Kinderartzt mir einen Diätplan gegeben hat,an den ich ich auch zunächst gehalten habe,doch dann bin ich teilweise mitten in der Nacht aufgestanden und musste einfach essen. Ich weiß nicht warum,ich habe (immer noch) bei jeder FA das Gefühl,dass ich gesteuert werde und ich das nicht bin,aber auf jeden fall nahm ich immer mehr zu. Vom Night Eating,bin ich in der 5. Klasse zu Binge Eating übergegangen und habe noch mehr zugnommen **** Ich nwurde aufgrund meines Gewichtes gemobbt und habe angefangen eine Diät zu machen und fing an nur noch Müsli und Salat zu essen und abgenommen bis ich irgendwann Normalgewicht hatte. Aber ich fühlte mich immer noch fett und hungerte mich irgendwann ins leichte UG. Als ich täglich im Fitnesscenter war (morgens und abends) normalisierte sich mein Essverhalten,aber dann kam meine Konfirmation und ich hatte so einen Hunger,dass ich total viel gegessen habe,worauf meine Mutter schnippisch meinte:Du wirst fett wenn du soviel isst! Worauf ich beschloss das essen loszuwerden und dann wieder mit der Diät anfange. Also gesagt,getan: Einmal und (wie ich dachte) nie wieder. Nächsten Tag nur ne Orange gegessen,aber dann fing es an. Ich weiß noch genau,dass es Kuchen gab und ich ein Stück wollte und eins aber Mama hat gesagt:Kuchen macht fett. Also habe ich mich einfach mit den ganzen Dickmachern vollgestopft und alles wieder ausgekotzt. Und gedacht:Morgen höre ich auf. Morgen war immer gestern. Zunächst nahm ich nichts zu oder ab,aber die FA's wurden immer heftiger und ich habe einfach nicht mehr alles rausbekommen und ich nahm **** zu. Die Damen aus dem Fitnesscenter haben mich damit gelobt,dass ich jetzt ne tolle Figur habe und so viel besser aussehe. Ich war fertig und habe mehr gekotzt,zunächst erfolgreich. Doch dann war ich auf einer CVJM-Freizeit und dort war ich das Opfer und immer alleine,die FA's wurden heftiger und ich kotzte nur noch-die Teamer haben nichts gemerkt nur andere Teilnehmer machten sich allmählich Sorgen und gingen zu den Teamern,die mich total angeschnauzt haben,denn wenn das stimmen sollte,dann könnte ich ja nen Kreislaufkollaps kriegen und das würde totalen Ärger für die Teamer bedeuten. Ich war geschockt! Ich werde nie vergessen wie wütend sie mich angeschaut hat. Ich habe mehr gefressen und gekotzt-geschickter,sodass niemand etwas gemerkt hat. Als ich wieder zu Hause war kam der Schock: **** mehr als vorher. Wieder haben mir alle gesagt,dass ich ne gute Figur bekomme,aber ich habe mich so gehasst. Von da an begann mein Gewicht zu schwanken - *****kg in einer Woche,waren keine Seltenheit mehr.. Aber als mir dann eine Kundin des Fitnesscenters gesagt hat,dass ich fett geworden bin (Normalgewicht) habe ich auf ein mal gedacht:Ich muss jetzt was ändern,abends habe ich zwar wieder beschlossen,dass ich das auf "morgen" verschieben,aber der nächste Tag war dann wirklich der Grund dafür,dass ich mir Hilfe hole,denn ich bin Leiterin einer Yoga-AG und dann stand ich vor der AG und mir war plötzlich schwindelig:Der erste Gedanke war:Nichts anmerken lassen,weitermachen. Dann habe ich aus Vernunft aber nur Asanas im sitzen und liegen gemacht und auch nur ganz wenig und sofort meine Assistentin gebeten die Fantasiereise zu machen. Ich saß dann auf der Fensterbank (ich weiß,sehr vorbildlich ^^) und habe gedacht:"Mädel du hast die Verantwortung für 16 5. und 6. Klässler du musst was ändern." Also habe ich Nachmittags sofort meinem Kumpel gesagt,dass ich reden will und ihm alles erzählt und er hat mit seiner Mom,die Ärtztin ist geredet. Aber die meinte,dass wir da in Moment nichts machen können. Der Kampf um Hilfe ging weiter,also schrieb ich es einer sehr sehr guten Freundin die schon mal in der Psychatrie war. Sie hat mir sofort gesagt,dass ich Hilfe brauche,aber das nur Psychologen können. Aber dem sage ich garantiert nichts,er hat gesagt,dass seine Schweigepflich bei Bulimie nicht mehr gilt und er es meinen Eltern sagen müsste,aber sie würden mich dann nur mehr hassen als vorher. Ich habe es meiner Assistentin und besten Freundin erzählt und gehofft,dass sie mir helfen könnte worauf sie mich nur als undiszipliniertes Schwein bezeichnet hat.... Ja okay,dankeschön,weiß ich. Also habe ich weiter überlegt,wer mir helfen könnte und mir fiel noch meine Pflegeschwester ein,die hat Bulimie allerdings als cool eingestuft. Ich war ratlos,doch dann schrieb mich meine letzte Hoffnung an: Ein Mädchen,dass mit mir zusammen trainiert. Sie meinte sofort,dass wir das mit meiner Lieblingstrainerin besprechen müssen,da sie sagen kann wie wir weiterkommen. Und sie hat uns tatsächlich zugehört und mir Tipps und ihre Nummer & Mail-Addy gegeben,aber natürlich kann sie mir auch nicht so helfen,dass ich sofort die Bulimie loswerde,also hat sie mir Beratungsstellen vorgeschlagen und der Schock:ALLE BEZIEHEN ELTERN MIT EIN!

ich habe mit meiner Lehrerin geredet und gesagt,dass eine Freundin von mir Bulimie hat und sie zu einer Beratungsstelle will ohne das ihre Eltern was erfahren (Ich weiß,dass das nicht stimmt,aber sie hätte es meinen Eltern gesagt) und dann meinte sie,dass das unmöglich ist da Eltern immer mit an der ES beteiligt sind und gerade bei Bulimie wo Leib und Leben in Gefahr sind (ich wusste nicht,dass es so krass ist) die Eltern davon erfahren müssen.

Und statt besser wird es immer schlimmer:
Mama hasst mich,sie hat mich heute morgen angeschrien weil ich Jack Wolfskin trage,da die ja Kinder in Banglasdesh arbeiten lassen und diese Sachen angeblich Giftstoffe abgeben. Ich war dann schon total fertig,aber dann hat mich meine Oma nach Zumba noch angeschnauzt,dass ich so spät bin nur weil ich gequatscht habe und dann komme ich nach Hause und Mama schreit mich übel an weil ich nen Foto von Josis Muffins gepostet habe,da sie nichts mit diese Psychopathin zu tun haben will und wir angezeigt werden und dann habe ich mich noch dafür entschuldigt und dann ist sie mega ausgerastet. Darauf habe ich dann gekotzt und dann hab ich auch noch Blut gespuckt,ich weiß nicht ob das schlimm ist,aber ich fühle mich wegen dem allen so fertig!

Und zu meinem Essverhalten:
mama hat garkeinen realistischen Bezug zum essen und ich glaube sie hat sogar mit dazu beigetragen,dass ich bulimie bekommen habe,denn jetzt fällt mir wieder ein,dass ich auf meiner Konfirmation eine Kleinigkeit essen sollte(der erste bulimische Tag ) und ich dann immer mehr und schneller gegessen habe und meine Mutter,dann gesagt hat,dass ich fett werde wenn ich so viel esse und dann dachte ich:Egal,einmal kann ich das ja wieder loswerden und dann mache ich morgen meine Diät weiter und einen Tag hat es auch noch geklappt und dann hat mama gesehen,dass ich kuchen gegessen habe und mich wieder angeschrien und dann ging es wieder los.....

Das sind alles Zitate aus Chats mit meinen Freundinnen (die pink-kursiven)

Aber irgendwie finde ich und wir alle keinen der mir helfen kann


*Lies dir bitte die Forenregeln durch, Gewichts- und Mengen-Angaben (z.B *kg) sind nicht erlaubt*

Hi Jessy!

HERZLICH WILLKOMMEN!

Wieso sollte Dich jemand wegen Deinem Alter irgendwelche Kommentare abgeben? Da mach Dir mal keine Gedanken.

Respekt, dass Du das so voller Elan angehst. Find ich gut. Auch wenn Du jetzt auch leider schon blöde Erfahrung in Sachen "outing" gemacht hast. Viele Leute wissen einfach auch nicht, wie sie damit umgehen sollen bzw. haben keine Ahnung, dass eine Essstörung nicht nur mal so ein "Spleen" ist. Sei Dir gewiss, dass Du hier mit deiner ES ernst genommen wirst.

Was Deine Mutter angeht: Kann es sein, dass sie einfach auch keinen Schimmer hat, wie es in Dir aussieht und wie lange Du schon essgestört bist? Also, dass sie solche blöden Kommentare einfach abgibt, weil sie sich leider keine Gedanken macht? Ich weiß ja nicht, wie sonst Dein Verhältnis zu Deiner Mutter ist und ob du sonst Deinen Probleme besprechen kannst, bzw. das überhaupt willst, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Deine Mutter Dich hasst. Ich tippe, (und das wäre ja auch der positivere Fall), dass sie einfach keine Ahnung hat, was wirklich bei Dir los ist.
Was wäre denn so schlimm daran,wenn Sie z.B. wüsste, dass Du zur Beratung gehst. Ich mein: Immmerhin kommt diese Initiative von Dir selbst. Ich glaube es gibt einen Haufen Eltern, die sich wünschen würden, dass ihre Tochter /Sohn derart selbst um sich bemühen würde und auf den meist durch die Eltern angestrebten Therapie/Beratungswunsch eingehen würden.
Was hast Du zu verlieren? Im Schlimmsten Fall interessiert es Deine Mutter nicht (was ich schon sehr krass fände und erstmal wirklich nicht glaube, wenn sie den ernst der Lage erkannt hat), aber selbst dann, kannst Du die Hilfe haben, die Du eben gern hättest!
Denk nochmal drüber nach, was Du denn zu verlieren hast? Eigentlich doch garnix,oder?

LG Nadine

Danke für eure Antworten!

Ich weiß nicht,aber ich habe schon oft genug gehört,dass man in meinem Alter noch gar nicht wissen kann was eine ES ist und deswegen,na ja Vorerfahrungen halt ^^.

Ich wünschte auch,dass die ES nie (oder zumindest nicht so früh) begonnen hätte und ich ne ganz normale Kindheit gehabt hätte. Na ja,meine Mutter hat Adipositas und saß letztens auf ihrem Bett und meinte dann:Ich habe Bauchschmerzen,aber das kratzt mich nicht im geringsten und hat sich Pralinen reingestopft. Ich meine,wieso verbietet sie mir essen,wenn sie sich (trotz ihrer Bauchschmerzen) dauernd vollstopft. In Moment verbringe ich die meiste Zeit im Fitnesscenter und lenke mich von zu Hause ab. Meine Lieblingstrainerin weiß ja von meiner ES und sie versteht mich mehr als meine Mutter. Aber ich kann mir schon vorstellen,wie es abläuft,wenn meine Eltern das erfahren:Meine Mutter wird mich als Missgeburt bezeichnen. Aber ich will da ja auch wirklich raus. Ich habe letztens nen Aufsatz aus der Grundschule gefunden,wie ich mir meine Zukunft vorstelle und so geheult,weil nichts so ist wie es sein sollte.
Wenn ich groß bin,will Klassenbeste sein. Ich will viele Freundinnen haben,mit denen ich mich Nachmittags treffe und ich will mit Tillmann zusammen sein. Später will ich Voltiturniere gewinnen und tolle Einradshows machen. Wenn ich mein Abitur habe,will ich Tiermedizin studieren und dann eine Tierartztpraxis auf dem Land eröffnen. Da steht nichts von Fressen und kotzen und auch nichts von Gewicht. Das hat mir das was du (joliana) geschrieben hast noch mal bestätigt! Ich werde es überleben,dass mich Leute als undiszipliniert sehen oder Bulimie cool finden. Ich meine ich war früher,als ich noch adipös war genau so. Ich habe magersüchtige ausgelacht und Bulimiker erst recht-wie kann man das leckere Essen nur so verschwenden. Also die Rache dafür habe ich eindeutig bekommen. Mama bestreitet immer,dass ich jemals ne ES hatte. Als ich damals wegen dem hungern bei der Beratung war hat sie immer die Sache so gedreht,dass ich die Böse und sie der Engel war,deswegen will ich da ohne sie rauskommen,irgendwie

Ach Du heilige Sch... Ich kann Dir wohl sagen, warum Deine Mutter weitermacht und Dich maßregelt. Deine Mutter ist selbst essgestört (ich erzähl dir nix Neues) und einerseits gesteht sie sich das viell. nicht ein (und deine ES auch nicht, weil es vermtl. für sie IHR versagen wäre, was auch die Reaktion von früher erklären würde) und anderseits weiß sie das irgendwie ganz tief in sich denk ich schon. Vielleicht will sie nicht, dass Du auch so wirst wie sie. Die Art geht natürlich gar nicht, allerdings ist die vermtl krankheitsbedingt und nicht ihre "Mutterantwort". Vielleicht würde sie dich auch beleidigen, weil sie sieht, dass DU was machen willst, deinen Arsch bewegst und sie eben nicht und schon "abgeschlossen" hat oder evtl keine äussere Krankheitseinsicht hat oder das verdrängt. Ich kenn Deine Mutter nicht..
Wenn ich das so lese, braucht ihr BEIDE im Grunde Hilfe und es tut mir in der Seele weh, dass Du mit deinen 14Jahren, jetzt irgendwie allein da stehst obwohl Du so sehr willst , weil Deine Mutter selbst auch krank ist.... was ist mit deinem Vater? Geht da vielleicht was? Ich kann Dir nur raten, egal was sie sagt oder erfährt: Mach das für DICH. Du hast Power und Du scheinst einen echten und großen Willen zu haben, also mach das!!! Irgendwann, wenn Du wieder gesund bist, wirst Du wissen, dass das die einzig richtige Entscheidung gewesen ist.

Und was deine Ziele angeht: Für die ist es ja nun wirklich noch nicht zu spät! Nur musst Du Dich eben jetzt erst auf die richtige Schiene fürden Zug bringen und ich hoffe wirklich, dass dir da jemand zur Seite steht, der da auch stehen bleibt. Mach Dich da nicht abhängig von Deiner Mutter. Da wirst Du nichts von haben!!

LG Nadine

Danke
Ja,stimmt,dass sie selbst essgestört ist habe ich eigentlich schon so gedacht,aber nicht,dass das der Grund für ihr Verhalten sein könnte. Wahrscheinich hast du Recht. Mein Vater wohnt weit weg und wenn ich ihn sehe,dann ist das letzte was ich will mit ihm darüber zu sprechen. Ich bin ja schon froh,dass meine Trainerin mich verstanden hat und versucht mir zu helfen. Ich habe aber auch das Gefühl,dass ich sie und auch meine Clique total nerve und verzweifle..

Stimmt,die Ziele kann ich noch erreichen!

Hey Jessica98.

habe mir deine geschichte durchgelesen und muss sagen dass ich bezüglich der Probleme mit deiner Mutter ähnliches durchgemacht habe/durchmache.
Meine Mutter ist selbst etwas Essgestört ( aber es ist viieel besser geworden). Von ihr hatte ich gelernt, dass man nichts isst wenn es einem schlecht geht und sie sagte mir oft dass ich zu dick wäre. Bin dann in die MS gerutscht. Als es ihr besser ging hat sie aber nie wieder angefangen geregelt zu essen sondern isst ihren ganzen tagesgehalt in nur einer Nahrungsaufnahme. Dadurch habe ich mir denke das "fressen" abgeschaut. Sie kotzt zwar nicht aber naja..ich war jung..

Was ich damit sagen wollte ist, dass ich weiß wie schwer das ist. man schaut sich unbwusst soviel falsches von seinen Eltern ab . Du solltest wirklich mit deiner Mutter reden und ihr sagen, dass du denkst dass sieauch etwas falsch isst und dass dich das stört beim gesund werden. bei mir hat das geholfen. Meine Mutter achtet jetzt dadrauf.

Mit dem Vater ist es bei mir auch genauso. Wohnt sehr weit weg. Ich will auch nie mit ihm darüber reden und das würde ich auch erst machen, wenn du genug kraft dafür hast, denn das ist mega schwierig. Denn wenn der vater nie zu hause ist, dann fühlt er sich für nichts verantwortlich und wird sich keine schuld geben und auch nichts weiter verändern..
Aber irgendwann wenn du stabiler bist dann musst du ihm richtig "die meinung geigen" damit auch er es versteht

ich hoffe ich konnte dir etwas helfen,

lg ritaro

Es ist gut zu lesen,dass ich nicht die einzige bin,der es so geht!
Wie kommt man den an so eine Therapie?