keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#1
Hi ich bin relativ Neu hier,

Ich bin 15 Jahre alt und besuche die 10. Klasse der Realschule. Ich erzähl euch mal wie es bei mir Anfing. Viel Spaß beim Lesen ;)

Alles fing gegen Ende der 9. Klasse an. Ich war noch nie wirklich zufrieden mit meinem Körper, aber so richtig Kritisch würde ich erst im Herbst. Ich stand vor dem Spiegel und sah immer wieder ein Hässliches Fettes Mädchen. Mein Gewicht war ca. **kg bei einer Körpergröße von 1,60 m. Klingt nicht viel, ist es aber! Ich habe verschiedene Diäten gemacht, manche erfolgreich, manche total der reinfall. Doch ich konnte nie halten das ich **kg verloren habe. Dann habe ich mir eingeredet das essen etwas schlechtes ist & mir schaden zufügt. Ich habe ab und zu unter extremen Bauchschmerzen gehungert. Manchmal x oder y Tage, oder einmal z Tage. Doch einen großen Unterschied konnte ich an mir nicht feststellen. Ich war keines Falls zufrieden. Meine Klassenkameraden haben mein Verhalten dem Essen gegenüber mitbekommen & meine Familie, die haben sich alle Sorgen gemacht aber das war mir ziemlich egal und hat mich nur genervt. Dann kam wieder eine Zeit in den Sommerferien, wo ich nicht wirklich auf's Essen geachtet habe. Also fing ich an ins Fitnessstudio zu gehen, anfangs hab ich richtig krass übertrieben, war fast jeden Tag da. *kg's purzelten, weil ich mich nebenbei auch teilweise Gesund und wenig Ernährte. Dann wog ich **kg. Ich war stolz auf mich und fühlte mich so gut wie nie zuvor. Jedoch kam dann der Schulstress wieder. 10. Klasse ist für mich viel Druck, weil in meinem Kopf sich alles nur um's Essen, Sport & meine Figur dreht. Also ging ich immer seltener zum Sport, und dann gar nicht mehr wegen Knieproblemen. Ich merkte wie ich wieder dicker wurde. Nach der Klassenfahrt im September wurde ich auf auf einmal ganz komisch. Mir wurde wirklich von Essen schlecht, mir Tat der Bauch weh vom essen & ich versuchte in der Schule während des Unterrichts zu erbrechen auf dem Klo. Doch es funktionierte nie. Ich war so wütend auf mich das ich es nicht schaffte, dass ich immer öfter aufs Klo ging um es zu versuchen während des Unterrichtes, weil man da ungestört ist. Doch meine ganze Klasse schöpfte Verdacht auf Magersucht oder Bulimie, anfangs Genoss ich die Aufmerksamkeit. Doch dann wurde diese Fragerei und das Gerede echt Lästig. Ich wurde Ruhiger, jedoch aggressiver aufgrund dieser Anschuldigungen. Es ging sogar so weit das einige Mädchen mich im Unterricht bis auf die Toilette verfolgten im Unterricht & petzten dann den Lehrern. Das ging zu weit, ich bin komplett ausgerastet & hatte Hass auf die ganze Schule bekommen. Nach den 2 Wochen Ferien war ruhe. Sie hatten es glaube ich vergessen und ließen mich in Ruhe. Nur mein Bester Freund der als einziger von allem Wusste, weil ich es ihm Erzählte, hielt zu mir. Da er selber ein Problemkind auf der Drogenebene ist/war wusste ich das er mich verstand, doch als er erfuhr das ich nicht aufhören wollte war er nicht mehr so Tolerant. Er gestand mir dann einige Wochen später seine Liebe zu mir, jedoch Entfernte uns das nur voneinander & vor einer Woche verließ mich mein einziger Ansprechpartner mein Bester Freund. Er ging weg, ohne mich! Eine Drogentherapie, ich freute mich. Aber nun war ich auf mich allein Gestellt. Auf meine Angeblich "Beste Freundin" ist kein Verlass, sie ist für mich nur eine zusätzliche Psychische Belastung. In den Letzten 3 Wochen habe ich immer öfter erbrochen oder Tagsüber mal gehungert. Ich fühle mich so schlecht wie noch nie. Zu Hause ist nur Laut & Stress, in der Schule auch & mein bester Freund hat mich verlassen. Super, ich steh merke wie ich mich immer mehr von allen und jedem Abspalte. Ich sitze in der Schule fast nur noch allein rum & werde immer ruhiger, jedoch aggressiver. Ich wurde einsamer, ich merkte es extrem, doch nicht immer ist das ein Problem für mich weil ich ja auch manchmal diese ruhe allein Genieße. Doch manchmal fühle ich mich ein wenig depressiv. Der Letzte Wunsch meines Besten Freundes war das ich mir Hilfe suche, weil er es ja auch tut. Also tat ich dies, allerdings nach einer riesen Überwindung. Ich ging zu meiner Vertrautesten, meine Ethiklehrerin. Ich redete eine Stunde mit ihr, über alles. Doch sie haute nur Psychologengelaber raus. Dann blieb sowieso nicht in meinem Kopf. Sie sagte die sagt es keinem doch hat ein Auge auf mich. Ich beschloss nicht noch einmal mit ihr darüber zu reden.
Seid gestern habe ich einen Freund. Er findet mein Essverhalten nicht in ordnung, doch das ist mir egal. Er schöpft keinen verdacht wegen der Bulimie, er denkt manchmal Magersucht. Aber so dünn bin ich nicht, das muss er sich dann immer selbst eingestehen. Aber ich will mit ihm darüber nicht reden, oder mit jemand anderem. Eigentlich mit niemanden, es soll auch niemand wissen. Ich wünsche mir nur am meisten meinen Besten Freund zurück, er fehlt mir und ich bin sehr traurig deswegen. Das alles belastet mich so extrem im Kopf. Dazu kommen immer diese Stimmen die mir sagen das ich Fett bin und ich es rausk* soll.

Jetzt habe ich noch einige Fragen, also:

1. Ist es normal das ich so aggressiv werde, auch extrem nach dem erbrechen?
2. Wenn ich erbreche, kommt immer nur sehr wenig im vergleich zu der Menge an essen die ich zu mir nahm, ist das normal oder geht da noch mehr raus?
3. Wieso finde ich das erbrechen nicht schlimm sondern eher aufheiternd??



Dankeschön für's Lesen, ich würde mich über Antworten oder andere kleine Geschichten sehr freuen :D
Zuletzt geändert von Bibi am Do Dez 13, 2012 18:35, insgesamt 1-mal geändert.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#2
hallo catie!

da hast du deinen "leidensweg" ja schon recht gut zusammengefasst. was mir fehlt, ist deine meinung zu dem ganzen. möchtest du da raus?

zu deinen fragen:
1. wenn du erbrochen hast, dann bedeutet das in deinem kopf, dass du "versagt" hast. denn vor dem erbrechen steht ja der FA und somit der kontrollverlust. und wenn du das dann wieder erbrichst, bist du zwar erleichtert, aber gleichzeitig ist dir auch klar, dass du wieder schwach geworden bist. dann wirst du eben aggressiv... andere sind niedergeschlagen, du bist wütend.
2. hier werden definitiv keine tipps zum erbrechen gegeben. fest steht, dass du niemals alles, was du gegessen hast, wieder erbrechen kannst. in einem bulimieratgeber habe ich mal gelesen, dass es höchstens 30-50% sind, die du wieder erbrichst. der rest wird verdaut.
3. das ist dann wieder dieser zwiespalt. du hast vorher gegessen oder gefressen und somit die kontrolle verloren. das musst du sofort ausgleichen, indem du dich erbrichst. danach fühlst du dich besser, weil du die nahrung wieder los hast und die gefahr des zunehmens gebannt ist bzw. du weiter abnehmen kannst. (ob das wirklich so ist, ist eine andere frage - aber der psychische effekt ist da.)

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#3
Hi Joliana, erstmal danke für deine Antwort.

Ich glaube mein Leidensweg hat erst Begonnen, da ich in letzter Zeit sehr sehr einsam bin. So richtig weiß ich selber nicht was ich davon halten soll. Alle sagen es ist schlecht, mein denken und handeln ist schlecht, sagen sie. Jedoch empfinde ich nicht so. Ok, ich gebe zu es ist nicht normal & etwas verstört. Aber ich finde es gut anders zu sein, nicht zum durchschnitt und der langweiligen Normalität anzugehören. Ich glaube ich würde fast alles für Gewichtsverlust tun, um eine gute Figur zu haben, ganz nach meinen Vorstellungen. Was diese Krankheit an körperlichen Belastungen mit sich bringt, kann ich bisher noch nicht klagen. Außer das ich nicht Abnehme, glaube ich. Ich fühle mich unverändert (körperlich). Jedoch was das psychische angeht. Die pure Hölle. Ich hasse es. Es macht mich fertig & verändert alles, es beeinflusst auch mein verhalten und Handeln anderen gegenüber & das ist das was mich so runter zieht.

30-50 % ?? Niemals, bei mir sind es vielleicht 5 %.. Grauenvoll. Ich hasse es wenn so wenig kommt, das macht mich so extrem aggressiv.

Lg. catie

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#4
Liebe Catie,

ich fürchte ich muß Dir eine Illusion nehmen. :wink:
...ich finde es gut anders zu sein, nicht zum durchschnitt und der langweiligen Normalität anzugehören.
Es ist nichts besonderes, unbedingt schlank sein zu wollen. Du bist eine von Millionen Frauen und Männern, die eine Essstörung haben. Fressen macht Dich nicht besonders, Kotzen macht Dich nicht besonders, Hungern macht Dich nicht besonders, total dünn sein macht Dich nicht besonders.
Es macht Dich ausschließlich krank.


Du bist noch am Anfang der Bulimie und stellst doch schon jetzt fest, wie sehr das Erbrechen auf Deine Psyche drückt. Das Du nicht abnimmst durch den Unsinn, dass es Dich nur aggressiv macht usw..
Lass Dir das doch ein Lehre sein und hör' auf so lange das noch halbwegs einfach geht.

LG Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#6
Bela

Ich versuche es ja, ich weiß aber es lässt mich nicht los!


Sophie1

Ja das klingt typisch für irgendwelche teenies & du denkst bestimmt ich übertreibe und Ringe nach aufmerksamkeit. Falsch! Ich prahle nicht damit rum oder bin stolz drauf. Ich schäme mich und vermeintliche was mich zerstört. Und wenn du versuchst mit deinem Kommentar lustig zu sein oder sonst was, dann mach das wo anders.


Joliana

Wenn du erbrichst Wie läuft das dann bei dir ab und vorallem Wie viel kommt raus?

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#7
catie , ich will dir nicht zu nahe treten.

ich glaube nicht dass sophie11 dich damit verltzten wollte, aber.. naja so fragen "wie viel jemand kotzt" undso das finde ich auch etwas unangebracht. deine Frage sollte eher so etwas beinhalten wie "wie verhinderst du das kotzen"
ich denke du hängst noch sehr in deiner ES. und das ist ja auch nichts kriminelles.
Ich glaube dir auc, dass es nicht um aufmerksamkeit geht oder prahlen, sondern dass du schon hilfe willst , aber sie hier im moment vilt nicht annehmen kannst?

Tut mir leid, wenn ich irgendwas falsch interpretiere, aber das waren so meine gedanken hierzu.

lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#8
deine frage werde ich mit sicherheit nicht beantworten. ich wiederhole mich gern: wir geben hier keine tipps zum erbrechen.

klar, du möchtest gern, dass das fressen und kotzen aufhört. aber gleichzeitig schreibst du, dass du alles für einen schlankeren körper tun würdest. diese beiden dinge hängen zusammen. dass du deinen körper so nicht magst, wie er ist, und dünn sein willst, und dass du deine probleme mit fressen und kotzen verdrängen willst - das sind beides symptome einer einzigen krankheit. du kannst nicht einfach mit dem einen aufhören und mit dem anderen weitermachen...

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#10
Ich glaube wir verstehen dich nur gerade besser als du selbst!

Du sagst, "wenn du besser kotzen könntest, wenn man alles raus kommen würde, dann würdest du seltener kotzen"
???
also ganz ehrlich. das ist eine ausrede. eine lüge an dich selbst. Du suchst eine ausrede , um zu rechtfertigen , dass du so oft kotzt. Ich kenne das. Ich mache das auch oft mit mir.


Sei dir sicher, dass hier eigentlich jeder Rat bekommt und wenn nun alle der gleichen meinung sind, dass man dir einige Fragen nicht beantworten sollte, dann wird da etwas dran sein.

Wie gesagt, alles nicht böse gemeint.
Und denk mal drüber nach.

lg ritaro
Teil dir das Leben gut ein, sonst ist es schneller vorbei als du gucken kannst-

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#13
wieso solltest du "unnötig" sein?

dieses forum ist für menschen, die gesund werden wollen. ob sie es KÖNNEN, das steht auf einem anderen blatt. viele hier können die krankheit noch nicht loslassen - aber sie möchten es gerne. wenn du zu diesen menschen gehörst, dann kannst du hier wertvolle tipps und einen tollen austausch finden. aber wenn du kotztipps möchtest, dann sage ich dir klar und deutlich: du bist hier falsch.
Zuletzt geändert von joliana am Mi Dez 19, 2012 15:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#14
Ich will keine kotztipps. Ich bin 15 jahre und bin emotional total am Ende. Mit mir und meinem Körper sowie mit meiner Psyche stimmt etwas überhaupt nicht, es ist nämlich in eine schwere Krankheit gefallen Wie ich feststellte. Ich weiß nicht was mit mir los ist, ich habe keine Kontrolle mehr und tue Dinge die ich nie wollte. Verstehst du? Ich will einfach nur verstehen was mit mir los ist. Für mich ist das alles neu, deshalb stelle ich auch über sowas Fragen..

Ich habs vorhin schon wieder getan, und zum ersten mal war das ein Ventil für meine Aggressionen. Krass

Re: keine Chance es aufzuhalten, ich bin am Anfang vom Ende

#15
ich finde es gut, dass du erkennst, dass du in einer krankheit steckst. wichtig ist aber auch, dass du erkennst, dass diese krankheit nicht nur aus dem fressen und dem erbrechen besteht. du hast hier schon gut beschrieben, wie du überhaupt krank wurdest. diese phasen, die du da hattest, die gehören alle zu deiner krankheit dazu. du kannst dich selbst nicht akzeptieren, das ist das eigentliche problem - nicht dass du dich zu dick findest, oder dass du nicht richtig erbrechen kannst...

was nicht mit dir stimmt, das ist in dir. dafür kannst du nichts, du bist da reingerutscht. aber raus kommst du leider nicht mehr ganz so einfach, sonst wären wir ja alle nicht hier. vielleicht hilft es dir, dir zu überlegen, wer oder was du eigentlich sein möchtest... was im moment deine ziele im leben sind. wenn dir nur einfällt, dass du gerne dünn wärst, dann kannst du dich fragen, wieso - du kannst dir überlegen, was an diesem zustand dir so verführerisch erscheint. und ob das wirklich nur erreichbar ist, wenn du dünn bist. zum beispiel...