Hilfe, ich rutsche immer weiter ab.

#1
Hallo Leute! :)

Über Google bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe mich mal angemeldet.
Zwar bin ich aus Deutschland, aber das ist ja relativ egal. Hauptsache ein Austausch mit Leuten, die einen verstehen.

Ich habe seit Beginn dieses Jahres etwa edit *kg abgenommen und bin dann langsam aber sicher abgerutscht.
Immer öfter habe ich Fressanfälle bekommen und habe den Drang verspürt zu essen, wenn etwas in meinem Leben nicht so lief, wie ich es mir vorgestellt habe.
Wenn ich so darüber nachdenke, habe ich das immer schon gemacht. Auch als Kind.
Aber jetzt wird es eben immer ernster.
Regelmäßige Fresstage habe ich seit September. Dann phasenweise bis zu einer Woche durchgehend zwischen edit und edit kcal pro Tag und danach wieder ein paar Tage, an denen ich zwischen edit und edit kcal esse.
Diese Tage nutze ich als Ausgleich, um nicht zuzunehmen. Natürlich kann ich die Zunahme nicht komplett verhindern und schwanke demnach immer zwischen edit *kg mehr oder weniger.
Erbrechen tue ich nicht. Ich nehme auch keine Afm. Allerdings merke ich, dass mich die Krankheit immer mehr in ihren Bann zieht und ich kann ehrlich gesagt nicht ausschließen, dass ich i.wann auch zu solchen Mitteln greifen werde.

Mich belastet das Ganze so sehr, dass ich schon lange etwas dagegen machen möchte.
Allerdings bin ich unsicher, ob mir eine Therapie etwas bringen würde. Schließlich rede ich da ja lediglich. Meist hören sich die Therapeuten ja bloß alles an, aber Ratschläge zu geben ist ja nicht ihre Aufgabe.

Abgesehen davon hadere ich seit ein paar Wochen damit einer Freundin davon zu berichten.
Wir sind noch nicht soo lange befreundet. Inzwischen merkt sie, dass etwas mit mir nicht stimmt und sie hat auch schon oft nachgefragt. Ich meinte immer nur, dass ich es ihr nicht sagen kann.
Wir essen viel zusammen, kochen auch mal gemeinsam. Das mag ich auch sehr gerne und wenn ich mit ihr zusammen bin, gibt es sogar Phasen in denen ich gar nicht über die ES nachdenken muss.
Das möchte ich nicht missen.
Einerseits kann ich es nicht mehr ertragen, dass ich ihr alles verheimliche und immer bloß sage, dass alles okay ist, wenn sie nachfragt.
Andererseits habe ich Angst vor ihrer Reaktion. Hier im Forum habe ich leider schon unschöne Geschichten gehört.
Soll ich es wagen?

Vielen Dank fürs Lesen schon mal. :)



edit von equilibre (bitte forenregeln beachten
http://bulimie.at/viewtopic.php?f=5&t=9563 )
Zuletzt geändert von equilibre am Fr Dez 07, 2012 0:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Hilfe, ich rutsche immer weiter ab.

#2
Hallo Lavishy,

ich finde es sehr gut und reflektiert von Dir, dass Du shcon jetzt erkennst, dass Du Dich mit Deinem Essverhalten nicht glücklich machst. Das heißt, Du bist erstaunlich schnell über die Phase hinweg gekommen, wo man denkt, man hört ja wieder auf, wenn man erstmal *kg abgenommen hat. :roll:
lavishy hat geschrieben: Allerdings bin ich unsicher, ob mir eine Therapie etwas bringen würde. Schließlich rede ich da ja lediglich. Meist hören sich die Therapeuten ja bloß alles an, aber Ratschläge zu geben ist ja nicht ihre Aufgabe.
Es gibt unterschiedliche Arten von Therapie, siehe ambulante Therapie - info Die Psychoanalyse (oder war es die Tiefenpsychologie) und die humanistische Therapie nach Carl Rogers laufen wohl wirklich so ab, dass der Patient erzählt - und der therapeut sagt "mmh, ja". :-X)) Allerdings ist auch das seit Jahrzehnten irgendwie erfolgreich, sonst gäbe es die Formen ja nicht mehr. 8)

Allerdings gibt es auch noch andere Formen, wie z.B. die Verhaltenstherapie, wo man auch "Ratschläge", Übungen oder sonstiges Feedback kriegt.... Suche Dir was passendes. :wink: Das kann ein bisschen dauern. aber dafür gibt es ja fünf probatorische Sitzungen wenn man einen neuen Therapeuten ausprobiert. Erst nach den fünf Sitzungen übernimmt die Krankenkasse die Kosten nur auf Antrag. Zumindest gibt das jetzt für Deutschland.....

Liebe Grüße

Sophie
So spricht der Herr: "[...] Nein, wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug sei und mich erkenne, daß nämlich ich, der Herr, es bin, der auf Erden Gnade, Recht und Gerechtigkeit schafft!" (Jeremias 9,22-23)