Ich bin neu und brauche dringend eure Hilfe

#1
Hallo, ich bin neu hier und wäre echt dankbar, wenn ihr mir irgendwie weiterhelfen könntet, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß und mein Leben eigentlich nur noch hasse.Zunächst einmal versuche ich meine Geschichte in der Kurzfassung zu erzählen soweit das überhaupt geht. Ich bin 20 Jahre alt und ich bin seit 4 Jahren essgestört.

Alles fing mit Bulimie an als ich 17 war. Ich hab eig immer wenig Freunde gehabt, fand mich immer hässlich und habe mich oft zurückgezogen. Als ich dann 17 war gab es eine Zeit in der ich mich besonders einsam gefühlt habe und ich habe angefangen (aus welchen Grund auch immer, ich weiß es echt nicht mehr, da ich immer schlank war und mir eig auch deshalb nie besonders Gedanken um mein Gewicht gemacht habe) ab und zu abends nach dem Abendessen zu erbrechen.
Irgendwann wurde das zur Sucht, ich wollte eig aufhören, aber das Erbrechen war für mich wie eine Erlösung von den ganzen Gefühlen, die Einsamkeit, Unzufriedenheit, Trauer usw. die ich hatte. Es war als würde ich alle Gefühle rauslassen können...ich weiß ganz schön verrückt.
Auf jeden Fall konnte ich dann irgendwann abends nicht mehr wie immer Toast essen ohne zu erbrechen. Meine Stimmung wurde immer schlechter. Da ich gerade die Schule gewechselt hatte und auf dem Gymnasium länger Schule hatte und meist erst später als sonst nach Hause kam, musste ich seit einem Jahr Mittags alleine essen. Meine Mutter hatte mir dann immer was vom Mittagessen stehen gelassen, was ich mir dann warm gemacht hatte. Ich wurde jedenfalls immer depressiver und hatte abends ab und zu angefangen gar nichts mehr oder wenig zu essen, da ich den Toast sowieso wieder erbrechen würde, hab wenn ich was gegessen habe,mir meist nur Tomaten mit etwas Feta für abends gemacht und das Mittagessen schmeckte mir auch nicht mehr wirklich. Ich hab dann angefangen nur die Hälfte vom Mittagessen zu essen und den Rest heimlich die Toilette runtergespült. Irgendwann hab ich dann gar nichts mehr vom Mittagessen gegessen und mir stattdessen zunächst nur ein Sandwichtoast, dann irgendwann nur noch einen halben gemacht.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon lange nicht mehr abends gebrochen (hatte ja bis auf Tomatensalat) auch nichts mehr abends gegessen.
Ich hab dann zudem noch angefangen ins Fitnessstudio zu gehen und dort meine "Leidenschaft" für den Crosstrainer entdeckt. Ich hattee zu dem Zeitpunkt schon edit*kg abgenommen, hab in das Fitnessgerät aber mein altes Gewicht eingegeben und bin immer exakt editMinuten abends auf dem Gerät gewesen und beobachtet wie ich exakt edit kcal pro edit Minuten verbraucht habe. Das Laufen auf den Crosstrainer war dann zu meiner neuen Sucht geworden. Wenn ich gelaufen bin, konnte ich abschalten, ich habe mich nur noch darauf konzentriert das Tempo so zu halten, dass ich exakt denselben Kalorienverbrauch in den Minuten habe wie sonst auch. Da ich meist abends im Fitnessstudio war und nach dem Sport überhaupt kein Hunger mehr hatte, fiel öfter auch mal der Tomatensalat abends weg, sodass ich sehr schnell abnahm. Irgendwann in dieser Zeit habe ich auch (ich weiß wiederum nicht exakt warum) angefangen eine Liste anzufertigen von dem was ich so esse. Ich dachte jetzt wo ich mehr Sport mache, will ich auch gesünder essen. Ich hatte zunächst nur die klassischen Süßigkeiten gestrichen wie Schokolade usw., dann auch Mayo, Ketchup, irgendwann wurde die "Gesünder-Essen-Liste" zu einer "Diät-Liste". Alle verbotenen Sachen wurden täglich aufgeschrieben. daneben war ein Kästchen zum ankreuzen, wenn ich es geschafft hatte den ganzen Tag die Finger davon zu lassen.
Ich hab dann natürlich immer mehr abgenommen, wurde immer depressiver, habe nicht mehr gelacht, über Tag lag ich nur noch im Bett auf meiner Heizdecke, abends war ich ständig beim Sport.Wegen dem UG war mir ständig kalt, wenn ich rumlief, hatte ich ständig eine Wärmflasche auf den Bauch, durch die ich dann auch später leuchtend rote Brandflecken am Bauch bekommen habe.
Meine Eltern haben sich Sorgen gemacht, weil ich so depressiv geworden war. Sie haben natürlich auch bemerkt, dass ich abgenommen hatte und mein Vater kam auf die tolle Idee mich von nun an jeden Sonntag Morgen in meinen Schlafboxershorts und T-shirt auf die Waage zu stellen bis ich ein bestimmtes Gewicht erreicht hätte, was seiner Meinung nach in Ordnung war. Das war total demütigend für mich und ich hatte weiterhin stetig immer ein wenig mehr abgenommen, obwohl mein Vater immer wütender wurde, wenn er das Sonntags auf der Waage sah.
Ich habe von Bauchschmerzen geklagt weshalb ich auch dann beim Hausarzt war. Dieser hat überhaupt nicht kapiert, dass ich bereits magersüchtig war und hat mir nur ein paar Tabletten gegen Magen-Darm-Virus gegeben. Wegen meiner Depression sind meine Eltern dann mit mir zu einer Psychaterin von der Caritas gegangen. Sie hat erkannt, dass ich magersüchtig geworden war und ich musste von nun an zu "Frau Blank", einer Ärztin, um mich jede Woche wiegen zu lassen. Ich musste dann den Psychater wechseln, da die von der Charitas in solchen Fällen nicht gut genug ausgebildet waren.
Obwohl ich jede Woche gewogen wurde und zunehmen sollte, bin ich dennoch ins Fitnessstudio gegangen. Meist direkt nach dem wiegen. Ich habe das Wiegen gehasst. Dort musste ich mich jedes Mal sogar bis auf die Unterwäsche ausziehen. Obwohl ich schon damals 18 war, und die "Brech-Phase" lange hinter mir hatte, behauptete Frau Blank als ich nicht zunahm ich würde erbrechen oder Abführmittel nehmen. Mir war damals gar nicht bewusst, dass man sowas auch einfach so vom DM bekommen kann. Wenn sie wüsste was sie mit dieser Info noch angerichtet hat... Ich wurde richtig wütend über diese Ärztin, ich habe sie gehasst, hatte aber auch Angst vor ihren Tadel, wenn ich wieder nicht zugenommen hätte.

Dann kurz vor den Abiprüfungen, haben meine ehemaligen "Freundinnen" mir offenbart, dass sie nicht mehr mit mir befreundet sein und den Kontakt abbrechen möchten. Ich hatte dann nur ca. 1 1/2 Wochen gebraucht und schon waren wieder edit*kg runter und ich hatte mein niedrigest Gewicht während der gesamten Magersucht. Frau Blank meinte ich dürfte nicht mehr zu den Abiprüfungen, müsste jetzt in eine Klinik und mein Abitur nächstes Jahr wiederholen. Hab dann aber doch alle Prüfungen gemacht, da man ja auch nicht so schnell einen Platz in einer Klinik bekommt. Frau Blank hatte mich schon für direkt nach den Prüfungen ein Zimmer im Krankenhaus beschafft, wo ich "aufgepäppelt" werden sollte. Bis ich dorthin kam dauerte es noch eine Woche. Ich bekam mittlerweile selbst Panik wegen meinem Gewicht, habe tierisch schlechtes Gewissen gegenüber meinen Eltern gehabt, was ich sowieso die ganze Zeit über hatte und habe dann eine Woche lang wirklich nur "gefressen", "gefressen" und "gefressen". Habe alles gegessen, was möglichst viele Kalorien hatte, edit, bin mit Freunden jeden Abend essen gegangen, zum Mongolen, Italiener, war mit meinen Eltern auch beim Griechen... Abends hatte ich immer die schlimmsten Bauchschmerzen meines Lebens, konnte kaum schlafen. Meine Eltern bekamen langsam auch Angst, sie hatten längst nicht alles gesehen was ich aß, aber sie z.B. wie ich beim Griechen alles nur so in mich reinstopfte und mir im Anschluss extra noch viel Eiscreme in der Eisdiele reingehauen habe. Selbst mein Vater meinte ich sollte doch aufhören, obwohl er zunächst ganz froh war mich mal wieder essen zu sehen. Schließlich habe ich nach editWoche tatsächlichedit*kg zugenommen und die blieben auch drauf. Frau Blank wollte es gar nicht glauben als sie es sah, sie behauptete sogar ich hätte vorher Wasser (!!!!) getrunken, dass ich in dem Moment so viel gewogen hatte. Ins Krankenhaus kam ich trotzdem. Dort habe ich weitergeschlemmt, nicht so viel wie in der Woche vorher, aber ich merkte, dass ich von dem normalen Essen nicht satt wurde und eig jeden Tag mindestens noch ein Stück Kuchen und/oder eine Kugel Eis aus der Cafeteria brauchte.
Während ich im Krankenhaus war hab ich dann auch für die Aufnahmeprüfung für mein jetziges Studium gepaukt. Da ich laut der Ärztin im Krankenhaus eigentlich gesund war, konnte ich wieder nach Hause und der Klinikaufenthalt hatte sich erledigt. Gewogen wurde ich bei Frau Blank trotzdem noch. Mir viel es zu Hause wieder schwerer zuzunehmen, hatte immer noch schlechtes Gewissen gegenüber meiner Eltern und Angst vor Frau Blank und hab jedes Mal 1-2 Tage vor dem Wiegen heimlich unsere Süßigkeitenschublade geleert oder bin eben zur Eisdiele oder zum Bäcker gefahren, sodass ich wenigstens ein wenig oder zumindest nicht abgenommen hatte. Meine Eltern bekamen das teilweise mit, dachten dann aber es hätte sich erledigt, als ich vorsichtiger wurde.
Die Prüfung für das Studium hatte ich bestanden. Da ich mittlerweile die FAs gut verbergen konnte, dachten alle ich könnte sogar das Studium beginnen. Ich zog sogar aus und in eine Studenten-WG, meine Psychaterin, die mich von nun an wog, dachte das wäre eine gute Idee für einen "Neustart". Den wollte ich eig auch, wirklich, das ist mein ernst!!!

aber in der neuen Stadt fing alles von vorne an. Ich wollte wieder ein wenig Sport machen, nachdem ich mich mit meinen ehemaligen UG auch selbst nicht mehr getraut hatte, ging zum Fitnessstudio. Meine Mitbewohner waren zunächst nicht da, später als sie dann auch mal da waren, war jeder nur in sein Zimmer und ich fühlte mich wieder allein und einsam. Ich nahm immer mehr ab. Ich rief immer seltener meine Eltern an und fuhr kaum an den WE nach Hause, obwohl meine Heimatstadt nur 30 Minuten entfernt war. Als ich auf einer Ehemaligen-party war meiner ehemaligen Realschule, hat meine Tante, die dort auch war mir offenbart, dass meine Mutter letztens am Telefon in Tränen ausgebrochen ist, weil ich nie da wäre und mich nicht mehr melden würde. Als ich an dem Abend zurück in die WG fuhr, fingen die FAs zum ersten mal wieder an. Von da an plünderte ich ständig alle Süßigkeitenautomaten am Bahnhof und an der Uni, ernährte mich fast nur noch vonedit Danach wurde mir so schlecht, dass ich irgendwann begonnen habe wieder zu erbrechen. Ich musste ständig meine abendlichen heimlichen Einkäufe, das anschließende Erbrechen und das "entsorgen" von meinen Mitbewohnern verbergen. Wurde immer zersträuter, hinterließ die Küche auch mal dreckig, die Toilette war dann auch mal noch dreckig, da ich mich mittlerweile nach den FAs so eklig gefühlt habe, dass ich regelmäßig Abführmittel nahm. Meine Mitbewohner wussten mittlerweile, dass ich essgestört war, jedoch nicht, dass ich auch Bulimikerin war.
Einer meiner Mitbewohner hatte die Schnauze voll von meiner Unsauberkeit, wahrscheinlich hatte er doch auch das Erbrechen mitbekommen und zog aus. Ich versprach meiner Mitbewohnerin mich zu bessern, wenn jetzt neue Mitbewohner kamen. Die neuen Mitbewohner kamen. Das Mädchen war einfach perfekt, wunderhübsch, talentiert (Kunststudentin), durfte kein Zucker essen (worum ich sie bei meinen FAs sogar fast beneidete). Der Junge war nicht viel anders. Er war super sportlich, ernährte sich super gesund und war super fleißig. Ich fühlte mich schlecht. Hatte bei meiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit durch die FAs die bisherigen Prüfungen nicht gerade super bestanden. Obwohl ich dachte der Einzug der neuen Mitbewohner würde was ändern, gingen meine FAs und das Übergeben nicht weg.
Meiner Therapeutin gegenüber hatte ich in der extremen Phase als ich noch meine alten Mitbewohner hatte von den FAs erzählt, aber dann gesagt, sie seien mit den Einzug der neuen Mitbewohner weggegangen. Alle dachten es würde laufen. Ich spielte die perfekte Schauspielerin.

Jetzt nach den Sommerferien ist mein Studium nun in England weitergegangen und ihr könnt raten wie es weitergegangen ist....... : ( Alles wie bisher: Meine Eltern denken ich esse relativ normal, nur noch eben sehr "kalorienbewusst", ich sollte wieder Sport machen um Freunde zu finden, da das hier eig praktisch die einzige Möglichkeit ist um Kontakte neben dem Studium zu knüpfen. Ich habe wieder ca. edit*kg abgenommen. Eine Mitstudentin ist es aufgefallen, die weiß dass ich essgestört bin (aber auch nichts von der Bulimie weiß), hat mir schlechtes Gewissen gemacht und nun fresse ich wieder seit 2 Wochen dauernd irgendeinen Mist, sage mir jeden Tag aufs neue "heute wirst du gesund essen, schön regelmäßig deine 3 Mahlzeiten einhalten" und dann lande ich wieder in diesem sch**** Supermarkt und liege 1 1/2 Stunden später wieder mit schmerzenden Magen im Bett, da ich wieder mal Unmengen an Shortbread, Apple Pies und fast jedes Mal edit*kg (!!!!) Haferflocken gegessen habe.
Diese Woche habe ich eig fast täglich erbrochen. Nach den Haferflocken ging es aber nie, was wohl an der Konsistenz liegt. Ich will eig damit aufhören, aber ich denke manchmal selber "du packst das sowieso nicht. Ist doch auch egal, wenn du du das jetzt ist". Und wenn ich dann z.B. die Packung Kekse gegessen habe, habe ich noch den innerlichen Drang mich selbst zu bestrafen, nochmal loszufahren, noch mehr zu essen damit ich mich übergeben muss und schmerzen habe. Auch jetzt liege ich wieder mit schmerzenden Magen im Bett.
Heute hat sogar meine Nase geblutet, als ich fast erbrochen habe. Ich habe bis gerade nur noch geheult. Ich will eigentlich nur noch nach Hause. Ich fühle mich hier überhaupt nicht wohl, obwohl zu Hause die Situation wahrscheinlich auch nicht besser wäre. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich kann mit niemanden reden. Ich muss den anderen gegenüber immer so tun als sei alles in Ordnung, aber ich KANN einfach nicht mehr.
Ich hasse mein Leben. Ich kann nicht mehr in den Spiegel schauen. Ich ziehe mich sogar zum schlafen gehen seit fast einem Jahr gar nicht mehr aus, lasse meine Alltagsklamotten an und wasche eben öfter meine Klamotten. Ich habe gar keine Wahl ich muss das Studium hier durchziehen. Ich habe nämlich für die Kosten hier, die Miete und so einen Studienkredit aufgenommen, den ich nach dem Studium zurückzahlen darf und was ich noch zudem nicht geschrieben habe, ich schulde meine Eltern noch 6000€ !!!!!, da sie mir im Frühjahr vor dem Auslandsaufenthalt die Brustvergrößerung bezahlt haben, die ich mir seit ich 16 war, gewünscht habe, weil sich bei mir wirklich "vornerum" fast gar nichts getan hatte, damit ich mehr Selbstbewusstsein bekomme. Alle sind doch so nett, so fürsorglich, sorgen sich um mich und ich mache dauernd diesen Mist!!!!! Ich hasse mich, ich hasse mich so dafür, aber wenn diese FAs wie heute passieren, dann bin ich einfach nicht mehr ich selbst. Es ist einfach eine verdammte Sucht. Es ist einfach als wenn jemand sehen will wie ich leide. Er zwingt mich diese abscheulichen Sachen zu machen und genießt es zu beobachten wie besch* es mir dann geht, wenn ich wieder Unmengen an Geld ausgegeben habe, mich wieder eklig fühle und vollgestopft, wieder würgen muss, aber nichts rauskommt und wie ich anschließend mit Bauchschmerzen und Schwindel im Bett liege und wieder in Tränen ausbreche und mich am nächsten Tag wieder möglichst unauffällig aus dem Bett quäle.

Was soll ich denn noch machen????!!!! Ich weiß ich gehöre eigentlich dringend in eine Klinik, aber da hängt so vieles dran: die vielen Schulden, meine Eltern, die ich enttäuscht und belogen habe...ich KANN ihnen das nicht antun. Bitte wünscht mir, dass ich das in den nächsten Wochen wieder hinbekomme....nur bis Weihnachten. Mein Leben ist mir eig ja egal, aber ich habe das Gefühl ich pack das einfach nicht mehr. Ich bin für jeden Tipp dankbar, auch wenn ihr mir nur schreibt, dass ich in die Klinik muss.


edit von equilibre (bitte keine mengenangaben und detaillierteren lebensmittelaufzaehlungen, aus unterschiedlichsten gruenden: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=5&t=9563)
Zuletzt geändert von equilibre am Mo Nov 19, 2012 1:14, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ich bin neu und brauche dringend eure Hilfe

#2
Liebes Nienchen,

erst einmal herzlich willkommen hier im Forum! :D

Aus Deinem Post spricht so viel pure Verzweiflung, dass man Dich eigentlich erst einmal in den Arm nehmen möchte...
das Erbrechen war für mich wie eine Erlösung von den ganzen Gefühlen, die Einsamkeit, Unzufriedenheit, Trauer usw. die ich hatte. Es war als würde ich alle Gefühle rauslassen können...ich weiß ganz schön verrückt.
Ich finde das überhaupt nicht verrückt. Sich voll zu stopfen und zu erbrechen bringt auf eine etwas pervertierte Art Erleichterung und Betäubung. Es ist ein Mechanismus, der einem Zweck dient: schmerzhafte Gefühle zu verdrängen, mit denen man einfach nicht anders umgehen kann.
Ich bin etwas verwundert darüber, wie Du bei den Psychiatern behandelt wurdest: dieser ewige Wiegezwang, und dann noch demütigenderweise in Unterwäsche...Ich wäre ausgerastet! Du hast erwähnt, dass Du auch eine Therapeutin hattest, wurde Dir denn von dieser ein wenig geholfen? Klingt nicht danach.

Wenn Du wirklich aus der Krankheit raus willst hilft nur eines: absolute Ehrlichkeit, Dir selbst, Deinen Bezugespersonen und den behandelnden Ärzten gegenüber. Bulimie ist oft eine heimliche Krankeit, aber genau dieses ewige Schauspielern, dass Du so gut beschreibst, ist einer der Faktoren, die sie aufrecht erhalten. Im Kampf darum, niemanden merken zu lassen, wie schlimm es tatsächlich ist, unterdrückst Du Tag für Tag Deine Gefühle - um sie dann wieder rauszukotzen.
Sprich mit Deinen Eltern. Sie lieben Dich offensichtlich und werden Dir bestimmt helfen wollen.
Geh nach Hause und in eine Klinik, in der man gut für Dich sorgt. Damit Du anschließend gut für Dich sorgen kannst, ohne Dich täglich bestrafen zu müssen. Du kannst es schaffen!

Alles Liebe,
Bela
Aufstehen - Staub abklopfen - weitermachen.