bulimie.at - das Forum

Hallo,
ich bin neu in diesem Forum und bin etwas unsicher, auf was ich mich hier einlasse.
Ich habe mit 20 Jahren mit der Bulimie angefangen. Sie hat mich dann 9 Jahre begleitet, bis ich mir Hilfe geholt habe. Ich habe dann eine ambulante Therapie gemacht und die Bulimie hinter mir gelassen.
Es ging mir danach gut, klar ich hatte hier und da meine Probleme, aber die Bulimie war kein Thema mehr.
Seit fast 2 Jahren habe ich eine neue Arbeitsstelle und damit gingen die Schwierigkeiten los. Zunächst Probleme im Team. Ich bin sie tapfer und professionell angegangen und trotzdem stehe ich jetzt vor einem Wechsel in ein anderes Team und fühle mich, wie der allerletzte Versager. Und da kam die Bulimie zurück. "Sie meinte zu mir, da bin ich wieder, dein Begleiter beim Versagen."
Das ist nicht schön und ich kämpfe dagegen an. Es ist auch nicht so, dass ich jetzt wieder ständig erbreche. Nein, aber wenn ich auf Arbeit bin, passiert es schon mal und das macht mir Angst. Zu Hause habe ich es im Griff, aber da fühle ich mich ja auch wohl.
Bin seit letzten Mittwoch für 2 Wochen von meinem Hausarzt krankgeschrieben wurden, um erst einmal etwas Druck heraus zu nehmen. Damit geht es mir erst einmal etwas besser. Die Angst bleibt aber und ich hoffe, dass ich hier eine Möglichkeit finde, mich mit anderen Betroffenen auszutauschen.
Ich danke schon mal fürs zuhören.
LG Märzhase

Guten Morgen zusammen,
ich bin jetzt seit ein paar Tagen zu Hause und das war die richtige Entscheidung. Mir geht es deutlich besser und die Kotzerei ist kein Thema.
Hoffentlich bin ich dann auf der Arbeit wieder stabil genug. Habe noch bis zum 12.11. Zeit, mich etwas auszuruhen und dann geht es wieder in die Höhle des Löwen.
Hat Jemand Tipps, wie das einfachen gehen kann?
LG Märzhase

Hallo Merzhase,

auch wenn das vielleicht hart klingt, ich glaube du hast die Bulimie noch nicht hinter dir gelassen.
Und ich denke auch, dass das Wegbleiben von der Arbeit wenig Sinn macht.
Was genau ist es denn was dich auf der Arbeit so fertig macht? Kollegen? Stress?

LG

Muffin

Hallo Muffin,
das es keine Dauerlösung ist, weiß ich. Und das die Bulimie wieder oder noch Thema ist, ist mir auch klar. Nur habe ich den Stress mit den Kollegen nicht mehr ausgehalten.
Damals, in der ambulanten Therapie habe ich etwas gelernt, nämlich nicht immer aushalten zu müssen. Das war eine wichtige Erkenntnis für mich und jetzt hilft sie mir dabei, schneller etwas für mich zu tun.
Zu Hause habe ich keine Probleme mit der Bulimie, weil ich mich wohl und geborgen fühle. Auf der Arbeit wiederholt sich etwas aus meiner Vergangenheit, was ich nicht beeinflussen kann. Ich merkte, wie hilflos ich war und das hat dann zu dem Rückfall geführt. Es gab 3 Dienste, in denen ich es nicht im Griff hatte und das habe ich so erst einmal unterbrochen.
Mein Arzt hat mir eine Therapie angeboten, aber bis ich da einen Platz bekomme...
Diesen Weg halte ich mir aber auf jeden Fall offen. Ich weiß allerdings dieses Mal, wo die Gründe liegen und merke, dass die Auszeit für mich das Richige war, auch wenn Du das anders siehst.
Was machst Du denn in ähnlichen Situationen? Ich bin für jeden Vorschlag offen und kann dann schauen, ob es was für mich wäre.
LG Märzhase

Hallo Märzhase,

ja, Du musst nicht alles aushalten. Allerdings würde ich mir an Deiner Stelle einen neuen Arbeitsplatz suchen, und zwar schnell. Ich habe auch jahrelang unter meinen Kollegen gelitten. Jetzt bin ich endlich in einem netten Team. Es war aber auch ein harter Bewerbungskampf. Ich habe Gott wreiß wie viele Bewerbungen verschickt und Gott weiß wie viele Vorstellungsgespräche gehabt, bis ich was gefunden hatte. Aber es hat sich gelohnt.

Lass doch den Saftladen, wo sie Deine Fähigkeiten nicht zu schätzen wissen, hinter Dir....

Lg

Sophie

Liebe Sophie,
da hast Du wohl recht und danke für die Unterstützung.
Da ein Versetzungsantrag läuft, gehe ich im Prinzip genau diesen Weg. Ich komme in eine anderes Team, was mit dem jetzigen nichts zu tun hat, da die Wohngruppen eigenständig arbeiten.
Mal sehen, wie es dann läuft. Schlimmer kann es nicht werden.
Jedenfalls hat mir der Abstand gut getan und ich habe keinen Druck zu k...
LG Märzhase

Oh, dann viel Erfolg mit dem Versrtzungsantrag! Erzähle mal, was raus gegekommen ist, (wenn es soweit ist)

Ja, dass mache ich auf jeden Fall. Hoffe, es dauert nicht mehr zu lange. Im November und Dezember habe ich zum Glück nicht so viele Dienste, dass bekomme ich schon irgendwie hin.
Danke für Deine Unterstützung.
LG Märzhase.

Hallo Ihr da Draußen,
heute war ein schrecklicher Tag. Hatte nach meiner Krankheit den ersten Dienst und hatte voll den Fre...
Es war echt furchtbar.
Für mich ist klar, es sollte jetzt mit der Versetzung schnell gehen. Alte Wunden brechen auf, bei denen ich dachte, sie sind verheilt. Ich hatte mein Problem im Griff, bis ich wieder auf Menschen stieß, die mich abwerten und schlecht behandeln. Obwohl ich mich dieses Mal direkt gewehrt habe und anders reagiert habe, wie damals, habe ich einen Rückfall in mein altes Essverhalten. Das tut so weh und ich leide ziemlich darunter. Mein Arzt hat mir eine Therapie angeboten, aber ich weiß doch eigentlich, was mir schadet. Es wird immer dann schwierig, wenn ich als Mensch abgelehnt, abgewertet und verletzt werde. Weiß nicht so recht, was ich machen soll. Fühle mich nur noch schlecht.
Naja , werde natürlich trotzdem weiter tapfer arbeiten gehen und aushalten.
LG Märzhase

Hallo Märzhase
Es ehrt dich, dass du weiter tapfer arbeiten gehen willst und das aushalten willst, was dir da angetan wird.
Wenn du in der Arbeit als MENSCH abgewertet, abgelehnt und verletzt wirst, dann nennt man das doch ganz einfach Mobbing! Das muss niemand, n i e m a n d aushalten.
Wie kommt es denn so weit, dass diese Erniedrigung eintritt? Verhältst du dich anders als die meisten am Arbeitsplatz?
Bist du eher der Typ Einzelgänger?
An deiner Stelle würde ich folgendes machen:
1. das Angebot deines Arztes annehmen und dich um eine Therapie bemühen
2. Meldung erstatten an oberster Stelle deiner Institution wegen Mobbing am Arbeitsplatz
3. Mich um eine neue Arbeitsstelle bemühen in einer ganz anderen Organisation (nicht nur andere Wohngruppe).
Glaub ja nicht, dass niemand von deiner jetzigen Gruppe privaten Kontakt hält zu jemandem deiner neuen Gruppe. Es wird nicht lange dauern, da wird das Geschwätz auch in der neuen Gruppe losgehen. Deshalb: komplett
wechseln!

lg
Peter

Hallo Peter,
es ist nett von Dir, mir diese Ratschläge zu geben. Meldung an den Vorgesetzten ist bereits erfolgt und auch die MAV weiß Bescheid. Es gab auch schon Klärungsversuche, die natürlich nichts gebracht haben. Wie auch.
Deshalb möchte ich ja auch wechseln und am Dienstag habe ich diesbezüglich ein Gespräch mit meiner Vorgesetzten. Dann weiss ich hoffentlich mehr.
Zu einem anderen Arbeitgeber möchte ich nicht wechseln, weil ich dann in meinem Lebenslauf 2 kurze Wechsel hintereinander hätte und das sieht nicht gut aus. Ich wäre vor fast 2 Jahren eigentlich gar nicht in die Wohngruppe gegangen. Es war eine alte Bewerbung, die da fast 2 Jahre zurück lag. Ich war zwischenzeitlich zu einem anderen Arbeitgeber gewechselt und eigentlich ganz zufrieden. Die wollten mich aber unbedingt haben und weil die Arbeitszeiten besser waren und auch das Umfeld OK schien, habe ich ja gesagt. Nunja, jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben. Werde ich auch.
Heute habe ich wieder Dienst und ich habe mir vorgenommen, keinen FA zu bekommen. Mit der Gewissheit des Termins am Dienstag werde ich es schaffen. Ich weiss es. Nur lange halte ich diesen Druck nicht mehr aus und das werde ich am Dienstag auch noch einmal deutlich sagen. Zum Arzt kann ich dann immer noch gehen.
Also drück mir die Daumen.
Schönen Sonntag wünscht der Märzhase

So, da bin ich mal wieder.
Die Versetzung ist durch und ab 1.1.2013 geht es an der neuen Stelle weiter. Ich weiß, dass jetzt noch ein hartes Stück Arbeit vor mir liegt, denn ich muss mit der jetzigen Stelle abschließen.
Hatte heute wieder Dienst und es ist so schlimm. Es wird weiter agiert und ich halte einfach nur noch aus. Habe jetzt bis zum 17.12. Ruhe wegen Urlaub und Fortbildung. Danach wird es aber hart, mit 5 Diensten.
Nun es wird wohl gehen müssen.
Auf der Arbeit habe ich das K.. nicht im Griff. Zuhause ist es kein Thema. Naja, es sind ja nur noch 4 Wochen.
Bis bald mal.
Märzhase

Habe mich lange nicht gemeldet!!!
Heute habe ich keinen Fressanfall auf der Arbeit gehabt, obwohl es furchtbar ist. Aber ich habe noch 3 Dienste und dann wechsele ich die Gruppe. Gott sei dank. Ich bin wirklich froh. Leider habe ich immer noch dieses Gefühl, nichts wert zu sein und das tut mir gar nicht gut. Wer weiß, vielleicht habe ich auch die ganze Abwertung verdient?
Nun ich denke ich gehe jetzt schlafen und morgen ist ein neuer Tag.
Märzhase

Hallo,
es geht mir ziemlich schlecht. Eigentlich ist heute mein letzter Tag an meiner Arbeit. Ab dem 01.01.2013 gehe ich in eine andere Gruppe. Irgendwie läuft heute aber alles schief. So einen Abschied hatte ich noch nie und ich frage mich langsam echt, ob ich heil (psychisch gesehen) aus der ganzen Sache herauskommen kann. Letzte Woche war ich noch überzeugt davon, dass das geht. Jetzt, da ich die letzten Dienste fast hinter mir habe, fühle ich nur noch Schmerz und Wut. Ich bin so verletzt worden, dass ich nicht weiß, wie diese Verletzungen heilen sollen.
Vielleicht liest ja jemand von Euch meine Zeilen. Es wäre schön, heute noch von jemanden tröstende Worte zu bekommen. Ich sitze hier auf Arbeit, bin traurig und verletzt und allein.
LG Märzhase

Hi Märzhase,

tut mir Leid für dich, dass es so extrem ist auf der Arbeit. Hast du denn keine Chance, dich zu wehren? Mal eine fiese Antwort zurück geben?

Lg

Sophie