Hab hier ja schon ein paar Beiträge geschrieben, aber ich stell mich jetzt doch mal "ordentlich" vor
.... Wo fang ich an?
Ich bin 19, hab grade mein Abi gemacht und hab seit ca. 6 Jahren eine ES. Hatte zuvor ziemliches ÜG, hab dann ziemlich abgenommen innerhalb eines Jahres. War mit 15 in stationärer Therapie und hab in den nächsten 2 Jahren bzgl der ES 2-3 verschiedene Diagnosen bekommen. Ist ja letztendlich auch egal, wie sich der Mist nennt. Jedenfalls war ich nie freiwillig in Therapie und es ist dadurch alles nur schlimmer geworden.
Ich glaube mittlerweile, dass meine Probleme stark mit der Schule zusammenhängen, die ich ja nun abgeschlossen habe. Beantworten kann ich das "Warum" aber (noch) nicht. Da gibt es denk ich soooo viele Faktoren.
Ich weiß nur, dass ich nach meiner Jugend nicht noch mein ganzes Leben verlieren will. Ich bin 19 und Jungfrau, meinen ersten und einzigen Kuss hatte ich sturzbetrunken auf ieiner Party, keine Ahnung mit wem. Einen Freund hatte ich demnach noch nie, richtige Freundschaften auch nicht. Es ist nicht leicht, sich sowas einzugestehen, aber ich würde mich als einsam bezeichnen. Und noch dazu schrecklich selbstmitleidig.
Aber ich will was ändern!
In den letzten Wochen ist mir was gelungen, was die letzten Jahre fast unvorstellbar war... einen Tag, vll auch mal zwei, ohne zu k*****. Und wenn, dann nur 1 mal täglich.
Naja, heute waren es wieder 2 . ICH WILL NICHT MEHR! Meine Zähne sind am Arsch und ich merke deutlich, dass mein Körper leidet. Ich hab immer gedacht, nein, mir passiert das alles nicht. Schwachsinn.
Und trotzdem glaube oder hoffe ich, dass es für mich noch nicht zu spät ist, viele Schäden lassen sich noch vermeiden. Ich stehe vor Veränderungen, will nächstes Jahr mit einem Studium anfangen, bis dahin jobben. Ich denke, mit meiner Angst vor der Zukunft bin ich nicht allein.
Und es klingt alles so melodramatisch.... Ich lass das jetzt erstmal so stehen

Herzlich Willkommen in dem Forum,
erstmal Herzlichen Glückwunsch zum Abi,kannst stolz sein auf dich.
Und nein es klingt nicht selbstmitleidig sonder Hoffnungsvoll,weil du was ändern möchtest und auch den Glauben daran hast.

Und wenn du hier länger unterwegs bist siehst du ich schwimme zeitweise auch in selbstmitleid und bin ne Heulboje

Aber es hilft manchmal auch nur zu jammern oder einfach sich was von der Seele zu schreiben,das hab ich besonders die letzten Tage gemerkt.

In wie weit meinst du den das es durch die unfreiwilligen Therapien schlimmer geworden ist??
Und könntest du dir den freiwillig Hilfe vorstellen auf deinem Weg aus der ES??

Und was ist daranschlimm mit 19J. noch Jungfrau zu sein...ich find das eigentlich toll,aber das hängt wohl mit meiner "Geschichte" zusammen,das ich solche Frauen beneide.....

Das du einsam bist ist sehr schlimm,ich war es auch sehr lange Zeit,zum Glück hat es sich geändert und ich wünsche dir von Herzen das es sich bei dir auch zum "besseren" wendet,da es nichts schlimmers als einsamkeit gibt.

Ja Angst vor der Zukunft hab ich auch....ne scheiß Angst aber du möchtest was verändern und nur das zählt,da kann deine Zukunft nur besser werden.

Ich wünsch dir alles Gute und viiieeeel Kraft auf deinem Weg,
LG

Danke für die lieben Worte, Jani79
Ja, wenn andere jammern stört mich das ja auch nicht

Inwieweit es mir nach der Klinik schlechter ging? Also mir ist erst lange danach klar geworden, dass ich eigtl nicht meinem Krankheitsbild gerecht behandelt wurde. Ich war zu der Zeit die einzige mit dieser Symptomatik und wurde einfach mit allen "reinen" Anorektikerinnen in einen Topf geworfen. Und allgemein war die psychiatrische Betreuung.... nicht vorhanden? An den Wochenenden, an denen ich nach Hause durfte, lief alles wie zuvor. Hab mir lediglich nur noch mehr ungesunde Gewohnheiten zugelegt und zugenommen, über die letzte Zeit dann noch mehr, womit ich einfach nur unglücklich bin.
Ich hab so den Anspruch an mich, "deutlich" im UG zu sein, nicht irgendwo an der Grenze. Dumm, ich weiß.
Im Moment hätt ich ja sogar Zeit für eine ambulante Therapie, aber ich weiß nicht... hab in diese Berufsgruppe einfach (nicht nur durch meine Erlebnisse) 0,0 Vertrauen. Außerdem müsst ichs wohl zwangsweise bei meinen Eltern wieder ansprechen, dabei wurde es bis jetzt so erfolgreich totgeschwiegen.
Naja, eigtl ist nichts schlimm dran, mit 19 Jungfrau zu sein, du hast Recht Tut mir leid, dass du da anscheinend keine schönen Erlebnisse gemacht hast.

Ich will in ein paar Jahren sagen können, ich habs allein geschafft.
Auch so ein Problem, Sturheit und alles allein schaffen zu wollen.... aber ich glaub wirklich, dass einem da keiner wirklich helfen kann, außer vll Ernährungsberater.

Hallo Bömmel,
auch von mir ein "herzliches Willkommen" (bin selbst noch nicht lang hier ).
Manchmal braucht man es einfach, ein bisschen "selbsmitleidig" zu sein (oder: Mitgefühl mit sich selbst zu zeigen). Niemand ist gezwungen, sich das anzuhören, geschweige denn darauf zu reagieren! Überlasse das ruhig der Entscheidung der anderen, ob sie das wollen oder sich das zutrauen, das brauchst du nicht für sie vorwegzunehmen.

Eine Therapie kann eine Hilfestellung sein, auch wenn es sehr oft mühsam ist den oder die passende Therapeutin zu finden. Du gibts damit aber nicht die Verantwortung für dein Leben ab, denn handeln und dich konkret in deinem Leben bewähren musst du immer noch selbst.
Aber du bekommst fachliche Hilfestellungen, bekommst neue Sichtweisen vermittelt - genauso wie du bei einer körperlichen Erkrankung zwar immer die erste Expertin für dein Krankheitsempfinden und deinen Schmerz bist, aber über die kausalen Hintergründe oder die passenden Behandlungsmethoden nicht immer Bescheid wissen kannst.
Voraussetzung für ein Gelingen ist natürlich immer, dass du dich selbstbestimmt für die Therapie entscheidest und nicht, weil das irgendjemand von dir erwartet.
Wie in jeder Berufsgruppe gibt es sehr fähige, aber auch weniger für ihren Job geeignete Leute. Und nicht zuletzt spielt der persönliche Sympathiefaktor eine ganz entscheidende Rolle, da es ja viel um Vertrauen geht - nicht jede/r kann mit jedem/r.

Dass du vor vielen Verändungen stehts - wie dem Studienbeginn - kann und muss zwar sicherlich Angst machen, ist aber nicht zuletzt auch eine große Chance! In dieser Situation fühlen sich viele einsam und suchen nach Anschluss, weil sie aus ihrem gewohnten sozialen Umfeld gerissen wurden. Man lernt sich neu kennen, ohne den "Ballast" der Vergangenheit. Du siehst also, du stehst mit diesem "Problem" oder deinen Befürchtungen längst nicht allein da. Ich z.B. - und ich bin alles andere als extrovertiert - habe in meinem ersten Semester an der Uni einige Kontakte geknüpft, die mir bis heute erhalten geblieben sind.

Ich wünsch dir alles Gute für deinen Start ins Unileben!

Hallo Bömmel,

auch von mir ein willkommen im Forum. Meine Vorschreiberinnen haben schon vieles angesprochen was ich auch so sehe. Aber noch viel mehr ich bin ja 20 und so ziemlich nahe an dir dran und ich studiere ja nun auch schon fast ein bisschen mehr wie ein Jahr. Auch wenn du dir sagst ja das hängt mit der schule zusammen es wird ohne die Schule nicht einfach weg gehen. Ich weiß das klingt jetzt sehr simpel. Aber das Studium ist gerade zum Anfang stress pur. Man wohnt eventuell sogar alleine an einem neuen Ort. Man muss lernen einen haushalt komplett alleine zu schmeißen, man muss sich neue Lernmethoden eintrainieren und dann noch seine Essstörung kontrollieren? Das ist verdammt hart und ich bin so erst wieder auf den Geschmack gekommen eine ES zu nutzen. Deswegen liebe Bömmel such dir jetzt schon eine Therapie oder einem Arzt der dir zur Seite steht. Ich habe mir jetzt Montag auch Hilfe geholt. Und ja ich mag es meinen Eltern auch nciht erzählen und nein sie wussten es früher schon aber den Neuausbruch nicht. Problem: ich bin privat versichert und Papa bekommt die Rechnungen. Jetzt habe ich ihn gefragt ob ich nicht ein Managmenttraining für die Uni machen könnte und könnten ein paar Stunden sein. Ja darf ich und wenn es die KKH nicht zahlt dann geht es privat auch. Guck du musst es ihnen momentan noch nicht erzählen. Du schaffst das ehrlich und such dir bitte jetzt schon hilfe DU willst ja jetzt auch gesund werden. und es ist echt schwierig aber kann dir die zukunft verbessern. ich kenne diese angst ja auch

alles liebe
fireball

Fireball hat geschrieben:Aber das Studium ist gerade zum Anfang stress pur. Man wohnt eventuell sogar alleine an einem neuen Ort. Man muss lernen einen haushalt komplett alleine zu schmeißen, man muss sich neue Lernmethoden eintrainieren und dann noch seine Essstörung kontrollieren?

Deswegen hab ich ja Bammel davor^^ Zu viel Druck/Stress ist natürlich schlecht, aber Langeweile ist, zumindest bei mir, auch ein ganz großes Problem... im Moment ist eher letzteres der Fall. Und grade das von zuhause ausziehen hat ja so seine Vor- und Nachteile...
Was studierst du denn eigentlich, Fireball, wenn man fragen darf?

Es gibt auch so viele Hemmschwellen, wenns um die Suche nach einem Therapeuten geht Zum Hausarzt, Überweisung hohlen, und wie das mit der Krankenhkasse abläuft da hab ich ja sowieso keine Ahnung. Als ich in der Klinik war, war ich noch privat versichert...