Jetzt hab ich's also auch "geschafft".
Verfasst: Sa Sep 01, 2012 21:36
Hallo Ihr.
Ich weiß nicht so Recht, wie ich anfangen soll. Es ist schwer, das erste Mal darüber zu schreiben.
Ich war schon immer dick. Als Baby, als Kind, immer. In der Schule war ich "die Fette", im Gymmi "der Kloß".
Aber je mehr man mich dafür verurteilt und gehänselt hat, desto mehr habe ich gegessen. Ich habe noch nie "Hunger" gespürt, habe noch nie gerne gegessen. Ich fand Essen schon eklig, seit ich denken kann. Aber ich hab's gebraucht, als Belohnung oder eher als Entschädigung. Ich weiß, dass das widersprüchlich klingt, aber es ist sehr schwer das genau zu beschreiben. Ich hatte abends still und alleine meine Fressanfälle, niemand hat sich darum gekümmert.
Ich hatte noch nie eine gesunde Beziehung zum Essen und kann einfach nicht verstehen, wie Leute mit Genuss essen können und es widert mich einfach nur an, Leuten beim Essen zuzusehen, ich kann es nicht.
"Klick" hat es gemacht, als ich für eine Klassenfahrt Anfang diesen Jahres plötzlich beschloss, VIEL abzunehmen. Es war viel, wieviel darf ich hier (aus gutem Grund natürlich) nicht sagen, aber auf jeden Fall zu viel.
Seit dem Zeitpunkt beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema abnehmen. Ich will an dieser Stelle (wenn ich das darf, wenn nicht bitte Bescheid sagen, dann lösche ich diesen Part sofort) auch sagen, dass ich mich des öfteren auf solchen p***-Seiten aufgehalten habe. Ich würde mich selbst als intelligent bezeichnen, ich weiß dass diese Seiten Blödsinn sind, ich weiß, dass es extrem ungesund ist, zu erbrechen. Aber meine Erfahrungen mit jahrelangem Mobbing haben meinem Verstand einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jede Dokumentation über Magersucht hat mir noch mehr Ansporn gegeben, ich habe auf der Straße den Passanten plötzlich nicht mehr ins Gesicht geschaut oder sonstwohin, sondern hab ihre Beine begutachtet, ob sie dicker/dünner sind als meine, bei dickeren Leuten habe ich mich oft bei "Wie abstoßend!"-Gedanken ertappt.
Ich hatte/habe immernoch sehr viele FA's, habe die durch tagelanges Nichts-Essen aber meistens ausgeglichen.
Dann, vor zwei Monaten, ist es das erste Mal passiert. Ich habe schon öfter versucht, mich zu übergeben aber (leider) habe ich an diesem Tag nicht einfach nach einer Zeit aufgegeben, sondern hartnäckig weiterversucht - und - es "geschafft". Ich war zuerst total euphorisch, dachte mir aber sofort "Das mach ich schon nicht nocheinmal, ich bin ja keine Bulimikerin.".
Doch. Ich habe es öfter noch gemacht.
Bis ich vor drei Tagen Blut gekotzt habe.
Ich bin seitdem komplett voll mit Angst. Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass es scheinbar nur eine Verletzung im Rachenraum war, aber es war trotzdem ein unheimlicher Schock.
Seitdem bin ich psychisch noch mehr am Ende. Ich trau mich (gottseidank) nicht mehr zu brechen, aber das schützt mich nicht vor FA's und das Schuldgefühl danach, wenn ich es nicht erbrechen kann, ist furchtbar.
Ich kann nicht mehr. Ich kann mich niemandem anvertrauen, ich habe zwar (wegen einem anderen Thema) bald vor, eine Therapie zu starten, aber die Psychologin hat extra betont, dass sie sich weniger mit dem Bereich Essstörung beschäftigen will.
So, das bin ich.
Ich freue mich, wenn mir vielleicht irgendwer schreiben könnte, wie ich möglichst gut aus diesem ganzen Mist herauskomme oder ob ich mit meiner besten Freundin darüber reden sollte.
Tschüss und einen schönen Abend noch.
Ich weiß nicht so Recht, wie ich anfangen soll. Es ist schwer, das erste Mal darüber zu schreiben.
Ich war schon immer dick. Als Baby, als Kind, immer. In der Schule war ich "die Fette", im Gymmi "der Kloß".
Aber je mehr man mich dafür verurteilt und gehänselt hat, desto mehr habe ich gegessen. Ich habe noch nie "Hunger" gespürt, habe noch nie gerne gegessen. Ich fand Essen schon eklig, seit ich denken kann. Aber ich hab's gebraucht, als Belohnung oder eher als Entschädigung. Ich weiß, dass das widersprüchlich klingt, aber es ist sehr schwer das genau zu beschreiben. Ich hatte abends still und alleine meine Fressanfälle, niemand hat sich darum gekümmert.
Ich hatte noch nie eine gesunde Beziehung zum Essen und kann einfach nicht verstehen, wie Leute mit Genuss essen können und es widert mich einfach nur an, Leuten beim Essen zuzusehen, ich kann es nicht.
"Klick" hat es gemacht, als ich für eine Klassenfahrt Anfang diesen Jahres plötzlich beschloss, VIEL abzunehmen. Es war viel, wieviel darf ich hier (aus gutem Grund natürlich) nicht sagen, aber auf jeden Fall zu viel.
Seit dem Zeitpunkt beschäftige ich mich intensiver mit dem Thema abnehmen. Ich will an dieser Stelle (wenn ich das darf, wenn nicht bitte Bescheid sagen, dann lösche ich diesen Part sofort) auch sagen, dass ich mich des öfteren auf solchen p***-Seiten aufgehalten habe. Ich würde mich selbst als intelligent bezeichnen, ich weiß dass diese Seiten Blödsinn sind, ich weiß, dass es extrem ungesund ist, zu erbrechen. Aber meine Erfahrungen mit jahrelangem Mobbing haben meinem Verstand einen Strich durch die Rechnung gemacht. Jede Dokumentation über Magersucht hat mir noch mehr Ansporn gegeben, ich habe auf der Straße den Passanten plötzlich nicht mehr ins Gesicht geschaut oder sonstwohin, sondern hab ihre Beine begutachtet, ob sie dicker/dünner sind als meine, bei dickeren Leuten habe ich mich oft bei "Wie abstoßend!"-Gedanken ertappt.
Ich hatte/habe immernoch sehr viele FA's, habe die durch tagelanges Nichts-Essen aber meistens ausgeglichen.
Dann, vor zwei Monaten, ist es das erste Mal passiert. Ich habe schon öfter versucht, mich zu übergeben aber (leider) habe ich an diesem Tag nicht einfach nach einer Zeit aufgegeben, sondern hartnäckig weiterversucht - und - es "geschafft". Ich war zuerst total euphorisch, dachte mir aber sofort "Das mach ich schon nicht nocheinmal, ich bin ja keine Bulimikerin.".
Doch. Ich habe es öfter noch gemacht.
Bis ich vor drei Tagen Blut gekotzt habe.
Ich bin seitdem komplett voll mit Angst. Ich habe mich informiert und herausgefunden, dass es scheinbar nur eine Verletzung im Rachenraum war, aber es war trotzdem ein unheimlicher Schock.
Seitdem bin ich psychisch noch mehr am Ende. Ich trau mich (gottseidank) nicht mehr zu brechen, aber das schützt mich nicht vor FA's und das Schuldgefühl danach, wenn ich es nicht erbrechen kann, ist furchtbar.
Ich kann nicht mehr. Ich kann mich niemandem anvertrauen, ich habe zwar (wegen einem anderen Thema) bald vor, eine Therapie zu starten, aber die Psychologin hat extra betont, dass sie sich weniger mit dem Bereich Essstörung beschäftigen will.
So, das bin ich.
Ich freue mich, wenn mir vielleicht irgendwer schreiben könnte, wie ich möglichst gut aus diesem ganzen Mist herauskomme oder ob ich mit meiner besten Freundin darüber reden sollte.
Tschüss und einen schönen Abend noch.