Hallo ihr alle,
ich bin 23 Jahre alt und habe mich hier angemeldet, weil ich Unterstützung brauche. Mit der Essstörung habe ich zu tun seit ich 15 Jahre alt bin. Seit ca. 1 Jahr habe ich sie ganz gut im Griff. Nur jetzt kommt irgendwie langsam, aber immer aufdringlicher der Drang zurück, mich wieder der ES hinzugeben. Ich schwanke stark. Ich möchte nicht, dass ich alles verliere was ich mir erarbeitet hab. Ich hab letztes Jahr meine Ausbildung zur Ergotherapeutin gemacht, habe seit Oktober eine Arbeitsstelle. Wohne seit März mit meinem Freund zusammen. Alles läuft einfach so. Ich bin nicht richtig glücklich mit meiner Arbeitsstelle, aber soll das der Grund sein alles hinzuwerfen? Manchmal habe ich das Gefühl, nur weil ich zu feige bin zu kündigen suche ich jetzt diesen Weg...
Ich hab bis vor kurzem eine Therapiestelle gehabt, wobei es da schon lange nicht mehr um die ES ging. Ich musste aufhören, weil meine Therapeutin die Arbeitsstelle gewechselt hat. Nun hab ich eventuell eine neue Stelle in einem Suchthilfezentrum, wo ich schon an ES-Gruppen mitgemacht habe. Ich hab nur die Befürchtung, dass das mit meinen Arbeitszeiten nicht hinhaut. Ich bin einfach verwirrt und hoffe, dass ich hier Unterstützung finde nicht wieder in das alte Muster zu rutschen. Natürlich möchte ich auch meinen Teil beitragen und anderen Rat geben, wenn ich kann.
Soweit ersteinmal von mir.
Liebe Grüße
Juliana

Hallo Juliana,

Herzlich Willkommen im Forum!

Juliana hat geschrieben:Nur jetzt kommt irgendwie langsam, aber immer aufdringlicher der Drang zurück, mich wieder der ES hinzugeben. Ich schwanke stark. Ich möchte nicht, dass ich alles verliere was ich mir erarbeitet hab.

Meinst du damit, du weißt nicht, ob du die ES zurückhaben WILLST? Oder weil du wieder in alte Verhaltensweisen fällst gegen die du momentan nicht ankommst?

Ja, 1 Jahr ist eine lange Zeit. Du hast das geschafft, was viele hier noch versuchen.
Wirf das nicht einfach so wieder weg! Bzw. Versuche es zumindest!!

Weiß dein Freund von der ES?



Liebe Grüße
und einen schönen Abend,
Jersey

Hi Jersey,
danke für deine Begrüßung.
nein, natürlich will ich die ES nicht zurück. Es drängt sich mir aber immer mehr auf. Das Problem ist einfach, dass die Arbeit so viele Gedanken in Anspruch nimmt, dass mir dazu langsam die Kraft fehlt. Ich glaube, weil ich nicht weiß wie ich da raus kommen soll, flüchte ich wieder in das Muster. Das würde Druck und Anspannung lösen und Gedanken gegen welche ersetzen, mit denen ich besser umgehen kann. Aber das ist keine Lösung und ja auch nur ein Teil von dem, was dann wieder auf mich zukommen würde. Noch hab ich mich unter Kontrolle. Die Gedanken daran, einfach nach dem Essen ins Bad zu verschwinden oder einfach gar nichts zu essen, das Gefühl zu dick zu sein, das hab ich ja trotzdem immer. Aber momentan so, dass es mich belastet bzw in die falsche Richtung drängt. Ich mein, es ist ja gut, dass ich weiß woher das kommt und dass ich es bemerke, aber jetzt muss ich nur noch irgendwie wissen wie ich dagegen ankommen kann.
Ja, mein Freund weiß von der Essstörung. Wir hatten uns damals schon viel in den Haaren. Er ist schnell damit überfordert. Deshalb spreche ich nicht mit ihm darüber solange noch nichts los ist. Einmal wurde er richtig wütend. "Es gibt ja nicht viel, womit du mich verärgern kannst. Aber das gehört definitiv dazu. Wenn du nicht essen könntest, dann wäre das was anderes. Aber so..." Er verstehts einfach nicht und deshalb verschone ich ihn solange ich kann.
Liebe Grüße