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Hallöchen..

Verfasst: Do Mär 22, 2012 20:56
von lindi93
Dieser Beitrag wurde gelöscht.

Re: Hallöchen..

Verfasst: Do Mär 22, 2012 22:40
von Caruso
Hallo Lindi und herzlich Willkommen !

Eine Menge Text, eine Menge Fakten und viel Mut, finde ich echt gut.

Ein kleiner redaktioneller Tip von mir: Absätze steigern die Lesbarkeit deutlich. Ein Fließtext wirkt erst mal sehr mächtig und manch einer scheut sich dann oft, diesen Block an Text überhaupt zu beginnen, weil es sehr anstrengend ist, einen solchen zu lesen :wink:

Bitte nicht als Kritik verstehen, sondern als Hilfestellung.

lieber Gruß an Dich

Caruso

Re: Hallöchen..

Verfasst: Fr Mär 23, 2012 9:50
von Pizza
Hallo Lindi93!

Erstmal: Herzlichen Willkommen im Forum! Schön, dass du hierhergefunden hast und ich hoffe, dass wir dir hier ein wenig weiterhelfen können! =)

Als ich grad deinen Text gelesen habe, hab ich gedacht, dass der auch genauso gut von MIR hätte stammen können! =D
ich glaube ich muss nur wieder lernen, wieviel ich essen kann, bzw muss, ich brauche wieder ein geregeltes und normales Essverhalten.
Als ich mich hier letzten Herbst angemeldet habe, bin ich auch davon ausgegangen, dass ich ein Problem mit dem Essen habe und dass das das einzige ist, was zu beseitigen ist. Wenn ich einfach aufhöre essen in mich reinzustopfen und dann tagelang danach zu hungern, dann wird sich mein Leben wieder normalisieren, dachte ich. Aber so einfach ist es leider nicht.
Leute mit Essstörungen haben eigentlich immer tieferliegendere psychische Probleme, mit denen sie einfach nicht klarkommen. Deshalb verdrängen sie sie dadurch, dass sie sich übermäßig mit Essen beschäftigen (egal ob nun fressen, fressen und kotzen oder hungern). Das können Dinge sein wie schlechte Erfahrungen in der Kindheit, aber auch einfach Überforderung mit dem Alltag, aktuelle Probleme mit Freunden oder Familie oder Angst vor bevorstehenden Ereignissen.
Bei dir könnte ja zB das bevorstehende Abitur ein Grund sein. Oder vllt die daraus resultierende Zukunftsangst? Weißt du schon, was du nach dem Abitur machen möchtest? Und wenn ja, bist du wirklich mit dir im Reinen darüber? Vllt hast du auch Angst dir deine eigene Unsicherheit zuzugestehen. Deshalb klammerst du dich jetzt erstmal an dem kommenden Abiball und die Abifahrt und beschäftigst dich damit, wie du denn da möglichst schön und dünn aussehen kannst, damit du nicht über die danach kommenden Herausforderungen (Studium, evtl. Ausziehen, Ausbildung, Auslandsaufenthalt, oder vllt eben noch keinen Plan) denken musst.

Was mir noch aufgefallen ist: Dein ganzer Text dreht sich im Grunde ums Abnehmen und Zunehmen. Alle deine Freunde, deine Familie und dein ganzes Umfeld haben sich scheinbar dazu entschlossen dem Körpergewicht eine große Rolle zuzuschreiben, und in dem Moment, wo du dir AUCH Gedanken darüber machst, auch wenn es nur ist, dass du nicht abnehmen möchtest, da gibst du dem ganzen irgendwie auch eine Rolle in deinem Leben.
Mir ist zB auch erst hier durchs Forum klargeworden, WIE SEHR mich das ganze Hin- und Her um Schlankheit, Körperwahrnehmung und Abnehmen schon mein ganzes Leben lang begleitet, auch wenn ich nie davon "betroffen" war.
Ich bin genauso wie du, dass ich essen kann was ich möchte ohne zuzunehmen. Früher als ich noch kleiner war war ich so ein Hungerhaken, dass ich auch ständig gehänselt wurde. In dem Fall hat mein Körper ja irgendwie bei anderen eine Reaktion hervorgerufen, auch wenn sie nicht grade schön war. Als ich älter wurde, wurde ich dann beneidet von Freunden, von Familie. Ständig war es irgendwie ein Thema in meinem Leben. Ich "durfte" nie mitreden, wenn meine Freundinnen übers Thema Abnehmen geredet haben. "Ach Pizza, DU hast von sowas doch sowieso keine Ahnung, du brauchst dir darüber ja keine Gedanken zu machen". Obwohl ICH doch vllt auch "Problemzönchen" an meinem Körper hatte, so wie du ja zB mit deinem Bäuchlein (was übrigens auch schon immer, mein schlimmstes Problem war :D). Ich hab von klein auf gelernt mich über meinen Körper und meine Figur zu definieren. Ich wurde dafür gelobt und kritisiert. Mir ist das aber auch alles jetzt erst im Nachhinein klargeworden. Als ich noch in der Schule war hab ich da so nie drüber nachgedacht.
Ich denke bei dir ist es auch so, dass dich dieser ganze Druck ums Dünnsein auch schon so lange begleitet und dich deswegen auch beeinflusst hat.
Du hast anderen Leuten Tipps gegeben, wie sie es besser machen könnten und versucht sie davon zu überzeugen, dass sie gut sind, so wie sie eben sind. Aber somit hast du dich ja doch irgendwie damit beschäftigt.

Ich denke der erste Schritt um aus deiner Essstörung rauszukommen ist nicht, sich ein normales Essverhalten anzueignen (das ist natürlich auch wichtig!), sondern ich glaube bei dir ist es wichtig, dass du erstmal verstehst, WARUM du diese eigentlich entwickelt hast. Welche negativen Gefühle, Gedanken oder Erfahrungen du durch die Beschäftigung mit essen verdrängen möchtest.
Hast du da vllt ein paar Ideen? Was läuft im Moment, oder was lief letztes Jahr im Dezember als es angefangen hat in deinem Leben vllt nicht so gut? Macht dir irgendetwas Angst oder unglücklich?

Ich hoffe, dass ich dir vllt ein wenig weiterhelfen konnte! =) Alles Gute erstmal für dich!