Wie wahrscheinlich der großteil von euch hab ich extreme, extreme
angst vorm zunehmen..
Ich bin jetzt seit gut einem monat in therapie und treff mich einmal die wochr
mit der psychologin. Das hat auch wunderbar geklappt ich hab über
ne woche schon nicht mehr gekotzt und angefangen ein bisschen normaler
zu essen aber jetzt hab ich zugenommen und alles scheint mir wieder
von vorne loszugehen.
Es sind über **kg und das in innerhalb von 2 wochen!
Jetzt weiß ich einfach nicht was ich machen soll- durchziehen und
riskieren, dass ich echt zunehme?
Im moment läuft eher wieder alles zum magerwahn und zuer
kloschüssel hin..
Das ist echt ein furchtbarer TEUFELSKREIS und ich will endlich da raus!!!

Hallo & herzlich Willkommen

Auf der Waage zugenommen oder spürbar?

Wenn Du Dich bisher unterernährt hast (sei es durch wenig essen bzw. ständig erbrechen), ist es kein Wunder, dass Dein Körper jetzt Reserven anlegt. Es könnten auch Wassereinlagerungen sein, whatever. Du wirst von normaler Ernährung nicht ins Unermässliche zunehmen, sondern ein GESUNDES Gewicht haben, wie es Dein Körper individuell braucht

Entweder, Du findest Dich damit oder es läuft früher oder später schief ist leider so Man muss das akzeptieren, wenn man gesund werden will!

Bulimie aufgeben und ein bestimmtes Gewicht haben/halten bzw. hungern... das ist problematisch Immerhin strebst Du ja eine Lebensweise an, OHNE Dir übermässige Gedanken über Figur und Essen zu machen


Was meint denn Deine Psychologin dazu?

Liebe Grüsse!!!

Ich kann deine Angst verstehen, es geht vielen hier leider gleich.

Diese krankhafte Angst zuzunehmen hält mich total vom Gesund werden ab.

Aber ich kann dich vielleicht ein wenig beruhigen.
Ich habe mit einer sehr kompetenten Oberärztin und Psychiaterin darüber gesprochen,
die auf ES spezialisiert ist. Laut ihren Erfahrungen nehmen die meisten Bulimikerinnen
sogar ein wenig ab, wenn sie zu einem normalen Essverhalten wieder zurückfinden und
die FA´s hinter sich lassen können.

Natürlich nehmen die meisten erst einmal zu. Schlicht und einfach deshalb, weil der Körper
ganz durcheinander ist, auf Sparflamme geschaltet hat und anfangs so gut es geht alles
speichert um die nächste Hungerphase überstehen zu können. Er will nur vorsorgen.
Aber wenn er regelmäßig Nahrung zugeführt bekommt und man nicht mehr unter seinen Grund-
umsatz isst, dann wird sich das Gewicht von alleine wieder einpendeln.

Das gibt mir jedenfalls ein wenig Mut.

[/quote][/quote]
Wow! Alles echt Danke erstmal! Es ist echt hilfreich wenn man mal mit jemanden darüber "reden" kann- wenn man dann auch noch verstanden wird ist das echt der Hammer!
Ihr habt mir echt geholfen und zumindest einige "k***freie" Tage beschenkt die ansonsten sicherlich ganz anders ausgesehen hätten..
Meine psychologin hat dasselbe gesagt wie du Aschenputtel, dass sich das Körpergewicht nachdem man erst einmal zugenommen hat erst wieder einpendelt.
Sie meinte auch es sei gar nicht möglich in so kurzer Zeit so zuzunehmen, meinte es hätte am Wasserhaushalt o.ä.gelegen.
Ich hab mich halt seitdem nicht mehr auf die Waage getraut
Es braucht halt verdammt viel Vertrauen- man geht ja immerhin das Risiko ein zuzunehmen und das ist im Moment ja meine größte Angst...

Gibt es einen Trick wie man sich wieder schön findet? Ist es euch zwei eigentlich schon (zumindest ein bisschen) gelungen?

Danke nochmal!
Eure banane

Ja, keine Angst Banane - es ist genau so wie Aschenputtel schon schrieb - erst nimmst du etwas zu, dann reguliert sich das wieder ein dein Körper findet sein gesundes Gewicht.

Na dann wollen wirs mal nicht nur beim Versuch bleiben lassen...

Danke!

Hey

Also ich kann dich beruhigen... wie schon alle geschrieben haben, nimmt man meist am Anfang ein wenig zu und dann pendelt sich das meist wieder ein und glaub mir, die Lebensqualität die man wieder gewinnt ist das wirklich wert !!!

Mein Körper ist mittlerweile so brav, dass ich echt wahnsinnige Mengen essen kann. Für mich würde sich das Erbrechen garnicht mehr auszahlen, denn das hat gegen Ende dann immer dazu geführt, dass ich zugenommen habe.
Momentan verbrenn ich total viel, weiß nicht genau warum und es ist mir auch egal, ich glaube mein Stoffwechsel hat mir verziehen

Mittlerweile wiege ich weniger als in meiner Bulimiezeit. Kein Untergewicht natürlich (das ist aber auch nicht mein Ziel) aber ein super Gewicht für das was ich alles esse. Ich werde immer von allen Seiten beneidet *gg*

Trau dich, vertrau dir selbst.

Ich mach mich jetzt jeden Tag auch schön und fühle mich dadurch besser. Ich zieh mir etwas Schönes an, schminke mich, richte meine Haare her, hab mir die Nägel machen lassen, creme mich mit guten Cremen ein und gönne mir des öfteren Shopping-Tage Dadurch fühle ich mich einfach schöner und ich hab seitdem ich nicht mehr erbreche so viele Komplimente bekommen, dass ich so hübsch aussehe, strahle und glücklich wirke. Jeder fragt ob ich verliebt bin und zum ersten Mal seit langer Zeit kann ich nur antworten: Nein, aber ich bin einfach glücklich!


Tu dir etwas Gutes. Die Zeit, die ich sonst mit Essen und Erbrechen verbracht habe, verwende ich dafür mich zu pflegen.

lg Cooky

cooky hat geschrieben: Trau dich, vertrau dir selbst.

Genau das ist noch mein Überwindungspunkt
Das Risiko einzugehen zuzunehmen und darauf zu vertrauen, dass alles besser wird..
Es gibt einfach Phasen, da glaub ich diese Krankheit gibt es gar nicht zu überwinden.

Auf jeden noch so kleinen Erfolg, folgt stets wieder eine Niederlage..

Aber genau solche Beiträge wie eure helfen mir dabei das fette Risiko "Gewichtszunahme" einzugehen und geben mir etwas Sicherheit!

Deine Geschichte hat mir wieder mal 'nen kräftigen Antrieb verschaffen
Das zeigt mir, dass es doch zu schaffen ist und das motiviert ganz schön!

Wie lange hast dus denn schon geschafft und was hat dir so geholfen?

Danke!

banane hat geschrieben: Auf jeden noch so kleinen Erfolg, folgt stets wieder eine Niederlage..

Naja...im Leben wird es immer Höhen und Tiefen geben.
Dies soll uns aber nicht daran hindern aktiver Gestalter unseres eigenes Lebens zu sein!

"Lass die Angst vor dem Schlag dich nicht daran hindern, das Spiel zu spielen!"

...oder mein Lieblingsspruch:
" Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren"

[/quote]

" Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren"
[/quote]

Hahahaha Du wirst es mir jetzt nicht glauben- aber gerade diesen Spruch hab ich heute auf dem Klopapier (ihr kennt doch sicher diese obercoole Sprücheklorollen )gelesen und aufgehoben!
Wollt ihn noch irgendwie anbringen aber du bist mir zuvor gekommen

Naja auf jeden Fall stimmt er zu 100% ich sehs als Schicksal wenn mir genau dieser Spruch zweimal am Tag begegnet-
Ich kämpfe!

banane hat geschrieben: Naja auf jeden Fall stimmt er zu 100% ich sehs als Schicksal wenn mir genau dieser Spruch zweimal am Tag begegnet-
Ich kämpfe!

Schön zu hören.
Lass dich nicht unterkriegen.
Es wird...es wird...

banane hat geschrieben:

cooky hat geschrieben: Trau dich, vertrau dir selbst.

Genau das ist noch mein Überwindungspunkt
Das Risiko einzugehen zuzunehmen und darauf zu vertrauen, dass alles besser wird..
Es gibt einfach Phasen, da glaub ich diese Krankheit gibt es gar nicht zu überwinden.

Auf jeden noch so kleinen Erfolg, folgt stets wieder eine Niederlage..

Aber genau solche Beiträge wie eure helfen mir dabei das fette Risiko "Gewichtszunahme" einzugehen und geben mir etwas Sicherheit!

Deine Geschichte hat mir wieder mal 'nen kräftigen Antrieb verschaffen
Das zeigt mir, dass es doch zu schaffen ist und das motiviert ganz schön!

Wie lange hast dus denn schon geschafft und was hat dir so geholfen?

Danke!

Hey

Also ich habe es schon einmal über ein Jahr geschafft, nur leider war es für mich noch nicht der richtige Weg. Ich habe es erst probiert, indem ich meinen Bedarf an Kalorien esse, den mein Körper braucht. Das hat mich vom Reinfressen und Erbrechen abgehalten, da ich ja alles essen konnte, solange es im Rahmen war.
Das Problem war nur, dass ich mir alles aufsparte für den Abend und das halt auch kein gutes Essverhalten ist. Mein Magen hat sich natürlich bald beschwert
Außerdem waren Restaurant-Besuche usw. kaum oder garnicht möglich und bei meinen Eltern am Wochenende musste ich immer etwas anderes essen als die anderen, weil ich ja sonst nie die genaue Anzahl an Kalorien wusste.
Aber ich hatte Kontrolle und das brauchte ich anscheinend. 1 Jahr so leben ist immerhin für mich besser als 1 Jahr lang jeden Tag erbrechen.

Nach dem Jahr verwandelte sich das durch einen Todesfall erst wieder in eine richtig starke Bulimie und dann in eine Wochenend-Angelegenheit, wobei da viel dann schon Gewohnheit oder Langeweile war.

Seit einem Monat esse ich nun wirklich ganz normal, ich zähle keine Kalorien und erbreche nicht. Ich kann essen gehen, esse untertags verteilt und fühle zum ersten Mal wieder ein Sättigungsgefühl, einen Geschmack beim Essen und dem Spaß am Kochen. Das Essen ist immer noch wichtig für mich, aber im positiven Sinne. Ich weiß wie man sich fühlt, wenn man mal zu viel gegessen hat, weiß aber auch, dass das mein Körper wieder selbst reguliert und ich nach einem richtig "bösen" Abend beim All-you-can-eat-Buffet nicht zunehme.
Da kommt kein Gedanke ans Erbrechen, was mich selbst oft wundert.

Das was mir auf jeden Fall geholfen hat waren ganz liebe Menschen, die ich immer wieder per Sms oder Handy kontaktiere, wenn ich merke, dass mir grad nette Worte fehlen. Normalerweise hab ich in solchen Momenten zum Essen gegriffen.
Ich habe Hobbies, was mir unheimlich hilft. 2 Mal die Woche gehe ich in Zumba und das stärkt meine Psyche anscheinend total, weil es Spaß macht und ich danach richtig angenehm ausgepowert bin.
Ansonsten verbringe ich viel Zeit mit Freunden, geh schwimmen, shoppen oder gönn mir sehr viel. Das ganze Geld was ich sonst in Essen investiert habe bleibt mir ja jetzt für Bowling, Kino, Shoppen, Schminksachen, ... Und das ist eine große Menge, wenn man bedenkt, dass ich pro Wochenende sicher an die 40Euro nur für Essanfälle ausgegeben habe.

Momentan fühle ich mich wirklich gut, weil ich eben nicht mehr auf Kalorienzählen usw. angewiesen bin und ich Wege gefunden habe, wie ich mir selbst Wärme und Stärke geben kann. So kann ich mir mein Leben auch gut ohne Bulimie vorstellen. Vor allem gehe ich auch mit Schicksalsschlägen und Stress ganz anders um.
Ich muss aber dazu sagen, dass ich natürlich auch bei einer Therapeutin bin. Sie sagt mir zwar immer, dass ich das eh alles alleine mache und ich die Bulimie eigentlich garnicht mehr brauche und das wohl eher zu einer unguten Angewohnheit am Wochenende geworden ist. Dennoch helfen mir die Besuche bei ihr, weil ich ihr halt alles erzählen kann und sie mich auch immer gut bestärkt.

Wenn du so Alltagstipps brauchst, wie man zB einen Essanfall am Anfang abwenden kann, oder du irgendwas wissen magst dann frag einfach. Ich kann natürlich nicht sagen, ob dir meine Methoden helfen, da das sehr verhaltenstherapeutisch ist und das alleine bei mir nicht gereicht hat (auch wenn ich das lange glaubte ). Man muss glaube ich seine Psyche auch aufräumen, aber die Verhaltenstherapie erleichtert dann den Alltag doch ein wenig und ist schneller greifbar.

Liebe Grüße!
Cooky

banane hat geschrieben: ... Ich kämpfe!

Tu das !!! Es zahlt sich aus, egal wie oft Rückschläge kommen, jeder Tag ist wertvoll =)

hallo banane,

ich wollte dir nur sagen "...dass nichts so gut schmeckt wie gesund zu sein..."

ich kann dir sagen, dass ich in meiner (fast) kotzfreien zeit, nachdem sich mein körper ca. 1 jahr lang erholen musste,
weniger wiege als zuvor. ohne dass ich auf kalorien achte oder so...
ich habe festgestellt, dass A und O sind die regelmäßigen mahlzeiten.

dein körper braucht zeit um sich zu regenerieren.
ich hatte in dem jahr genesungsphase ziemlich starke gewichtsschwankungen, obwohl ich mich in der therapie streng nach einem ernährungsplan halten musste, also immer das gleiche gegessen habe.

mein hamsterbacken sind gekommen und gegangen wie sie wollten, meine beine sind an und abgeschwollen mein fuß- und handgelenke sahen manchmal wie schwämme aus. alles irgendwie ziemlich unförmig.
ich hatte so gut wie keine brust mehr, obwohl ich nicht im UG war.
dazu die extremen verdauungsprobleme etc...

jetzt werden diese wassereinlagerungen seltener und nicht mehr so extrem...
diese ganzen negativen folgeeerscheinungen werden nach und nach weniger.
ich habe wieder etwas oberweite bekommen ohne *kg zugenommen zu haben und ich habe das gefühl,
dass sich die "masse" schöner verteilt. (zb. hatte ich immer entweder dünne beine und dicker bauch oder dünner bauch und dicke beine)
jetzt sieht es ausgeglichener aus und der bauch wölbt sich weder nach innen noch nach außen.

es fühlt sich auch wesentlich besser an, man spürt irgendwie wie man wieder körperlich gesund wird.
obwohl ich noch ziemliche konzentrationsprobleme habe (liegt aber vielleicht auch an den medikamenten)
und mein immunsystem nicht mehr so top funktioniert, damit kann ich aber leben.

ich drück dir die daumen beim durchhalten!
es lohnt sich!

lg
nuova

cooky hat geschrieben:
Wenn du so Alltagstipps brauchst, wie man zB einen Essanfall am Anfang abwenden kann, oder du irgendwas wissen magst dann frag einfach.

Danke! Echt ihr wisst gar nicht wie sehr ihr mir helft! Ich bin zu Beginn wirklich ziemlich allein in den Kampf gegen die Bulimie gegangen und hab durch euch (und meine Therapeutin) zum ersten Mal das Gefühl etwas Halt zu spüren!

Nur fällt es mir extrem schwer darüber zu reden- nicht nur über die Bulimie, generell bin ich nicht so der Typ der über seine Probleme sprechen kann..
Vor den Therapiestunden z.B. fallen mir tausend Sachen ein die ich unbedingt meiner Psychologin erzählen will, aber dann gehts einfach irgendwie nicht...
Also wenn du einen Tipp zum "Öffnen" hättest wär das super

Aber auf jeden Fall Danke für das ständige Zuhören!

Ganz liebe Grüße