bulimie.at - das Forum

Hallo,
jetzt hab ich endlich mal Mut gefasst, auch hier reinzuschreiben... Ich will mir das alles einfach mal von der Seele schreiben, weil ich es niemandem sagen will/kann...

Es fängt damit an, dass alle meine Freundinnen dünner sind als ich. Alle sind im UG und ich im Normalbereich. Ich fühle mich viel zu dick und will auch so sein wie sie. In unserem Freundeskreis wird fast immer über Gewicht gesprochen, es spielt iwie eine große Rolle. Ich wollte abnehmen, doch Leider bin ich ein großer Süßigkeitenfan und dh hatte ich eine Fressfase voller Süßigkeiten... ich nahm viel zu. (aber immernoch NG) Ich nahm mir danach fest vor, abzunehmen. Radikaldiäten. Aber meine Eltern haben da nicht mitgemacht. Also ich hab ihnen nix davon erzählt, aber sie haben gemerkt, dass ich nichts mehr esse und mich gezwungen, dass ich was ess. 4mal am TAg! Ich will nicht und dh hatte ich öfter mit ihnen Stress... Warum soll ich so oft essen, wenn ich eh nicht hungrig bin und schon zu dick? Als meine Mom dahintergekommen ist, dass ich zb in die schule nichts zu essen mitnehm und sonst auch wenig ess, hat sie ein Krisengespräch mit meinem Dad geführt. Sie hat Angst, dass ich Magersüchtig werde. Meine Schwester hat mir das erzählt, sie ist auch der Meinung. Am Tisch beim Essen haben sie mich immer aufgefordert, dass ich essen soll, haben mir dann voll viel auf den Teller geladen, weil ich mich geweigert hab. Meine Mom sagte: Ich weiß dass du abnehmen willst, aber du musst essen! Sie meinen man soll durch Sport abnehmen. Ja klar, find ich auch. Aber iwie hab ich so wenig zeit... schule(ich mach dieses jahr meinen abschluss), freunde und mein freund (mit dem ich mich eigtl täglich
treffe...) Aber ich geh öfter joggen. Mit Sport hab ich vor nem Jahr aufgehört. Davor war ich dünner, konnte so viel essen wie ich wollte und nahm nicht zu... Aufgehört hab ich, weil die Vereine doof waren... Ich hintergehe meine FAmilie so gut es geht mit dem Essen, trickse sie aus. Ich hab dann schon ein klitzekleines bisschen abgenommen, doch manchmal stellte sich mir wieder die Frage: Soll ichs nicht doch lieber aufgeben? Essen ist lecker, Lust auf wieder was Süßes etc. Doch ein Blick in den Spiegel: Alles fett und hässlich, ich muss abnehmen! Eigentlich will ich nicht über mein Gewicht reden, aber einmal verlief ein Gespräch mit meinen Freundinnen so und ich erzählte es und alle meinten, ich sei überhaupt nicht zu dick und ich sehe schön aus. Sie haben mich schon fast überzeugt gehabt, da fragte ich meinen Freund, ob er mich zu dick findet und ich hoffte so sehr, er könne mir die Meinung der anderen bestätigen. aber er antwortete: "ein bisschen schon"
und ich war voll verzweifelt, traurig... Ausgerechnet er sagte so was, wo seine Meinung für mich am wichtigsten ist!
Meine Familie kontrolliert mich richtig, fragt mich jeden Tag, was und wie viel ich gegessen hab (meine eltern arbeiten bis abends), und meine schwester hat den befehl zu schauen, ob ich auch wirklich ess. Aber immer wieder trickse ich, muss auch lügen. Ich hab wirklich tagelang fast nichts gegessen, mir wurde wahnsinnig kalt, obwohl es warm war, bekam Kreislaufprobleme, oft konnte ich nicht schlafen... Weil meine Familie so sehr mein Essverhalten überprüft, sah ich in meiner Verzweiflung keinen anderen Weg als zu k*. Anfangs hats nicht so ganz geklappt, dann immer besser. Seit ein paar Monaten (kotze ich mehrfach am Tag) ich. Manchmal ist ne Woche dazwischen, dann wieder täglich. Nachdem ich was gegessen hab, ist mir immer wahnsinnig schlecht, doch sobald ich gek* hab, gehts mir total gut. Wenn ich mich gerade nicht trau zu K* weil ich angst hab, dass mich jemand hören könnte ooder so, bekomm ich schweißausbrüche. und ich machs jetzt kurz, hab schon so viel geschrieben : inzwischen hab ich eine totale Abneigung zum Essen (LM), wann immer es geht hungere ich, dann bekomm ich doch wieder FAs und muss danach k* . Irgendwann hab ich meinem Freund davon erzählt (er is aber der einzige!), weil ich mich einige zeit nicht mehr von ihm anfassen lassen wollte/konnte. Vor allem am Bauch. ER sagt immer er liebt meinen Bauch. Ich versteh ihn nicht. Er hat doch gesagt ich bin dick. Inzwischen tut ihm das leid, er findet das nicht mehr, findet mich gut so wie ich bin. Hab ja dann damals auch ein paar kilos abgenommen (ist ihm aber noch nicht mal aufgefallen... ) Er geht jetzt immer mit mir joggen und unterstützt mich dabei, damit ich trotzdem abnehmen kann,weil ich es ja will. Neulich hab ich es eine Woche geschafft nicht zu k* . Ich nehm die Pille, mir war früher nicht bewusst, dass sie nicht wirkt, wenn ich k*. Doch nur allein dafür hab ich den Willen genommen, damit aufzuhören. hab ich auch geschafft, doch dann hat sie nicht mehr gewirkt, nach einer Woche, wiel ich sie mal vergessen hab, dann bekam ich eine FA und fing wieder damit an. Dann hab ich ein paar TAge gehungert, etwas (nur wenig) abgenommen, jetzt bin ich wieder so weit, dass ich mehrere FAs habe, sie sogar plane. Heute hab ich so oft gek* wie noch nie, zuletzt hatte ich sogar voll seitenstechen dw Ich wollte das eigtl nur mal schreiben, um es los zu werden... Hilfe will ich eigtl gar nicht und iwie... ich weiß ganz genau, dass ich Bulimie hab und was für Folgen das haben kann, aber ich gestehe mir das nicht ein, denke mir immer: Betroffen- ich? Nie und nimmer. Außerdem: ich kann meiner mom das nicht antun und ihr davon erzählen. sie kümmert sich ja auch so. Außerdem will ich ja auch abnehmen und so.. Mein Freund weiß nicht, dass ich wieder k* . ER denkt es wär alles wieder ok. Er bekommt so was ja nie mit. Am Di muss ich ein Referat über Bulimie halten, da hat sich rausgestellt, dass er nochnichtmal wusste, dass das Bulimie heißt und was genau das ist !?
Naja...
(Früher konnt ich mir sowas nie vorstellen, und jetzt- jetzt bin ich selber davon betroffen! omg! nur ein paar jahre später, nachdem ich mir dachte, wie kann man so was nur machen? is doch iwie eklig...)
Ich wünsch mir einfach Leute, mit denen ich darüber reden kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir schreiben würdet, auch wenn der text sehr lang geworden ist... sorry!
lg
Violaine

PS: ich habe eine Frage: Manchmal kommt mir beim K* auch was aus der Nase!!! Ich muss dann voll lange Nase putzen! Ist das normal? Hatte das auch schonmal jemand? Oder ist da bei mir iwas kaputt??? Hilfe!

Hallo Violaine,
erstmal herzlich Willkommen hier im Forum. Ich habe Deinen Beitrag editiert, weil hier im Forum keine Mengenangaben gemacht werden sollen, weil es einfach zu einem Konkurrenzkampf führen kann. Wir sind auch hier um uns zu unterstützen, dass wir von der Erkrankung größtmöglichen Abstand gewinnen wollen. Ich freue mich, dass Du diesen ersten Schritt gewagt hast und anfängst aus der Heimlichkeit raus zu kommen.
Das deine Kotze(entschuldige bitte dass ich dass so ausdrücke, aber es ist genau das) aus der Nase raus kommt ist mit Sicherheit nicht gesund zum einen hast sehr hohen Druck beim Kotzen und zum anderen zerstört die Säure, deine Schleimhäute und damit auch Deine Riechzellen. Mit andern Worten du kannst bald nicht mehr riechen und nicht mehr schmecken, ich weiß nicht aber ein Sinn auf den ich nicht gerne verzichten würde.

Lg nudel

Hallo! Deine Eltern machen sich Sorgen, daher handeln Sie mit Kontrolle und Zwang, da es schrecklich ist fuer Eltern zuzusehen, wie das Kind nicht essen will ( und sich somit selber kaputt macht)! Brechen und Hungern haben sehr viele Nebenwirkungen, welche du ebenfalls hier im Forum nachlesen kannst. Es gibt hier viele Menschen, die jahre unter einer ESsstouerung gelitten haben oder leiden und keiner hat sich damit Schoener, Schlanker und Gleucklicher gemacht, ganz im Gegenteil...! du machst deinen Koerper und deine Seele kaputt sonst nichts! Versuche auch deine Familie zu verstehen, auch wenn es dich nervt und schwer fuer dich ist, die Eltern leiden wahnsinnig, sie haben Angst um dich und sie haben recht. Es waere sehr sinnvoll dich in eine Therapie zu begeben . Kannst du dir vorstellen, deine Freunde zu bitten in deiner anwesenheit nicht ueber Essen und gewicht zu sprechen? Dann bist du auch etwas entlastet und du wirst sehen, dass es wichtigeres im Leben gibt und deine eigentlichen Probleme ihre Tiefe ganz andere Dinge betreffen als Koerpergewicht und Essen! Ich wuensche dir, dass du die Kraft hast da noch auszutreten. Du wirst es dir selber in ein paar Jahren danken!
Solange du den Wunsch abzunehmen nacheiferst, wirst du es sehr sehr schwer haben mit der Essstoerung aufzuhoeren, du schreibst selber das du Normalgewichtig bist ( oberes oder untereres) hat dein Artzt dir eine Diat empfohlen? Sicher nicht, denn noch scheinst du gesund zu sein... , oder willst du sogar Magersuechtig sein? Dann waere es sehr wichtig schnellestens professionelle Hilfe zu hohlen!
liebste Gruesse
Mathilda

Hallo,
erstmal vielen dank fürs zurückschreiben und so Habe mich darüber gefreut... hatte iwie angst, dass mich niemand beachtet, ka warum...

Nudel: oh tut mir leid, ich hab mir eigtl mühe gegeben, keine angaben zu machen... mir fällt grad auch nicht ein, wo ich eine gemacht haben könnte, aber danke fürs wegmachen!
Klar, ich hab mir selber gedacht, dass es bestimmt nicht gesund ist, wegen meiner Nase. Aber manchmal denk ich mir, wenn ich nichts mehr schmecken würde, würde es mir doch viel leichter fallen aufs essen zu verzichten...

Mathilda85: Ja, ich kann mich sogar ganz gut in die Rolle meiner Eltern reinversetzen, eigtl find ich es auch toll, dass sie sich um mich sorgen, denn es gibt ja viele leute, die so eine mutter gar nicht haben Über die Folgen weiß ich eigtl bestens bescheid, zumal ich morgen darüber ein Referat halten muss... Aber als ich angefangen habe zu k*, dachte ich mir, die hälfte meiner klasse raucht auch und ich hab noch keine gelben finger und raucherhusten bemerkt... das mit den folgen geht bestimmt nicht so schnell... ich verdräng das immer...
Ich hab mir vorgenommen, meine freundinnen wirklich darum zu bitten, nicht mehr darüber zu reden, oft sind es aber auch die JUNGEN, die darüber reden, wie schön dünn meine freundinnen sind aber das letzte treffen hab ich dann abgesagt, ich wollte die ganzen dünnen einfach nicht sehen, konnte das im moment nicht verkraften, iwie...
Und naja, mir geht es eigtl voll gut, hab so gut wie gar keine probleme mein einziges, dass ich mich zu dick finde ... hm
Hm, das schlimme ist bloß, ich habe wahnsinnige angst zuzunehmen! ich krieg die kriese, wenn ich nur ein paar gramm mehr wiege, habe dann schlechte laune, freue mich immer wenn ich abgenommen habe, meine gedanken drehen sich den ganzen tag nur ums essen, erbrechen, gewicht... und das mit dem magersüchtig sein... Ja, am liebsten würd ich gar nichts mehr essen, nie mehr! ich hab wirklich den wunsch, das ist iwie komisch... ich hab schon öfter versucht zu hungern, einziger scheiterpunkt (im moment) sind meine eltern, die mir das nicht möglich machen. ich hab gar keinen hunger mehr, wenn ich essen sehe, stelle ich mir das immer als puren fettklumpen vor und hab dann voll die abneigung. ...
hilfe? ich weiß nicht... ich hab das gefühl ich befinde mich in einem traum, wenn ich iwann aufwach, ist alles vorbei. zurzeit mag ich meinen traum und habe eigtl gar nicht vor, aufzuwachen... bin ich verrückt und blöd? ich weiß es nicht

lg
Violaine

Die Krankheit beherscht Dich extrem, es geht so wie ich es lese ganz extrem darum, wie kannst Du noch weiter abnehemn und wie kannst Du weiter Hungern. Ich denke vielleicht solltets Du Dich mal mit dem Gedanken beschäftigen was brauche ich damit ich wieder raus kommen kann, was kann ich mir gtues Tun damit ich wieder Freude am Leben habe und mich Bewußt dafür entscheide.
Wenn Du nicht mehr schmecken kannst und auch nicht mehr riechen, reduziert es deutlich Deine Lebensquälität, denk doch mal an Duft wenn es lange Trocken war und der erste Regen kommt oder frisch gemähtes Gras, der Duft einer Rose von einer lieben Person oder für Pferdenarre wenn man in den Stahl kommt. Es gibt noch viel mehr Beispiele ich weiß jetzt nicht ob ich dir das damit verständlich machen kann, worum es mir dabei geht.
Bei einer Essstörung ist leider anders, als bei anderen Süchten, es ist wichtig sich mit de Essen auseinander zu setzen. Essen ist essentiel und da steckt das wort auch drin, es geht nicht ohne.
Ein Frage noch warum, bist Du des Lebens so müde?

LG nudel

Hallöchen,
Sehr mutig! Bei mir kommt auch manchmal etwas aus der Nase, gestern hatte ich Nasenbluten.
Ich gehe in einer Woche zu einem Vorgespräch für stationäre Behandlung und ich würde es dir auch empfehlen!
Eine anorektische Phase hatte ich auch davor, und war deswegen ein halbes Jahr in der Klinik, hat sich dann aber in einem All Inclusive Hotel zu Bulimie gewandelt. Gestern und heute waren so ziemlich meine abgestürztesten Tage durch die B.
Gestern hatte ich [edit] Fa's und heute bis jetzt [edit] Mal schauen wie ich es noch hinbekomme die Kurve zu kratzen.

Stationäre Behandlungen helfen nicht nur aus dem Umfeld und Alltag zu gelangen und Abstand zu bekommen, sondern auch aus diesem Teufelskreislauf herauszubrechen.
MUT, KRAFT, WILLEN Schick ich dir !

Hy liebe Violaine!

Ich kann gut verstehen wie du dich fühlst. Weißt du, mir ging es genauso. Aber ich war lange Zeit wirklich magersüchtig und habe Essen komplett verweigert. Bis mein Körper nicht mehr konnte und ich einsah, was ich da eigentlich mache und es nicht so weitergehen kann.
Jetzt habe ich mich seit zwei Jahren so halbwegs im Griff, aber momentan fängt jetzt bei mir eine bulemische Störung an. Ich esse auch extrem viel - meistens Abends - und muss es dann erbrechen. Primär Kuchen, weil ich den so gerne mag. Und im Moment fühl ich mich auch sehr mies, weil ich nicht unbedingt von einer Essstörung in die nächste geraten möchte.
Weißt du was interessant ist. Ich hatte damals als ich magersüchtig war ein totals verzerrtes Selbstbild. Ich fand mich auch ständig zu dick und alle anderen viel dünner als mich. Aber wenn ich heute Fotos von damals ansehen, dann kann ich es kaum fassen, dass ich das war. So dürr und hässlich, weil ich nicht mehr aussah wie eine hübsche junge Frau. Eher wie ein wandelndes Gerippe. Und das was mir am meisten weh getan hat war der Umstand, dass meine Tage ausblieben nach der langen Zeit wo ich nichts gegessen habe. Erst jetzt nach fast 10 Jahren hab ich sie halbwegs normal wieder bekommen. Für mich war das einer der Gründe warum ich aufgehört habe, mein Gewicht so wichtig zu nehmen. Deshalb verstehe ich auch nicht, warum es jetzt so wieder anfängt bei mir, mit dem Erbrechen. Denn ich habe alles was ich zum Glücklichsein brauche: Einen fraulichen schönen Körper, meine Tage die wieder regelmäßig kommen, ich bin erfolgreich im STudium und habe einen tollen Partner. Aber trotzdem ... und das macht mir Angst.
Und als ich deinen Beitrag gelesen habe, war es fast so als würde ich meine Leidensgeschichte aus vergangenen Tagen lesen. Ich musste auch immer heimlich mit dem Essen herumtun, hab mich gedrückt davor in Gesellschaft zu essen, usw. Und natürlich habe ich durch dieses Verhalten meine Familie und meine Eltern sehr verletzt. Sie haben es nicht verstanden udn sich selbst Vorwürfe gemacht. Und das tut mir heute noch weh, wenn ich daran denke.
Deswegen ich finde es gut, dass du das schon siehst. Ich konnte das damals nicht so wahrnehmen. Ich dachte, sie wollen mir Böses, weil sie mich zum Essen zwingen wollten. Schrecklich wie sehr einen diese Störung verändern kann und wie weh man damit anderen Menschen tut.
Jedenfalls wenn du mal ein offenes Ohr brauchst, dann kannst du dich gerne an mich wenden. Ich denke, wir haben einiges gemeinsam und oft tut es einfach gut, wenn man mal reden/schreiben kann. Ohne nachzudenken und vor allem mit jemanden der all das auch versteht. Mir hat das damals nämlich sehr gefehlt, weil niemand es verstanden hat, was ich tat.
Alles Liebe dir
I.

Ohje, du Arme. Scheinst ja noch ziemlich jung zu sein und ich kann deine Ängste und Wünsche bzgl. deines Gewichts ziemlich verstehen. Ich wurde halt auch bis in die Pubertät immer als "Moppelchen" bezeichnet, trotz Normalgewicht.

Der Schlankheitswahn bei Kindern und Jugendlichen ist mittlerweile echt abartig, das war damals bei mir schon so und scheint sich eher verschlimmert zu haben. Viele Mädchen sind bis zu einem gewissen Alter auf natürliche Weise sehr mager und knabenhaft und die etwas weiblicheren werden in der Pubertät schnell kritisch beäugt. Ich glaube alle meine Freundinnen, die "ein bisschen mehr" hatten, aber im NG waren (und ich auch) haben in der Pubertät ihre Figur regelrecht gehasst. Man entspricht dann eben nicht dem in den Medien verkörperten knabenhafteen Ideal und das ist gerade in dem Alter schmerzhaft.
Meine kleine Schwester ist zehn Jahre alt und dünn wie ein Storch. An der ist kein Gramm Fett, als sie Magen-Darm hatte musste sie sogar ins Krankenhaus, weil sie halt keine Reserven hat. Und die findet das gut so, weil möchte ja Model werden (und Mathe studieren ), und will bloooß nicht zunehmen.
Mein damaliger Freund hat mich damals übrigens auch wegen meinem bisschen "Bauchspeck" aufgezogen. Er meinte es so wie dein Freund sicher nicht böse (junge Männer in dem Alter müssen auch noch lernen, dass man so etwas nicht zu einer Frau sagt ), aber es tut halt arg weh und verunsichert enorm. Ich möchte echt nicht wieder in das Alter zurück.

Ich kann dich also total verstehen und weiß auch, dass es nicht hilft, wenn die deine Eltern tausend Mal sagen, du wärst okay so. Wir essgestörte müssen halt langsam lernen, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Ich versuche, immer zu denken: Ich bin eben nicht so dünn, aber ich bin auch nicht dick, ich bin normal und finde mich schön, bin ein interessanter Mensch.

Puh..., ich hoffe, das war jetzt nicht zu triggernd oder offensiv, aber das musste mal raus, geht mir schon so lange durch den Kopf, v.a. die Sache mit meiner Schwester...

Aber zum Schluss auch erstmal: Willkommen im Forum!

Hallo,
als erstes: vielen vielen dank an euch alle fürs zurückschreiben! Das hat mir enorm gut getan, ich finde es gut, wenn man sich über so ein thema mit gleichgesinnten unterhalten kann!

Nudel: Die Krankheit beherrscht mich? So ganz kann ich das nicht glauben, eigtl überhaupt nicht. Ist das wirklich so? ich meine, ich hab doch damit angefangen... warum sollte sie mich beherrschen und nicht ich sie? aber stimmt, ich kann nicht so einfach aufhören... ich glaub ich hab grad gemerkt, dass ich mir doch nicht so ganz bewusst bin ... ?! darüber muss ich erst mal in ruhe nachdenken...
Aber du hast völlig ins schwarze getroffen, mit dem abnehmen und hungern. es tut iwie gut, das lesen zu können, obwohl es natürlich ein schlag ins gesicht ist. aber das muss ich mir echt eingestehen.

nudel hat geschrieben:Wenn Du nicht mehr schmecken kannst und auch nicht mehr riechen, reduziert es deutlich Deine Lebensquälität, denk doch mal an Duft wenn es lange Trocken war und der erste Regen kommt oder frisch gemähtes Gras, der Duft einer Rose von einer lieben Person oder für Pferdenarre wenn man in den Stahl kommt.

Omg, darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht! bis jetzt ging es immer nur um das Essen, sein geruch und geschmack. Aber stimmt, ich liebe Pferde und den Stallgeruch, den Geruch von Regen, Frühlingsgeruch, Blumen und Rosen... omg omg omg danke, nudel, ich glaub mir ist grad so einiges klar geworden, dinge, über die ich gar nicht so genau nachgedacht habe! Wie kann ich nur so blöd sein? aber ich hab so angst vorm zunehmen, ich bekomme ja auch regelmäßig panik, wenn das erbrechen mal scheitert ...!
Auf deine Frage weiß ich ehrlichgesagt keine Antwort, ich hab lang überlegt...

Swantjee: Irgendwie erleichtert es mich ein bisschen, dass es jemanden auch so geht wie mir (Nase!), obwohl das eigtl überhaupt nicht gut ist, bin einfach nur froh nicht allein zu sein damit. ich hoffe du verstehst das, war keinesfalls iwie böse gemeint!
DAs tut mir alles sehr sehr leid für dich! ich hoffe du schaffst es "die kurve zu kratzen" und Gesund zu werden, wünsche dir einen möglichst angenehmen aufenthalt! Du schaffst das, bestimmt! Aber solche Therapien oder Kliniken will ich auf gar keinen fall, weil ich damit doch meiner familie voll weh tun würde und ich müsste es ihnen erzählen! zumal meine mom mir damals frühzeitig sogar gesagt hat, dass so etwas auf mich zukommen würde, wenn ich wirklich eine ES hab. (hab das natürlich verdrängt) außerdem hab ich gar keine zeit, hobbys, schule, freunde...
Aber dein Beitrag ist sehr interessant, und ich danke dir für all das, was du geschrieben hast!

Kleinerstern123: oh, das tut mir wirklich sehr sehr leid, aber ich kann dich auch gut verstehen. und: wow, wir haben wirklich viel gemeinsam! stell dir vor, ich esse auch am liebsten Kuchen und Gebäck. sogar in dem punkt haben wir was gemeinsam. (ob das jetzt gut oder schlecht ist weiß ich nicht...) Mir tut das wirklich wahnsinnig leid, dass es jetzt bei dir wieder anfängt und auch, das mit deiner FAmilie... Ich wünsche dir wirklich alles alles Gute! Wieder eine gemeinsamkeit: ich habe auch regelmäßige Tage, bin sehr erfolgreich in der schule, habe einen tollen freund... Vielen dank für dein Angebot, werde es sicherlich nutzen Jemand, mit dem ich reden kann, ist im moment sehr wichtig...

Katzenpfote: hm, ich bin 16. und ich habe eine schlimme erfahrung gemacht. als ich damals zugenommen hatte, dachte meine familie ernsthaft, ich sei schwanger, weil mein bauch so dick und aufgebläht war sie haben mich damit auch aufgezogen, das war richtig schlimm!
Und das wegen dem Freund, es stimmt alles was du sagst! aber ich habe das gefühl, bis er es lernt, dass man so etwas nicht sagt, dauert es noch lange lange...

Katzenpfote hat geschrieben:Wir essgestörte müssen halt langsam lernen, uns so zu akzeptieren, wie wir sind. Ich versuche, immer zu denken: Ich bin eben nicht so dünn, aber ich bin auch nicht dick, ich bin normal und finde mich schön, bin ein interessanter Mensch.
Puh..., ich hoffe, das war jetzt nicht zu triggernd oder offensiv, aber das musste mal raus, geht mir schon so lange durch den Kopf, v.a. die Sache mit meiner Schwester...

ja, bloß das langsam lernen und so, stell ich mir schwer vor, ist es auch. Ich versuche auch das gleiche zu denken, aber bringt iwie nichts. Heute war ich davon fast sogar überzeugt, bis ich einen erfolg auf der waage festgestellt habe und mir dachte, dass sich das alles gelohnt hat, ich hab abgenommen! außerdem wollen meine sis und meine mom jetzt abnehmen, was sie mir iwie zur konkurrenz macht und ich will dh auch unbedingt weiter abnehmen! ich weiß dass das blöd ist, aber so sagts mir mein gehirn...
Und ich finds gut, dass du das mit deiner schwester "rausgelassen" hast! dafür ist doch das forum da! tut mir leid, dass es dir so durch den kopf geht. Vielen dank für das Willkommen

lg
Violaine
und an allenochmal: vielen vielen dank fürs Augen öffnen, ich glaub mein gehirn arbeitet auf hochtouren jetzt und ich muss alles über, - nach, -bedenken... ich glaube ich kann heute wieder nicht schlafen... aber das ist zurzeit immer so, weil mein hirn viel zu oft und zu sehr mit gedanken über B beschäftigt ist meine gedanken drehen sich nur noch darum und es fällt sehr schwer abzuschalten (geht meistens erst, wenn mein kopf schon raucht )

Hi,

seit neuestem habe ich jetzt immer beim K* voll seitenstechen und es drückt da iwie. und zwar nur in der zeit, wo ich auch wirklich k*. vorher oder nachher überhaupt nicht...
weiß jemand, woran das liegen könnte? ist das schon eine Folge der B? oder was könnte das denn sein?
mach mir ein bisschen sorgen... (vor allem, weil es nicht mehr aufhört, also es ist wirklich jedesmal!)

lg
Violaine

HI,

nach tagelangen gedanken rund um die B (und so) habe ich endlich den Willen und den festen Entschluss, die B zu besiegen!!!
Ich möchte nicht mehr K*, und zwar nie mehr! ich möchte endlich wieder normal essen, nicht zu viel nicht zu wenig...
ich habe mich die letzten tage echt sehr darum bemüht, aber sobald erster erfolg in sicht war, bekam ich vernichtende rückfälle
FAs ohne Ende und die Folge davon ist ja wohl klar...
aber ich versteh gar nicht, warum? langsam hab ich das gefühl, je mehr ich mich bemüh wieder gesund zu werden, desto schlimmer wird es! erst jetzt merke ich, wie sehr mich die B schon im Griff hat... Meine Haut trocknet schon wieder aus, immer und immer mehr! (das hatte ich schon mal vor ca einem monat, damals haben sich sogar kleine blutige risse gebildet, weil sie so trocken war!) ich will das aber nicht! Ich will wirklich aufhören mit k*! Mein Willen ist stark, aber ich hab das Gefühl, die B ist stärker noch immer fühle ich mich zu dick und will auch immer noch abnehmen, aber ich will das wendern gesund und stück für stück machen. hauptsache ich werde diese krankheit los, ich will nicht zuschauen, wie meine haut noch weiter austrocknet. mir kommen in letzter zeit sehr oft die tränen, manchmal hab ich mühe, sie vor familie und freunden geheim zu halten ich hätte wirklich gedacht, dass ich einfach damit aufhören kann, aber jetzt hab ich festgestellt, dass ich das nicht schaff. im gegenteil, es wird noch schlimmer als vorher!!! was soll ich nur tun??? Ich weiß es nicht, vielleicht kann mir jemand von euch einen Tipp geben? Weiß jemand Rat? ich versuche mir schon das essen über den tag auf kleinen häppchen zu verteilen (und fast jedes kleine häppchen wurde zu einer FA ) das klappt also nicht... weiß jemand irgendwas, was ich gegen die B tun kann? Bitte bitte BITTE schreibt mir!!!!!!!!

lg
Violaine *mit Tränen in den Augen*

Violaine hat geschrieben:ich versuche mir schon das essen über den tag auf kleinen häppchen zu verteilen (und fast jedes kleine häppchen wurde zu einer FA ) das klappt also nicht...

Vielleicht bist du nicht so der Typ, mit vielen kleinen Mahlzeiten umgehen zu können. Vielen hilft es, aber ich kann das beispielsweise GAR nicht.
Ich esse an guten Tagen relativ wenige Mahlzeiten, aber die sind dann auch wirklich befriedigend und sättigend, ich koche mir dann immer irgendetwas Schönes und mache mir einen großen Salat dazu und richte mir das so richtig schön an und setze mich dann gemütlich hin und esse.
Bei so kleinen Mahlzeiten kann ja nicht wirklich Ruhe eintreten.

An anderen Tagen habe ich aber Angst vor jedem kleinen Bisschen und erst recht vor so einem Menü, und dann esse ich lieber Sachen, die mich nicht wirklich an Essen erinnern, weil sie so geschmacklos sind, wie zum Beispiel Knäckebrot, oder ich knabber Obst. Um damit die Konfrontation mit wirklichem Essen zu vermeiden, was dann einen FA auslösen könnte.

Und ich habe so ein Morgenritual, ich stehe relativ früh auf, wenn ich aus dem Haus muss, und nehme mir dann noch die Zeit, erst einmal in Ruhe Tee zu trinken und darüber nachzudenken, wie ich den Tag angehen kann, und noch ein bisschen zu lesen (oft hier im Forum).

Immer klappt das nicht, ich weiß, dass ich die Bulimie noch nicht wirklich loslassen kann.
Deshalb bin ich jetzt auch seit ein paar Monaten in Therapie.
Vielleicht wäre das ja auch eine Option für dich, oder mal zu einer Beratungsstelle gehen, oder so?

Vielleicht hilft dir auch die virtuelle Selbsthilfegruppe im Forum, da kannst du jeden Tag erzählen, wie es dir geht und bekommst immer viel Zuspruch und Motivation:
http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=4 ... &start=255

hallo,

in der letzten zeit ist viel passiert. ich hab endlich den mut gehabt alles meinem freund zu erzählen. ich habe ihm vieles erklären müssen, er hat es verstanden und macht alles um mir zu helfen. er ist einfach der beste! ich weiß, dass es nicht mehr so weitergehen kann wie bisher und ein paar tage später habe ich zusammen mit ihm alles meiner mutter, schließlich meiner ganzen familie erzählt. ich bin so froh dass ich das getan hab! wir haben einen arzt aufgesucht und in ca einer woche habe ich einen ersten termin für therapie ich sehne mir den tag jetzt schon herbei, weil ich wirklich nicht von alleine aufhören kann (aus dem teufelskeis rauskomm) und ich habe es wirklich noch keinen einzigen tag k*frei geschafft aber ich habe die wichtigsten schritte gewagt (glaube ich) und jetzt kann es hoffentlich nur bergauf gehen! ich schaff das!!!!!

lg
violaine

toll dass du das gemacht hast!!! ich wünsch dir viel kraft und alles gute!!!

Hallo,

ich melde mich zurück Also seit ein paar Wochen habe ich jetzt Therapie und ich muss sagen, mir hilft sie wirklich. Es tut einfach gut mit jemandem reden zu können, und ich vertraue meinem Therapeuten. Seit ich da hingeh, ist es ein bisschen besser geworden, auch wenn ich vor kurzem einen heftigen rückfall hatte Aber das ist denke ich normal. ich frage mich oft, ob das wirklich jemals wieder aufhört? aber ich bin dabei die ES zu bekämpfen!
Ich kann es nur allen Betroffenen, die noch keine Hilfe angenommen haben, empfehlen dies zu tun! Ich habe ein paar Bücher empfohlen bekommen, habe eine extra Zahnpasta, die ich eine halbe Stunde nach dem Erbrechen verwenden soll (gleich danach auf keinen fall!) diesen tipp kann ich euch auch geben! Morgen habe ich einen Termin bei einer Ernährungsberaterin, da bin ich mal gespannt und heute war ich beim Arzt, und sie haben so Sachen gemacht, um mein Herz zu prüfen und zu schauen ob alles ok ist. Ich fühle mich unterstützt beim gesund werden, das ist das positive. Das schlechte ist jedoch, dass ich halt auch oft gefragt werde (von meiner familie) ob ich es diesen Tag ausgehalten habe, oder einen Rückfall hatte. Das ist sehr sehr unangenehm.
Trotzdem, auch wenn es einem sehr schwer fällt, es ist besser sich zu melden und Hilfe anzunehmen. der erste schritt ist natürlich nicht leicht, aber bei mir wurde es danach (zumindest ein kleines bisschen) besser.
Ich habe im Moment noch nicht das Gefühl, die Bulimie in irgendeiner Weise abgeschüttelt zu haben, aber es wird besser, Stück für Stück... ich hoffe es so sehr !!!

lg
Violaine