Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#1
Also, ich weiß nicht ob ich in diesem Forum richtig bin, da ich mir nicht wirklich sicher bin ob ich nun wirklich Bulimie habe oder nicht. Eigentlich bin ich ja davon überzeugt, dass ich nicht darunter leide aber ich wurde schon von ein paar Mitmenschen auf meine 'Erbrechungssucht' angesprochen.

Ich bin 16, 166cm groß und wiege ca. *kg. Ich versuche schon seit Jahren abzunehmen und habe seit 2010 *kg abgenommen. Zu erst habe ich die die ersten *kg durch Sport verloren, doch irgendwann konnte ich einfach nicht mehr, bekam ständig Fressanfälle und nahm wieder zu... Schon früher hatte ich ein paar mal versucht mir den Finger in den Hals zu stecken. Doch damals war ich 13 und mein größter Wunsch war es Magersüchtig zu sein (ihr müsst wissen, ich hatte ja damals keine Ahnung welche Auswirkungen diese Krankheit haben kann und fand es / finde es einfach ... schön). Damals bekam ich schreckliche Halsschmerzen, doch da ich nicht wieder übergewichtig sein wollte, entschloss ich es noch einmal zu versuchen. Die ersten paar Male war es wirklich schwer und tat weh. Doch nach einiger Zeit wurde es leichter, ich konnte mich sogar 'leise' übergeben, so dass ich zB im Restaurant oder in der Schule nicht auffiel. Trotzdem übergebe ich mich nicht nach jeder Mahlzeit. Ich liebe Essen und hasse es. Ich esse Morgen, manchmal Mittags und habe IMMER Abend einen schrecklichen Appetit auf .. alles. Dann esse ich was ich möchte und würg es kurze Zeit danach einfach wieder raus.
Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht was daran so schlimm sein soll? Ich nehme nicht zu. Ich fühle mich danach leer und nicht so aufgepumpt und einfach viel besser. Und trotzdem übergebe ich mich langsam immer öfters, sogar Mittags. Meistens wenn ich gestresst bin, mich selbst verabscheue oder einfach schlecht gelaunt bin. Sogar wenn ich gut drauf bin und etwas esse, überkommt mich so ein schlechtes Gewissen, dass ich es wieder heraus kotzen muss.

Leide ich denn jetzt wirklich unter Bulimie? Und wie kann ich das überhaupt als Bulimie bezeichnen wenn ich Normalgewichtig bin und ich mich doch gar nicht nach jeder Mahlzeit übergebe?

Würde mich über eine Antwort Seher freuen!

LG, Carda13

Re: Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#2
Hallo Carda13,

erstmal herzlich willkommen hier bei uns im Forum :).
Erstmal zu deiner Frage
Leide ich denn jetzt wirklich unter Bulimie? Und wie kann ich das überhaupt als Bulimie bezeichnen wenn ich Normalgewichtig bin und ich mich doch gar nicht nach jeder Mahlzeit übergebe?
Ich behaupte jetzt einfach mal das du Bulimie hast. Du führst das erbrechen ja selbst herbei und man muss sich auch nicht bei jeder Mahlzeit übergeben um Bulimie zu haben. Und es ist nicht ungewöhnlich das man mit Bulimie ein normales Gewicht hat ... Übergewicht ist auch nciht ausgeschlossen.
Also ich denke das du hier schon richtig bist ;).
Ganz ehrlich, ich weiß gar nicht was daran so schlimm sein soll?
Naja was daran so schlimm ist? Du machst deinen Körper und auch dich selbst (deine psyche) damit kaputt. Vllt solltest du mal in den Bereich 'Deine Gesundheit' gucken und lies dir mal dort die 'Gesundheitsschäden' durch. Das ist echt nicht schön was man mit sich selbst so anstellt ... was diese Krankheit mit einem anstellt. Ich meine ich kann das übergeben auch ncith einfach lassen, weil ich steck da zu lange drin und es ist einfach schon zur Gewohnheit geworden, vllt solltest du dir deswegen auch versuchen einzugestehen das du wahrsch. ein massives Problem hast und kannst noch eher da wieder raus kommen.
Und trotzdem übergebe ich mich langsam immer öfters, sogar Mittags. Meistens wenn ich gestresst bin, mich selbst verabscheue oder einfach schlecht gelaunt bin. Sogar wenn ich gut drauf bin und etwas esse, überkommt mich so ein schlechtes Gewissen, dass ich es wieder heraus kotzen muss.
All das spricht für eine ES ... besonders für Bulimie ... .

Weiß jemand das du dich nach dem Essen übergibst und / oder hast du jemanden mit dem du darüber reden kannst ?

LG Lientje :)

Re: Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#3
Hej

Ich schließe mich meiner Vorgängerin an, ich denke auch, dass du an Bulimie leidest.
Das was du erzählst kenn ich von meinen Anfangszeiten auch. Damals habe ich nur nach den normalen Mahlzeiten erbrochen, doch die FA kamen bald, da sich der Körper die Nahrung holt wenn er sie will. Und es geht dir jetzt noch gut, klar, du nimmst vllt ab, fühlst dich leer, aber bitte bitte lass dir jetzt sofort helfen, wenn du noch am Anfang stehst!!!
Ich bin seit 4 Jahren krank, war schon in einer Klinik, hatte Psychotherapie und bin immer noch nicht gesund und bei mir hat es so angefangen wie bei dir. Es ist eine Sucht und du bist da so schnell darin gefangen, nimm es ernst. Und es sind nicht nur körperliche Schäden, ich habe depressive Schübe, starke Stimmungsschwankungen und wünsche mir so, einfach wieder leben zu lernen. Und ja Bulimiker sind sehr oft normalgewichtig (Immer diese Vorurteile, dass man mit einer Essstörung mager sein muss :-D). Ach und abnehmen tust du mit der Bulimie langfristig nicht: Die Kalorien werden vom Körper aufgenommen, ob du das Essen erbrichst oder nicht :) hört sich vllt blöd an, aber mich hält das manchmal von einem FA ab.

Ich drück dir die Daumen, super dass du dich hier angemeldet hast

Liebe Grüße

Re: Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#4
Hey :)
danke für die schnellen Antworten!
lientje: Es wissen ein paar Leute, dass ich mich übergebe oder einige können es sich denken. In der Zeit wo ich extrem abnahm wurde ich auf meine Methode angesprochen und da ich nicht richtig antworten konnte war es für die jenigen eindeutig, dass ich mich übergebe. Später bekam es meine Mutter auch noch mit. Meinen Ex Freund erzählte ich es sogar, weil ich dachte, dass er mir irgendwie helfen könnte, da seine Schwester selbst schwer an Bulimie leidet. Aber bis jetzt haben es alle nicht wirklich ernst genommen (deswegen war ich mir ja auch so unsicher). Ich glaube, keiner hat mir so wirklich geglaubt... oder es war denen egal? Oder die dachten das selbe wie ich (man hat erst Bulimie wenn man untergewichtig ist).
Dann weiß es noch eine gute Freundin. Ich hab sie ganz am Anfang sogar noch darauf angesprochen, weil ich Anfang noch 'stolz' auf mich war. Ich hatte endlich eine Methode gefunden bei der ich Essen, abnehmen und mich gut fühlen kann. Sie meinte, dass sie es nicht schlimm findet.
Während den Sommerferien war ich 800km Fahrrad fahren (Jakobsweg). Da hatte ich ehrlich gesagt keine Energie und keine Chance meine 'Gewohnheit' weiter zu führen. Ich glaube ab dann dachten alle ich hätte mich wieder unter Kontrolle. Aber seitdem ich im neuen Schuljahr wieder angefangen habe, erzähle ich es keinem mehr. Weil ich mir denke, dass ich entweder nicht ernst genommen werde, es die anderen nichts angeht was ich mache und mich ja auch etwas dafür schäme... ich mein. Ich hab noch nicht einmal die Disziplin eine Diät durchzuhalten ohne zu kotzen?!

Lisi20: auch danke für dein Kommentar! Wie erwähnt habe ich es schon einmal geschafft damit aufzuhören, dass war aber 'gezwungen'. Und jetzt schaffe ich es manchmal einen Tag nichts von meinem Essen wieder 'herzugeben', aber länger als das geht es einfach irgendwie nicht. Ich greife immer wieder auf die Methode zurück. Und kann mich dabei selber gar nicht mehr ernst nehmen... falls du versteht was ich meine. Für mich ist es sozusagen schon eine Angewohnheit bei der ich einfach das Gefühl habe mein Leben unter Kontrolle zu haben.. Wie soll ich damit von einem Tag auf den andern aufhören? Sobald die Waage wieder mehr anzeigt fängt alles wahrscheinlich wieder von vorne an..

Re: Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#8
Also das ist echt schade das dich niemand ernst nimmt. Ich an deiner Freundins Stelle und auch als dein Ex, wäre erstmal irgendwo hin Beratungsstelle oder so ... oder zumindest mal ernst drüber reden . Aber naja ich denke Menschen die nicht an B. leiden, können es vllt aucvh nicht unbedingt verstehen ... .
Und was hat deine Mutter dazu gesagt, hat sie dir vllt Hilfe angeboten ?

Denkst du das es bei dir nur der reine Wunsch ist an Gewicht zu verlieren und du dich deswegen übergibst , oder kannst du dir vllt vorstellen , dass es auch noch einen anderen Grund haben kann, das du das Essen nciht bei dir behalten kannst?
Ich hab noch nicht einmal die Disziplin eine Diät durchzuhalten ohne zu kotzen
Was hat das denn mit Disziplin zu tun ? Diäten sind was für den Mülleimer ... sie helfen einfach nicht ... langfristig.
Selbst jemand mit der besten Disziplin, wird nie und nimmer ein leben lang eine Diät durchhalten können, max. eine Ernährungsumstellung kann helfen.
Aber ich kann mir vorstellen was du meinst. Weil der Druck der sich im laufe des Tages aufbaut immer größer wird, fällt es schwer stark zu bleiben.
Wie erwähnt habe ich es schon einmal geschafft damit aufzuhören, dass war aber 'gezwungen'.
man muss sich ja auch (geht mit jedenfalls so) 'zwingen' nicht zu ko**zen ... . Es wird wahrsch nach Wochen / MOnaten / JAhren ohne sich zu übergeben erst wieder 'normal' und einfacher ... aber unserer Körper und auch unser Gehirn wird es nicht vergessen ... deswegen wird es wahrscheinlich ein lebenlanger Kampf bleiben. Obwohl es bestimmt auch lange Zeiten gibt wo man nicht dran denkt, aber da fragst du lieber Leute hier im Forum die nicht mehr unter Bulimie leiden :) ... ich kann da noch nciht so mitreden ... .

Du thematisierst ja auch die 'Waage' , kannst du dir vorstellen diese einfach mal zuverstecken ... oder sogar wegzuschmeißen ? Ich weiß das ist ein großer Schritt aber mir z.B. hat das gut geholfen um besser mit meinen dazugewonnen Kilos umzugehen. EIn halbes Jahr hat das gut geklappt ... dann habe ich abe rden Fehler gemacht mich wieder drauf zu stellen ... dann fing es wieder an ... . Also weg mit dem Ding ... man merkt es ja auch an Hosen ... :D.

LG

Re: Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#9
Naja ich hab eine Freundin mit der ich früher vor meine 'Pause' alles gesagt habe. und sie meinte es ist nicht schlimm.. meine mum wusste es vor der 'pause' auch und hat sich ziemlich sorgen gemacht aber nicht eingegriffen (damals hatten wir auch kein gutes Verhältnis). und jetzt kann ich da einfach nicht mit ihr drüber reden. Gewicht ist so zusagen eine art Wettkampf mit ihr. ich hasse es mehr als meine Mutter zu wiegen und bin leider schon wieder schwerer als sie. es kommt mir immer so vor als ob sie gegen mich arbeitet und versucht mich zu mästen... ich war mir eigentlich immer sich das ich das allein schaffe...

also es die angst vor Gewichtszunahme ist glaube ich das größte problem, als nächstes kommt einfach dieses gute Gefühl eines leeren Magens und die Selbstkontrolle. mit Disziplin meinte ich auch nicht so viel süßes essen. ich bin aber oftmals so gestresst (bin momentan im Abschluss Jahr und hab extrem viel zu tun) das ich erst süßes in mich reinstopfe und später ja doch alles wieder raus würge.

ich hab schon einmal versucht eine Woche einfach nicht auf die Waage zu gehen und es auch geschafft (war aber ziemlich schwer jeden morgen dran vorbei zu laufen). nach der einen Woche bin ich wieder schwach geworden und hatte auch *kg zugenommen - die ich bis jetzt nicht mehr los geworden bin. bis jetzt konnte ich mich einfach nicht dazu überreden sie abzuschaffen. wie auch? am ende renn ich sowieso ins bad meiner Eltern um mich dort zu wiegen...

Re: Ich weiß nicht ob ich hier richtig bin...

#10
Kann lientje nur zustimmen. Lebenslang auf Diät zu sein geht nicht. Da ist man ja gleich wieder in dem anderen Extrem.
Ich hab für mich einen Weg gefunden, wie ich den Tag übersteh. Ernährungsumstellung und kleinere Portionen über den Tag verteilt. Da ich unter Vitamin B Mangel leide, war eine Änderung in der Nahrungsmittelzusammenstellung eh nötig. Ich muss sagen, dass das super klappt. Ich merke, seit dem ich gegen die ES ankämpfe, habe ich mich viel intensiver mit Lebensmitteln beschäftigt. Ich schau jetzt immer, dass ich ausreichend gesunde Sachen esse, aber Nascherein sind auch erlaubt. An Fast Food trau ich mich derzeit noch nicht, auch warme Mahlzeiten am WE sind noch problematisch. Aber da werd ich auch noch dran arbeiten. Klar, über Nacht kommt man nicht aus der B. raus. Aber in kleinen Schritten schon. Auf jeden Fall muss man einen ganz persönlichen Weg finden, wie man dagegen ankämpft. Ich bin auch allein, niemand weiß davon und ich meide daher in Thera zu gehen. Aber ich denke, dass ich auf einem guten Weg bin. Da ich leichtes UG habe, ist es für mich sogar hilfreich, mich auf die Waage zu stellen. Und ein paar Kilos habe ich schon mehr auf den Rippen. Ich sehe das als Positiv, da ich irgendwann mein Wohlfühlgewicht erreichen möchte. Vor 2 Monaten wäre das der blanke Horror gewesen, wenn die Waage nur **kg mehr angezeigt hätte, da ich seit 11 Jahren durch die B. mein "Traum-Wunschgewicht" halte. Aber von dem Gedanken habe ich mich bereits gelöst. Ich will einfach nur wieder gesund werden. Vielleicht konnte mein Beitrag ein wenig weiterhelfen...

LG Sternchen
Zuletzt geändert von Caruso am Di Nov 29, 2011 13:17, insgesamt 1-mal geändert.