Hallo,
Habe heute das Forum entdeckt und viel von euren Beiträgen verschlungen =), viele haben mir Mut gemacht, andere mich wieder auf den Boden der Tatsachen geholt oder etwas erschreckt, doch gemeinsam hatten sie, dass sie mich sehr berührt haben. Ja so eine Aussage von mir, die eigentlich normal eher weniger sensibel auftritt sag schon eine Menge aus, wie mich das Thema beschäftigt und wie tiefgehend und einblicksermöglichend eure Beiträge waren. - Respekt

Nun zu mir: Ich bin 20 Jahre, komme aus Wien und habe Bulimie. Seit 3Wochen habe ich mich zwar nicht mehr übergeben, doch trotzdem lässt mich das Thema noch nicht los. Und was ich nun hier will? Einfach mal das los werden, was ich mir denke und vl ein paar Rückmeldungen, Statements, Tipps, eure Geschichten kennen lernen usw. - wenn man so darüber nachdenkt erhoffe ich mir eigentlich ganz schön viel.

Es sind weniger die Gedanken des Rückfalls die mich vordergründig plagen, sondern mehr die Belastung die ich noch immer mit mir rumschleppe und die Auswirkungen, die die 2 Jahre stärkerer oder schwächerer Bulimie leider mit sich gebracht haben. Die größte Angst zurzeit: die um meine Haare, denn vor ein paar Wochen hat bei mir starker Haarausfall angefangen, dies war dann wahrscheinlich auch der Grund endgültig mit dem k**** aufzuhörn. Dazu habe ich schon viele aufmunternde Beiträge in anderen Foren gelesen und möchte es auch erstmal dabei belassen, (aber nur der Vollständigkeit halber hier angeführt um mich besser zu verstehn)

Das zweite, was mir in den letzten Tagen sehr bewusst geworden ist ist aber, dass ich mich aus meinem sozialen Leben sehr zurückgezogen habe. Dieses macht mich gerade sehr traurig, da ich echt gute Freundschaften durch meine Krankheit zerstört habe.
Und das Dritte, ich möchte einfach mal über das ganze mit jemandem reden, denn nur mein engster Familienkreis weiß von der Bulimie. Nicht einmal mein Freund, den ich jetzt schon seit 1 1/2 Jahre habe und voll vertraue und liebe, weiß davon. Das zeigt schon, ich hab mich eher verschlossen, denn ich bin ein Mensch, der sich normalerweise nichts sagen lassen will und immer "alles selbst unter Kontrolle" hat.


Ich weiß, ich wollte mich kurz halten, und jetzt is schon in kürzester Form so viel geworden, aber thx fürs lesen und ich würde mich besonders auch für Tipps für die nächste Zeit freuen =)

ganz liebe grüße =)

hallo lena234!
willkommen im forum!

ich bin auch aus wien und 21 : )
weil du gesagt hast, du würdest gern endlich mit leuten über die bulimie reden: es gibt ein paar mädls hier im forum (ich bin dabei), die sich treffen und bei diesem treffen mit gleichgesinnten alles aussprechen können, das sie sonst nicht oder nicht nie gesagt haben. kannst du gerne nächstes mal auch mitkommen!

das is voll gut, dass du 3 wochen nicht mehr erbrochen hast! da kannst du stolz sein!

hast du dir schon mal überlegt in therapie zu gehen?

lg, hannah

hallo hannnah,
Das mit dem zu dem Treffen mitkommen wär natürlich sehr toll
Würd ich gern mal annehmen, auch wenn es mich doch a bissal Überwindung kosten wird, aber kann nur helfen =) thx - voll nett von dir

Ob ich schon mal daran gedacht habe ne Therapie zu machen? Ja schon, so immer wieder, aber wie gesagt ich will immer alles selber schaffen, in vielen Dingen ist mein Ehrgeiz in diese Richtung hilfreich, doch hier eher hinderlich. Und außerdem hab ich mir wahrscheinlich die Zeit auch nie genommen wirklich darüber nachzudenken und es auch lange zeit einfach verdrängt.
Hast du es schon einmal mit einer versucht, oder irgendjemand anderer, der es hier liest und hat Erfahrungswerte? Oder was hält euch davon ab?
Nur wenn ich fragen darf: Wie geht es dir im allgemeinen so zurzeit? Wo steht du ca. bist du schon lange "raus"? - Ich weiß natürlich nicht, ob du so was hier beantworten willst.

hier ist der link wo wir reinschreiben wegen nächsten treffen:
http://www.bulimie.at/viewtopic.php?f=6 ... &start=765
wir waren alle nervös am anfang. aber es ist einfach wirklich sehr angenehm, leute zu haben vor denen du alles sagen kannst und sie verstehen dich sogar! und man kann sich gegenseitig unterstützen und helfen gegen die bulimie.

ja das mit dem ehrgeiz... haben sicher viele eben essgestörte. aber das kann man nicht alleine machen, denn es geht ja nicht darum einfach nicht mehr zu erbrechen, sondern die krankheit, das was dahinter steckt, herauszufinden und diese probleme zu lösen, die die bulimie verursachen. und da kann nur therapie helfen.

ja ich bin seit mehr als 4,5 jahren betroffen... mal mehr, mal weniger. leider ist es nicht vorbei, ganz und gar nicht... aber es nervt und ich will einfach nur normal, gesund und glücklich sein...
ich mache seit 3 jahren therapie. angefangen im SO WHAT - ein therapiezentrum in wien extra für essstörungen. da sind wirklich gute kompetente leute die sich auskennen und dir helfen können. also wenns dich interessiert

und du kannst immer alle fragen stellen (forumsregeln entsprechend halt), aber wenn ich/jemand nicht über was reden mag, dann sagt mans eh
hannah

voll cool, ja bin voll überzeugt, mag auch mal bei nem treffen dabei sein =)

und auch schon mal thx fürs lesen und zurückscheiben und auch wegen der THerapie werd ich mir jetzt mal die nächsten Tage Gedanken machen, ob ich jetzt so was angehn will, und wenn ja wie und auf welche weise, aber keine sorge, verdrängen werd ichs nicht

ja hat heut schon sehr gut getan, das ganze mal "loszuwerden" auch wenns sehr geschützt durch die Annonymität hinter dem Bildschirm is. Vl hilfts ja wem anderen auch einen kleinen Schritt weiter, probierts es einfach mal kann ich nur sagen.

lg

Auch von mir ein Herzlich Willkommen

Ich gehör zu den Mädels, die beim Treffen dabei war und glaub mir - ich war EXTREM nervös!! Und es war total nett! Hab keine Sekunde bereut hingegangen zu sein

Ich mach auch eine Therapie (seit Anfang Juli) und bin froh drüber. Hatte schon jahrelang Probleme (wenn auch keine Bulimie) und hab immer alles mit mir selber ausgemacht. Zur Therapie bin ich am Anfang nur gegangen, um mein Umfeld zu beruhigen. Und dann festgestellt dass sie mir verdammt gut tut.
Es wäre gelogen zu sagen, dass mein Leben jetzt perfekt ist, durch die Therapie, aber dass is wohl eh klar, dass es dazu mehr braucht aber ich hab ziemlich viel gelernt schon mal und einiges hat sich auch echt verändert. Und es tut auch einfach gut, jemanden zu haben, bei dem man reden kann. Wo man über all seine Probleme sprechen kann, ohne Angst haben zu müssen.
Da ist das Forum schon eine Riesenhilfe und auch eben so ein Treffen mit anderen Betroffenen aber die Therapie ist zumindest für mich da auch extrem wichtig.

Hoffe das hilft dir ein wenig weiter und vllt sieht man sich ja bald mal
Lg,
Louve