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Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Fr Sep 23, 2011 20:57
von Aschenputtel
...oder bin gerade mitten drin.
alles eine Frage der Perspektive. :wink:

Hallo liebe Foris,

lese hier als Gast schon lange mit, jedoch hatte ich nie den Mut mich anzumelden.
Hab mich vorgestern dann endlich angemeldet, jedoch nicht überwinden können, etwas zu schreiben.

So, und jetzt will ich mich endlich meinem inneren Schweinehund stellen und euch hiermit herzlich begrüßen.
Weiteres kommt demnächst...
Schritt für Schritt....

Bis Morgen,
Ganz liebe Grüße!

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Fr Sep 23, 2011 21:29
von leanilu
heyyy :) i kämpf mit.. :wink:
zusammen sind wir stärker..?! 8)
bis morgen :P

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Di Sep 27, 2011 8:31
von Aschenputtel
Super leanilu, dann sind wir ja schon zwei. :D

So...es geht weiter.

Nachdem ich am Wochenende wieder auf dem Boden der Tatsachen (bzw. der Bulimie) gelandet bin, fühlte ich mich ein wenig verlogen,
wenn ich hier im Thread groß ankündige, endlich das Fressen und Kotzen zu lassen, deswegen hab ich auch nichts mehr geschrieben. :oops:

Hier mal ein wenig über mich:
Bin nun seit fast schon zwei Jahren bulimisch (wahnsinn, wie die Zeit vergeht...macht mich ganz traurig.)
Angefangen hat es mit dem starken Wunsch abzunehmen... naja, das Abnehmen war schon mehr ein "MUSS" als ein Wunsch!
Nicht weil ich stark übergewichtig war, sondern weil ich es nicht mehr aushielt in meinem Körper und so nicht weitermachen wollte.
Da zahlreiche Abnehmversuche davor schon scheiterten kam ich zu dem Entschluss zu Weight Watchers zu gehen.
Und dann gings ganz schnell, irgendeinmal zu viel gegessen - schlechtes Gewissen - Zwang mich zu übergeben - und plötzlich war ich mitten drin - täglich! :(

Ja, ich nahm damit ab und war auch nocht stolz darauf! Heute hass ich mich dafür!

Jedoch bemerkte ich schnell, dass es so nicht weitergehtl - zu groß die Angst vor den Fogleerscheinungen, vor der Entlarvung als Bulimikerin oder den vor dem totalen Absturz.
Nach einem halben Jahr suchte ich eine Therapeutin auf. Die Essstörung stand anfangs bei unseren Gesprächen nicht im Vordergrund, obwohl ich sofort davon berichtete.
Nach nun etwas über einem Jahr Therapie hat sich einiges in meinem Leben zum Besseren gewendet, jedoch blieb mir die Bulimie erhalten. Ja, zum Teil wollte ich sie auch behalten. :(
Konnte damit einfach nicht aufhören, da ich nun etwas hatte, dass mir eine gewisse Befriedigung gab...mich ablenkte...Stressabbau...Selbstbestrafung...meine Leere füllte.
Ich glaube es spielt vieles mit bei solch einer Krankheit/Sucht...wie immer man es nennen mag.

Doch so will ich nicht weitermachen! :cry:

...Fortsetzung folgt... :wink:

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Mo Okt 03, 2011 13:06
von Aschenputtel
... ich bekomm´s einfach nicht hin. :x

Unter Woche gelingt es mir, mich so gut es geht abzulenken, FA zu vermeiden, mich nicht zu übergeben.
Aber am Wochenende - keine Chance! :cry:
Bin so geknickt.
Klar, es ist immerhin schon eine Verbesserung, aber ich hab wirklich gedacht, dass ich es jetzt endlich schaffen werde.

Wieso hält man sich so hartnäckig an einer Krankheit fest? :shock:
Das ist doch nicht normal!

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Mo Okt 03, 2011 14:52
von joliana
hey, herzlich willkommen hier im forum und gratulation, dass du nach relativ kurzer krankheit den mut hattest, aktiv dagegen anzugehen. trotzdem geht es natürlich nicht von heute auf morgen, die bulimie loszulassen - wie du schreibst, man muss es auch erst einmal wollen, denn manchmal ist sie fast ein angenehmer begleiter.

soweit ich verstanden habe, passiert es bei dir hauptsächlich am wochenende? dann bist du bestimmt vielen hier schon einen schritt voraus, weil du wenigstens die werktage clean rumbringst!
dann kannst du dir überlegen, was am wochenende nicht stimmt, dass du rückfällig wirst. wahrscheinlich hast du zu viel zeit, richtig? man hat nichts zu tun, oder noch schlimmer man hat zuviel zu tun, und will doch einfach nur entspannen, kann aber nicht. und dann braucht man ein ventil, an dem man diesen druck ablassen kann. oder sind es andere situationen, aus denen heraus du zum essen greifst?

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Mo Okt 03, 2011 20:18
von Aschenputtel
joliana hat geschrieben:hey, herzlich willkommen hier im forum und gratulation, dass du nach relativ kurzer krankheit den mut hattest, aktiv dagegen anzugehen. trotzdem geht es natürlich nicht von heute auf morgen, die bulimie loszulassen - wie du schreibst, man muss es auch erst einmal wollen, denn manchmal ist sie fast ein angenehmer begleiter.


Ja ich habe ziemlich schnell gemerkt, dass mir die Sache über den Kopf wächst und ich total die Kontrolle darüber verliere. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber ich hatte einfach wahnsinnige Angst, dass mir mein Leben entgleitet. Genau das sollte ja nicht passieren! Das Erbrechen und das daraus resultierende Abnehmen sollte irgendwie der Weg aus der Krise/Depression (wie immer man es auch nennen mag) sein - mir ermöglichen wieder aktiv am Leben teilzunehmen, es zu genießen, ja,einfach wieder zu leben!
Der Schuss ging dann wohl nach hinten los. :x
Hab deswegen auch sehr schnell den Entschluss gefasst Kontakt zu einer Therapeutin aufzunehmen, da ich mir meine Zukunft nicht verbauen will, Angst habe von einem Loch ins andere zu fallen. Angst vor mir selbst hatte!

Auch das Mitlesen hier im Forum hat mir die Augen geöffnet und aufgezeigt, dass es so auf jeden Fall nicht weitergeht. Ich war zuerst sehr schockiert und betroffen darüber, dass sich hier so viele Menschen so lange mit dieser Krankheit quälen. Hab gehofft das sich mein Problem schnell lösen lässt, wenn ich es sofort anpacke und mich dem stelle....dem war aber leider nicht so...


]soweit ich verstanden habe, passiert es bei dir hauptsächlich am wochenende? dann bist du bestimmt vielen hier schon einen schritt voraus, weil du wenigstens die werktage clean rumbringst!


Ich will noch nichts verschreien...mich nicht zu früh freuen.
Ich kämpf erst seit 2 Wochen stark dagegen an unter der Woche clean zu bleiben und das hab ich auch geschafft, fällt mir an manchen Tagen aber so richtig schwer und ich merke erst jetzt, wo ich mich quasi auf Entzug setze, was für einen hohen Stellenwert das Essen schon für mich eingenommen hat.

Den ganzen Tag denke ich daran, all meine Gedanken kreisen nur ums Essen!
Bin immer so geistesabwesen, es fällt mir schwer im Hier und Jetzt zu sein.
Langsam glaub ich schon, dass ich verrückt werde!
Ich pendle ständig zwischen Kühlschrank und Wohnzimmer.
Muss die ganze Zeit etwas im Mund haben...Der Kaugummiverbrauch und Kaffeekonsum ist enorm angestiegen.
Muss mich stark zusammenreißen, mir das Essen verbieten oder nur kalorienarme Sachen zu essen, ansonsten hätt ich wahrscheinlich schon ordentlich zugelegt in diesen zwei Wochen.
Bin total hibbelig, nervös, unruhig, gereizt, launisch.
Kann mich gar nicht mehr konzentrieren, leichte Schlussfolgerungen fallen mir schon schwer.
Ich kann irgendwie nicht mehr richtig denken...schwer zu beschreiben...aber es fehlt dieses automatische Denken/Mitdenken. Muss mich immer dazu überwinden. :?:
Das Essen beruhigt mich...gibt mir irgendetwas. Kann aber nicht benennen was.

Warum, wie, weshalb, ... kann Essen zur Sucht werden?
Ich verstehe es einfach nicht, was ist los mit mir?!
Was sind schon 2 Jahre Bulimie, gegen 20??
Das ist doch nichts!
Ich bin wahrscheinlich noch richtig gesund gegen manch andere, aber warum fühl ich mich dann nicht so?
Warum fällt mir die Abstinenz so schwer?
Will ich krank sein? Will ich gesund werden? Was bitteschön will ich denn?!

dann kannst du dir überlegen, was am wochenende nicht stimmt, dass du rückfällig wirst. wahrscheinlich hast du zu viel zeit, richtig? man hat nichts zu tun, oder noch schlimmer man hat zuviel zu tun, und will doch einfach nur entspannen, kann aber nicht. und dann braucht man ein ventil, an dem man diesen druck ablassen kann. oder sind es andere situationen, aus denen heraus du zum essen greifst?


Das stimmt sicherlich alles.
Aber ich muss auch gestehen, dass ich mir einen FA am Wochenende regelrecht erlaube, quasi schon einplane.
Ja ist mehr als dumm - ich weiß. Aber das ist irgedwie mein Anker um die Woche zu überstehen. :oops:
Leider klappt das dann nicht so wie ich es mir vorstelle und ich verliere total die Kontrolle darüber!
Wie meine Wochenenden dann ausehen, muss ich wohl nicht näher beschreiben.

* * *
Sorry,dass es so lange geworden ist und vielleicht auch etwas verwirrend. Fühle mich auch irgendwie schlecht, wenn ich hier so rumjammere - was müssen sich Leute denken, die schon Jahrzehnte lang an dieser Krankheit leiden und ich hier als "Neuling" hereintanze und so rumheule?!? Aber ich muss jetzt einfach alles mal niederschreiben was mir gerade im Kopf herumschwirrt.Irgendwie muss ich ein anderes Ventil finden, anstelle des Essens. Ich muss anfangen zu kämpfen...bzw. weiterkämpfen...durchhalten...positiv denken.

Tschaka - wir schaffen das! :D




Naja... eigentlich es andere situationen, aus denen heraus du zum essen greifst?
[/quote]

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Di Okt 04, 2011 7:54
von Jersey
hallo aschenputtel,

herzlich willkommen im forum!

du musst dich auf keinen fall dafür entschuldigen, dass du als "neuling" (so wie du es sagst) nicht genauso krank wärst, wie jemand, der schon länger essgestört ist. das stimmt nicht!
krank ist krank! egal wie lange du nun schon drinsteckst, ernst zu nehmen ist es in jedem fall!

ich finde es gut, dass du in therapie bist und ich finde es super, dass du zumindest während der woche einigermaßen normal essen kannst. wobei es natürlich schwierig ist, clean zu bleiben, wenn du dir kalorienreiche lebensmittel total verbietest. ich gehe auch mal stark davon aus, dass du wahrscheinlch zu wenig isst und der FA/die FAs am wochenende dich unter anderem auch deshalb wieder einholen.
Aschenputtel hat geschrieben:Die Essstörung stand anfangs bei unseren Gesprächen nicht im Vordergrund, obwohl ich sofort davon berichtete.
sprecht ihr denn mittlerweile darüber?
Aschenputtel hat geschrieben:Aber ich muss auch gestehen, dass ich mir einen FA am Wochenende regelrecht erlaube, quasi schon einplane.
wie wäre es denn, wenn du dein wochenende mal anderweitig verplanst?!



liebe grüße
jersey

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Di Okt 04, 2011 15:12
von Aschenputtel
Vielen Dank, dass ihr meine Beiträge lest, tut irgendwie gut zu wissen, dass mir wenigstens virtuell jemand "zuhört". :)
ich finde es gut, dass du in therapie bist und ich finde es super, dass du zumindest während der woche einigermaßen normal essen kannst. wobei es natürlich schwierig ist, clean zu bleiben, wenn du dir kalorienreiche lebensmittel total verbietest. ich gehe auch mal stark davon aus, dass du wahrscheinlch zu wenig isst und der FA/die FAs am wochenende dich unter anderem auch deshalb wieder einholen.
Ich muss gestehen, dass ich nicht einmal so richtig weiß wieviel "normal essen" ist.
Ich esse regelmässig.
Hab auch kein Problem dieses drin zu lassen, wenn ich mir sicher sein kann, dass ich davon nicht zunehme,
also sprich: dass das Essen nicht viele Kalorien hatte.
Davon kann ich dann auch große Portionen essen.
Ich werde immer satt - ich hungere nicht.
Jedoch muss ich mich schon sehr einschränken.
Ein richtig unbeschwertes Essverhalten ist es nicht, da die Angst zuzunehmen einfach viel zu groß ist.
Es ist immer ein innerer Kampf zwischen Verbieten und sich kleine Sünden zugestehen.
Ich nehme zurzeit nicht ab und auch nicht zu, also dürfte meine Kalorienaufnahme stimmen.
(Ich zähle keine Kalorien, weiß nicht einmal meinen Tagesbedarf)
sprecht ihr denn mittlerweile darüber?
Jein. Ich erzähle ihr schon, wie es zurzeit mit der ES läuft, ob schlechter oder besser, aber bis
jetzt sind wir noch nicht so richtig ins Detail gegangen. Mal sehen wie es weiter geht...
wie wäre es denn, wenn du dein wochenende mal anderweitig verplanst?!
Ja ich glaube ich muss meine Freizeit komplett durchplanen bzw. verplanen, damit ich einfach
keine Zeit mehr dafür habe. Mich irgendwie ablenken....

Heute z.B. habe ich den ganzen Tag frei... hab extra den ganzen Vormittag außer Haus verbracht,
damit ich abgelenkt bin, dann wollte ich am Nachmittag zuhause aufgeschobene Sachen erledigen.
Irgendwie war ich jedoch damit überfordert, ich wollte alles schaffen wegzuarbeiten, endlich eine
Ordnung ins Haus und meinen Papierkram bringen und war zugleich sooo unmotiviert, lustlos....
...und schon fand ich mich im nächsten Supermarkt wieder. Essen ist ja soviel besser *ironie* :roll:

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Di Okt 04, 2011 18:43
von Jersey
hallo aschenputtel
Aschenputtel hat geschrieben:Vielen Dank, dass ihr meine Beiträge lest, tut irgendwie gut zu wissen, dass mir wenigstens virtuell jemand "zuhört". :)
dafür ist ein forum ja da! :wink:
Aschenputtel hat geschrieben:Ich muss gestehen, dass ich nicht einmal so richtig weiß wieviel "normal essen" ist.
Ich esse regelmässig.
ja, das ist normal. woher soll man das auch noch wissen, wenn man doch riesen mengen in sich hineinstopft...
aber auch das wirst du wieder lernen! wobei ich zugeben muss, dass es mir auch lange sehr schwer gefallen ist. ich habe mich dann meist an anderen orientiert.
Aschenputtel hat geschrieben:Es ist immer ein innerer Kampf zwischen Verbieten und sich kleine Sünden zugestehen.
"die kleinen sünden" konnte ich mir auch lange nicht erlauben, ohne dabei ein schlechtes gewissen zu haben oder das "jetzt-ist-es-auch-schon-egal"-gefühl zu bekommen.
es hat eine weile gedauert, bis ich kapiert habe, dass mein körper ab und an etwas süßes bzw kalorienreiches braucht, um optimal funktionieren zu können. andererseits holt er es sich in den FAs zurück - wie bei dir. am wochenende erlaubst du dir all das, was du dir die anderen tage verbietest. wenn du dir manchmal etwas gönnen würdest, hättest du auch nicht mehr ein solch großes verlangen danach und könntest nach einer kleinigkeit auch wieder aufhören!

wieder ein normales verhältnis zum essen zu bekommen, ist schwierig, aber definitv möglich!
und du bist auf einem guten weg!!!
Aschenputtel hat geschrieben:jetzt sind wir noch nicht so richtig ins Detail gegangen. Mal sehen wie es weiter geht...
ich war nie in therapie, deswegen kann ich das schlecht beurteilen, aber irgendwie frage ich mich doch, warum sie nie länger mit dir darüber spricht. es beschäftigt dich doch und es geht dir nicht gut dabei.



ich wünsche dir noch einen schönen abend,
liebe grüße
jersey

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Mi Okt 05, 2011 7:49
von Aschenputtel
Jersey hat geschrieben:
Aschenputtel hat geschrieben:Es ist immer ein innerer Kampf zwischen Verbieten und sich kleine Sünden zugestehen.
"die kleinen sünden" konnte ich mir auch lange nicht erlauben, ohne dabei ein schlechtes gewissen zu haben oder das "jetzt-ist-es-auch-schon-egal"-gefühl zu bekommen. es hat eine weile gedauert, bis ich kapiert habe, dass mein körper ab und an etwas süßes bzw kalorienreiches braucht, um optimal funktionieren zu können. andererseits holt er es sich in den FAs zurück - wie bei dir. am wochenende erlaubst du dir all das, was du dir die anderen tage verbietest. wenn du dir manchmal etwas gönnen würdest, hättest du auch nicht mehr ein solch großes verlangen danach und könntest nach einer kleinigkeit auch wieder aufhören!
Ja das stimmt wohl alles.
Irgendwie weiß ich das ja auch....aber das wirklich zu verinnerlichen fällt schwer.

wieder ein normales verhältnis zum essen zu bekommen, ist schwierig, aber definitv möglich!
und du bist auf einem guten weg!!!
Dank´dir Jersey fürs Mut machen! :)
Aschenputtel hat geschrieben:jetzt sind wir noch nicht so richtig ins Detail gegangen. Mal sehen wie es weiter geht...
ich war nie in therapie, deswegen kann ich das schlecht beurteilen, aber irgendwie frage ich mich doch, warum sie nie länger mit dir darüber spricht. es beschäftigt dich doch und es geht dir nicht gut dabei.
Hmmm...keine Ahnung. :?:
Es waren zuerst andere Themen vorangig, da sich mein Leben total im Umbruch befand.
Und irgendwie fällt es mir auch schwer ganz offen darüber zu sprechen.
Einerseits kann ich ganz neutral, gefühllos davon erzählen, so als ob ich von einem anderen Mädchen Bericht erstatten würde.
...aber wie sehr mich das belastet, was ich dabei empfinde, meine Ängste...all das kann ich irgendwie nicht richtig ausdrücken.

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Mi Okt 05, 2011 15:32
von Jersey
Jersey hat geschrieben:Es waren zuerst andere Themen vorangig, da sich mein Leben total im Umbruch befand.
Und irgendwie fällt es mir auch schwer ganz offen darüber zu sprechen.
wahrscheinlch wollte sie zuerst die anderen themen behandeln, bevor sie zur ES übergeht.
sollte das nicht der fall sein, würde ich sie schon einmal darauf ansprechen.
wobei sie als therapeutin den ernst der lage eigentlich hätte erkennen sollen, als du die bulimie einmal kurz angeschnitten hast.

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Fr Okt 07, 2011 22:49
von Aschenputtel
Jersey hat geschrieben:
Jersey hat geschrieben:Es waren zuerst andere Themen vorangig, da sich mein Leben total im Umbruch befand.
Und irgendwie fällt es mir auch schwer ganz offen darüber zu sprechen.
wobei sie als therapeutin den ernst der lage eigentlich hätte erkennen sollen, als du die bulimie einmal kurz angeschnitten hast.
Ich glaube das hat sie wirklich nicht. :(

Letzte Stunde war irgendwie richtig deprimierend. Das war noch nie der Fall. Mag jetzt aber nicht erneut darüber nachdenken.
Über die B wurde gesprochen, jedoch nicht lange. Sie leitet immer gleich über zu einem anderen Thema.

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Sa Okt 08, 2011 19:34
von Jersey
das ist schade irgendwie.

entweder ist die andere sache, über die ihr sprecht, wirklich SEHR ernst, sodass die bulimie in "vergessenheit" gerät oder sie erkennt den ernst der lage nicht - was einer therapeutin eigentlich nicht passieren darf!! :?

Re: Ich fang´an zu kämpfen!

Verfasst: Mo Okt 10, 2011 8:46
von leanilu
heyy meine mitkämpferin :)

tut mir leid, war einige zeit nicht hier.. DENN ich war für 2 Wochen stationär auf "Entzug".

u ich möcht dir was mitgeben:

es ist völlig egal ob du 2 oder 20 jahre an dieser krankheit leidest.. jeder tag ist einer zuviel :!: :wink:
schau nicht auf die anderen, vergleiche dich nicht, DU bist krank, möchtest was ändern, hast den mut,
welcher den anderen vielleicht auch nach 20 jahren noch nicht hilft sich WIRKLICH gegen die krankheit zu
entscheiden... Packe deinen mut, deinen willen, gehe deinen weg und sei ein bisschen stolz, die kraft zu
haben, etwas ändern zu wollen. sei spontan, packe alle gelegenheiten (andere ambulante therapeutin,
stationärer aufenthalt etc. ) es wird dich keiner auslachen, keiner verurteilen, auch wenn du vielleicht
meinst erst kurz an der bulimie zu leiden...

schau mich an.. mein leidensweg ist nicht länger als deiner (eher kürzer :wink: ) u ich dachte
immer, die lachen mich aus, die halten mich nicht für krank, die meinen, ich weiss nicht was es heisst,
richtig (lange) an bulimie zu leiden. Na und? ich möcht mein leben (wieder) leben, möcht gesund sein :!:
und weiss du was? keiner hat mich ausgelacht, keiner hat mich verurteilt. im gegenteil: sie waren begeistert,
begeistert von meinem willen, von meiner kompromisslosigkeit gegenüber der krankheit. ich wurde ernst
genommen, wurde respektiert. die letzten wochen waren schwierig, aber ich habe gelernt, dass ich mich
nicht verlieren möchte, dass ich selbstständig sein möchte. oft hab ich zb magersüchtige bewundert, kam
mir dabei wahnsinnig undiszipliniert vor, wünschte mir ihre krankheit heimlich. und jetzt?

jetzt bin ich voller kraft, mich meiner krankheit kompromisslos in den weg zu stellen, meine stärken zu
lieben und meine schwächen zu akzeptieren. ich habe auch eine grosse furcht davor zuzunehmen,
wollte zwar gesund werden, doch der "preis" dafür schien mir zu hoch.. aber lerne dich lieben, un-
abhängig von deinem körper, beschränke dein "ich" nicht auf dein äusseres, du bist viiiel wertvoller. :D
wenn du dich deiner krankheit stellen möchtest, muss du dich GANZ gegen sie entscheiden, sofern
du GANZ gesund werden willst. es ist nicht leicht, zu akzeptieren, dass man vielleicht etwas zunimmt,
aber sonst wäre es kein kampf. wie wünsche ich mir, in meine hände klatschen zu können..und schwuuups...
ist die krankheit weg... aber ja, das ist wunschträumen :wink: und keiner wird dich dick finden, nur DU
findest dich dick. Und dein körper wird sein gewicht finden, die natur hift mit :wink:

pack deinen willen und habe keine angst :!: 8) pack deine starken momente und tu was
aus deiner kraft, du trägst sie in dir :) ALLES, jede veränderung braucht mut. wo mut nötig
ist, sind auch angst, zweifel und hemmungen. das ist normal. du darfst nur niiee vergessen
für was du kämpft; FüR DICH :!: man muss oft umwege mache, umplanen, durchbeissen,
mutig und unerschrocken sein, aber das ist es wert, DU bist es wert. wenn du merkst du
packst es mit einer ambulanten therapie nicht, dann AENDERE es, SPRICH es AN, such was
ANDERES... :!: :!: BUT DO SOMETHING :!: :!: :wink: nur wollen ist leider meist zu wenig :wink:

OK?! :D

lea 8)