seit einem Jahr..

#1
hallo erstmal an alle : )

ich bin neu hier und bräuchte mal dringend eure meinung.

von anfang an möcht ich euch gleich mal gestehen, dass es für mich eine große überwindung war, mich hier anzumelden. doch ich weiß nun wirklich nicht mehr, ob mit mir alles ok ist und würde euch deshalb gerne kurz meine geschichte erzählen.

Ich hatte noch nie in meinem leben gewichtsprobleme. ich war stets ein sehr dünnes kind, das nie viel gegessen hat und für das essen auch nicht wichtig war.

ca mit 16 jahrn hat es begonnen, dass ich langsam zugenommen hab. nicht tragisch viel und ich war auch noch nie übergewichtig, aba es wurden doch ein *kg mehr.

jetzt bin ich 19 und letztes jahr zu ostern hab ich schließlich mit einer diät begonnen. (wie gsagt, übergewichtig war ich nie) die ersten monate verlief alles sehr gut, hab brav *kg verloren. ich hab auch schon immer sehr viel sport gemacht (reiten, laufen, schwimmen,..)
anfang juli letzten jahres hatte ich plötzlich meine erste essattacke. am nächsten tag gings mir ziemlich schlecht und ich hab mich entschlossen, dass so etwas nie wieder vor kommt. bis august hab ich dann sehr rasch, sehr *kg verloren und war dann auch schon deutlich untergewichtig. hab kaum noch was gegessn und übertrieben viel sport gmacht

wirklich glücklich war ich jedoch trotzdem nie, da ich einfach ständig ans essen denken musste.
meine mama hat dann die notbremse gezogen und gesagt, dass es so nicht weiter geht. ich selbst wollte jedoch auch auf keinen fall weiter abnehmen, nur hatte ich schreckliche angst wieder zu zu nehmen.

und genau vor einem jahr haben schließlich meine essattacken begonnen. anfangs war es vll eine in 2 wochen. mittlerweile können sich diese essattacken auch über tage ziehen.

anfangs hab ich versucht durch viel sport oder durch einfach nichts mehr essn, am nächsten tag, das ganze auszugleichen.
bis ich die kraft einfach nicht mehr hatte

hab mittlerweile wieder alles zugenommen, was ich vorher abgenommen hab. übergewichtig bin ich auch jetzt nicht, aba ich fühl mich einfach gar nicht mehr wohl in meiner haut.

immer wieder hab ich mir vorgnommen jetzt wieder abzunehmen, mich zusammen zu reißen und diese fressattacken nicht mehr zu zu lassen.
je nach motivation hält es meistens 1-2 wochen an bis ich wieder rückfällig werde.

bei diesen fressattacken stopf ich einfach alles in mich hinein, was ich zu hause finden kann. so lange, bis mir schlecht ist und ich mich kaum noch bewegen kann. an diesen tagen meide ich auch jegliche soziale kontakte und möchte am liebsten einfach nur zu hause auf der bank sitzen und essen.
nachher fühle ich mich nat schlecht und kann mich selbst nicht ausstehen, weil ich mir ja selbst immer alles "kaputt" mache.

diese fressattacken hab ich jedoch meistens nur wenn ich allein zu hause ess. da kenn ich einfach kein "stop" und denk ununterbrochen darüber nach, was ich noch essen könnte.
vor ein paar wochen war ich arbeiten (ferienjob). hier gings mir wesentlich besser. hab immer nur mit meinen kollegen gegessen und da war essen auch nicht wichtig für mich, da ich einfach total abgelenkt war.


mir ist auch durchaus bewusst, dass es immer von meinem seelischen befinden abhängig ist. wenns mir seelisch nicht gut geht, kommen die fressattacken, bin ich abgelenkt, bleiben sie eher aus.


jedenfalls geht das ganze jetzt seit genau einem jahr und ich sag mal, dass ich durchschnittlich min 1mal pro woche diese essattacke hab. erbrochen hab ich jedoch noch nie (hab jedoch ehrlich gesagt schon darüber nachgedacht, es jedoch nie getan)

ich würde gern eure meinung hören. ich selbst kann es schwer einschätzen ob ich vll wirklich eine essstörung hab.
ich weiß nur, dass sich mein ganzer tag nur ums essen dreht, ich ständig mit mir unzufrieden bin und ich jz gern mal was daran ändern will.

tut mir leid, dass meine geschichte so lang geworden ist : /

Liebe Grüße : )

Re: seit einem Jahr..

#2
Guten Morgen und herzlich Willkommen hier :)
Schön, dass du dich hier angemeldet hast!
Erstmal ist das auf jeden Fall eine Essstörung würde ich behaupten, das ist auch eine Form der Bulimie.
Hier findest du auf jeden Fall ganz viele Gesprächspartner, die für dich da sind, wenn du mit deinen Gefühlen und Ängsten allein und überfordert bist, ich natürlich auch ;)
Was ich super finde, ist dass du schon einmal erfahren wie es ist schlank zu sein ohne darüber nachzudenken, was du isst (als Kind)! Wenn man so einen guten Start aus der Kindheit im Umgang mit Essen hat, ist das total toll, denn meist wissen Kinder was und wie viel sie essen können und was ihnen gut tut... Vielleicht kannst du dich erinnern, wie du dich gefühlt hast zu der Zeit, was du für Gedanken hattest...? Dein Körper weiß nämlich am besten, was gut für dich ist... Wir verlernen nur über die Jahre auf ihn zu hören und lassen uns durch "Diätprodukte machen schlank" und "Fett macht fett" beeinflussen...
Aber naja, du hast ja nicht ohne Grund eine Essstörung - irgendetwas versucht du damit zu kompensieren und das gilt es für dich rauszufinden...

Man man man, manchmal hör ich mich total altklug an :roll: Aber ich glaub dran, dass es so ist^^

Liebe Grüße Sed
Kinder dürfen nur leise weinen, damit sie keiner hört. Damit niemand merkt, dass sie gerade sterben. Kinder sterben leise und allein.

Re: seit einem Jahr..

#3
dankeschön für deine nette begrüßung : )

ja also manchmal wünsch ich mich einfach nur wieder in die alte zeit zurück. als kind hab ich mir einfach nie viele gedanken übers essen gemacht. ich weiß noch, dass immer alle lachen mussten wenn sie mich beim essen beobachtet haben. ich hab stundenlang an einem bissen gekaut und wenn der mal runtergeschluckt war, hab ich begonnen zu tratschen und wie ein wasserfall zu reden, bis mich wieder jemand erinnert hat weiter zu essen.
viel genascht hab ich schon gar nicht. 2 stück schokolade und mir hats gereicht von dem süßen zeug.

heute ist das leider komplett anders. ich denk immer darüber nach, was ich schon gegessen hab, wieviel ich noch essen darf, usw.
wenn ich dann mal "sündige" ist mein erster gedanke "ich geh dann laufen" oder "morgen lass ich das frühstück weg"

wenn ich dann wieder meine FA bekomm, ist es auch oft so, dass ich mir die nächsten tage denk "ok, jz is eh schon egal" und ich mich nicht gerade gesund ernähre. dann gehts mir jedoch seelisch total schlecht. da kann ich mich kaum noch anschaun und bin richtig zornig auf mich selbst.

die letzten 3 wochen gings mir seit langem mal wieder richtig gut. hab mein essverhalten gut unter kontrolle gehabt (das war eben zu der zeit als ich arbeiten war) ich hab ein paar kilos verloren und hab mich gleich 100 mal besser gefühlt. hab auch brav meinen sport gemacht, jedoch nicht übertrieben viel.

und dieses wochenende kam dann wieder die berühmte FA

ich weiß nur ehrlich gesagt nicht mehr wirklich was ich dagegen machen soll. meine mama hat mir vor ca einem halben jahr mal gesagt, dass das auch eine art bulimie sein kann. das war jedoch ganz zu beginn meiner FAs. war sogar einmal beim arzt.
jedoch erzähl ich ihr zur zeit kaum noch wie sehr diese FAs ausarten. sie fragt mich aber trotzdem immer noch wies mir mit dem essen geht. sie meint dann jedoch auch wiederrum, dass auch sie tage hat, an denen sie den ganzen kühlschrank ausräumen könnt, und dass so etwas auch normal ist. hab auch schon mit freundinnen geredet und die meinen auch, dass sie an manchen tagen viel essen.
nur ich fühl mich einfach nicht wohl dabei und ich denk nicht, dass das soooo normal bei mir ist. ich kenn so ein essverhalten von mir einfach nicht und vorallem dieser ständige gedanke an mein gewicht macht mich noch verrückt.

bei diesen FAs setzt auch mein hirn völlig aus. alle noch so guten vorsätze sind dann einfach weg..

ich würde gern mal wissen, wie ihr von euren FAs weggekommen seit, bzw sie zu kompensieren versucht.


Lg : )

Re: seit einem Jahr..

#4
Hallo Biene Maja =)

bei mir ist ähnlich wie bei dir, ich hatte mit 14 magersucht und war ziemlich mager, ein jahr später hatte ich wieder normalgewicht und dann kammen irgendwann diese blöden Fa's dazu und ich habe noch ein bisschen mehr zugenommen (hatte auch nie übergewicht, aber wohl hab ich bzw. fühl ich mich auch nicht damit).
Da ich nicht noch mehr zunehmen wollte hab ich nach einem Fa oft erbrochen oder zum ausgleich einen Tag nix gegessen, was dann allerding wieder in einem Fa endete. :(

Ich glaube das mit den Fa kommt daher , dass ich meinen Körper über ein Jahr nicht genug nahrung gegönnt habe und er nicht das bekommen hat was er braucht. Er will es sich sozusagen jetzt wiederholen. Und reagiert so eben mit regelmäßigen Heißhungerattacken.
Mit meinem Gewicht fühle ich mich immer noch nicht wohl, und ich steck noch immer in dem kreislauf aus fressen, erbrechen ode rnichts essen. manchmal schaffe ich zwar für ein paar wochen halbwegs normal zu essen ohne zu erbrechen und ohne anfälle, aber dann will ich immer automatisch auch weniger essen, als mein körper braucht um gleichzeitigh dabei auch abzunehmen. Das funktioniert leider nicht. Ich glaube nicht das es möglich ist, sich ein gesundes und normales essverhalten wieder anzutrainieren, wenn man im hinterkopf immer den gedanken hat , das man unbedingt abnehmen muss. So ist es auf jeden fall bei mir.
Ich habe es zwar auch noch nicht geschafft, bzw. richtig versucht. aber ich bin mir sicher, man sollte seinem Körper regelmäßige , gesunde Mahlzeiten geben, mit allem was der körper braucht und so kommt man dann bestimmt auch von den nervigen Fa's weg. und auf keinen fall das essen reduzieren oder hungern. Sondern immer dann essen wenn man hunger hat und aufhören wenn man sich satt fühlt, außerdem natürlich das essen genießen, sachen auswählen die einem auch schmecken und nicht etwas essen nur weil es vielleicht gesund ist oder wenig kalorien hat. und vorallem langsam essen.

natürlich steckt bestimmt hinter dem problem mit dem essen ein seelisches problem und das essverhalten ist vielleicht nur die art damit umgehen zu können. aber auf jeden fall ist es auch wichtig wieder einen normalen umgang mit dem essen zu erlernen. denn das kann einem dann schon ziemliche gesundheitliche Probleme machen.

Man muss glaub wieder lernen wie ein Kind zu essen, denn die können die normalen körpersignale noch deuten, was bei mir glaub schon so ziemlich fehlt, auf jeden fall ist es sehr wichtig wieder ein normales hunger-und sättigungsgefühl zu bekommen.

bestimmt hast du das schon alles gewusst was hier grade erzählt hab, aber vielleicht hat es dir ja trotzdem ein bisschen geholfen. auf jeden fall gibt es nur diesen einen weg wieder gesund zu werden, um das seelischen problem sollte sich dann vielleicht ein psychologe kümmern.
die unterstütznung von freunden und familie ist auch ganz wichtig dabei wieder gesund zu werden
(auch wenn man seine freunde vielleicht in letzter zeit vernachlässigt hat, wie ich zum beispiel).

Ich wünsch dir viel erfolg
und das du das wieder in den griff bekommst und deine gedanken nicht ständig nur um das essen kreisen. :)

lg blue eyes 17

Re: seit einem Jahr..

#5
dankeschön für deine antwort : )

du hast nat vollkommen recht in allem was du sagst.

ich war vor ca 2 wochen schließlich beim arzt. wie du schon gesagt hast, muss man wirklich wieder lernen richtig zu essen. mir war gar nicht mehr bewusst wie viel nahrung man eigentlich am tag braucht.
jedenfalls bin ich positiver dinge und mein arzt auch. ich hoffe dass ich (und auch alle andern) aus diesem teufelskreis wieder heraus komme(n).

danke nochmal für eure antworten : )
lg