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neu hier und gleich eine Frage :)

Verfasst: So Aug 14, 2011 22:12
von LeKo
Hallo ihr Lieben :) ,
ich heiße Lena, bin 21 Jahre alt und bin vor ungefähr einem Jahr in die Bulimie abgerutscht.
Seit einem halben Jahr mache ich eine ambulante Therapie, aber es ist halt immernoch schwierig.

Meine Bulimie belastet meine ganze Familie enorm. Darum überlege ich, ob es nicht besser wäre auszuziehen, bin mir aber auch nicht sicher, ob das nicht mein "Untergang" wäre und ich dann gar nicht mehr mit mir und der Welt klar käme.

Stand von euch auch schon jemand vor dieser Entscheidung, oder ist zu dieser Zeit ausgezogen?
Ich bin immer dankbar für Ratschläge und Tipps.

Liebe Grüße,
Lena

Re: neu hier und gleich eine Frage :)

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 0:23
von cooky
Hallo und willkommen im Forum ! :)

Also ich kann dir nur von mir persönlich sagen, dass mir der Auszug damals sehr gut getan hat. Meine Bulimie wohnt aber zu Hause, die geht mit mir nirgendwo hin.
Ich habe mir damals alles nett eingerichtet, habe dort mein erwachsenes Leben angefangen, wo die Bulimie in der Form nicht mehr reingepasst hat und hatte keinen einzigen Rückfall.
Der kam erst, als ich gezwungenermaßen wieder daheim einzog, weil sich die Wohnung als extrem hellhörig entpuppte.


Es ist halt schwierig dir Ratschläge zu geben, da ich deine Situation nicht kenne. Vielleicht magst du noch ein wenig mehr von dir erzählen? Würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße,
Cooky

Re: neu hier und gleich eine Frage :)

Verfasst: Mo Aug 15, 2011 1:24
von LeKo
Vielen Dank für die schnelle Antwort. :)

Dann versuche ich mal, das ganze möglichst nachvollziehbar zusammenzufassen.

Solang ich denken kann, hatte ich noch nie ein "normales" Essverhalten. Als Kind war ich immer gut im Futter und je älter ich wurde, desto mehr wurde dann auch das Übergewicht. Nach dem Abi machte es dann irgendwie klick und ich fing an abzunehmen. Zum Anfang ging das auch alles super und die Pfunde purzelten und purzelten. Dann ging es irgendwann nicht mehr schnell genug und ich aß weniger und weniger. Aber so purzelten sie weiter und das was für mich das Wichtigste.

Nur leider hab ich dann irgendwie den Absprung verpasst. Als ich nicht mehr weit vom Untergewicht entfernt war, fing ich eine Ernährungsberatung an, um mich langsam wieder an ein normales Essen zu gewöhnen und den berühmten Jojo-Effekt zu umgehen.
Logischerweise nahm ich aber trotzdem zu und damit hatte/habe ich ein riesiges Problem, da ich mich halt trotz Normalgewicht weder Schlank fühle, noch sehe, wenn ich in den Spiegel schaue.

Zu der Situation zu Hause wäre vielleicht noch wichtig, dass die Bulimie meine ganze Familie (Eltern und Zwillingsbruder) tierisch belastet. Ich selber für mich merke ganz klar, dass die Fressattacken, wenn zu Hause alles harmonisch ist, weniger werden. Sobald es aber Streit gibt, wird es schlimmer und schlimmer. Das Ganze fällt meiner Familie natürlich auch auf, dadurch gibt es mehr Streit und ich werde immer empfindlicher und so potenziert sich das ganze immer weiter.

Die Kehrseite ist aber, dass ich ein Mensch bin, der nicht gerne alleine ist. Demnach habe ich Angst, dass es auch dann schlimmer wird, wenn ich mich einsam fühle, bzw. alleine wohne. Dafür wäre aber die Beziehung zu meiner Familie bestimmt entspannter, weil wir uns nur dann sehen, wenn wir das auch möchten.

Also, ich weiß jetzt einfach nicht, was das kleinere Übel ist, bzw. womit es mir besser geht. Ich weiß nur, dass es so nicht weitergehen kann, weil sonst die ganze Familie den Bach runter geht.

Es ist einfach alles so schwierig mit dieser sch*** Bulimie...


Liebe Grüße,
Lena