bulimie.at - das Forum

Hallo an Alle,
Im Folgenden will ich mich auch mal kurz vorstellen.
Ich hatte bis vor ca. einem Jahr ungefähr 2 Jahre MS und vor ein paar Monaten fing es mit der B und SVV an.
Angefangen habe ich unter anderem, weil ich plötzlich meine beste Freundin verlor und meine Mutter zu arbeiten anfing, weshalb ich nach der Schule dann immer meine 4 kleinen Geschwister (die kleinste war damals 3Jahre) versorgen musste, bis sie spät abends wieder heimkam. In der Folge hatte ich bald keine sozialen Kontakte mehr, auch wegen Zeitmangel(Die Schule erledigte ich sozusagen nebenbei, z.B. wenn die Kleinen schliefen). Als meine Mutter von der MS erfuhr, wurde es ihr bald zuviel und sie schickte mich zu allerlei Psychologen, die ihr sagen sollten, wie ich so schnell wie möglich wieder normal werden könnte. Sie hat mich irgendwie nie so richtig verstanden, in der Hinsicht.
Eigentlich dachte ich meine ES nun nach langem Kämpfen hinter mir zu haben, aber jetzt fing das eben mit der B an, weil ich wieder so Angst habe, zu dick zu werden, und weil dann auch noch diese Unsicherheit ist, was ich nach dem Abi nächstes Jahr machen soll, auch weil meine Mutter will, dass ich ausziehe(sie weiß nichts von meinen jetzigen "Problemen" und auch die MS hat sie erst nach einem halben Jahr oder so bemerkt). Auch bin ich derzeit geradezu unfähig, für die Schule zu lernen, was man langsam auch an meinen Noten sieht.
Ich habe bis jetzt immer eure Beiträge gelesen, die mir immer Mut gaben, wenn ich mich allzu alleine fühle.
Und jetzt entschied ich mich auch mal mitzuschreiben, in der Hoffnung, ihr könnt mir so manchen guten Rat erteilen und auch, um anderen vielleicht hilfreich zu sein.
So, das war jetzt mal die grobe Zusammenfassung.
Liebe Grüße,
Balaidora

herzlich willkommen balaidora!
ich bin auch noch nicht lange hier
das muss ne ganz schöne belastung für dich gewesen sein mit deinen geschwistern... ist das heute auch noch so, dass deine mutter so viel arbeitet und du auf deine geschwister aufpassen musst?

viele grüße, sed:)

Hey Sed,
Nein, sie musste da kürzer treten, weil mein Bruder Probleme in der Schule bekommen hat, weil ihm eben seine Mutter fehlte.
In letzter Zeit allerdings meinte sie ständig, ich habe ihre Unterstützung in jeder Hinsicht nicht mehr verdient, weil sie enttäuscht sei, dass ich mich nicht mehr so wie früher für die Familie und den Haushalt einsetze. Dass es daran liegen könnte, dass ich einfach keine Kraft mehr habe, rund um die Uhr den Haushalt zu regeln, kommt ihr gar nicht in den Sinn, sie sagt, ich sei einfach zu faul.
Als ich MS hatte, meinte sie auch, ich solle mich nicht so anstellen und endlich mal was essen, sie sagte, ich sei dumm und nicht mehr zurechnungsfähig.
Es wäre vielleicht echt das Beste, wenn ich nach dem Abi ausziehe, aber ich habe solche Angst davor, weil ich dann total allein bin, und dann wird das alles vielleicht noch schlimmer.
Ich überlege schon länger mir therapeutische Hilfe zu nehmen, allerdings habe ich durch ein Gespräch mit einer Therapeutin schlechte Erfahrungen gemacht, und jetzt weiß ich halt nicht, ob das überhaupt was helfen würde. Wie geht es dir damit??
Liebe Grüße
Balaidora

Hey Baladoira,
hmmm... oh weh, deine mutter ist alleinerziehend, oder? ich könnte mir gut vorstellen, dass sie total überfordert mit der situation ist... also ich kenn das von meiner mutter, dass sie mich ständig runtergemacht hat, sie und mein dad sind zwar verheiratet, jedoch war mein papa viel arbeiten und sie mit 4 kindern oft allein... und dann hast du noch die undankbare rolle der großen schwester und damit bestimmten erwartungen deiner mom ausgeliefert... kenn ich jedenfalls nur zu gut, ich bin auch die älteste und kann verstehen, dass dich das verletzt... ich bin ausgezogen und das ist auf jeden fall ne ganz andere situation und hat unser verhältnis gebessert...
meine therapeutin hat mir deutlich gemacht, dass meine mutter das problem hat und hinter all diesen beleidigungen steckt nur die verzweiflung meiner mutter ihrer eigenen unzufriedenheit und es hat rein gar nichts damit zu tun, dass ich ihr nicht gut genug bin oder ähnliches! und ich denke, das könnte bei deiner mutter auch so sein... nur ein kleiner rat von mir - es ist nicht deine schuld, dass deine mutter nicht das leben hat, das ihr vielleicht vorgeschwebt hat... du bist in ordnung so wie du bist!
blöd, wenn du schlechte erfahrungen mit deiner therapeutin gemacht hast, da kann ich deine zweifel schon verstehen...
also ich hab nen stationären aufenthalt hinter mir und hatte dies bezüglich da echt glück und eine total liebe therapeutin, von der ich mich auch ernst genommen gefühlt habe (wobei ich wirklich ein sehr misstrauischer mensch bin und kenne so einige therapeutische "tricks", aufgrund meiner ausbildung und ich mich selbst dafür interessiere und das manchmal nicht leicht mit mir ist ), aber auch meine jetzige Therapeutin ist super, bloß ich habe mich am anfang echt ein bisschen quergestellt, aber mittlerweile kommt sie schon mehr an mich ran und sie ist auch die einzige person mit der ich über meine bulimie geredet habe...
also ich würde das auf jeden fall noch mal probieren! meine mitbewohnerin hatte in der hinsicht auch pech und ist gleich an den falschen geraten, aber es gibt durchaus viele gute, vielleicht guckst du auch mal im internet, wer in frage käme und vielleicht liest du mal ein paar bewertungen von anderen patienten!
Viele grüße, sed:)

Hey,
also meine Mutter ist zwar nicht alleinerziehend, aber mein Vater arbeitet auch sehr viel, und die beiden verstehen sich auch nicht mehr so gut, weshalb er dann noch weniger zu Hause ist. Und da ich, wie du die Älteste bin, bleibt dann eben das meiste an mir hängen. Es ist wirklich so wie du gesagt hast, ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, warum sie so handelt, deshalb versuche ich es ihr nicht allzu übel zu nehmen, sie hat ja auch eigene Probleme.
Ich kann dich so gut verstehen.
Also ich denke das ist auch mein Problem, ich bin sehr misstrauisch und interessiere mich ziemlich für Psychologie, weshalb ich die Vorgehensweise der Therapeuten immer genau analysiere und es deshalb, jedenfalls bei dieser einen Therapeutin ziemlich sinnlos fand. Ich wusste schon immer im Voraus, was sie von mir hören will.
Danke für deinen Rat, ich denke, ich werde noch mal ein bisschen im Internet suchen, das mit den Patientenbemerkungen ist nämlich echt eine gute Idee, das wusste ich noch gar nicht.
Ganz liebe Grüße
Balaidora

hmm... schön, dass hier jemand ist, der ähnliches erlebt hat auch wenn der umstand kein schöner ist naja, das wird wieder!
geht mir genauso, wie gesagt am anfang war ich nicht so begeistert von meiner thera, aber mittlerweile ist sie ganz gut an mich rangekommen^^ die muss ja wirklich nicht allzu kompetent gewesen sein... und ich finde das ist wichtig - dass man das gefühl hat, der typ/die frau kann einem helfen...
kannst ja mal erzählen, ob du jemanden gescheiten gefunden hast ich hab mal meine gegoogelt, aber die hat keine bewertungen bekommen... naja dafür weiß ich jetzt, dass sie vizepräsidententin in der psychotherapeutenkammer hier ist