Rien ne va plus
Verfasst: Mo Jul 04, 2011 9:25
Hi meine Lieben!
Ich lese seit gut zwei Wochen fleißig mit in diesem Forum, auf das ich irgendwie zufällig gestoßen bin. Und ich wollte jetzt einfach mal ein riesiges DANKE aussprechen, dafür dass es diese Community hier gibt.
Denn bei mir ging/geht seit etwas längerer Zeit gar nichts mehr. Die Bulimie ist so allmächtig geworden, dass ich den ganzen Tag nichts anderes machte als F&K, Unmengen Geld und Zeit dafür vergeudet und Freunden vor den Kopf gestoßen habe.
Psychisch ließ meine Kraft ebenfalls immer mehr nach und ich sah mich mental zu gar nichts anderem außerhalb meiner 4 Wände imstande (außer natürlich einkaufen
). Das ist besonders tragisch, weil ich ein eigenes Pferd habe, dass ich total vernachlässige bzw. einfach nicht so fördere, wie ich sollte und wollte!
Aber durch viele Beiträge hier, zu sehen, dass es anderen genau so geht und DASS es einen Weg hinaus gibt. DASS es nicht unmöglich ist, habe ich wieder eine ganze Ladung Motivation gesammelt. Das war bitter nötig
.
Nun ein bisschen zu mir:
Ich komme aus Norddeutschland, werde "demnächst" 22, studiere Germanistik und Kommunikationswissenschaft. Ich lebe seit einiger Zeit in einer eigenen Wohnung, habe 4 Meerschweinchen, 2 Kater und das besagte Pferd
.
Zu meiner Familie gehören ein Papa, eine Mama (seit Jahren getrennt lebend) und ein großer Bruder.
Unter der Essstörung leide ich seit nun gut 10 Jahren - ein trauriges Jubiläum
...
Den Auslöser sehe ich in der Trennung meiner Eltern. Ich war immer ein Papakind und hatte eine schwierige Beziehung zu meiner Mutter. Wie ich später erfuhr, war die Beziehung meiner Eltern schon kaputt, als ich im Kommen war, doch sie taten, was in ihren Augen damals das Beste schien: Zusammenbleiben...
Das führte leider dazu, dass ich nie ein wirklich harmonisches Elternhaus erlebt habe. Streitigkeiten, Diskussionen, laute Stimmen, gereizte Atmosphäre. Eine Stimmung aus unterdrückten, nie ausgesprochenen Gefühlen... Natürlich hatte ich auch viele schöne Momente in meiner Kindheit, aber das ist nicht die Grundstimmung, die ich in der Erinnerung verankert habe.
Was sicherlich auch ein Fehler war bei Trennung, meiner Meinung nach, war, dass mein Vater einfach auszog. Ich weiß genau, wir (Ma+ich) kamen von einem Schulflohmarkt zurück und ich wollte ihm noch freudig von unserem Verkauf erzählen. Doch er war nicht zuhause. Mein Bruder sagte dann nur kurz, er sei bei einem Freund und ich wurde regelrecht wütend auf meine Eltern. Ich weiß auch noch, wie ich meine Mutter anfuhr, warum sie sich denn nicht einmal zusammenreißen könnte. Da weinte sie und meinte, dass es Papas Entscheidung sei, sich zwischen K* und uns zu entscheiden.
Für mich kamen mit der Trennung viele Dinge einher: Verlassenwerden vom Vater (für eine andere Frau, sicherlich auch ein relevantes Detail), Alleinsein mit der Mutter zu der man eine schwierige Beziehung hat, plötzlich zu übernehmende Verantwortung (meine Ma musste ja auch selber mit der Situation klarkommen) also im Haus sowie auch für meine Ma, Seelensorger spielen, den Alltag weiterleben, Schulwechsel (bzw Wechsel auf die weiterführende Schule, also auch alles neu).
In meinem Kopf hat also ziemlich automatisch ein Mechanismus eingesetzt. So kommt es mir zumindest vor. Denn ich verspürte nur sehr kurz Trauer. Sagte immer allen, es sei OKAY - jetzt gäbe es ja immerhin keine Streitereien mehr und sowas. Ich erinnere mich, wir waren 2mal bei einem Familientherapeuten danach und dem gaukelte ich auch was vor. Warum der mich als Kind nicht durchschaute, keine Ahnung.
Ich weiß auch, dass ich mich niemandem öffnen wollte. Durch die ganze Trauer, die meine Ma auch teilweise auf meinem Bruder und mir ablegte, steckte ich meine zurück. Gut, dann war es eben so. Keine Zeit für eigene Gefühle. Ich musste jetzt stark sein.
Stark sein, stark sein, immer wieder stark sein. Es nicht einfach haben dürfen. Keine Hilfe annehmen / verdienen? Ist doch auch alles in Ordnung. Wiederkehrende, verankerte Gedanken.
Im Nachhinein denke ich, diente die ES sowohl als Ventil, als auch zu zeigen "Hey, mir geht es DOCH schlecht. Ich kann es nur nicht sagen! Ich zeige es euch".
Es begann mit Bulimie (als Ventil, um eigene Gefühle mit mir selbst auszuleben und nicht "anderen zur Last zu fallen"). Man muss dazu sagen, ich war als Kind schon recht pummelig und mit 12 kommt man nunmal auch in die Pubertät und sieht seinen Körper mir kritischeren Augen.
Die Bulimie dauerte anfangs nicht lange an und es kam eine Phase der Magersucht. Noch recht dezent. Also einfach weniger gegessen, Süßes weggelassen. Natürlich nahm ich ab und hatte eine Zeit auch ein gutes Gewicht.
Ich kann gar nicht sagen, wie präsent die ES während meiner ganzen "Sturm und Drang"-Zeit war und wann sie sich wieder manifestierte. Ich habe immer nur bruchstückhafte Erinnerungen. Mal was ausgekotzt, mal nichts gegessen...
Als ich älter wurde, reichte mir aber meine "durchschnitts"-Kleidergröße nicht. Noch so ein Punkt. Durchschnitt sein. Normal sein. Nicht gesehen werden...
Ich begann also mit Sport und gesunder Ernährung und wurde noch schlanker. Ich glaube, ich habe da meinen Setpoint erreicht. Also ein Gewicht, mit dem ich mich psychisch und physisch gut arrangieren konnte. Mich eigentlich auch wohl gefühlt habe (so wie man sich als Frau eben mal mehr, mal weniger wohlfühlt im Körper).
Die ES war immer irgendwie da und auch Gedanken ums Essen, verbotene LM... Aber RICHTIG schlimm wurde es erst 2009.
In dem Jahr machte ich Abitur. Außerdem ging meine beste Freundin für 2x ein halbes Jahr ins Ausland (dachte ich damals noch). Also dazu muss man sagen, wir sind (waren?) eher Seelenverwandte. Man kannte uns nur als Doppelpack. Wir waren "Die Zwillinge" oder "Das Gespann". Wir führten eine sehr intensive Beziehung. Niemand kannte (kennt?) mich so gut wie I.. Sie war (ist?) der einzige Mensch, bei dem ich ganz so sein kann, wie ich bin - ohne Hemmungen. Mich auch nicht immer erklären/rechtfertigen müssen, weil sie einfach WEIß. Sie war auch der erste Mensch, dem ich von meiner ES erzählt habe. Ich denke, ihr könnt gut nachvollziehen, was das für ein Vertrauensbeweis ist.
Ich denke, meine Abhängigkeit von ihr war schon fast nicht mehr gesund, denn ich pflegte wenig Kontakte außerhalb dieser Beziehung oder unternahm etwas... Nichtsdestotrotz war ihr Weggehen doch ziemlich traumatisch für mich.
Ganz ehrlich? Ich denke, das war / ist ebenso traumatisch wie das Weggehen meines Vaters für mich.
Jedenfalls stand ich "ohne" beste Freundin da, Studium hatte auch nicht geklappt, Ausbildung wollte ich nicht. Es folgte ein großes LOCH. Und es folgte dieser schlimme Winter...
Ich füllte diese Leere in mir mit noch mehr Gedanken ums Gewicht, ums Essen, Kalorien, ... Irgendwie wollte ich an die Grenze gehen. Wollte auch allen zeigen, wie schlecht es mir geht. Wollte zeigen, dass ich trotzdem noch alles schaffen kann.
Ich setzte mir völlig absurde Kcal-Grenzen, beschäftigte mich nur noch mit Kcal-Rechnen und Essen. Irgendwie schaffte ich es aber noch, immer diese ewig weitere Radfahrt zu meinem Pferd zu managen.
Alles zusammen führte dazu, dass ich absolutes UG erreichte. Alle sprachen mich nach und nach drauf an, machten sich Sorgen und drängten mich dazu, mehr zu essen, etwas zu ändern.
Das schlechte Gewissen und das Gefühl, im Kopf langsam wahnsinnig zu werden, brachten einen Wendepunkt.
(Ich hatte früher schon öfter Phasen, wo ich die ES an den Nagel hängen wollte aber nie allzu lange clean blieb).
Ich fand 2010 wieder Freude am Essen und nahm ziemlich schnell *kg zu :-O . Aber wie gesagt: vorher war auch UG. Leider war das für mich doch zu viel und viel zu kurzer Zeit. Es führt nämlich auch wieder dazu, dass ich meinen Körper abstoßend fand. Es folgte die Flucht zurück in die ES.
Glücklicherweise begann im selben Jahr nun doch mein Studium und die ES rückte erstmal etwas in den Hintergrund.
Seit einigen Monaten wütet aber die Bulimie so krass wie noch nie und drängt alles andere zurück.
Doch nun bin ich hier gelandet
.
Bevor einige es fragen: Therapie habe ich noch nie gemacht. Einmal war ich soweit, dass ich sogar in eine Klinik wollte. Hatte schon alles abgeklärt mit Rentenversicherung usw, war dort für ein Vorstellungsgespräch und wäre genommen worden - und habe dann doch einen Rückzieher gemacht.
Darauf folgte ein kurzer Anlauf, es ambulant anzugehen. Doch nach 2 Absagen und 1 ewigen Warteliste, hatte mich der Mut verlassen.
Ich habe es jetzt hier nicht sehr detailliert ausgeführt, aber ich denke, dass ich mich und die ES und "unser" Zusammenspiel schon ziemlich ergründet und durchanalysiert habe. Mir fehlt nur oft immer wieder die Kraft, diese Strukturen in meinem Hirn dauerhaft zu überschreiben ;( ...
Na gut, ich wette das ist jetzt hier ein ewiger Roman geworden und kein Schwein liest es
. Egal, es tut gut zu schreiben.
Ich lese seit gut zwei Wochen fleißig mit in diesem Forum, auf das ich irgendwie zufällig gestoßen bin. Und ich wollte jetzt einfach mal ein riesiges DANKE aussprechen, dafür dass es diese Community hier gibt.
Denn bei mir ging/geht seit etwas längerer Zeit gar nichts mehr. Die Bulimie ist so allmächtig geworden, dass ich den ganzen Tag nichts anderes machte als F&K, Unmengen Geld und Zeit dafür vergeudet und Freunden vor den Kopf gestoßen habe.
Psychisch ließ meine Kraft ebenfalls immer mehr nach und ich sah mich mental zu gar nichts anderem außerhalb meiner 4 Wände imstande (außer natürlich einkaufen

Aber durch viele Beiträge hier, zu sehen, dass es anderen genau so geht und DASS es einen Weg hinaus gibt. DASS es nicht unmöglich ist, habe ich wieder eine ganze Ladung Motivation gesammelt. Das war bitter nötig

Nun ein bisschen zu mir:
Ich komme aus Norddeutschland, werde "demnächst" 22, studiere Germanistik und Kommunikationswissenschaft. Ich lebe seit einiger Zeit in einer eigenen Wohnung, habe 4 Meerschweinchen, 2 Kater und das besagte Pferd

Zu meiner Familie gehören ein Papa, eine Mama (seit Jahren getrennt lebend) und ein großer Bruder.
Unter der Essstörung leide ich seit nun gut 10 Jahren - ein trauriges Jubiläum

Den Auslöser sehe ich in der Trennung meiner Eltern. Ich war immer ein Papakind und hatte eine schwierige Beziehung zu meiner Mutter. Wie ich später erfuhr, war die Beziehung meiner Eltern schon kaputt, als ich im Kommen war, doch sie taten, was in ihren Augen damals das Beste schien: Zusammenbleiben...
Das führte leider dazu, dass ich nie ein wirklich harmonisches Elternhaus erlebt habe. Streitigkeiten, Diskussionen, laute Stimmen, gereizte Atmosphäre. Eine Stimmung aus unterdrückten, nie ausgesprochenen Gefühlen... Natürlich hatte ich auch viele schöne Momente in meiner Kindheit, aber das ist nicht die Grundstimmung, die ich in der Erinnerung verankert habe.
Was sicherlich auch ein Fehler war bei Trennung, meiner Meinung nach, war, dass mein Vater einfach auszog. Ich weiß genau, wir (Ma+ich) kamen von einem Schulflohmarkt zurück und ich wollte ihm noch freudig von unserem Verkauf erzählen. Doch er war nicht zuhause. Mein Bruder sagte dann nur kurz, er sei bei einem Freund und ich wurde regelrecht wütend auf meine Eltern. Ich weiß auch noch, wie ich meine Mutter anfuhr, warum sie sich denn nicht einmal zusammenreißen könnte. Da weinte sie und meinte, dass es Papas Entscheidung sei, sich zwischen K* und uns zu entscheiden.
Für mich kamen mit der Trennung viele Dinge einher: Verlassenwerden vom Vater (für eine andere Frau, sicherlich auch ein relevantes Detail), Alleinsein mit der Mutter zu der man eine schwierige Beziehung hat, plötzlich zu übernehmende Verantwortung (meine Ma musste ja auch selber mit der Situation klarkommen) also im Haus sowie auch für meine Ma, Seelensorger spielen, den Alltag weiterleben, Schulwechsel (bzw Wechsel auf die weiterführende Schule, also auch alles neu).
In meinem Kopf hat also ziemlich automatisch ein Mechanismus eingesetzt. So kommt es mir zumindest vor. Denn ich verspürte nur sehr kurz Trauer. Sagte immer allen, es sei OKAY - jetzt gäbe es ja immerhin keine Streitereien mehr und sowas. Ich erinnere mich, wir waren 2mal bei einem Familientherapeuten danach und dem gaukelte ich auch was vor. Warum der mich als Kind nicht durchschaute, keine Ahnung.
Ich weiß auch, dass ich mich niemandem öffnen wollte. Durch die ganze Trauer, die meine Ma auch teilweise auf meinem Bruder und mir ablegte, steckte ich meine zurück. Gut, dann war es eben so. Keine Zeit für eigene Gefühle. Ich musste jetzt stark sein.
Stark sein, stark sein, immer wieder stark sein. Es nicht einfach haben dürfen. Keine Hilfe annehmen / verdienen? Ist doch auch alles in Ordnung. Wiederkehrende, verankerte Gedanken.
Im Nachhinein denke ich, diente die ES sowohl als Ventil, als auch zu zeigen "Hey, mir geht es DOCH schlecht. Ich kann es nur nicht sagen! Ich zeige es euch".
Es begann mit Bulimie (als Ventil, um eigene Gefühle mit mir selbst auszuleben und nicht "anderen zur Last zu fallen"). Man muss dazu sagen, ich war als Kind schon recht pummelig und mit 12 kommt man nunmal auch in die Pubertät und sieht seinen Körper mir kritischeren Augen.
Die Bulimie dauerte anfangs nicht lange an und es kam eine Phase der Magersucht. Noch recht dezent. Also einfach weniger gegessen, Süßes weggelassen. Natürlich nahm ich ab und hatte eine Zeit auch ein gutes Gewicht.
Ich kann gar nicht sagen, wie präsent die ES während meiner ganzen "Sturm und Drang"-Zeit war und wann sie sich wieder manifestierte. Ich habe immer nur bruchstückhafte Erinnerungen. Mal was ausgekotzt, mal nichts gegessen...
Als ich älter wurde, reichte mir aber meine "durchschnitts"-Kleidergröße nicht. Noch so ein Punkt. Durchschnitt sein. Normal sein. Nicht gesehen werden...
Ich begann also mit Sport und gesunder Ernährung und wurde noch schlanker. Ich glaube, ich habe da meinen Setpoint erreicht. Also ein Gewicht, mit dem ich mich psychisch und physisch gut arrangieren konnte. Mich eigentlich auch wohl gefühlt habe (so wie man sich als Frau eben mal mehr, mal weniger wohlfühlt im Körper).
Die ES war immer irgendwie da und auch Gedanken ums Essen, verbotene LM... Aber RICHTIG schlimm wurde es erst 2009.
In dem Jahr machte ich Abitur. Außerdem ging meine beste Freundin für 2x ein halbes Jahr ins Ausland (dachte ich damals noch). Also dazu muss man sagen, wir sind (waren?) eher Seelenverwandte. Man kannte uns nur als Doppelpack. Wir waren "Die Zwillinge" oder "Das Gespann". Wir führten eine sehr intensive Beziehung. Niemand kannte (kennt?) mich so gut wie I.. Sie war (ist?) der einzige Mensch, bei dem ich ganz so sein kann, wie ich bin - ohne Hemmungen. Mich auch nicht immer erklären/rechtfertigen müssen, weil sie einfach WEIß. Sie war auch der erste Mensch, dem ich von meiner ES erzählt habe. Ich denke, ihr könnt gut nachvollziehen, was das für ein Vertrauensbeweis ist.
Ich denke, meine Abhängigkeit von ihr war schon fast nicht mehr gesund, denn ich pflegte wenig Kontakte außerhalb dieser Beziehung oder unternahm etwas... Nichtsdestotrotz war ihr Weggehen doch ziemlich traumatisch für mich.
Ganz ehrlich? Ich denke, das war / ist ebenso traumatisch wie das Weggehen meines Vaters für mich.
Jedenfalls stand ich "ohne" beste Freundin da, Studium hatte auch nicht geklappt, Ausbildung wollte ich nicht. Es folgte ein großes LOCH. Und es folgte dieser schlimme Winter...
Ich füllte diese Leere in mir mit noch mehr Gedanken ums Gewicht, ums Essen, Kalorien, ... Irgendwie wollte ich an die Grenze gehen. Wollte auch allen zeigen, wie schlecht es mir geht. Wollte zeigen, dass ich trotzdem noch alles schaffen kann.
Ich setzte mir völlig absurde Kcal-Grenzen, beschäftigte mich nur noch mit Kcal-Rechnen und Essen. Irgendwie schaffte ich es aber noch, immer diese ewig weitere Radfahrt zu meinem Pferd zu managen.
Alles zusammen führte dazu, dass ich absolutes UG erreichte. Alle sprachen mich nach und nach drauf an, machten sich Sorgen und drängten mich dazu, mehr zu essen, etwas zu ändern.
Das schlechte Gewissen und das Gefühl, im Kopf langsam wahnsinnig zu werden, brachten einen Wendepunkt.
(Ich hatte früher schon öfter Phasen, wo ich die ES an den Nagel hängen wollte aber nie allzu lange clean blieb).
Ich fand 2010 wieder Freude am Essen und nahm ziemlich schnell *kg zu :-O . Aber wie gesagt: vorher war auch UG. Leider war das für mich doch zu viel und viel zu kurzer Zeit. Es führt nämlich auch wieder dazu, dass ich meinen Körper abstoßend fand. Es folgte die Flucht zurück in die ES.
Glücklicherweise begann im selben Jahr nun doch mein Studium und die ES rückte erstmal etwas in den Hintergrund.
Seit einigen Monaten wütet aber die Bulimie so krass wie noch nie und drängt alles andere zurück.
Doch nun bin ich hier gelandet

Bevor einige es fragen: Therapie habe ich noch nie gemacht. Einmal war ich soweit, dass ich sogar in eine Klinik wollte. Hatte schon alles abgeklärt mit Rentenversicherung usw, war dort für ein Vorstellungsgespräch und wäre genommen worden - und habe dann doch einen Rückzieher gemacht.
Darauf folgte ein kurzer Anlauf, es ambulant anzugehen. Doch nach 2 Absagen und 1 ewigen Warteliste, hatte mich der Mut verlassen.
Ich habe es jetzt hier nicht sehr detailliert ausgeführt, aber ich denke, dass ich mich und die ES und "unser" Zusammenspiel schon ziemlich ergründet und durchanalysiert habe. Mir fehlt nur oft immer wieder die Kraft, diese Strukturen in meinem Hirn dauerhaft zu überschreiben ;( ...
Na gut, ich wette das ist jetzt hier ein ewiger Roman geworden und kein Schwein liest es
