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Hallo

Verfasst: Mi Jun 22, 2011 9:47
von Blablu
Es ist gar nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden...vor allem, weil man sich damit selbst konfrontiert.

Ich bin 18 Jahre alt und habe seit ich 15 bin Probleme mit dem Essen. Das fing damit an, dass ich in der Pubertät schnell einige Kilos mehr drauf hatte, mit 15 aussah wie ein Klops und mich sehr unwohlgefühlt hatte. Ich wurde nicht gehänselt oder so, aber ich war so unzufrieden mit mir selbst, weil ich vorher ja eine normale Figur hatte und plötzlich so....anders aussah. Die Person im Spiegel war nicht ich und so fingen die Komplexe an. Ich begann weniger zu essen und was ich aß, blieb auch nicht lange im Magen. Ich wollte auch nicht, dass meine Freunde und schon agr nicht, dass meine Familie etwas mitbekommt. Das klappte auch relativ gut, wobei es zu Hause am schwierigsten war.
Ich hatte relativ schnell meine "alte" Figur zurück und war überglücklich darüber. Es fiel zwar vielen auf, dass ich wieder abgenommen hatte und ich wurde auch danach gefragt, aber ich habe es einfach auf bessere Ernährung und Sport geschoben und es wurde hingenommen. Schließlich hatte ich auch schnell zugenommen, wieso sollte ich dann nicht auch schnell abnehmen können!? So weit, so "gut". Was aber blieb, war mein Essverhalten. Ich konnte nicht aufhören jeden Bissen zu zählen und darüber nachzudenken, gleich auf die Toilette zu verschwinden. Ich nahm weiter ab und meinen Freunden viel es nach und nach auf, dass ich schmaler wurde. Meiner Familie weniger bzw. später, da meine Eltern unterschiedliche Arbeitszeiten haben und wir uns immer weniger sehen. Es wurde immer schwieriger mich zu rechtfertigen, ich kam mir regelrecht angeriffen vor und war bei jedem weiteren Fragenden gereizter und genervter. Selbst meine beste Freundin habe ich richtig angezickt, was sonst nie der Fall war. Ich konnte mich nicht mal ihr anvertrauen. Aber das war der Knackpunkt, an dem ich mir eingestehen musste, dass ich ein Problem habe. Ich will auf keinen Fall so aussehen wie vor früher, das ist meine größte Angst. Meine Gedanken kreisen auch nur darum. Zu einem Arzt konnte ich noch nicht gehen. Ich weiß, dass es das beste wäre, ein wichtiger Schritt, aber ich habe Angst. Es war schon schwierig für mich, mich hier anzumelden. Ich hoffe, dass ich hier Hilfe bekomme und die Angst vor professioneller Hilfe verliere.

Liebe Grüße

Re: Hallo

Verfasst: Do Jun 23, 2011 15:58
von Verena9891
Hey Blablu,

herzlich Willkommen!:) Deine Geschichte kommt mir sehr bekannt vor. Bei mir gings auch mit ner diät los, hab auch in der pubertät zugenommen und mich nicht mehr wohlgefühlt...

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dich deinen eltern aunzuvertrauen? Wie ist dein verhältnis zu ihnen?
Gehst du noch zur schule?

Ich muss sagen, ich habe den schritt, mich jemandem anzuvertrauen, auch noch nicht gewagt. Es ist SEHR schwierig, alleine da raus zu kommen...ich werde meine zwänge einfach nicht los (kalorienzählen, übermäßiger sport, ständige Angst zuzunehmen....) - aber ich arbeite mal daran. Habs inzwischen geschafft meine FAs enorm zu reduzieren - mit dem normalen essen klappt es noch nicht so gut. Hab auch angefangen zu malen und entspannungsübungen (traumreisen) zu machen, um meine gefühle anders auszuleben...naja, ich werde anfang september in eine andere stadt ziehen - ich habe mir geschworen, dass ich mir dort professionelle hilfe suche, wenn ich mein leben bis dahin nicht im griff habe...

Alles Liebe,
Verena

Re: Hallo

Verfasst: Do Jun 23, 2011 19:49
von Anonyme
hey erstmal:)

ok ist ja schon mal gut, dass du was dagegen unternehmen willst!
also.. ich hab meine es noch nich lange, versuch jez damit anzufangen aufkeinen fall zu viel zu essen(was bei dir ja denk auch so is) damit ich kein schlechtes gewissen krieg und mit dem erbrechen aufhören kann. Wie wärs wenn du deinen eltern vorschlägst gesünder zu kochen? bzw wenn sie nicht da sind selbst kochst? Am besten ist essen was du auch gut proprozionieren(schreibt man das so?:D) kannst, dann kannst du dir genau überlegen wie viel du dir zutraust, nebenzu kannst du ja salat essen... wenn cih hunger krieg ess ich immer wassereis, schmeckt gut und hat wenig kcal;) Hauptsache du bist am abend relativ gesättigt da du sonst womöglich ne FA kriegst (also ich hab am abend immer tierisch hunger)^^ versuche jedoch am abend kein brot, joghurt, und auf keinen fall warm! aber obst, gemüse... davon kann man ja schon mehr essen. Versuch aber auch zu mittag wirklich genügend aber nciht zu viel zu essen, braucht dein körber;) so wird sich dein körper "normalisieren", wenn du FA's hast vergrößerst sich nur dein magen, so kriegst du mehr hunger!, mit der zeit wird er wieder schrunfen, und dein körper wird auch wieder anfangen nciht jedes gramm fett anzusetzten(da er ja keine kriegt im moment) schätze ich.
naja mehr kann cih im moment auch nicht sagen

viel glück;)

Re: Hallo

Verfasst: Do Jun 23, 2011 21:46
von Bela
Liebe Blablu,

auch von mir erstmal ein herzliches Willkommen!
Wenn man so tief drinsteckt in dem Kreislauf, ist es schwer herauszukommen. Es ist Teil Deiner Krankheit, dass Du so enorm darauf fixiert bist, auf jeden Fall - koste was es wolle - Dein jetziges Gewicht unbedingt halten oder gar verringern zu wollen. Auch wenn das heisst, Dir alles mögliche zu verbieten, oder - falls Du das nicht schaffst - es auf ungesunde Weise wieder loszuwerden.
Gut, angenommen, Du möchtest Dein Gewicht halten und nicht mehr kotzen: entscheidend ist dann nicht, wieviel Du isst, sondern WAS Du isst. Ich muss Anonyme da widersprechen. Gerade wenn Du Abends zu FA neigst ist es wichtig, dann etwas warmes zu essen. Das gibt Dir ein Gefühl von "richtiger Mahlzeit" (zumindest ist es bei mir so), und verhindert, dass Du später noch irgendwelchen Kram in Dich reinstopfst, weil Du Dich hungrig und leer fühlst. Was spricht dagegen, sich eine schöne, große Pfanne Gemüse mit z.B. Hähnchenbrust zu machen? Schmeckt lecker (wenn's gut gewürzt ist), ist gesund, hat wenig Kalorien, macht satt, aber kein "vollgefressenes" Gefühl.
Dich Deinen Eltern anzuvertrauen wäre insofern gut, als das sie Dich dann beim 'vernünftigen' essen unterstützen könnten. Esst ihr häufig zusammen? Und was gibt es dann zu essen, sind es Sachen, die Du gut bei Dir behalten kannst, oder ist es in Deinen Augen zu Kalorienreich und damit 'verboten'?
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir regelmäßiges, gesundes Essen sehr dabei hilft, mich nicht über's Klo zu hängen; deswegen denke ich, dass es wichtig ist, dass die Menschen, mit denen man zusammen lebt, von der ES wissen. Sonst setzen sie einem ewig Leckereien vor die Nase (mit besten Absichten), denen man nicht widerstehen kann, und schon passiert es wieder...
Warum hast Du Angst, Dich an einen Arzt zu wenden? Was denkst Du, was schlimmes passieren könnte, wenn Du es tust?
Ich kann nur sagen: egal, wem ich von der ES erzählt habe, es ist nie etwas schlimmes passiert! Warum auch? Ich bin ein Mensch mit einem Problem. Das macht mich nicht besser oder schlechter... Alle haben irgendein Problem - manche wissen es nur noch nicht :wink: .
Hab' keine Angst. Such' Dir Hilfe, und Du wirst es schaffen :) .

Alles liebe,
Bela