Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich hier suche... Aber ich weiß, dass es Zeit wird, dass ich mich mit dieser Krankheit auseinandersetze. Dass ich nicht länger so tun kann, als wäre alles okay, als wäre alles nicht so schlimm. Als wäre es harmlos, ganz normal, nach dem Essen zu k*tzen.
Die meiste Zeit verdränge ich alle Gedanken, an Folgen, Risiken. Lasse das nicht zu. Mir geht es doch gut. Von wegen...
Essgestört... es fällt mir so schwer, mich als dieses zu bezeichnen. Weil ich die Realität einfach nicht zu fassen kriege. Angefangen hat es mit 15 oder 16. Ist wohl typisch für die Pubertät, dass man sich dick fühlt. Wenn man langsam nicht mehr alles essen kann, ohne zuzunehmen. Wenn der Stoffi sich ändert. Ich wollte nur etwas abnehmen. Endete darin, dass ich sehr viel abgenommen habe, stark im UG gewesen bin. Zu dieser Zeit, habe ich nur ab und zu gebrochen. Ich habe mein Gewicht nicht lange halten können. Habe angefangen AD zu nehmen und andere Veränderungen haben mich dazu verleitet, mehr zu essen. Ich hatte durch die AD auch sehr starken Hunger. Außerdem wollte ich wohl irgendwie auch zunehmen, dann zu meiner TG-Zeit ging es mir nicht wirklich gut, psychisch. Alle sagten, ich solle zunehmen. So, habe ich also gegessen. Eher gefressen. Als müsste ich alle aufholen. Ich landete wieder beim Ausgangsgewicht, sogar noch mehr als vorher. Und dann habe ich angefangen, richtig zu K*tzen. Ich habe zeitweise alleine gewohnt, fern von meiner Familie. Es kamen geplante FAs dazu. Vermehrt. Früher - im UG - waren die sehr selten.
Zeitweise habe ich es aber auch geschafft, gar nicht zu k*tzen. Ich habe gegessen, viel gegessen. Aber ich hatte immer Schuldgefühle, mich schlecht gefühlt. Ich habe mich die ganzen Jahre über nie wohl gefühlt, egal mit welchem Gewicht. Ich fühle mich einfach immer zu dick. Nicht dünn genug.
Momentan ist eine sehr schlechte Zeit. Seit einigen Wochen / Monaten k*tze ich sehr oft. FAs eher nicht. Meist nur nach den normalen Mahlzeiten, bei denen ich dann eben mehr zulange, weil ich weiß, kommt gleich eh wieder raus. Und wenn schon, dann soll es sich lohnen. Ich versuche das K*tzen zu lassen, statt dessen wenig zu essen. Aber irgendwann holt mich das Fressen doch wieder ein und es endet (fast) immer gleich.
Ich fühle mich nicht essgestört, schäme mich, das von mir überhaupt zu denken. So schlimm ist es doch gar nicht bei mir. Es ist doch nur ein bisschen k*tzen...
Seit längerem habe ich sehr empfindliche Zähne, dauernd Schmerzen. Bei Kaltem ganz besonders! - Das sind momente im Alltag, wenn es sich nicht immer verdrängen lässt. Meist klappt es aber sehr gut. Ich denke einfach nicht dran... vor allem nicht daran, wo das nur enden soll.

PS: Ich werde diesen Monat noch 20. Nur so am Rande, damit man sich die Zeitspanne etwas besser vorstellen kann.