die fremde in mir...
Verfasst: Mi Apr 13, 2011 21:35
hallo,
ich bin weiblich, über 30 und habe eigentlich schon ewig bulimie.
angefangen hat es mit einem einjährigen krankenhausaufenthalt als kind wegen einer herz-lungenkrankheit bei dem ich viel zugenommen habe wegen der vielen kortisoninfusionen. bis dahin war ich ein dünner stecken und konnte essen, was ich wollte, worum mich jeder beneidet hat. ich war es nicht gewohnt, darüber nachdenken zu müssen, was ich esse oder nicht.
aber nach dem krankenhaus wurde alles anders...
meine ganze kindheit und jugend wurde ich wegen des starken gewichts gemobbt und ausgestoßen.
jedenfalls hatte ich das gefühl, nur vom ansehen der speisen zuzunehmen und litt sehr darunter, bei den samstäglichen einkaufstouren der freundinnen stets nur handtaschen und halstücher zu erstehen...
irgendwann fing es dann an.. ich frage mich heute noch, was der auslöser war...
dann nahm ich viel ab, meinte mich besser zu fühlen wegen kleidergröße und dass ich überall einkaufen gehen kann, wie all meine freundinnen auch. aber zähne und augen begannen zu leiden.
und obwohl ich glücklich war, endlich dünner zu sein, wenn auch nicht schön, wollte ich aufhören. weil es mir um das ganze essen leid tat und ich es als eine art "sünde" ansah, auf diese art damit umzugehen (auch wenn ich nicht religiös bin).
es gelang mir auch, das erbr*** fast ganz einzustellen aber nicht das essen. dafür nahm ich wieder zu.
am meisten nervt es mich, dass ich nur an die dumme waage denken kann. ich kann gar nicht mehr normal essen, wenn ich mal ohne waage bin (zb urlaub).
dauernd will ich essen, süß, salzig, süß, salzig, dann esse ich, weil ich eine panik davor habe, es könnte schlecht werden, wenn ich es nicht esse und dass ich es dann wegschmeißen muss...
ich gebe mir mühe, lange zu kauen, aufzuhören, wenn ich nicht mehr kann. wegzuschmeißen, wenn ich satt bin.
ich habe mich auch schon lange geoutet, weil ich aufhören wollte, ich es aber nicht konnte, solange ich immer bei leuten war, die immer sagten: na iss doch, na noch eins, na das schmeiß ich jetzt net weg, na das schaffst du schon noch. und ich wollte aber nicht mehr.
ich habe keinen anderen ausweg mehr gesehen, als zu sagen, bitte, bietet mir nichts mehr an, ich habe bulimie, ich kann einmal nein sagen aber ich kann nicht zweimal nein sagen. ich kann es jetzt essen, aber dann geh ich aufs klo zum k****.
dann hatte ich meist ruhe. natürlich ist es mir unangenehm, denn fortan wurde ich von diesen leuten immer bei jedem klogang peinlichst belauscht, weil...
trotzdem war es mir lieber, als immer für die katz zu essen und dass man mein "nein" nicht akzeptiert hat.
ich leide immer noch bei großen buffets oder mästenden omas, ich kann niemanden beim essen zuschauen, bin total futterneidig...ich möchte mein essen immer als letzte bekommen, damit ich noch was habe, wenn die anderen schon fertig sind, damit ich nicht noch mehr möchte, um es dann erst wieder von mir zu geben. und auch bei negativem stress neige ich zu rückfällen.
habe auch schon mal den entzug vom morgendlichen gang zur waage versucht... eine woche, zwei wochen, länger habe ich es nie geschafft (ich bekomme regelrecht panik, wenn mich der arzt mit kleidung und das am nachmittag wiegen möchte, ich weigere mich stets beharrlich oder wenn wir auf urlaub fahren und keine waage im zimmer ist).
hätte nie gedacht, dass es so schwer ist. so stelle ich mir das nichtraucherwerden vor...
ich bin eigentlich nie auf die idee gekommen, nach so einer community zu suchen. ich bin es gewöhnt, meine probleme alleine zu lösen bzw. lösen zu müssen.
aber jetzt habe ich mich mal angemeldet und werde aber erstmal mehr mitlesen, bis ich mitbekommen habe, was man in solchen foren sagt oder nicht sagt und wie man es sagt... darin habe ich nämlich keinerlei erfahrung und hoffe, dass dieser beitrag trotz lesen der regeln nicht vor verstößen strotzt.
wünsche euch allen alles gute auf eurem weg!
lg
ich bin weiblich, über 30 und habe eigentlich schon ewig bulimie.
angefangen hat es mit einem einjährigen krankenhausaufenthalt als kind wegen einer herz-lungenkrankheit bei dem ich viel zugenommen habe wegen der vielen kortisoninfusionen. bis dahin war ich ein dünner stecken und konnte essen, was ich wollte, worum mich jeder beneidet hat. ich war es nicht gewohnt, darüber nachdenken zu müssen, was ich esse oder nicht.
aber nach dem krankenhaus wurde alles anders...
meine ganze kindheit und jugend wurde ich wegen des starken gewichts gemobbt und ausgestoßen.
jedenfalls hatte ich das gefühl, nur vom ansehen der speisen zuzunehmen und litt sehr darunter, bei den samstäglichen einkaufstouren der freundinnen stets nur handtaschen und halstücher zu erstehen...
irgendwann fing es dann an.. ich frage mich heute noch, was der auslöser war...
dann nahm ich viel ab, meinte mich besser zu fühlen wegen kleidergröße und dass ich überall einkaufen gehen kann, wie all meine freundinnen auch. aber zähne und augen begannen zu leiden.
und obwohl ich glücklich war, endlich dünner zu sein, wenn auch nicht schön, wollte ich aufhören. weil es mir um das ganze essen leid tat und ich es als eine art "sünde" ansah, auf diese art damit umzugehen (auch wenn ich nicht religiös bin).
es gelang mir auch, das erbr*** fast ganz einzustellen aber nicht das essen. dafür nahm ich wieder zu.
am meisten nervt es mich, dass ich nur an die dumme waage denken kann. ich kann gar nicht mehr normal essen, wenn ich mal ohne waage bin (zb urlaub).
dauernd will ich essen, süß, salzig, süß, salzig, dann esse ich, weil ich eine panik davor habe, es könnte schlecht werden, wenn ich es nicht esse und dass ich es dann wegschmeißen muss...
ich gebe mir mühe, lange zu kauen, aufzuhören, wenn ich nicht mehr kann. wegzuschmeißen, wenn ich satt bin.
ich habe mich auch schon lange geoutet, weil ich aufhören wollte, ich es aber nicht konnte, solange ich immer bei leuten war, die immer sagten: na iss doch, na noch eins, na das schmeiß ich jetzt net weg, na das schaffst du schon noch. und ich wollte aber nicht mehr.
ich habe keinen anderen ausweg mehr gesehen, als zu sagen, bitte, bietet mir nichts mehr an, ich habe bulimie, ich kann einmal nein sagen aber ich kann nicht zweimal nein sagen. ich kann es jetzt essen, aber dann geh ich aufs klo zum k****.
dann hatte ich meist ruhe. natürlich ist es mir unangenehm, denn fortan wurde ich von diesen leuten immer bei jedem klogang peinlichst belauscht, weil...
trotzdem war es mir lieber, als immer für die katz zu essen und dass man mein "nein" nicht akzeptiert hat.
ich leide immer noch bei großen buffets oder mästenden omas, ich kann niemanden beim essen zuschauen, bin total futterneidig...ich möchte mein essen immer als letzte bekommen, damit ich noch was habe, wenn die anderen schon fertig sind, damit ich nicht noch mehr möchte, um es dann erst wieder von mir zu geben. und auch bei negativem stress neige ich zu rückfällen.
habe auch schon mal den entzug vom morgendlichen gang zur waage versucht... eine woche, zwei wochen, länger habe ich es nie geschafft (ich bekomme regelrecht panik, wenn mich der arzt mit kleidung und das am nachmittag wiegen möchte, ich weigere mich stets beharrlich oder wenn wir auf urlaub fahren und keine waage im zimmer ist).
hätte nie gedacht, dass es so schwer ist. so stelle ich mir das nichtraucherwerden vor...
ich bin eigentlich nie auf die idee gekommen, nach so einer community zu suchen. ich bin es gewöhnt, meine probleme alleine zu lösen bzw. lösen zu müssen.
aber jetzt habe ich mich mal angemeldet und werde aber erstmal mehr mitlesen, bis ich mitbekommen habe, was man in solchen foren sagt oder nicht sagt und wie man es sagt... darin habe ich nämlich keinerlei erfahrung und hoffe, dass dieser beitrag trotz lesen der regeln nicht vor verstößen strotzt.
wünsche euch allen alles gute auf eurem weg!
lg