bulimie.at - das Forum

Moin erstmal! Wow, unglaublich wie viele Menschen hier in diesem Forum sind... erschreckend!
Es ist auch ein merkwürdiges gefühl zu lesen wie es anderen damit geht.
Seit 11 Jahren leide ich unter Bulimie... habe in der ganzen zeit nur 2 Menschen davon erzählt. Bin seit 3,5 Jahren
verheiratet und mein Mann weiß von nix.
im moment gehts aber... ich mach es nur sobald ich allein bin...
es gab mal ne richtig schlimme zeit.. da sah ich aus wie eine leiche und bin sogar nachts aufgestanden um zu essen und zu...
ich habe nur noch gezittert und habe mein tag mit einkaufen und essen verbracht.
ungelogen, ich habe an einem tag gegessen was andere in einer woche gegessen haben. habe mich total verschuldet, wollte mich umbringen, habe mich so gehasst und hatte schreckliche angst.
ich war allein...und alleinerziehend mit einem baby.
das war die schrecklichste zeit meines lebens!
jetzt ist es ok. ich würde fast sagen ich habe es im griff... klar übergebe ich mich mehrmals wöchentlich aber das meiste bleibt drinn.
dafür bin ich auch viel fetter geworden. habe immernoch normal gewicht, aber ist ja alles ansichtssache.
so, muss nun aufhören. mein mann kommt gleich von der arbeit und ich muss noch ins bad.
meld mich morgen nochmal.
tat gut das mal los zu werden.. ciao

Hallo Sina!

Erstmal ein HERZLICHES WILLKOMMEN!!

Ich hoffe Du findest Dich hier schnell zurecht und wirst Austauschmöglichkeiten haben, von denen Du für Dich viel mitnehmen kannst!

Hast Du vor, es Deinem Mann zu erzählen (irgendwann)? Oder ist das ausgeschlossen. Wenn Du sagst, Du hast es nur 2 Leuten je erzählt, hast Du damit schlechte Erfahrungen gemacht? Warst Du schonmal in Therapie oder hast das vor?
Fraaaagen über Fragen, sorry;-) Musst Du natürlich nicht beantworten, wenn Du nicht magst!!

Liebe Grüße Nadine

Hallo Sina,

ich bin auch Neu hier. Erst seit ein paar Tagen angemeldet. Hatte auch einen "hallo ich bin neu" geschrieben, weiß aber nicht wo´s geblieben ist.

Deine Situation kann ich gut nachvollziehen.
Habe selber seit 26 Jahren die Bulimie. Immer mal wieder mit "Unterbrechungen" oder wie ich gerne sage "Waffenstillstand"

In meinen Partnerschaften... habe ich das mit der B... auch nie erzählt. Hatte immer Angst, dass ich "falsch verstanden" werde, denn die meistens Menschen ekeln sich vorm k..tz..n.

Also, meiner Meinung nach, wenn Du das nicht erzählen willst... dann musst Du das auch nicht.
Allerdings... wenn Dich das Geheimhalten doch belastet, so dass es vielleicht sogar verhindert, dass Du die Bulimie wieder richtig los wirst...könnte es vielleicht doch hilfreich sein Deinen Mann "einzuweihen" ?!


Viele Grüße
C

c_43 hat geschrieben:
ich bin auch Neu hier. Erst seit ein paar Tagen angemeldet. Hatte auch einen "hallo ich bin neu" geschrieben, weiß aber nicht wo´s geblieben ist.

Kanns sein, dass Du ungewollt in den Blogs gelandet bist? Da hab ich nämlich was gefunden und Dich auch begrüßt

LG Nadine

Joa, habe öfters dran gedacht ihm das zu erzählen... ich hab aber meiner Meinung nach so schon genug Macken und er
muss ja nicht wissen das er sich ne richtig kaputte angelacht hat. Klar liebt er mich aber dann wird er mich mit anderen Augen sehen.
Das will ich nicht. In Therapie war ich noch nicht aber ich würde gerne eine machen. Hab nämlich keine Lust mehr die Zeit meines Lebens mit Zwängen zu vergeuden.
Da bleibt nämlich sogar jetzt, obwohl "es mir gut geht" viel zu viel auf der Strecke.
Bekomme nix gebacken.
Denen den ich das damals erzählt habe, mit denen habe ich kein Kontakt mehr. Aber nicht deswegen...
Habe eigentlich keine Freunde mehr..
Hmm...
Es freut mich aber das ich hier so nett aufgenommen wurde
gibt es hier eigentlich Leute die wieder komplett gesund sind?
gruß sina

Hallo Sina,

ich habe heute auch erst meinen ersten Bericht geschrieben und kann schon sagen das es bissl
tröstet net allein mit der Scheiße zu sein.
Das du es deinen Mann net sagst ist kraß. Ich bin selbst verheiratet. Er hat es schon erfahren da waren wir anfangs noch befreundet. Ich hatte es vorher auch ganz wenigen erzählt, es war anfangs ein befreiendes Gefühl es los zu werden und hinterher hab ichs immer bereut. Bei meinem Mann ist es anders weil wir uns einfach total vertrauen und lieben. ABER das macht die Sache nicht einfacher, sag dir auch warum. Er nennt es "meinen leeren Blick" den ich oft habe und er will oft wissen was los ist nur hab ich dann keine Antwort. Ich kann nicht jedes Mal den gleichen Mist erzählen den er schon tausend Mal gehört hat, vorausgesetzt ich kann das Gefühlte in Gedanken fassen und dann auch noch aussprechen - das ist anstrengend. Und wie beschreibt man dieses dunkle Loch voller Traurigkeit in das ich dann Blicke wenn die Gedanken nicht aufhören wollen? Er fühlt sich dann hilflos da er wirklich nichts tun kann. Am Ende ist man nämlich immer allein damit, wie soll er auch fühlen was ich fühle? Wäre ja zuviel verlangt und unmöglich. Also es gibt dann öfters Knatsch und Unzufriedenheit deswegen, ist alles halb so schlimm da ich ja auch positive Tage habe.
Aber wenn ich schon alleine in meinem Käfig stecke dann soll er wenigstens davon wissen weil es ein großer Teil von mir ist und den hat er geheiratet!
Ich versuche mich in deine Lage zu versetzen und stelle mir vor das deine Einsamkeit riesen groß ist........
Wenn du weißt er liebt dich und würde es auch dann noch tun dann erzähl es ihm vielleicht ist es der Anfang von einem glücklicheren Leben.
Und da wir Meister sind im verheimlichen könntest du sogar deinen FA treu bleiben aber ich habe die Erfahrung gemacht wenn man sich vorstellt das der Mann wenn er heimkommt sich wohl fragt ob man was angestellt hat das man es dann einfach bleiben lässt, so als Ansporn verstehst du?

Allerdings weiß meiner auch nicht alles, hab genug Geheimnisse und über das Ausmaß weiß er auch nichts. Weiß nicht was er sagen oder denken würde wenn er wüsste das ich dieses Jahr schon häufiger gekotzt habe als das wir Sex hatten. Soviel dazu.

liebe sina,

auch von mir ein herzliches willkommen!!!

ich habe meinem freund relativ am anfang schon von meiner essstörung erzählt. mir fiel es damals zugegebenermaßen auch leicht, weil ich in der zeit schon ein gutes jahr symptomfrei war. seit dem letzten herbst ist die bulimie leider wieder ein größeres thema in meinem leben, aber auch das habe ich ihm nicht verschwiegen. du schreibst, da hast eh schon genug macken und du willst ihm die nicht auch noch auftischen. ich kann mir gut vorstellen, daß er mit dem wissen um dein essproblem, diese "macken" besser einordnen und verstehen kann.

ob das nun so ist oder nicht, ich würde versuchen, mich ihm trotzdem anzuvertrauen. ich habe auch schlechte erfahrungen gemacht: ein freund meinte "echt? dann lern doch stricken, dann ist dir nicht mehr langweilig" ein anderer "willste jetzt mitleid oder was?!" das sind alles hornochsen und ich könnt mir in den hintern beißen, daß ich mich ihnen anvertraut habe...aber nichtsdestotrotz bin ich heilfroh, daß es nicht als geheimnis zwischen mir und meinem freund steht. er ist mir manches mal eine sehr große stütze. wirklich.

sina80 hat geschrieben: Das will ich nicht. In Therapie war ich noch nicht aber ich würde gerne eine machen. Hab nämlich keine Lust mehr die Zeit meines Lebens mit Zwängen zu vergeuden.

das ist doch schon mal ein guter anfang. das leben hat soviel zu bieten. so viel schönes! so fing es bei mir auch an, ich dachte mir, es kann doch nicht sein, daß ich schon die hälfte meines lebens an bulimie leide. wo soll das noch hinführen? ich entschloss mich, mir eine therapeutin zu suchen und es war eine der besten ideen, die ich diesbezüglich je hatte!

halt die ohren steif!

liebe grüße

hanne

ps: ich bin fest davon überzeugt, daß man gesund werden kann!