Hallo - etwas verspätet
Verfasst: Di Aug 24, 2010 18:34
Hey,
nachdem ich mich jetzt schon einige Tage im Forum rumtreibe und auch schon ein paar Beiträge gepostet habe, möchte ich mich gerne mit etwas Verspätung offiziell bei Euch vorstellen.
Ich habe seit vielen Jahren eine ES. Am Anfang wollte ich nur ein *kg abnehmen. Ich wurde in der Schule gehänselt, weil ich vielleicht nicht ganz dem Schönheitsideal von halbwüchsigen Gymnasiasten entsprach. Ich war so schrecklich einsam. Ich nahm ab, wurde immer dünner und das gab mir Sicherheit. Ich war nicht weniger einsam, hatte nicht mehr Freunde, aber irgendwann hatte ich den Punkt erreicht, wo ich mir sagte: Ihr könnt mich alle mal, ich brauche euch nicht, ich habe ja das Hungern. Da war aus der Diät die MS geworden. Irgendwann fingen allerdings meine Eltern an, mich zu kontrollieren. Und damit war die "Diät" beendet. Irgendwann aß ich dann, um endlich den Streit in der Familie zu beenden, aber ich konnte es nicht ertragen, ich hatte das Gefühl, dass sich jeder Bissen sofort in pures Fett auf meinen Hüften verwandeln würde. Ich fing an, nach den Mahlzeiten zu erbrechen. FAs hatte ich damals noch keine - ich musste nur die normalen Portionen wieder loswerden. Ich weiß rückblickend gar nicht mehr, wann das mit den FAs anfing, aber irgendwann habe ich wahrscheinlich festgestellt, dass das eine bequeme Art ist zu essen - viel zu essen - verbotenes zu essen - und dabei schlank zu bleiben. Damals war mir nicht klar, was ich damit anrichten würde. In den Jahren seither hat mich die ES immer begleitet, mal war es schlimm, dann hatte ich es mal wieder besser im Griff und alles war fast normal, MS, Bulimie, alles kam vor. Irgendwann kamen dann noch Panikanfälle dazu, das hat mich phasenweise völlig aus der Bahn geworfen. Ich habe Therapie gemacht, die erste stationär - der totale Reinfall - ich habe mir nur schnell ein normales Gewicht angefressen, um schnell "geheilt" entlassen zu werden. Oh, war ich damals tough und arrogant. Habe alle verarscht und nicht kapiert, dass ich nur mich selbst verarscht habe. Damals habe ich nicht begriffen, was ich alles kaputt mache. Besonders weh tut mir, dass ich die Beziehung zu meiner kleinen Schwester zerstört habe, die meine ES und meine ganzen "Psycho-Macken" irgendwann nicht mehr ausgehalten hat.
Letztlich bin ich einige male ziemlich abgestürzt, habe mich aber immer wieder berappelt und selbst wieder aus dem Dreck gezogen. Aber ganz weg war die ES nie, sie ist immer bei mir. Meine Zähne habe ich mir ruiniert - und ich schäme mich wahnsinnig!!! Zu akzeptieren, dass ich das selbst angerichtet habe tut mir weh und es fällt mir schwer zu akzeptieren. Ich sehe mich manchmal vor mir, als hätte ich nur die Stummel im Mund, die unter den Kronen verborgen sind. (Tja, fasst wie die Maske, die ich immer nach außen zur Schau stelle und unter der es manchmal alles andere als perfekt aussieht....)
Im Moment lerne ich aufs Examen. Und mit dem Stress da kam so einiges wieder hoch. Ich begann wieder zu grübeln, dann kam Panik. Als ich das Grübeln und die Panik nicht mehr aushielt fing ich an zu essen und zu erbrechen, damit die Gedanken endlich aufhören. Doch nach kurzer Zeit reichte das nicht mehr aus, also hörte ich wieder auf zu essen, aß gar nichts mehr und machte noch mehr Sport....
Als ich dann vor ca. 3 Wochen nach einem Zahnarztbesuch wieder einen furchtbaren Panikanfall hatte, habe ich dann erst einmal einen Termin bei meinem ehemaligen Therapeuten ausgemacht, bekam Cipralex verschrieben und ich habe mich in diesem Forum angemeldet....und ich bin sehr froh, dass ich hier sein kann.
Danke & LG
nachdem ich mich jetzt schon einige Tage im Forum rumtreibe und auch schon ein paar Beiträge gepostet habe, möchte ich mich gerne mit etwas Verspätung offiziell bei Euch vorstellen.
Ich habe seit vielen Jahren eine ES. Am Anfang wollte ich nur ein *kg abnehmen. Ich wurde in der Schule gehänselt, weil ich vielleicht nicht ganz dem Schönheitsideal von halbwüchsigen Gymnasiasten entsprach. Ich war so schrecklich einsam. Ich nahm ab, wurde immer dünner und das gab mir Sicherheit. Ich war nicht weniger einsam, hatte nicht mehr Freunde, aber irgendwann hatte ich den Punkt erreicht, wo ich mir sagte: Ihr könnt mich alle mal, ich brauche euch nicht, ich habe ja das Hungern. Da war aus der Diät die MS geworden. Irgendwann fingen allerdings meine Eltern an, mich zu kontrollieren. Und damit war die "Diät" beendet. Irgendwann aß ich dann, um endlich den Streit in der Familie zu beenden, aber ich konnte es nicht ertragen, ich hatte das Gefühl, dass sich jeder Bissen sofort in pures Fett auf meinen Hüften verwandeln würde. Ich fing an, nach den Mahlzeiten zu erbrechen. FAs hatte ich damals noch keine - ich musste nur die normalen Portionen wieder loswerden. Ich weiß rückblickend gar nicht mehr, wann das mit den FAs anfing, aber irgendwann habe ich wahrscheinlich festgestellt, dass das eine bequeme Art ist zu essen - viel zu essen - verbotenes zu essen - und dabei schlank zu bleiben. Damals war mir nicht klar, was ich damit anrichten würde. In den Jahren seither hat mich die ES immer begleitet, mal war es schlimm, dann hatte ich es mal wieder besser im Griff und alles war fast normal, MS, Bulimie, alles kam vor. Irgendwann kamen dann noch Panikanfälle dazu, das hat mich phasenweise völlig aus der Bahn geworfen. Ich habe Therapie gemacht, die erste stationär - der totale Reinfall - ich habe mir nur schnell ein normales Gewicht angefressen, um schnell "geheilt" entlassen zu werden. Oh, war ich damals tough und arrogant. Habe alle verarscht und nicht kapiert, dass ich nur mich selbst verarscht habe. Damals habe ich nicht begriffen, was ich alles kaputt mache. Besonders weh tut mir, dass ich die Beziehung zu meiner kleinen Schwester zerstört habe, die meine ES und meine ganzen "Psycho-Macken" irgendwann nicht mehr ausgehalten hat.
Letztlich bin ich einige male ziemlich abgestürzt, habe mich aber immer wieder berappelt und selbst wieder aus dem Dreck gezogen. Aber ganz weg war die ES nie, sie ist immer bei mir. Meine Zähne habe ich mir ruiniert - und ich schäme mich wahnsinnig!!! Zu akzeptieren, dass ich das selbst angerichtet habe tut mir weh und es fällt mir schwer zu akzeptieren. Ich sehe mich manchmal vor mir, als hätte ich nur die Stummel im Mund, die unter den Kronen verborgen sind. (Tja, fasst wie die Maske, die ich immer nach außen zur Schau stelle und unter der es manchmal alles andere als perfekt aussieht....)
Im Moment lerne ich aufs Examen. Und mit dem Stress da kam so einiges wieder hoch. Ich begann wieder zu grübeln, dann kam Panik. Als ich das Grübeln und die Panik nicht mehr aushielt fing ich an zu essen und zu erbrechen, damit die Gedanken endlich aufhören. Doch nach kurzer Zeit reichte das nicht mehr aus, also hörte ich wieder auf zu essen, aß gar nichts mehr und machte noch mehr Sport....
Als ich dann vor ca. 3 Wochen nach einem Zahnarztbesuch wieder einen furchtbaren Panikanfall hatte, habe ich dann erst einmal einen Termin bei meinem ehemaligen Therapeuten ausgemacht, bekam Cipralex verschrieben und ich habe mich in diesem Forum angemeldet....und ich bin sehr froh, dass ich hier sein kann.
Danke & LG