guten abend euch allen,

Hm... ich war schon öfter mal hier und habe hilfe gesucht und bin wieder in der einsamkeit verschwunden. Nun ist es mal wieder an der zeit - und die ist schon viel zu lang..... 2/3 meines lebens verbringe ich nun schon mit der bulimie. Seit 20 jahren ist sie mein täglicher begleiter, die 10 jahre davor hat sie sich erst so langsam dann jedoch immer mehr ins spiel gebracht. Ist das nicht wahnsinn???? 30 jahre bulimie und ich lebe noch immer !!!! Aber ich merke wie mir die kraft ausgeht, zuviel ist in letzter zeit passiert was mir den mut nimmt nochmal mit einer thera zu beginnen. Dabei habe ich doch erst 1 x eine thera gemacht, 1 ganzes jahr lang hab ich mich dort hin gequält, meine fam weiß erst seit einigen jahren von meinem problem, jedoch hab ich mich wieder total zurückgezogen.... ich weiß echt nicht mehr ob ich es jemals schaffen werden, dieses tal zu verlassen.....

ich weiß nicht was ich mir davon erhoffe, dass ich das hier poste..... vllt ein kleines ausbrechen, verständnis suchen, einfach nur mal drüber reden...

vielen dank euch allen
eure why

Hallo Why!

Erstmal ein schönes "Hallo" von mir und herzlich willkommen bei uns

Verständnis wirst du hier bestimmt bekommen, wir sitzen ja schließlich alle in einem Boot!

Du schreibst, dass du dich sehr isolierst, leidest du vielleicht an Depressionen? Nach so langer Zeit mit einer quälenden Essstörung wäre es jedenfalls kein Wunder

Ich habe mich auch ganz schrecklich lange eingemummelt und wollte einfach niemand sehen, ich kenne das zur Genüge

Ich leide schon lange auch unter Depressionen und habe jetzt wenigstens den Mut gefasst, es nochmal mit einer Therapie zu versuchen, auch wenn es mich viel Kraft kostet.

Ich weiß, manchmal mag man sich einfach nur verkriechen. Aber versuch' doch noch mal alle Kräfte in die zu mobilisieren und einen neuen, für dich passenden Therapeuten zu finden!

Ist es Mutlosigkeit die dich davon abhällt, es nochmal mit einer Therapie zu versuchen, oder sind deine Kräfte so am Ende?
Hast du schon mal über einen Klinikaufenthalt nachgedacht???

Du steckst ja wirklich schon lange in dem Mist fest, ich kann deine Verzweiflung und deine Frustration nachempfinden!

Ich schicke dir ganz viel Kraft rüber und einen Knuddler (der kann nie schaden)
Lieben Gruß
Kitty

Hallo Kittycat,

vielen lieben dank für deine antwort. Hab mich total gefreut, dass sich jemand auf meinen beitrag gemeldet hat. Nun... mit zurückgezogen meine ich nicht, mich von meinem umfeld zu isolieren, sondern eben die bulimie wieder soweit in mir zu verdrängen um für die anderen so zu sein wie immer, so wie vor meinem outing. Denn meine familie, ganz besonders mein mann kann mit dieser situation bzw. dieser krankheit gar nicht umgehen, weil er davon bisher nichts wusste, weil ich ein künstler des verstellens bin. Hätte ich es ihm nicht erzählt wäre er nie im leben drauf gekommen, dass ich solch krankheit habe. ER wusste gar nicht genau was das ist, wie das geht.... und ich kann auch nciht mit ihm darüber reden..... deshalb habe ich alles wieder ganz tief in mir vergraben und tue so, als wenn nichts ist. Auch meine kinder sollen nichts davon erfahren, sind jetzt bald erwachsen und würden ja vom glauben abfallen, wenn sie wüssten was mit ihrer mutter los ist.

Tja und nochmals eine thera zu beginnen, das hieße, zumindest meinem mann zeigen zu müssen, dass ich doch nciht "gesund" bin, und eben hilfe brauche. Denn ganz heimlich kriege ich diese thera termine doch nicht hin.
Also lass ich es... Ich weiß, es ist der falsche weg, irgendwann rächt sich mein körper...aber eben krieg ich es nicht geregelt. Auch ist mein job ziemlich stressig und zeitaufwendig, sodass solche thera kaum unterzukriegen wäre, ohne dass ich im job kürzer treten müsste.
Du siehst, ist halt nicht so einfach, sein leben zu organisieren und für andere zu funktionieren. und es allen recht zu machen.
Vielen dank noch mal für dein verständnis...

liebe grüße
deine why

why hat geschrieben:guten abend euch allen,

jedoch hab ich mich wieder total zurückgezogen.... ich weiß echt nicht mehr ob ich es jemals schaffen werden, dieses tal zu verlassen.....
ich weiß nicht was ich mir davon erhoffe, dass ich das hier poste..... vllt ein kleines ausbrechen, verständnis suchen, einfach nur mal drüber reden...
eure why

hey liebe why,
dein beitrag hat mich sehr berührt! ich weiß nicht, ob du meine fragen beantworten möchtest, aber ich versuche es mal und würde mich sehr über eine antwort freuen!
was hast du für eine therapie gemacht und wieso hast du es so als qual empfunden(mir ging es eigentlich gut, als ich jemandem mein wahres gesicht zeigen durfte, der sowas nicht zum 1. mal hört und mich nicht dafür verurteilt...)?
wie alt bist du ungefähr?
ich finde es schade, dass wir uns von einer krankheit so beherrschen lassen können! ich habe das gefühl, dass "wir" eigentlich sehr gefühlbetonte menschen sind, die wenn sie sich selbst ohne bulimie akseptieren würden eine bereicherung für mitmenschen wären... darum fänd ich es sehr toll, why, wenn du dich nicht selber aufgibst und der bulimie das zepter übergibst! besser spät als nie!
mit viel verständnis deine j.

Liebe Why!

Hmmm....das hört sich wirklich nach einer Pattsituation an. ABER: Du machst einen wichtigen Fehler, du stellst die Belange und Sorgen der Anderen über deine!

Ja, es mag sein, dass sie nicht damit umgehen können, aber darum geht es auch gar nicht!

Es geht um dich und deine Heilung. Du bist ein wertvoller Mensch, der gerade in einer Lage steckt, in der er fachmännische Hilfe braucht!

Bitte, versuch' es doch wenigstens nochmal mit einer Therapie.

Wenn ein sensibler, hilfebedürftiger Mensch in dem ständigen Kampf mit der äußeren Fassade und den inneren Dämonen leben muss, kann das nicht gut gehen. Deine Seele möchte gesund werden, nur braucht sie dafür Hilfe von Außen!

Du musst ja keine Therapie machen, die jede Woche deine Anwesenheit verlangt, sondern vielleicht nur zweimal im Monat? Wäre das vielleicht eine Option?

Ganz viel Wärme und ganz viel Kraft!
Wir sind stark, wir schaffen das Mädels!
Knuddler
Kitty