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Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Di Aug 03, 2010 20:28
von fritzi
Hallo Ihr Lieben,
kurze Vorstellungenrunde: also ich bin jetzt schon 34 und habe seit ich 16 bin Bulimie. Es werden also bald 20 Jahre. Lebe jetzt seit fast 20 Jahren heimlich damit. Es weiß niemand davon. Wie gut ich das verstecken kann. Ist doch Wahnsinn. Ob ich da jemals davon wegkomme? Glaube ich nicht mehr. Bin verheiratet und habe einen 5 Monate alten Sohn.
Gibt es hier noch jemanden, der schon so lange mit Bulimie lebt? Bin nach den Anfällen nicht mehr so "fertig" wie früher. Das Leben geht dann einfach weiter.
Bin ein sehr lebensfroher Mensch und würde mich sehr gerne mit Betroffen austauschen.
Melde Euch einfach mal.
Liebe Grüße, Fritzi
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Di Aug 03, 2010 21:22
von Nads
Herzlich WILLKOMMEN Fritzi
Schön, dass Du ins Forum geunden hast! Hier wirst Du sicher so einige zum Austausch finden!! Auch Leute, die schon sehr lang an ihrer ES leiden.
Ich wünsche Dir einen guten Austausch. Fühl Dich wohl hier!
Liebe Grüße Nadine
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Mi Aug 04, 2010 15:34
von Kittycat82
Hi Fritzi!
Auch von mir erstmal ein liebes "Hallo" an Dich
Ich bin selber auch schon viel zu lange dabei
Eine ES habe ich, seit ich 13 bin. Die Bulimie bekam ich mit 18 und jetzt werde ich bald 28!
Kann bald mein Jubiläum feiern...auweiha!
Kitty
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Do Aug 19, 2010 10:42
von CoCoRiCo
Herzlich Willkommen, fritzi
Wow... 20 Jahre sind schon eine Menge.
Hast Du denn jemals eine Therapie gemacht oder an eine gedacht? - Vielleicht würde Dir das den Impuls geben, an Dir und Deinem Essverhalten zu arbeiten. Immerhin trägst Du nun sehr viel Verantwortung mit Deinem 5-monatigem, kleinem Spatz
Essstörungen können tödlich sein. Oder extrem schmerzhaft und teuer, wenn man die ganzen Dialysen, Zahnreparaturen usw. bedenkt. Es wäre doch schrecklich, wenn Dein Sohn mit einer so gesundheitlich geschädigten Mutti aufwachsen müsste
Wenn es Dir schwerfällt, Dich einem Arzt anzuvertrauen, könntest Du z. B. erstmal zu einer Beratungsstelle gehen. Die Mitarbeiter dort sind sehr verständnisvoll und zwingen NIEMANDEN zu IRGENDETWAS. Sie beraten Dich nur und helfen Dir weiter, wenn Du nicht mehr weiterkannst, z.B. wenn Du Unterstützung im erzieherischen Bereich brauchst usw.
Und: MAN KANN GESUND WERDEN! Aber zuerst braucht man einen starken Willen, wirklich gesund werden zu wollen. Von selbst kommt nichts, und da kann man tausende Therapiestunden und Klinikaufenthalte haben - man muss SELBST beginnen, normale Portionen zu essen, es auszuhalten. Oder über die Probleme zu sprechen, die einen evtl. sogar seit Jahren schon belasten. Ansonsten kommt man aus der Krankheit nicht raus.
glg und alles Gute, coco
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: So Aug 22, 2010 17:43
von Christinel
Hallo Fritzi,
ich habe mich heute auch neu angemeldet. Bin auch seit 13 Jahren essgestört.
Wie schaffst du es Familie und Essstörung unter einen Hut (blöd ausgedrückt) zu bringen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Die Essstörung nimmt bei mir soviel Zeit und Raum ein, so dass ich meinen ganzen Tagesablauf danach ausrichte und plane.
Bin nach den Anfällen nicht mehr so "fertig" wie früher. Das Leben geht dann einfach weiter.
Bin ein sehr lebensfroher Mensch und würde mich sehr gerne mit Betroffen austauschen.
Hast du dich wirklich so mit der Bulimie arangiert, und nimmst sie als gegeben hin. Außerdem raubt mir die Essstörung jegliche Lebensfreude und Energie.
Ich glaube, dass du wirklich eine sehr gute Schauspielerin sein mußt. Aber dadurch wirst du nie du selber sein oder? Ich weiß, und bin mir dessen bewußt, dass das Leben ohne Essstörung einfacher und lebenswerter ist, auch wenn es im Moment nicht so aussieht.
ganz liebe Grüße

Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: So Aug 22, 2010 21:44
von crystal1987
Hallo,
bin auch neu hier.
Ich erbreche seit 3 Jahren.
MAl mehr ma weniger.
Ich hatte mit einer Diät angefangen. Hab dann **kg abgenommen. Tlw. nichts gegessen und die Sprüche, wie gut ich aussehe taten gut.
Irgendwann hat mir das nicht mehr gereicht. Hatte Angst die anerkennung durch Gewichtszunahme zu verlieren. FIng dann an mir den Finger in den Hals zu stecken
Dann hörte ich DInge wie: Wow, hast aber viel abgenommen, sieh zu das es nicht mehr wird.
BIsher hat es noch niemand mitbekommen. Keiner aus der Familie oder aus dem Freundeskreis schöpft verdacht.
MEin VAter fragt nur ab und zu, ob ich was abgenommen habe. Er sieht etwas besorgt aus, wenn er diese Frage stellt. Dann seh ich ihn ab und an mal wieder und es kommt keine Reaktion dergleichen.
Das macht mich glückich für ihn, weil ich weiß, dass er sich keine Sorgen macht.
Aber mich mcht das fertig, weil ich denke, ich bin noch nciht dünn genug.
Und ich hab zwar nciht zuviel Gewicht, allerdings hab ich sehr schwaches BIndegewebe, erblich bedingt.
Naja. Also, FRessanfälle, Kalorienzählen (Hab eine Liste in der ich alles aufschreibe und alles abwiege) Finger in den Hals stecken, mindestens einmal pro Tag auf die Waage stellen gehören seit geraumer Zeit zu meinem Leben.
Das wär es soweit erstmal

Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: So Aug 22, 2010 22:10
von Christinel
Hi Christal,
ich kann dich gut verstehen. Wenn du diesen Weg weiter gehst, wirst du irgendwann feststellen, dass du niemals dünn genug sein wirst. Bei mir hat sich dieses Gefühl der Anerkennung durchs Abnehmen im Laufe der Jahre gewendet. Ich verstecke meinen schlanken Körper so gut es geht, damit niemand wirklich weiß, wie gut ich mich zerstören kann. Der Sommer ist der reinste Horror. Ich trage nur weite langärmlige Sachen. Außerdem schäme ich mich, weil ich mein Leben nicht im Griff habe.
Wie alt bist du denn, gehst du noch zur Schule?
Hast du schon mal nachgedacht, wie es weiter gehen soll, Vertrauensperson, Beratungsstelle, Therapie?
Nach 3 Jahren wirst du schon ziemlich in dem Teufelskreis gefangen sein. Du brauchst professionelle Hilfe, und die Ünterstützung von Familie und Freunden.
Außerdem wirst du durch die Essstörung nicht dünn und glücklich, sondern verlierst deine Lebensqualität.
liebe Grüße
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Mo Aug 23, 2010 5:54
von crystal1987
Ich bin jetzt 23... Dabei fällt mir uf, dass es 4 1/2 Jahre sind....
Mann, die Zeit vergeht...
Das fing am Anfang meiner Ausbildung an.
Der Sommer ist für mich auch der Horror, weil ich ungern enge Klamotten trage, eben weil ich mich zu speckig fühle.
Außerdem hab ich mich ne Weile selbst geschnitten.
Nicht so sehr wie viele andere, aber ich merke, dass ich darüber wieder viel nachdenke.
Ich bin eine deprimierte Persönlichkeit.
Das ich Hilfe brauche ist mir klar.
Habe auch schon mit einem Arzt darüber gesprochen.
Hab dem aber nur gesagt, dass ich einfach immer unglückich bin. Das Thema Diät hab ich uch angeschnitten, aber ich hab das Gefühl, dass die Ärzte alles mit Pillen unterdrücken möchten, weil Therapien zu Teuer für die Krankenkassen sind.
Die geben sich alle keine Mühe mehr.
Deswegen hab ich den Gedanken auch wieder verworfen.
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Mo Aug 23, 2010 13:07
von Christinel
Ich denke Diät ist wohl nicht der richtige Ausdruck, um deinen Zustand zu beschreiben.
Medikamente (Antidepressiva) zu nehmen ist nicht falsch. Sie können schon helfen und unterstützend sein.
Natürlich muss man auch da probieren und die Zeit der Nebenwirkungen durchstehen.
Warst du bei deinem Hausarzt oder einem Facharzt?
Du solltest dir versuchen klar zu machen, dass JEDER Mensch der krank ist eine Therapie benötigt. Du hast dir diese psychische Krankheit nicht ausgesucht und bist auch nicht Schuld daran.
Aber die Initiative zur Krankheitsbewältigung muss von dir ausgehen. Keiner kann in deine Seele gucken, wenn du sie nicht öffnest.
Das Fatale ist aber, dass man Essgestörten nicht immer ansieht, wie krank sie sind. Der Körper leidet stumm, bis er irgendwann zusammenbricht.
ganz viel Kraft und liebe Grüße
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Mo Aug 23, 2010 16:19
von crystal1987
Dankesehr.
Aber das Problem, welches ich dann sicher haben würde ist sicher auch bekannt.
Denn ich hätte Angst, dann "richtig" essen zu lernen und auseinander zu gehen wie ein Stück Hefein der Sonne.
Das macht mir sehr viel Angst.
Re: Hallo, noch ein neues "Gesicht".
Verfasst: Di Nov 16, 2010 21:28
von zornröschen
fritzi hat geschrieben: Es werden also bald 20 Jahre. Lebe jetzt seit fast 20 Jahren heimlich damit. Es weiß niemand davon. Wie gut ich das verstecken kann. Ist doch Wahnsinn. Ob ich da jemals davon wegkomme? Glaube ich nicht mehr. Bin verheiratet und habe einen 5 Monate alten Sohn.
Gibt es hier noch jemanden, der schon so lange mit Bulimie lebt?
wie du siehst gibt es einige und hier ist noch einer mehr..
schade dass du dich nicht mehr gemeldet hast
nur mut-hier beißt keiner
lieben gruß an dich falls du noch mitliest