Den Absprung irgendwie schaffen ...

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Hallo !

Ich habe mich hier angemeldet, um erneut einen Versuch zu starten, meine Krankheit zu bekämpfen. Ich weiß, dies geht nicht von heute auf morgen und es ist nicht so, als hätte ich es nicht etliche Male auf verschiedenste Weise versucht, aber ich hatte noch nie die Chance mit ebenfalls Betroffenen darüber zu reden.
Zunächsteinmal alles Grundlegende zu mir, dann könnt ich euch ein besseres Bild von mir machen und ich komme auch mal wieder dazu, mich selbst zu reflektieren.

Ich bin aktuell 20 Jahre alt, angehende Studentin und leide seit 2,5 Jahren an einer bzw mehrere ES bzw psychischen Störungen (zT Depressionen) Allerdings verletze ich mich nicht selbst und würde dies auch nie in Erwägung ziehen, es ist mehr ein Schwund von Lebenslust aus nicht ersichtlichem Grund. Interessant zu wissen ist sicher auch, dass in meiner Familie weitere behandelte Fälle von Depressionen und Phobien bekannt sind.

Als Kind schon habe ich immer gern gegessen, mich aber auch viel bewegt. Wir wohnten damals auf dem Lande. Allerdings mocht ich meinen Körper nie wirklich gern, seit ich ein Körperbewusstsein habe. Allerdings störte ich mich auch mit 12,13 Jahren nicht weiter daran.

In der Schule war ich immer eher ein graues Mäuschen und ich kann nicht leugnen, dass ich die andern Mädchen beneidet habe. In der Pubertät nahm ich auch zu und mit 16/17 Jahren wog ich schließlich auch schon etwas mehr, als es nötig gewesen wäre. Richtig dick war ich nie, aber schon das, was die Leute als "kräftig" bezeichneten.

Diäten hatte ich sämtliche ausprobiert, aber die Willenskraft reichte nie. Ich kann mich nicht erinnern, was auschlaggebend dafür war, aber ich übergab mich das erste Mal. Die Folgenden Monate praktizierte ich eine Mischung aus Formulardiäten, wenigem Essen und Erbrechen, falls ich mich doch mal nicht zurückhalten konnte. So nahm ich immer und immer mehr ab, fühlte mich sogar langsam wohl und selbstbewusst, bekam erstmals Komplimente etc

Alles wunderbar, dachte ich. Immer in der Annahme, ich könne auch aufhören, wenn ich das wollte.
Ich machs kurz, sonst schreibe ich hier noch einen Roman. In den vergangenen zwei Jahren hatte ich u.a. Phasen des UG und war körperlich richtig am Ende, habe sogar mein Abi aufs Spiel damit gesetzt. Aktuell bin ich im NG, aber ich schaffe es nicht aufzuhören mich zu übergeben. Es ist ein Teil von mir geworden und ich vergesse, dass es nach wie vor eine gefährliche Krankheit ist.
Schäden habe ich in Form von chronisch niedrigem Blutdruck und zwei Wurzelbehandlungen bereits genommen. Meine Verdauung hat sich gottseidank normalisiert, es gab Zeiten in denen ich nichts essen konnte, ohne das mein Bauch sich total aufgeläht hat.

Auch heute kann ich das Gefühl eines gefüllten Magens einfach nicht ertragen ... Es gibt nur eine Person, die von der Krankheit weiß. Allerdings unfreiwillig. Sie glaubt aber, ich habe es nun im Griff... In Wirklichkeit erbreche ich mich immernoch regelmäßig ...


Ansonsten bin ich ein ganz normales, junges Mädel, man würde es mir wohl nicht ansehen, das ich krank bin. Ich habe keine sozialen Phobien oder ähnliches, keine anderen Süchte oder Zwänge und bin auch sonst sehr reflektiert.
Leidglich bin ich schon immer ein Mensch gewesen, der sich schnell zurückzieht, wenig erzählt, Probleme mit sich selbst aushandelt. Das liegt allerdings an meiner Kindheit, welche sehr turbulent war. mit 20 Jahren bin ich bereits 13 mal umgezogen, die oft wechselnden Lebenspartner meiner Mutter ermöglichten mir nie das Familienleben, um dass ich Freundinnne stets beneidete.
Ich hatte und habe Schwierigkeiten mich anderne Menschen anzuvertrauen, gelernt habe ich dies erst Ansatzweise in meiner letzten Beziehung.

So, erstmal genug der Worte.

Ich wünsch jedem Einzelnen von euch alles Gute :-*
cron