Auch von mir ein Hallo.
Verfasst: Di Jan 12, 2010 17:44
Hey, ich schreibe hier seit ein paar Tagen mit und wollte mich mal vorstellen. Ich bin 23 und Studentin. Mit 12 hat bei mir die Bulimie angefangen, an die Zeit vorher kann ich mich nicht erinnern, laut meinem Vater war da wohl aber eine anorektische Phase. Die Esssörung hatte ich dann elf Jahre und ich glaube, dass ich sie auch sehr extrem hatte. Ich habe zwar immernoch mein Pflichtprogramm gemacht, weil ich der Krankheit nicht eingestehen wollte, dass sie das auch noch einschränkt - also liefen Schule und Studium ganz gut. Emotional war ich meistens eher gehemmt, hatte nur kurze Beziehungen oder Langzeit-Affärchen, also nichts, in das ich wirklich viel hätte rein stecken müssen. Erinnern kann ich mich auch an meine gesamte Schulzeit kaum, wohl auch ein Zeichen, dass ich da kaum intensiv gelebt habe, es war eher so ein Nebenher - neben der essstörung eben.
Vor gut einem halben Jahr hatte ich dann den Absprung von all dem, habe aufgehört, zu erbrechen und mich sehr gesund ernährt. Gesundheitlich bin ich glaub gut davongekommen, nur das Verdauungssystem hat ziemlich lang gebraucht, um wieder klar zu kommen. Man kann sich jetzt fragen, wie das so plötzlich geklappt hat und hey, es war auch echt nicht leicht. Ich glaube, ich hätte es auch nicht geschafft, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich mich so nicht länger hätte akzeptieren können. Zudem hatte ich eine Mitbewohnerin, die dieselbe Essstörung hatte und das hat - klingt bizarr - geholfen: Man hat alles einfach 'von außen' gesehen - und es gleichzeitig selbst erlebt. Da habe ich also auf zwei Ebenen gesehen, was da eigentlich abgeht, was es alles kaputt macht und wie unglaublich wenig ich mich identifizieren konnte mit dem, was ich in der Krankheit gelebt habe. Und diese ständigen Heimlichkeiten ... Ich habe mich echt gefühlt, als würde ein riesiger Riss zwischen dem, was ich gut finde, was meine Ziele sind und dem, was ich lebe, bestehen. Das war der Ansporn.
Naja und hier bin ich jetzt, weil ich nie geredet habe mit anderen außer mit meiner Mutter (die hat es relativ schnell gemerkt, war also unfreiwillig eingeweiht). Von mir aus hatte ich nie den Schneid, anderen von meinem Problem zu erzählen. Und ich denke, es kann gefährlich sein, sich jetzt zurück zu lehnen und zu denken 'Zack, ich bin gesund', denn wir wissen ja, dass da mehr dahinter steckt. Das Forum scheint mir da eine ziemlich gute Chance, sich mit dem Thema Bulimie auseinanderzusetzen. Und ich hoffe irgendwie auch, dass ich die, die noch drinstecken, vielleicht ein bisschen ermutigen kann - ein bisschen, weil ich weiß, dass man erst selbst überzeugt ist, wenn das von innen kommt. Wie auch immer: Erstmal hallo und ich freu mich, dass es so ein Forum gibt. Auf gutes Schreiben dann:)
Vor gut einem halben Jahr hatte ich dann den Absprung von all dem, habe aufgehört, zu erbrechen und mich sehr gesund ernährt. Gesundheitlich bin ich glaub gut davongekommen, nur das Verdauungssystem hat ziemlich lang gebraucht, um wieder klar zu kommen. Man kann sich jetzt fragen, wie das so plötzlich geklappt hat und hey, es war auch echt nicht leicht. Ich glaube, ich hätte es auch nicht geschafft, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich mich so nicht länger hätte akzeptieren können. Zudem hatte ich eine Mitbewohnerin, die dieselbe Essstörung hatte und das hat - klingt bizarr - geholfen: Man hat alles einfach 'von außen' gesehen - und es gleichzeitig selbst erlebt. Da habe ich also auf zwei Ebenen gesehen, was da eigentlich abgeht, was es alles kaputt macht und wie unglaublich wenig ich mich identifizieren konnte mit dem, was ich in der Krankheit gelebt habe. Und diese ständigen Heimlichkeiten ... Ich habe mich echt gefühlt, als würde ein riesiger Riss zwischen dem, was ich gut finde, was meine Ziele sind und dem, was ich lebe, bestehen. Das war der Ansporn.
Naja und hier bin ich jetzt, weil ich nie geredet habe mit anderen außer mit meiner Mutter (die hat es relativ schnell gemerkt, war also unfreiwillig eingeweiht). Von mir aus hatte ich nie den Schneid, anderen von meinem Problem zu erzählen. Und ich denke, es kann gefährlich sein, sich jetzt zurück zu lehnen und zu denken 'Zack, ich bin gesund', denn wir wissen ja, dass da mehr dahinter steckt. Das Forum scheint mir da eine ziemlich gute Chance, sich mit dem Thema Bulimie auseinanderzusetzen. Und ich hoffe irgendwie auch, dass ich die, die noch drinstecken, vielleicht ein bisschen ermutigen kann - ein bisschen, weil ich weiß, dass man erst selbst überzeugt ist, wenn das von innen kommt. Wie auch immer: Erstmal hallo und ich freu mich, dass es so ein Forum gibt. Auf gutes Schreiben dann:)