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Wieso wird alles nur noch schlimmer?

Verfasst: Do Okt 29, 2009 19:50
von Katie
Hallo alle zusammen

Ich bin noch nicht lange angemeldet, würde euch aber trotzdem gerne von mir erzählen.
Vielleicht gibt es welche, denen es ähnlich geht und ich wäre einfach froh zu wissen, dass ich nicht alleine bin.

Um es kurz zu machen. ich übergebe mich nun seit einem Jahr.
Anfangs war es noch schwierig und ich habe es auch nur gemacht, um etwas schlanker zu werden.

Aber jetzt...jetzt "brauch" ich es eigentlich garnicht. Ich hab nicht mal mehr Heißhunger, aber es ist schon wie eine Art Gewohnheit, dass ich jeden Tag (!) zum einkaufen gehe, dann nach Hause fahre, das ganze Zeug irgendwie reinschmuggel und anfange zu essen.

Ich sollte lernen, aber die sucht besiegt mich einfach.
Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, anfangs hatte ich voll Lust mich zu übergeben, aber jetzt...es ist wie gesagt nur Gewohnheit.
Zu Beginn wollte ich, dass alles was ich esse, auch irgendwo wieder aus mir raus musste, inzwischen ekel ich mich einfach davor und vieles bleibt auch einfach drin.
Natürlich habe ich deswegen auch zugenommen. Und es wird immer mehr.
Trotzdem kann ich nicht aufhören.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Ich meine, jeden Tag, ich opfere so viel Zeit meines Lebens und kann es einfach nicht lassen...

Liebe Grüße

Re: Wieso wird alles nur noch schlimmer?

Verfasst: Do Okt 29, 2009 21:31
von Katie
Hallo,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich schätze mein Problem ist einfach, dass die Bulimie so etwas wie ein Ventil ist. Egal ob es mir gut geht oder ich gestresst bin, meistens dann wird es wieder schlimmer.

Dazu kommt noch, dass ich ständig an die bulimie denken muss. Wo bekomm ich das nächste Essen her, wo muss ich absagen, weil ich sonst mit anderen zusammen essen muss usw.

Ich kann schon an garnichts anderes mehr denken.

Das Problem ist auch noch zusätzlich, dass ich große Angst vor Krankheiten habe. Das hatte ich schon immer. Bulimie und diese Angst passen einfach nicht zueinander.

Aktuell ist es z.B. der Fall, dass ich im Kiefer geschwollene lymphdrüsen habe, die mir eigentlich nicht wehtun. Auf jeder Seite sind die parallel zueinander geschwollen und lassen sich auch verschieben.
Nur einer hinten im Kiefer ist sehr hart und lässt sich auch nicht bewegen.
Natürlich denke ich sofort an Krebs, was mich noch zusätzlich belastet.

Ich weiß garnicht mehr wie das alles angefangen hat, ich hatte nie Probleme, weder in der Familie, noch in der Schule oder mit Freunden.

Ich habe Angst vor einer Therapie, weil ich auf keinen Fall in die Klinik will. Ich bin mitten in meiner Ausbildung, die ich sehr gerne mache und ich möchte nicht, dass es jemand mitbekommt.

Liebe Grüße

Re: Wieso wird alles nur noch schlimmer?

Verfasst: Do Okt 29, 2009 23:55
von CoCoRiCo
Hallo :wink:
Ich habe Angst vor einer Therapie, weil ich auf keinen Fall in die Klinik will. Ich bin mitten in meiner Ausbildung, die ich sehr gerne mache und ich möchte nicht, dass es jemand mitbekommt.
Keiner sagt, dass Du unbedingt in eine Klinik musst :wink:
Es gibt auch die ambulante Therapie, d. h. Du gehst zu Gesprächen z. B. 1 x die Woche zu einem Therapeuten.

Das bekommt auch keiner mit :wink:

Nur Du, Dein/e Therapeut/in und die Versicherung wissen was davon und letztere stehen beide unter Schweigepflicht.

Nur Mut :wink:

Re: Wieso wird alles nur noch schlimmer?

Verfasst: Fr Okt 30, 2009 17:25
von Katie
Hallo!

War heute beim Arzt wegen meinem Hals und die Ärztin meinte es wären geschwollene Speicheldrüsen, u.a. auch, weil ich die ganze Zeit auf Ihnen herumgedrückt habe.

Also bzgl Therapie...Ich will es unbedingt! ich kann einfach nicht mehr. ich fühle mich körperlich zwar noch nicht schlapp, aber ich bin oft so lustlos und ich bleibe abends zuhause, wenn ich z.b. weiß, dass niemand von meiner Familie da ist. Einfach dass ich mich in Ruhe übergeben kann.
Früher habe ich so viel mit meinen Freunden gemacht.

Generell habe ich keine Angst vor einer Therapie..nur, ich wohne in einem kleinen Ort und ich möchte einfach nicht, dass es jeder mitbekommt. Weiß es einer, wissen es alle.

Von dem her würde für mich nur eine ambulante Therapie in Frage kommen.
Ängste hab ich eigentlich garnicht.
Ich bin ein sehr offener Mensch und kann auch ehrlich und offen mit dem Thema umgehen.
Auch meine Eltern wissen es. Wahrscheinlich habe ich Ihnen aber zuviel erzählt und sie denken jetzt, dass sie schuld sind.
Sie suchen halt immer nach einem Grund.

Ich möchte zwar nur einer Therapeutin, aber ich möchte nicht, dass sie dann anfängt die Gründe usw. zu suchen.
Ich glaube mir würde eine Gruppe besser helfen. Einfach Erfahrungen austauschen.

Wie sieht es eigentlich finanziell aus?
Ist so eine Therapie teuer? Die Krankenkasse wird da wohl nichts übernehmen oder?!

Vielen Dank, dass hier alle so nett sind, das hilft mir wirklich sehr.

Liebe Grüße

Re: Wieso wird alles nur noch schlimmer?

Verfasst: Sa Okt 31, 2009 15:07
von CoCoRiCo
Generell habe ich keine Angst vor einer Therapie..nur, ich wohne in einem kleinen Ort und ich möchte einfach nicht, dass es jeder mitbekommt. Weiß es einer, wissen es alle.
Wieso denn? Nur Du, ein Arzt und der Versicherungsfutzi und der Therapeut selbst wissen von Deiner Therapie. Sonst kein Mensch dieser Welt. Der Versicherungstyp DARF es KEINEM sagen. Und sei mal ehrlich, es wäre doch sehr unwahrscheinlich, dass er grad bei Dir eine Ausnahme machen würde und irgendwelchen Leuten, die Dich vllt. noch nie im Leben gesehen haben, erzählt.. nee

Die Therapie zahlt doch die Versicherung. Sie zahlen zwar nicht alles dieser Welt, aber eine Psychotherapie, welcher Art auch immer, ganz bestimmt!

Lg

Re: Wieso wird alles nur noch schlimmer?

Verfasst: So Nov 01, 2009 10:36
von Katie
Hallo,

wow, es schaffen einfach aufzuhören, davon kann ich ja nur träumen.
Ich habe mir auch schon überlegt, an was es liegen könnte, dass ich in die Essstörung reingerutscht bin, aber bis auf die Tatsache, dass ich in meiner Jugend einmal schwer gemobbt worden bin, weiß ich eigenltich nichts.
Seitdem weiß ich nur, dass ich sehr unsicher bin. d.h. wenn ich höre, dass jemand etwas schlechtes über mich sagt, kann ich es einfach nicht ignorieren, sondern muss immer nochmal nachhaken.
Ich lege auch sehr viel Wert auf das was die anderen sagen, Ich würde niemals zu meinem Friseur gehen, ohne, dass ihc vorher mit jemandem darüber geredet hab, was gut aussieht und was nicht.

Vllt lag es auch daran, dass meine Mutter früher immer zu mir gesagt hat, dass ich dich wäre und "ja in dieser hose hast aber nen dicken arsch"...das ging ziemlich lange so und hat mich auch damals immer verletzt.

Wenn ich ihr das aber sage, dann ist sie sofort immer gleich gekränkt und meint "ja gut, dann bin ja doch ich schuld".
Deshalb lass ich sowas lieber.

Ist aber alles nur Spekulation.

Ich komme aus Deutschland, von dem her wird das meine Krankenkasse auch übernehmen.
Meine Eltern würden sich freuen, wenn ich das machen würde und ich bin auch so offen mit ihnen zu reden.
Und wenn es sonst keiner erfährt, beruhigt mich das auf jeden Fall.

Vielen Dank für all die lieben Antworten, auch deine myfriend.

Ich gebe anderen Leuten auch oft Ratschläge, bzw. koche etwas für sie, esse selbst aber nur wenig. Ist echt ein komisches Verhalten...

Liebe Grüße