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Bin am verzweifeln...

Verfasst: Fr Aug 07, 2009 12:50
von Babsi14
Hey Leute, momentan bin ich total verwirrt. Habe seit ich 13 bin essstörungen. In der Pubertät fing es an mit einer Radikaldiät, wurde zur Magersucht und ging über zur Bulimie. Mit 15 war ich voll in der Bulimie drin, es besserte sich aber mit den Jahren, vor allem als ich von zuhause auszog. Hab mich etwa 2-3 Jahre nicht einmal gewogen, es hat mich nicht interessiert wieviel kalorien ich zu mir nehme und ich habe keinen sport getrieben. War zu der Zeit im Bereich Normalgewicht, aber eher an der oberen Grenze, allso es war schon was dran an mir. Seit etwa 3 Jahren ist es wieder schlimm. Ich beschäftige mich nur noch mit dem thema essen. Habe nach meiner Schwangerschaft sehr viel abgenommen, war noch nie in meinem Leben so dünn wie damals. Ich habe auch angefangen viel Sport zu treiben was ich die Jahre zuvor nie gemacht habe. Langsam fingen die Essanfälle wieder an. Das Erbrechen kommt zwar noch nicht allzu oft vor, aber mein Kopf ist voll mit den Gedanken: Abnehmen, Essen,Sport,... :cry: Ich bin verzweifelt, haben es leid dagegen zu kämpfen. War letztes Jahr in Therapie, aber nur ambulant, die Essstörung hat sich dadurch auch für ein halbes Jahr verflüchtigt, ich war relativ zufrieden mit mir. Jetzt scheine ich wieder am Anfang zu stehen. Warum kann nicht einfach alles wieder normal sein? Ich möchte normal essen, schaffe es aber einfach nicht. Immer nur fasten, zu viel essen, zu viel Sport, abnehmen wollen... alles muss extrem sein. Ich weiß langsam echt nicht mehr wie ich es angehen soll. Kennt ihr das? Bin froh um jede Antwort.

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Fr Aug 07, 2009 13:55
von BianCa_
Ich kenne das zu gut :(
Bei mir dreht sich auch alles ums Thema: Essen..Abnehmen..Essen..Abnehmen..
ich leide auch seit 2 Jahren an Bulimie und verstehe wie sehr du darunter leidest.
Leider kann ich dir keinen Rat geben :( da ich selbst aus dem Teufelskreis nicht rauskomme..
aber da du dich auf jede Antwort freust..dacht ich ich schreib dir mal.

Aber da du schonmal in einer Therapie warst.. und sich die Bulimie danach um ein halbes ja verflüchtet hat..wieso fängst du nicht wieder eine Therapie an?
Ich bin leider noch nich bereit dazu :| ..aber da du schonmal eine gemacht hast die sich positiv ausgewirkt hat..spricht doch nichts gegen einen zweiten Versuch, oder?

Hmm ja.. wieso kann nicht einfach alles normal sein?! :(

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Fr Aug 07, 2009 15:48
von Babsi14
Vielen Dank für deine Antwort! :D

Ja, das mit der Therapie wär eigentlich die beste Lösung, aber im Moment fehlt mir noch der Mut. Dazu müsste ich mir zuerst eingestehen das ich wieder voll drin bin. Aber irgendwie habe ich die Hoffnung, das ich es alleine wieder schaffe die Probleme in den Griff zu bekommen.

Ich möchte wenigstens diesen gestörten Essrythmus in den Griff bekommen, du weißt schon: Fasten und dann wieder fressattacke, dann wieder fasten...Wenn ich sport machen gehts mir besser, aber ich weiß das das auf Dauer auch nicht die optimale Lösung ist.

Oje, du kennst das ja alles, tut mir echt leid...

Aber da du die Krankheit noch nicht soo lange hast, wäre es vielleicht ein guter zeitpunkt auch mal eine thera zu machen?

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Fr Aug 07, 2009 18:11
von BianCa_
Also bei mir ist das ein bisschen anders als bei dir. Bei mir ist es nicht
Fasten...Fressattacke..Fasten Fressattacke...
bei mir ist es entweder es ich mal normal.. oder ich ess eben zu viel..aber fasten tu ich nicht. Dafür liebe ich das essen ja zu sehr -.- oder wie auch immer..
Also bei mir ist das so, ich esse normal.. und wenn ich mal zuviel gegessen hab..denk ich.. naja dann hau jetz richtig rein..du kotzt ja eh gleich
so is das bei mir.. fasten tu ich nie

und naja 2 Jahre sind schon ein Stück..aber naja..und ich erkenne ja mein Problem und so, aber sich für eine Therapie zu entscheiden is wirklich schwer. Das andere dann erfahren was mit mir los is...und so..und ich will meine Zeit nich in einer Therapie verschwenden.
Ich muss bald auf eine neue Schule und so und jetz eine Therapie? Ich weiss es geht um meine Gesundheit, aber trotzdem...und naja ich müsste es meiner Mutter sagen..das ich Bulimie hab und meine Freunde würden es wissen. Das wär ne ziemliche Überraschung für alle.. und das is schwer sich dafür zu entscheiden.
Und naja..bei mir ist es auch so wie bei dir.. ich denke manchmal vielleicht schaff ichs ja doch alleine daraus zu kommen^^ , aber mittlerweile merk ich das es eher nicht so ist.

Wie hast du denn das erste Mal den Entschluss gefasst eine Therapie zu machen?

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Fr Aug 07, 2009 19:54
von BianCa_
Vielen Dank für deine Hilfe BertaSophie!
Aber trotzdem ist das Ganze nicht so einfach für mich. Das alleine anzupacken, es kostet einfach Überwindung, die man nicht so einfach aus den Ärmeln schütteln kann. Aber naja, ich werde bald 18, dann ist es ein klein bisschen einfacher, dass niemand was erfährt, das stimmt.
Ich danke dir auf jeden Fall für deine vielen Worte und werde natürlich weiter darüber nachdenken. Ich muss nur etwas mehr Mut aus mir rauskitzeln..

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Fr Aug 07, 2009 21:43
von BianCa_
Schwer zu sagen...

ich weiss eben nicht was auf mich zukommt. Das ist es wohl was mir Angst macht.
Ich wüsste außerdem nicht wo ich genau suchen soll...
im Internet, JA wär ne Möglichkeit, aber trotzdem, ich trau mich einfach nicht..dort anzurufen oder direkt dort hinzugehen. Ich wüsste nicht, wie ich das Ganze einfach erklären soll mit meiner Bulimie. Das fällt doch jedem schwer einfach so dahin zu gehen alleine...
Außerdem hätt ich Angst das ich mich nicht richtig ausdrücken kann und die mich da nicht ernst nehmen oder so.. ich weiss eben nicht was mich da erwartet.

Und ich glaube schon, dass meine Mutter was mitkriegen würde. Wenn ich öfters nicht zu Hause bin und ich lügen müsste ich wär bei einer Freundin, oder was auch immer.
Für dich mag das einfach sein.. für mich nicht.

Und das ganze dann ALLEINE zu machen, da hat man eben Angst :(
Ich weiss, ich könnte ein Freund/Freundin einweihen oder eben meine Mama, aber das kann ich auch nicht, also muss ich allein.

Ich muss mir also erstmal überlegen: Sag ich es jemandem aus meinem Umfeld? Der mich bei der Sache unterstützt.. Trau ich mich das? ...Oder mach ich es doch allein?!
Bei beiden Dingen kostet es mich sehr viel Überwindung. Das ist doch verständlich, oder? Oder übertreibe ich? Für mich ist das WIRKLICH nicht einfach :(
Für manche mag das einfacher sein, aber für mich ist das sehr schwer.

Außerdem bin ich es gewohnt, mit meinen Problemen selbst fertig zu werden. Es passiert nicht oft, dass ich welchen von meinen Problemen erzähle. Hier ist es ja eher anonym, da geht das besser.
Naja..also daran könnte es vielleicht auch liegen, ok... nicht "vielleicht".."wahrschlich" liegt es auch daran das es mir schwer fällt.

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Sa Aug 08, 2009 11:58
von BianCa_
Ich weiss gar nicht, was ich mir da so Vorstelle in einer Therapie. :|
Wie ist das denn? Wenn man das erste mal auf einen Psychologen trifft? Fragt der einen sofort Sachen? Oder soll man selbst anfangen zu erzählen?
Naja, und wenn der Psychologe mich Dinge fragt, dann fällt es mir bestmimt schwer einfach so anzufangen zu erzählen. Hier ist es einfacher davon zu erzählen, als jemandem der einem gegenüber sitzt.
Und naja, die Vorstellung überhaupt zu einem Pyschologen zu müssen :(..die gefällt doch keinem. Man will "normal" sein und keinen Psychologen brauchen.

Oke.. ich seh grad die Antwort auf meine Fragen da oben, wie das mit dem Therapeuten abläuft.
"Und meistens - nimmt dann nach dem ersten Kontakt der Therapeut die Gesprächsführung in die Hand - so dass Du Dich nur noch darauf einlassen musst."
Aber nur meistens? Nicht immer? Ich könnte nämlich nicht einfach von selbst drauf los reden, ich käme mir komisch dabei vor, da ich es ja noch niemandem wirklich gesagt habe. Dann einem Fremden. Ein bisschen leichter wäre es dann schon, wenn er das Gespräch führen würde.

Wie läuft denn eine Verhaltenstherapie so ab?

Und zu dieser Frage:
"Was wären denn die schlimmsten Vorstellungen - die Du hast - bei dem Gedanken, es Deiner Mum sagen zu müssen?"

Ich habe einfach Angst vor ihrer Reaktion. Denn ich glaube wenn ich ihr sage, dass ich Bulimie habe, wird sie mich vielleicht erst gar nicht ernst nehmen. Ich habe es solange geschafft, das Ganze geheim zu halten, das wäre also bestimmt überraschend für sie. Und sie kennt bestimmt nicht soviel darüber. Ich müsste ihr dann alles erklären und das fällt mir sehr schwer. Ich habe Angst das sie kein Verständis dafür hat und mich für verrückt hält. Ich habe kein enges Verhältnis zu meiner Mutter, es ist kein typisches "Mutter-Tochter-Verhältnis" sag ich mal, trotzdem ist es mir wichtig, was sie von mir denkt. Und bei meiner Mama und mir ist es nicht so, dass ich mit ihr über alles reden kann.

Genauso ist es mit meinen Freunden. Wenn ich zu meiner Freundin sagen würde, dass ich Bulimie habe, würde sie mich zuerst gar nicht ernst nehmen - das weiss ich. Dann ist es schwer es weiter zu erklären und ihr deutlich zu machen, dass ich es ernst meine. Und die Angst ist eben da, dass sie das nicht versteht. WENN würde ich es nur meiner besten Freundin erzählen ( WENN ich es Freunden sagen würde). Und für diese Freundin wäre es auch sehr überraschend zu erfahren, dass ich ein solches Problem habe.

Ich bin froh zu hören, dass meine Ängste normal und verständlich sind und nicht übertrieben.
Und ich danke dir sehr für deine Hilfe! :)

Bianca

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: Sa Aug 08, 2009 18:32
von BianCa_
Ich bin wirklich froh mich hier in diesem Forum angemeldet zu haben. Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier wirklich so viel Hilfe bekomme und wie nett alle sind - das ist wirklich schön. :) Danke!

Wie du das sagst, klingt alles so logisch... :?
Wie das Beispiel mit dem "Spezialist für Erkrankungen am Herzen" und eben für den "Spezialist für Bulimie". Beides sind Krankheiten die behandelt werden müssen und was nur gut ist - du hast Recht. Nur der Unterschied zwischen den beiden Erkrankungen ist, dass bei Bulimie was im Kopf nicht stimmt. Mit körperlichen Krankheiten ist es einfacher umzugehen als mit psychischen.
Aber trotzdem stimme ich dir vollkommen zu, dass das behandelt gehört.

Und wegen meiner Mama, ich weiss, ich muss es ausprobieren, erst dann weiss ich wie sie wirklich reagiert. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie mich in den Arm nimmt - das tut sie nie. :|

Ich weiss ihr könnt mir die Entscheidung nicht abnehmen. Das Forum hillft mir aber schonmal erstmal ein bisschen. Wann und ob ich es meiner Mutter erzähle, dass kann ich jetz noch nicht sagen.
Wenn ich mir jetzt vorstelle nach unten zu gehen und ihr zu sagen, dass ich mit ihr reden muss und es ihr wirklich sage was mit mir los ist - nicht machbar im moment. ( Vielleicht wäre es eine Alternative, ihr in einem Brief alles zu erlären - aber das wär auch nicht wirklich einfacher für mich -.- ) Ich hoffe selbst der Zeitpunkt wird kommen an dem ich bereit bin, aber jetzt ist er noch nicht da. :( Auch wenn alles bei dir so einfach und logisch klingt.

"Genau mit diesem Problem kämpfen sehr viele hier. Und wenn Du mal ein wenig hier im Forum suchst - die Diskussion - es den Eltern sagen oder nicht - führten hier schon viele."
Danach such ich jetzt mal und schau mal wie es anderen bei der Entscheidung ergangen ist, aber trotzdem reagieren alle Eltern ja anders. :(

Danke für's zuhören und deine Hilfe! :)

Liebe Grüße
Bianca

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: So Aug 09, 2009 10:52
von BianCa_
Also übernimmt das Ganze in jedem Fall die Krankenkasse?

(Jetzt wo ich alles so gelesen habe und ungefähr weiss, was auch mich zukommt, fühl ich mich schon etwas wohler bei der Sache) :)

Bianca

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: So Aug 09, 2009 20:44
von BianCa_
Ja, ich komme aus Deutschland..und denke schon das wir gesetzlich versichert sind. :D
Ok, dann ist ja gut^^
Hab mir noch so ne kleine (hoffentlich Letzte) Frist gesetzt: Wenn ich das nächste mal nochmal erbreche, dann such ich mir Hilfe! -.-
Das hält mich jetz ein bisschen auf nicht zu erbrechen. Und wenn ichs bald doch tun sollte wieder, dann muss ich mein Mut endlich zusammen nehmen. Das hört sich jetz nur so dahin gesagt an ich weiss, aber vielleicht macht es beim nächsten Mal endlich "Klick".
Ich danke dir für deine ganze Hilfe! :) Denn das hat mich wirklich ein Stück weiter gebracht ( und das ist nicht nur so dahin gesagt).

Bianca

Re: Bin am verzweifeln...

Verfasst: So Aug 09, 2009 20:57
von BianCa_
Danke für die Unterstützung, das werde ich machen. :)

Bianca