Hallo.

Ich heiße Manuel, bin 22 Jahre alt und komme aus Österreich.

Ihr fragst euch bestimmt was mich in ein Bulimie-Forum treibt. Nun ja, ich mache mir schon seit langer Zeit Gedanken über diese Krankheit, da ich 2 Jahre lang mit einer Bulimiekranken zusammen war. Ich habe leider in dieser Beziehung vieles kaputt gemacht, große Fehler begangen, sie nicht richtig verstehen gelernt.

Vielleicht kann mir dieses Forum ein wenig helfen "zu verstehen"

Der eigentliche Grund warum ich gerade DIESES Forum gewählt habe ist, dass ich weiß das sie sich auch manchmal hier herum getrieben hat. Wir haben nun keinen Kontakt mehr.

Lg Manuel

Hallo Manuel,

kann es sein, dass du hoffst, sie hier wieder zu finden?

Wenn nicht, dann wäre mal interessant, was du glaubst für Fehler begangen zu haben.
Und was willst du verstehen?

LG Hedi

PS. Das war jetzt überhaupt nicht böse gemeint, wir helfen dir gerne, müssten nur genau wissen, was du von uns erwartest.

Hallo Hedi.

Nein, ich bin nicht hier um sie zu finden/treffen etc. Ich bin mir nicht mal sicher ob sie hier ist/war-was auch immer.

Es geht mir darum, das ich gewisse Verhaltensweisen oft als "Spinnerei" hingenommen habe, obwohl vielleicht ein echtes Problem bestand für sie. Ich hab sie vielleicht dazu drängen wollen das sie gesund wird. Aber das geht so nicht.

Ich habe auch einen großen Vertrauensbruch begangen.

Liebe Grüße

Vielleicht war es gar nicht richtig mich hier anzumelden.

Wenn das nicht gestattet ist, bitte sagt es mir.

lg

Weißt du, hier sind viele Mädl in einer Beziehung, in der es auf Grund Mißverständnissen und auch Hilflosigkeit der Partner zu gewissen Spannungen kommt. Oder gar die Beziehung drauf geht.

Möchtest du nicht ein bissl mehr von deinen Irrwegen (wie du meinst) erzählen?
Viele der Betroffene könnten davon ebenso profitieren.

LG Hedi

Hi Manuel,

also ich glaub schon, dass das absolut gestattet ist!

Und ansonsten fällt mir (mal wieder) ein:
Ich glaube BulimikerInnen können letztlich nur die Menschen helfen, die sie (die BulimikerInnen) darum bitten.
Das ist glaub zuweilen furchtbar tragisch (für Eltern, Bekannte, Freunde usw.), aber vielleicht auch wahr. (Ich bin nicht Gott, so wirklich kann ich's also auch nicht wissen.)

Und ich glaube leider auch: So ein allgemeines Muster oder Prinzip zum Verständnis der Krankheit gibt es vielleicht auch nicht. Die Symptomatik, die kann man vll so allgemein verstehen (macht auch Sinn), vll gar beheben, aber die individuellen Ursachen und Probleme (die überhaupt erst dazu führten und oder sich im Verlaufe der Krankheit dann noch hinzuentwickelten) ich glaube die können nur emotional-geistig nahestehende Menschen (im besten Falle sind das dann die Therapeuten) verstehen.

So geht's mir.

Also liebe Grüße, und: Das war nun ebenfalls nicht negativ gemeint, denn vielleicht kannst Du hier auf Leute treffen, die deiner ehemaligen Freundin dem Wesen nach (und dann auch ihrer Haltung zur Bulimie usw.) etwas ähneln.
Also nicht Flinte ins Korn schmeißen, wenn es Dir soviel bedeutet!
Laona

Sie hat die Bulimie schon sehr lange, ist aber gerade mal 20 Jahre alt. Sie war auch einmal in einer Klinik, die ihr zwar geholfen hat, aber wohl nicht ganz angeschlagen hat.

Sie hat sich wirklich Mühe gegeben alles besser zu machen, gesund zu essen, nicht zu erbrechen, um mir zu zeigen das sie es kann. Sie hat sich oft als Versagerin gefühlt wenn sie es nicht geschafft hat. Ich habe mein Bestes gegeben, ihr zugehört, sie in den arm genommen, versucht darüber zu sprechen. Doch je länger wir diese Beziehung führten, desto schlimmer wurde dieses Gefühl das sie es wohl nicht schaffen wird. sie wollte nicht mehr in die Klinik, und ich wusste langsahm nicht mehr weiter. Ich hab unbewusst begonnen, mich mehr mit meinen Freunden zu treffen. Mehr "raus" zu kommen (wo sie mich doch am meisten gebraucht hätte).... Ich hab es total falsch gemacht.

Irgendwann hab ich dann eine Arbeitskollegin beim Ausgehen getroffen und wir haben lange geredet.

Am nächsten Tag in der Arbeit hat sie mir eindeutig gezeigt welches Interesse sie an mir hat. Ich weiß wirklich nicht warum, weshalb ich so dumm war und alles aufs Spiel gesetzt habe. Ich habe meine Arbeitskollegin geküsst. Daran ist unsere Beziehung völlig zerbrochen. Ich bin mir meiner Schuld bewusst, könnte mich Ohrfeigen wenn ich daran denke. diese Frau hat mir rein gar nichts bedeutet (Arbeitskollegin)

tut mir sehr leid wenn das alles verwirrend ist.

Hallo Manuel,,

ich für meinen Zeil finde es völlig in Ordnung, dass Du Dich hier angemeldet hast - auch wenn Du nicht in erster Linie betroffen bist und nun ja quasi auch nicht mehr Angehöroger einer Betroffenen.. diese hässliche Krankheit hinterlässt immer viele Fragezeichen und im Nachhinein ist es dann fast unmöglich, alleine Antworten zu finden - zumal sie immre noch krank ist und do ihr ja vielleicht irgendwann auch als Freund wieder wichtig sein wirst.
Mir ist es also alle mal lieber, jemand kommt aus "ehre egoistischen" Gründen zu uns (also verstehen lernen, abschließen können etc,) als dass er oder sie der Sache mit Ignoranz begegnet und eben weiter "spinnereien" zur Erklärung hernimmt.

Und: ich hab nicht den EIndruck, dass du alles total falsch gemacht hast - irgendwie ist es sogar richtig, "raus" zu gehen, wenn die Situation verfahren wird und sich auch gemeinsam keine Auswege finden lassen -- das ist möglicherweise kein Egoismus sondern gesunder Selbstschutz, denn wenn du erst in eine Co-Abhängigkeit gerätst, deinen Tagesablauf auf sie eingestellt hättest und Dein soziales Umfeld wegen ihr vernachlässigt hättest, dann wäre Eure Beziehung vielleicht länger gelaufen, aber du irgendwann genauso krank wie sie - unendlich Kraft hat keiner und Laien können in der Regel kaum helfen - schon, sie können "da sein", aber das hat noch keine gesund gemacht..

also, willkommen hier,

katja

Danke Katjusza, das ist sehr nett von dir.

Ich hoffe es ist nicht falsch rüber gekommen, weswegen ich hier bin...

....

Hallo Manuel,

nach unserem gestrigen kurzen Chat war mir schnell klar um welches ehemalige Mitglied vom Forum es sich hier handelt. Nein sie befindet sich nicht mehr im Forum, allerdings habe ich regen Kontakt mit ihr.
Und natürlich habe ich mich auch nun noch mal über die Dinge bei ihr informiert und auch ihr wurde nun klar, dass sie dir die Gelegenheit einer wirklichen Aussprache nicht gegeben hat.
Ich nehme nun an, das wird sie nachholen.

Von meiner Sicht, sind bei Euch allerdings Dinge vorgefallen, die man nicht NUR der Krankheit zuschieben darf.
Ich begrüße sehr, dass du dich nun auf diesem Weg einmal mit der Krankheit auseinander setzen willst und vielleicht lernst du wirklich Dinge verstehen, für die du vorher leider nicht offen warst.

Man muss und soll sich als Angehöriger auf keinen Fall in den Strudel der Hilflosigkeit ziehen lassen, allerdings die Augen zu verschließen ist leider auch keine Möglichkeit.
Und man gibt einer kranken Person leider schnell das Gefühl von Desinteresse, wenn man sich ohne Gespräche zu führen abwendet.
Die Dinge auf den Punkt zu bringen, offen und ehrlich miteinander umzugehen, ist noch immer die beste Basis für eine Beziehung. Sei es mit einer kranken oder gesunden Person.

Allerliebste Grüße
Hedi

Liebe Hedi,

vielen dank für deine Antwort.

wow, also damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet.

Ich hoffe sehr es geht ihr gut. Ich hatte große angst das sie sich durch die Trennung verschanzt und sich in die Bulimie flüchtet. was ich sie ja direkt ja nicht fragen konnte. schlön das sie jemanden hat, zum reden.

Ich bin dir auch sehr dankbar für deine Ehrlichkeit.

Einige dinge sind einfach nicht gut gelaufen.

Ich bin sehr froh hier meine Fragen stellen zu dürfen bzw mich mitzuteilen.

Hallo Manuel,

auch ich weiß von wem du hier sprichst und kenne die Geschichte. Sicher nicht mit allen Einzelheiten, aber wie eure Trennung verlaufen ist weiß ich in etwa.

Ich muss sagen das ich es schon etwas merkwürdig finde das du dich nun hier anmeldest aber nun gut. Die Frage die mir dabei jedoch unentwegt durch den Kopf geht ist, ob du das alles tust um sie zurück zu gewinnen.

Hallo liebe Bibi,

deine Meinung teilen einige hier. Vielleicht war meine Anmeldung ja wirklich ein Fehler, vielleicht werde ich auch einfach nur missverstanden.

Egal, das tut nun nichts mehr zur Sache, denn ich überlege ob ich hier nicht komplett falsch bin.

Nein, zurückgewinnen würde ich sie niemals über ein Forum wollen, es ging mir einfach nur darum, dass ich mich manchmal so hilflos fühle bei der Krankheit. Aber du hast recht, nun sind wir getrennt und es geht mich nichts mehr an.

Alles Liebe

manuel_H hat geschrieben:Aber du hast recht, nun sind wir getrennt und es geht mich nichts mehr an.

Nun ja... so ganz gar nichts mehr an geht es dich ja nicht, du möchtest schliesslich verstehen wie das Denken und Handeln der Krankheit anzusehen ist.
Du sagtest ja, dass du viele Fehler gemacht hast in der Beziehung mit deiner Freundin. Und um die Sache als ganze Einheit für dich besser verständlich zu machen, sehe ich es als sinnvoll an, wenn du hier das dir früher und teilweise wohl noch heute komisch erscheinende Verhalten deiner Exfreundin besser verstehen kannst.
Denn daraus ergibt sich vielleicht die Möglichkeit für dich, über deine Fehler nachzudenken oder es kommt - wer weiss - vielleicht sogar mal zu einem Gespräch zwischen euch beiden.

Alles Liebe

Larissa