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ich?

Verfasst: So Jun 28, 2009 20:14
von Wispy
Hallo, ihr alle zusammen.
Ich lese auch schon eine ganze weile mit und hab mich vor kurzem getraut ich anzumelden. habe schon hier und da mal was verfasst, aber nie gewagt einen thread zu eröffnen.
das will ich hier mal versuchen:

ich bin 17 jahre alt und vor drei jahren hat alles angefangen: ich fand mich zu dick, habe mich über das thema informiert, abgenommen etc. bin dann innerhalb von zwei jahren auf ein schlankes, annehmbares gewicht gekommen.
eigentlich war dann alles gut - aber tatsächlich hat es da wohl erst angefangen:
naklar, ich war in der pubertät, ich suche meine eigenenen Werte. ich beginne zu begreifen, das ALLEs was ich tue in meiner eigenen Hand liegt. Dass es auf dieser Welt niemanden gibt, der mir etwas aufzwingen kann, dass mein Leben nur von mir bestimmt wird.
Nur ich sehe das Alles in einem viel größeren zusammenhang als viele anderen meines Alters: es geht nicht nur drum, dass ich mir von meinen Eltern nicht sagen lasse, dass ich dann und wann zuhause sein muss - sondern zb Schule: Warum? das ist ein von menschen geschaffenes Spiel um die Jugend zu beschäftigen, zu "bilden'" (wie sie es nennen), blöden von schlauen zu trennen.
Das Leben hat nur des Lebens Sinn. Ich weiß. Und trotzdem komme ich damit nicht klar. Ich schaffe es nicht im JETZT zu sein, mein Kopf ist überall, aber nie „da“. Ich sehe Sinn in Gar nichts, ich habe irgendwie alle Freude an Dingen verloren, die mir früher welche bereitet haben. Dann hinterfrage ich sie und sie erscheinen mir sinnlos. Ich lebe nie, ich versuche immer nur alles „rumzubringen“.
Ich fühle mich gefangen in der Zeit, in diesem ewigen kreislauf: schlafen, energie (essen), verbrauchen, wach sein, schlafen … wozu das alles? Was für einen sinn macht das?
Ich finde es so… nutzlos und überflüssig. Wir verschwenden so viel zeit für nebensächliches, haben einen so kleinen horizont.
Ich fühle mich so gefangen in meinen gedanken, aber ich will auch keine sekunde ohne sie leben.
Mit anfang sechzehn habe ich begonnen zu versuchen einfach die sekunde zu leben und zu genießen, aber er ist da gegenteil passiert: ich habe mich immer viel mehr in meinen plänen eingeengt. Mein esservhalten wurde auch immer geplanter und hatte ein festes muster, habe langsam aber sicher immer weiter abgenommen.
Im Herbst 08 habe ich das nichtmehr ausgehalten und bin immer weiter abgerutscht. Alles war so schrecklich sinnentleert und überflüssig, da hat das mit der bulimie begonnen.
Ich habe mir überlegt: wenn ich jetzt einschlafe, wann will ich aufwachen?
An weihnachten? An ostern? Meinem gebrustatg? Worauf freue ich mich?
Auf nichts. Es gibt eigentlich keinen tag,an dem ich sage „jop, guten morgen – auf heute freue ich mich.“
Keine tätigkeit (damit ist auch lesen oder fernsehn gemeint – also nicht nur körperlich aktive dinge; sondern auch alle gemütszustände/situationen insgesamt.)
Ich habe fast bis zur besinnungslosigkeit gefressen, gekotzt, mal nicht gekotzt. Habe in einem halben jahr ca *kg zugenommen.
Ich habe meine komplette lebenstruktur über den haufen geworfen, habe tagelang daheim gesessen und es war schon zu anstrengend mogends überhaupt aufzudstehn. Diese ganze welt mit all ihren ungerechtigkeiten ist mir zu groß, zu überwältigend. Der gedanke was tagtäglich überall passiert - kinder sterben, bäume sterben, was menschen sich antun, vor allem was sie der Erde antun – das überfordert mich alles restlos.
Und gleichzeitig tue ich nichts. Ich lebe in meiner eignen kranken welt aus lauter nichtigkeiten.
ich habe angefangen mich ins fressen zu retten, zu kotzen (manchmal auch nicht). Es ist ein immer wiederkehrendes muster, was ich brauche um „mich zu entspannen“. Das sind die einzigen minuten oder stunden in denen ich wirklich da bin. Ich denke an nichts, nur ans essen und an „ist doch eh alles scheißegal“.
Ich hasse mich selbst für diese primitve verhalten… es ist doch wie jede andre sucht: drogen, alkohol… man versucht für eine zeitlang die welt und alle den scheiß zu vergessen.
Ich komme aus diesem scheißdreck nichtmehr raus. Ich schaffe es nicht, länger dieses spiel zu spielen. Ich will es nicht und will es doch.
Ich bin nach aussen hin eine sehr ernstahfte und reife person. Aber ich habe das gefühl ich „wähle“ meine Ichs nach Belieben, ich bin nur ein kranker teil in dieser kranken welt.

Es geht nicht darum, dass ich mein essverhalten wieder in den griff kriegen muss, dass mir jemand helfen muss wie man sich richtig ernährt, damit der körper lebensfähig ist. Ich komme mit mir im bezug auf die welt/das leben nicht klar und das äussert sich dann halt so. fressen, kotzen.

Was soll ich machen? Ich stoße alle leute in meiner näheren umgebung gerade vor den kopf, ich traue mich nicht mehr aus dem haus, ich belüge meine eltern etc etc.
Ich will und kann nichtmehr. Es geht nicht um eine stupide therapie, einen psychologen, dem ich mein leid klagen kann.
Wie soll ich das sagen? Ich verstehe mich ja selber nicht. Ich fühle mich so zwiegespalten und shizophren. Meine eigene kleine welt, der altag, die große weite welt. Das alles ist irgendwie ein widerspruch in sich… und ich komme nicht damit klar.
Ich weiß nicht – kann irgndeiner auch nur im ansatz vermuten was mit mir los ist?

Re: ich?

Verfasst: Di Jul 28, 2009 1:08
von katjusza
olla chica - schon ein paar tage her und mittlerweile ist du ja im forum schon ein bisschen angekommen, dennoch: olla chica.

Wie das Post einer 17 Jährigen hat sich das für mich mal nicht gelesen sondern ganz schön viel weit älter und daher meine eine und einzige und eventuell naheliegende Frage:
Bist du einfach ein bisschen smarter als Dein Umfeld und kommst daher nicht so recht klar?

Und weiter:

Wie soll ich das sagen? Ich verstehe mich ja selber nicht. Ich fühle mich so zwiegespalten und shizophren. Meine eigene kleine welt, der altag, die große weite welt. Das alles ist irgendwie ein widerspruch in sich… und ich komme nicht damit klar.
Ich weiß nicht – kann irgndeiner auch nur im ansatz vermuten was mit mir los ist?
Darüber reden wir noch, nach drei bis vier weiteren persönlichen Gesprächen.
Nacht,
Katja

Re: ich?

Verfasst: Di Jul 28, 2009 12:34
von Unique
Wow, sehr eindrucksvoll geschrieben und auch ist es für mich unheimlich traurig, weil es mir fast genauso ging. Ich habe zwar nur gefressen und nicht gekotzt aber eigentlich ist das ja auch egal. Mit 14 hats bei mir angefangen und irgendwann war ich an dem selben Punkt wie du: Alles ist sinnlos, wozu bin ich auf dieser Welt, was soll ich noch hier... es ging sogar bis Selbstmordgedanken hin. Ich verstehe dich sehr gut. Dieses Gefühle sind schrecklich. Manchmal habe ich mich gefühlt als wäre ich nur noch ein Körper der lebt, aber meine Seele ist schon quasi gestorben. Nun, ich will dich nicht runterziehen, im Gegenteil. Das was ich dir beschrieben habe war genau vor einem Jahr und ich war auch 17. Jetzt bin ich 18 und ich kann sagen, dass ich meine schlimmste Phase überwunden habe. Die Depression ist fast ganz verschwunden und mit dem Essen komme ich wieder besser klar. Bis dahin musste ich vieles durchleben, Gefühle entdecken in mir, die ich schon lange nicht mehr zugelassen hatte, den Schmerz aushalten. Oft habe ich nächtelang nur geweint. Doch irgendwann ging es dann bergauf. Ich habe eine Therapie angefangen und, was mir vllt. noch mehr geholfen hat, angefangen nach Lösungen für meine Probleme zu suchen. Wie komme ich da wieder heraus? Wie kann ich vorallem meine Stimmung beeinflussen? Da haben mir dann viele Ratgeber geholfen und ich arbeite jetzt noch daran, weil ich weiß, dass ich ohne die wieder abrutschen würde. Egal, wie dein Weg aussieht, ich will dir sagen, dass auch du das überwinden kannst! Du wirst einen Weg daraus finden und such dir bitte trotzdem Hilfe. Wir sind noch so jung und wir können noch alles aus diesem Leben machen.

Liebe Grüße

Re: ich?

Verfasst: Di Jul 28, 2009 13:26
von *Larissa*
Unique hat geschrieben:Wir sind noch so jung und wir können noch alles aus diesem Leben machen.
Ach ja... fast hätte ich es vergessen :cry:

Will nicht nerven. Ist nur grad ein (sinnloser (ich weiss)) Kommentar, den ich abgeben musste...

Re: ich?

Verfasst: Di Jul 28, 2009 14:16
von Isa
Sorry, aber das
Wispy hat geschrieben:Schule: Warum? das ist ein von menschen geschaffenes Spiel um die Jugend zu beschäftigen, zu "bilden'" (wie sie es nennen), blöden von schlauen zu trennen.
klingt für mich nach pubertärer Rebellion und das

Wispy hat geschrieben: Ich sehe Sinn in Gar nichts, ich habe irgendwie alle Freude an Dingen verloren, die mir früher welche bereitet haben. Dann hinterfrage ich sie und sie erscheinen mir sinnlos. Ich lebe nie, ich versuche immer nur alles „rumzubringen“.
Ich fühle mich gefangen in der Zeit, in diesem ewigen kreislauf: schlafen, energie (essen), verbrauchen, wach sein, schlafen … wozu das alles? Was für einen sinn macht das?
Ich finde es so… nutzlos und überflüssig. Wir verschwenden so viel zeit für nebensächliches, haben einen so kleinen horizont.
Ich fühle mich so gefangen in meinen gedanken, aber ich will auch keine sekunde ohne sie leben.
depressiv. Also nich nach was, was ich mit "reif" in Verbindung bringen würde. Du grübelst, du hinterfragst, aber egal was passiert, du siehst keinen Sinn darin.

Isa

Re: ich?

Verfasst: Di Jul 28, 2009 14:46
von katjusza
Liebe Isa,

der Begriff Reife bezog sich auf Ihre Ausdrucksform und -weise.
Inhaltlich allerdings davon auszugehen, dass Depressivität und Rebellion einer Reife entgegensprechen, finde ich anmaßend.
Am Anfang sthent nun mal das Grübeln und Bedenken und Verwerfen, was nicht funktioniert - also nicht gleich so scharf schießen..

bis später

Re: ich?

Verfasst: Di Jul 28, 2009 19:30
von Isa
Das war kein scharf schießen, sondern mein Eindruck; Rebellion und Reife sind grundsätzlich nicht inkompatibel.
Kein Anmaßen. Kein Rechtfertigen.


Isa

Re: ich?

Verfasst: Do Jul 30, 2009 11:45
von Wispy
Hallo!
Erstmal danke für alle Antworten =)

An Unique

Ob man kotzt und frisst oder nur eines von beidem tut, macht rein vom psychischem her, glaub ich wirklich keinen großen Unterschied. Körperlich gibt es unterschiedliche Folgen, aber es geht bei beidem doch um irgendeine Art "Unzufriedenheit", die man durch das Verhalten verdrängen möchte.
Zu deinem Ausdruck "Seele schon gestorben": ich hab mir da immer ein gebrochenes Herz vorgestellt. Und daraus her hat sich die Vorstellung entwickelt, dass ich oft nicht mehr einfach andere Menschen sehe, sondern mir nur ihre schlagenden Herzen vor mir.
Dass ich jede Menge Gefühle durch die Bulimie zu verstecken und vergraben versuche, glaube ich auch. Natürlich bekomme ich das jetzt nicht mit, aber ich habe Anfang des Jahres eine wunderschöne Erfahrung machen dürfen, habe ein Pferd kennengelernt, dass ich wirklich liebe und plötzlich bin ich von so vielen Gefühlen richtiggehend “überschwemmt“ worden. Da ist mir dann klar geworden, wie viel eigentlich verloren gegangen ist – wenn man in seinem Bulimiealltag so vor sich hinlebt, weiß man immer, dass es so nicht weitergehen kann, dass man absoluten Schwachsinn macht, dass es einem nicht gut dabei geht. Aber was wirklich alles deshalb verschwunden ist, hab ich erst dann gemerkt, als es mit einem Mal wieder geweckt worden ist (leider hat man sie (war ne stute) kurz darauf wieder weggenommen… und hinterher bin ich noch viel tiefer gefallen.).
Du schreibst, dass du mittlerweile aus der schlimmsten Phase raus bist – wusstest du irgendwann, dass du was JETZT was ändern wirst? War das ein bewusster Entschluss, ein „KLICK“ und jetzt mach ich was oder kam das mehr schleichend?
Die Depressionen sind eine meiner größten Knackpunkte würde ich sagen, ich weiß nicht genau ob die von der Bulimie kommen oder andersherum.
Über eine Therapie habe ich auch schon oft nachgedacht.. aber dazu müsste ich mit meinen Eltern reden. Es geht nich darum, dass ich ihnen nicht vertraue oder es peinlich finde, dass ich kotze.
Aber mir wurde als ich angefangen hatte abzunehmen überall nachgesagt ich wäre magersüchtig (war IMMER im NG Bereich, aber es war viel in kurzer zeit was da runter ist). Ich wurde plötzlich kontrolliert und beobachtet und das hat mich dann wirklich krank gemacht. Und das ist meine größte Angst: Wieder kontrolliert werden. Damit komme ich überhaupt nicht klar. Ich brauche meine Entscheidungsfreiheit. Sobald ich auch nur ahne, dass mich jemand einengt beginne ich durchzudrehen. Deshalb hab ich auch so ein großes Problem mit einem Alltag, mit Pflichten. Und dieses Enge-Gefühl kotze ich dann raus (…)

An Katjusza & Isa

Hmm. Ja ich bin eine „Dauerdenkerin“. Den ganzen Tag nur am überlegen was wie wo warum Sinn hat.
Einerseits glaube ich, dass mir dieses Grübeln vielleicht die Fähigkeit nimmt, mich auf etwas einzulassen und genießen zu können. Die Fähigkeit mich auf etwas zu konzentrieren und alles andere in dem Moment zu vergessen und zu „leben“. – eben weil ich nur an das denken kann, was ich noch zu machen habe oder auch nicht.
(daher vielleicht auch das Gefresse? Das sind manchmal die einzigen Stunden in denen ich zwar voll von negativen gedanken bin, aber trotzdem „DA“.)
Andererseits könnten die Gedanken auch der Schlüssel zur Lösung sein. Denn ist es wirklich besser, wenn man immer im jetzt und hier zwar lebt, ganz gedankenlos? Meine Schwester ist so dieser Lebe-typ. Sie denkt meistens nicht an morgen sondern nur an heute und ans jetzt und was man noch alles lustiges heut anstellen könnt…
Wahrscheinlich ist es wieder mal der Mix aus beidem, auf den es ankommt.

Trotzdem würd ich mich nicht als total unreif bezeichnen Isa, ich setze mich einfach ziemlich kritisch mit den meisten Themen auseinander. Ich finde Schule nicht grundätzlich schlecht, sie hat sicherlich gute Aspekte – aber für mich überwiegt das Negative. Schon allein deshalb, weil ich eben meinen Alltag viel lieber selbst einteilen würde, als dass mir jemand vorschreibt zu welcher Zeit ich wo zu sein habe.

Liebe Grüße,
Wispy

Re: ich?

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 17:06
von katjusza
Hi Wispy,
*mussimmer an Whiskey denken*

Ist ja eigentlichegal, welcher Typ besser ist, oder? Ich hab so ein wenig die Erfahrung gemacht, dass man seinen eigenen kaum ändern kann und daher gut tut, nicht zu bewerten, sondern anzunehmen und dann das beste draus zu machen - auf den Weg willst Duja gern gehen, denk ich mir, und der Anfang ist in aller Regel mal die Ursachenforschung für den gegenwärtigen, wie ich Dich verstanden habe alles andere als suboptimalen Zustand.
Hast Du Lust, darüber in diesem oder einem anderen Forum wo's passt genauer zu schreiben?
dann kommen wir dem Rätsel ums Fressen schon auf die Spur -- denn "Denken" schadet nur in derallergrößten AUsnahme aller anzunehmenden Fälle ;) *alsoecht*

Re: ich?

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 17:07
von katjusza
Isa hat geschrieben:Das war kein scharf schießen, sondern mein Eindruck; Rebellion und Reife sind grundsätzlich nicht inkompatibel.
Kein Anmaßen. Kein Rechtfertigen.


Isa
Na gut, dann war mein Eindruck von Deinem Post nur, dass es etwas scharf geschossen war.

Re: ich?

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 19:34
von Isa
Ich wollte nich, dass es böse rüberkommt. Aber vielleicht klang es wirklich ein bisschen rau. Wollt ich nich :wink:

Isa

Re: ich?

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 21:00
von aire
Wispy hat geschrieben:Ich finde Schule nicht grundätzlich schlecht, sie hat sicherlich gute Aspekte – aber für mich überwiegt das Negative. Schon allein deshalb, weil ich eben meinen Alltag viel lieber selbst einteilen würde, als dass mir jemand vorschreibt zu welcher Zeit ich wo zu sein habe.
Hallo Whispy

*Flüstermodus an* Dann geh studieren an der Uni , du wirst es lieben. *Flüstermodus aus*

Herzlich willkommen auch :)

lg

aire

Re: ich?

Verfasst: Fr Jul 31, 2009 21:16
von Unique
Wispy hat geschrieben: Du schreibst, dass du mittlerweile aus der schlimmsten Phase raus bist – wusstest du irgendwann, dass du was JETZT was ändern wirst? War das ein bewusster Entschluss, ein „KLICK“ und jetzt mach ich was oder kam das mehr schleichend?
Nein, das kam alles schleichend. Ich bin (so habe ich es empfunden) durch die Hölle gegangen. Es war manchmal einfach so unerträglich und zermürbend. Wie gesagt, so einen richtigen Knackpunkt gab es nicht, es ging dann halt gaaanz langsam bergauf mit der Therapie aber richtig erst, als ich meine Gedanken hinterfragt hatte. Um das zu machen, muss man aber erst an die Gefühle ran und das gelang mir dann doch schon besser.
Man muss vorallem Geduld haben und die hatte ich oft auch nicht. Ich wollte immer schnell voran kommen, schnell, schnell, schnell.... gut, es war auch gut insofern dass ich halt an mir gearbeitet hab. Am Anfang kann ein Antidepressiva ersteinmal helfen wieder klar zu denken. Denn durch die Depression war ich manchmal so gelähmt, dass ich einfach nichts machen KONNTE... es ging nicht, meine Gedanken haben das auch nicht zugelassen (weil ja alles sinnlos...)

Du erinnerst mich wie gesagt sehr an mich außer dass ich halt nicht direkt Bulimie hatte, aber ich weiß wie es ist und du kannst es schaffen. Und: Es muss nicht 10 Jahre dauern! Oft habe ich gedacht es müssen noch zich Jahre vergehen, bis ich daraus komme. Ich habe das halt bei vielen gesehen, die das sehr lange hatten und da denkt man sowas halt. Vielleicht bin ich dir da ein Beispiel, das zeigt, das man das auch in geringerer Zeit schaffen kann ;)

LG