Seite 1 von 1

Hallo zusammen, möchte mich vorstellen

Verfasst: Do Mär 26, 2009 14:53
von Merline
Hallo zusammen!

Ich habe mir spontan entschlossen, mich hier anzumelden. Ich kann noch nicht sagen, ob ich viel und regelmässig da sein kann, aber wenn, dann hoffe ich auf einen guten Austausch mit euch allen :)

Mal ein kurzer überblick über mich:

- ich bin "Ehemalige" mit gsd seltenen Rückfällen (ca. alle 6 monate), bezeichne mich aber lieber als "trocken".
- ich war 15 Jahre lang aktive Bulimikerin und bin seit ca 3 Jahren fast wieder "normal".

Heute muss ich mich an meinen eigenen, strengen Tages- und Essensplan halten, von dem ich weiss, dass er funktioniert. Von Jahr zu Jahr werden dann auch die schwierigen Fälle (Geschäftsessen etc.) weniger "gefährlich". Aussenstehende merken mir wenigstens nicht mehr sofort an, dass ich mit diesem Thema meine Probleme habe. Das ist eine grosse Erleichterung... Vorallem die Tatsache, dass mich mein Mann so sein (und essen) lässt wie ich will. Würde er mich kritisieren (z.B. "das ist doch viel zu wenig" oder "was isst du denn da komisches") wären wir nicht verheiratet.

Angefangen hat es wie bei vielen mit Magersucht (mit 13), ein paar Jahre war es eine Mischung aus beidem. Ca 10 Jahre Therapien (viele verschiedene Formen), viele Umzüge, Job- und Freundeskreiswechsel haben die grösste Zeit meines lebens geprägt.

ich war übrigens so dumm, mit 18 das Rauchen anzufangen, weil ich WIRKLICH glaubte, dadruch nicht mehr zu k***. Es gibt hier einen ähnlichen Fred einer Frau, die das Thema anspricht, deshalb erwähne ich es:
es funktioniert nicht und ist blödsinn! ;) ich habe damals mit mir selbst den deal gemacht, dass ich 1 woche lang rauche, und wenn es die Bulimie nicht lindern würde, würde ich halt wieder aufhören. was soll ich sagen: ich rauche immer noch (viel) und die beiden süchte sind auf fatale weise miteinander verknüpft. sobald ich einen Tag nicht rauche stellt sich die wohlbekannt heisshungerattacke ein! die nächste Therapie für diese Verwicklung steht schon an.... :shock:

Für alle die sich jetzt fragen, wie ich es geschafft habe...
es waren nur sehr wenige Therapieformen, die wirklich geholfen haben. Den eigentlichen Grund dafür, dass es mir heute gut geht sehe ich darin, dass ich meinen richtigen Lebensweg gefunden habe.

Klingt kitschig :) aber durch sehr viel glück, geboren aus verzweiflung und spontanem handeln, bin ich vor gut 3 jahren ausgewandert, habe alles auf den kopf gestellt in meinem Leben, und nun so harmonische Lebensumstände gefunden (weit weg von meiner Familie), dass ich den alten Ess-Druck einfach nicht mehr spüre. Auch die Geburt meines Sohnes vor 2 Jahren hat einen grossen Teil daran gehabt, und natürlich mein Mann, der einfach der richtige für mich ist, weil er mich so nimmt wie ich bin.

So ich denke das ist schon ein sehr langer roman für den Anfang :) Ich wünsche jedem, dass er irgendwann den richtigen Weg im Leben findet, wo die Ursachen der Bulimie nicht mehr wirken können und die Sucht langsam heilen kann!! :) Es dauert vielleicht viele viele Jahre, aber irgendwann ist es geschafft. Diese Hoffnung sollte man nie aufgeben.

Bis bald und liebe Grüsse
Merline

Re: Hallo zusammen, möchte mich vorstellen

Verfasst: Do Mär 26, 2009 17:39
von Sonrisa
hallo merline!

herzlich willkommen!

schön dass du da bist - und schön, dass es mal wieder eine ehemalige ist, die sich hier registriert. freut mich für dich, dass du den weg zur heilung (fast) erfolgreich durchschritten hast.
Merline hat geschrieben:bin ich vor gut 3 jahren ausgewandert
darf ich fragen wo du jetzt lebst? find ich immer so interessant! :D

ich hab mal 13 monate in den usa gelebt und dort hat das auch mit meiner ES angefangen. seitdem ich wieder zurück bin, gehts mir wieder etwas besser.
was für den einen gut ist, ist für den anderen genau das falsche.
aber schön, dass es dir gut geht - 15 jahre mit der ES leben - das ist schon eine sehr, sehr lange zeit...

auf ein gutes miteinander :)

Re: Hallo zusammen, möchte mich vorstellen

Verfasst: Do Mär 26, 2009 19:00
von Merline
Sonrisa hat geschrieben:hallo merline!

herzlich willkommen!

schön dass du da bist - und schön, dass es mal wieder eine ehemalige ist, die sich hier registriert. freut mich für dich, dass du den weg zur heilung (fast) erfolgreich durchschritten hast.
Merline hat geschrieben:bin ich vor gut 3 jahren ausgewandert
darf ich fragen wo du jetzt lebst? find ich immer so interessant! :D

ich hab mal 13 monate in den usa gelebt und dort hat das auch mit meiner ES angefangen. seitdem ich wieder zurück bin, gehts mir wieder etwas besser.
was für den einen gut ist, ist für den anderen genau das falsche.
aber schön, dass es dir gut geht - 15 jahre mit der ES leben - das ist schon eine sehr, sehr lange zeit...

auf ein gutes miteinander :)
Hallo Sonrisa!

danke für deine netten worte! :)

Tatsächlich war meine B in den USA ebenfalls SEHR schlimm. war eine der ersten richtigen ausbruchsjahre (war mal 1 jahr dort im schulaustausch). :)

Ich glaube, es muss auch das wirklich richtige Land sein :) und das ist sicher individuell. Ich bin in die Schweiz ausgewandert :) ist jetzt nicht sooo weit weg (aus D), was die kilometer angeht... aber mein Leben hat sich so gravierend ins positive und andere verändert, dass es ebensogut 20.000 Km weit weg sein könnte (vor allem weil ich keinen kontakt mehr zu allem "alten") habe.

Seitdem ich meinen beitrag heute mittag veröffentlicht habe fällt mir auf, dass meine gedanken zum ersten mal seit langem wieder ständig um das thema kreisen.... wieviele altlasten und folgeschäden man fast wie selbstverständlich ins Leben integriert hat, ohne noch an die Ursache zu denken. das ist schon krass...

Erzählst du mir auch ein bisschen von dir wenn du magst?

einen schönen Abend und liebe Grüsse
M.

Re: Hallo zusammen, möchte mich vorstellen

Verfasst: Fr Mär 27, 2009 8:10
von Sonrisa
Merline hat geschrieben: Tatsächlich war meine B in den USA ebenfalls SEHR schlimm. war eine der ersten richtigen ausbruchsjahre (war mal 1 jahr dort im schulaustausch). :)
Merline hat geschrieben: Ich glaube, es muss auch das wirklich richtige Land sein :)
ich denke, es kommt immer darauf an, ob man wirklich schon dazu bereit ist, für längere zeit an einem ort zu wohnen, wo man niemanden kennt, die sprache nicht die eigene ist etc. es ist wahnsinnig viel auf einmal und vielleicht war man dem allem zu dieser zeit noch nicht gewachsen.
ich fands total schön dort und ich wär auch gern dort geblieben, hatte nur keine möglichkeit ein anderes visum zu bekommen.
Merline hat geschrieben: Ich bin in die Schweiz ausgewandert :) ist jetzt nicht sooo weit weg (aus D), was die kilometer angeht... aber mein Leben hat sich so gravierend ins positive und andere verändert, dass es ebensogut 20.000 Km weit weg sein könnte (vor allem weil ich keinen kontakt mehr zu allem "alten") habe.
freut mich für dich, dass sich dein leben so zum positiven gewedet hat :)
bei manchen ist es wahrscheinlich so, dass sie das "alte leben" erst zurücklassen müssen, um ein komplett neues anzufangen. ich hab gemerkt, dass ich mein leben hier (noch) nicht aufgeben will, weil ich sehr an meiner familie hänge und ich wahrscheinlich wieder abrutschen würde, wenn ich zurückgehe.
Merline hat geschrieben: Seitdem ich meinen beitrag heute mittag veröffentlicht habe fällt mir auf, dass meine gedanken zum ersten mal seit langem wieder ständig um das thema kreisen....
ja, so gehts mir auch. ich war vor 2 jahren schonmal hier "aktiv", hab aber dann abstand genommen. man beschäftigt sich automatisch wieder mehr mit der ES - da hast du recht.

so, dann wünsch ich dir einen schönen tag - ich muss mich jetzt mal an die arbeit machen :wink:

liebe grüße
sonrisa