Eine Mama stellt sich vor

#1
hallo zusammen,
Ich bin gestern Nacht auf das Forum gestossen. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht und nun habe ich mich fürs Leben und meine Kraft entschieden! Vielen Dank allen hier.
Mit 18 schien ich plötzlich fast nichts mehr zu verdauen. mir war ständig übel, hatte immer wieder Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und es ging mir vor allem psychisch nicht sehr gut. Ich machte eine grosse innere Veränderung durch und war damit überfordert(vor allem wegen der Reaktionen von aussen). Es folgten diverse Arztbesuche und Untersuchungen, doch man konnte sich meine Probleme nicht erklären. Ich fühlte mich auch von wenigsten des mediz. Personals ernst genommen. Ich ass also sehr wenig, weil ich ständig Angst hatte vor den Reaktionen meinses Körpers. Ich nahm ziemlich ab (war nie dick). Komischerweise fand ich gefallen daran (abnehmen war aber nie mein Ziel eigentlich...). Ausserdem suchte ich selber nach den Ursachen meiner Probleme. Ich probierte einiges aus. Es ging ein bisschen besser. Aber leider unterstützte mich meine Familie nicht und taten die Versuche, mir selber zu helfen als Spinnerei ab. Ich bekam ein Dilemma....und so begann ich eines Tages zu erbrechen. Es war in dieser Zeit eine Erleichterung. Endlich musste ich mir keine Gedanken mehr machen, ob ich dies oder jenes nicht vertrug, und mein Umfeld war auch zufrieden weil ich wider wie sie ass. Das ging so von 20-24. Nach der Ausbildung zur Physiotherapeutin entschied ich mir, sozusagen einen "Entzug" zu machen und von meiner Bulimie wegzukommen. Es klappte und ein Jahr später wurde ich das erste Mal schwanger. Alles ging gut, ausser dass ich wieder vermehrt Verdauungsprobleme hatte. Nach der Geburt ging es mir auf allen Ebenen nicht gut weil ich zudem einen Monat vorher einen Autounfall mit Schleudertrauma hatte. Doch ich kämpfte, trug meine Tochter trotzdem täglich, stillte sie oft, und wieder versuchte ich eine Veränderung der Ernährung. Ich kam langsam zur Rohkost. Ich machte Erfahrungen in verschiedenen Rohkostrichtungen. Es machte Spass, es ging mir relativ gut. (Umstellung auf 100% roh ist nicht ganz ohne). Ich stillte meine Tochter immer noch, und ich ging wieder Teilzeit arbeiten, weil wir finanzielle Probleme hatten. Genau diese Sorgen und der Stress Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen, liess mich wieder mit erbrechen beginnen. (Immer noch 100% roh!). ich tat es aber nur ab und zu, nicht regelmässig. Es folgten auch immer wieder lange erbrechfreie Phasen. Ich wollte eigentlich immer ganz aufhören, doch dies schaffte ich auch nicht. Vor der Schwangerschaft meines zweiten Kindes hörte ich auf, tat es dann in der SS noch ein paar Mal. Ich hatte aber eine wunderschöne Schwangerschaft und eine wunderschöne Geburt mit meinem Mann und unserem Sohn. Drei Wochen nach der Geburt, wurde ich sehr krank; Durchfallerkrankung und grosse Kreislaufprobleme. Ich konnte wieder fast nichts essen, ohne dass ich Durchfall bekam. Erbrechen tat ich nicht in dieser Zeit und auch lange nach der Geburt nicht mehr. Ich versuchte meine Rohkost zu verändern. Nach und nach ging es mir etwas besser,....bis der erneute Zusammenbruch kam; eine massive Magen-Darm-Erkrankung, wonach ich mehr als zwei Wochen nichts mehr essen konnte. Ich nahm massiv ab, was mich aber diesmal nur schockte! Ich war so schwach. Rohes konnte ich nichts mehr essen. Deswegen zwang ich mich zu gekochtem Gemüse. Und oh wunder es half mir wieder ins Essen einsteigen zu können. Ich nahm wieder zu, hatte wieder Milch für mein Baby und ich war nur glücklich! Doch mein Essverhalten wurde sehr chaotisch und ich erbrach wieder öfters. Seit dem ist ein Jahr vergangen und ich schaffte es nicht mehr dauerhaft davon loszukommen. Trotzdem geht es mir gesundheitlich ziemlich gut, seit ich rausgefunden habe, dass ich eine Fructoseintoleranz habe. Nun bräuchte es nicht mehr viel zum Glück. Wir leben hier sehr einfach und ohne Komfort ziemlich in der Natur in Südfrankreich. Dieser Winter war nicht ganz einfach, dann kam noch eine Krise (die erste!) mit meinem Mann und darum wurde mein Erbrechen seit November 08 wieder sehr oft.
Doch.... eben gestern mitten in der Nacht, fasste ich den entgültigen Entschluss, damit aufzuhören! Und ich weiss ich werde es schaffen :D ! Meine beiden Kinder (20Mt., 6J), sind so wunderbar und geben mir soviel! Ich will das Leben mit ihnen geniessen und Spass haben!
Die einzigen Sorgen die ich noch habe, sind, ob ich schon Folgeschäden habe und ob man die rückgängig zu machen sind.
Ich bin immer noch bei der Rohkost, was wirklich mein Ding ist. Hier ist bereits warmer Frühling und ich bin mit meinen Kindern immer mit dem Fahrrad und Anhänger unterwegs!
Ich hoffe, dass ich hier Unterstützung auf meinem Weg zur Heilung finde und Antworten auf einige Fragen. Ich bin überigens 32 jahre alt.
Euch alles Liebe und eine gute Nacht von der Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#3
Vielen Dank für deine Wünsche!

Es funktioniert bis jetzt. Doch habe ich vorgestern sehr viel gegessen, v.a. Erdnüsse. Gestern war ich dann krank mit Fieber, Uebelkeit, leichter Schwindel, leichte Bauchschmerzen, Müdigkeit und verstopfter Nase. Ich bekam dann auch noch Angst, weil ich hier so einiges über die Folgeschäden las....
Wie klärt man das am besten ab? Kennen sich die Aerzte da aus? Ich denke, eher nicht, oder?
Heute geht es wieder besser, bin aber noch ziemlich schlapp. Doch mit zwei kleinen Kindern muss man dann halt trotzdem tun und machen.

Liebe Grüsse von Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#4
Hallo Bärta,
Vielen Dank für dein Willkommensbeitrag :)
Nein, ich ernähre mich nicht vegan. Ich esse im Winter oft tierisches. Im Sommer etwas weniger. Ich war aber vor der Rohkost vegetarisch bis vegan.
Ich habe eben die Erfahrung gemacht, dass die Aerzte bei mir eher zu wenig abklären wollen :roll: . In der Schwangerschaft meines jüngsten Kindes wollte ich mich woll durchchecken lassen, doch die wollten nicht. Schlussendlich konnte ich sie überreden, um B12, Zink und noch anderes zu testen. Und die wissen alle, dass ich Bulimie hatte und auch von den Rückfällen. Ich vermute deswegen, dass sich die meisten Aerzte zu wenig auskennen bezüglich Folgeschäden bei Bulimie.
Ich werde mich um einen Termin bemühen, obwohl die Zeit und Möglichkeit dafür sehr knapp ist.

Liebe Grüsse von Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#5
Guten Morgen,
bezüglich erbrechen läuft es sehr gut. Ich esse zwei Mal im Tag und habe zur Zeit keine FA. Ich bin so dankbar und glücklich auf dieser wunderbaren Erde zu sein!
Dafür erbrach mein 20Mt. Sohn mehrmals gestern :roll:, sogar Muttermilch. Es scheint eine Magen-Darm-Infektion zu sein (wie auch ich und mein Lebenspartner leicht haben), doch ist das schon interessant....
Da gehen wir aber durch, ich bin voller Vertrauen und Zuversicht!

Liebe Grüsse von Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#7
Hallo Aire,
Wo denkst du hin !? :roll: :wink: Da käme ich ja nie auf genügend Kalorien oder müsste tonnenweise davon essen! Und Obst esse ich eh sehr wenig. weil ich eine Fructoseintoleranz habe.
Zu meiner Palette gehört eigentlich alles, einfach nicht gekocht. Zum Beispiel; Avocados, Oliven,diverse Gemüse, Wildkräuter, diverse Nüsse, Safus, Kokosnüsse, Sprossen und Keimlinge (auch Buchweizen und selten Getreide), Eier, Fleisch, Fisch, Kakao, Carob, eben selten Obst wie Papaya, Grapfruits, Jackfrucht, Cempedack, Durian, Honig, Blütenpollen, Melonen...

Liebe Grüsse von Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#11
guten Abend,
Ich nutzte nun diesen Thread, um aufzuschreiben, was bei mir so abgeht. Egal ob es jemanden interessiert oder nicht, mir hilft es bestimmt, es einfach aufzuschreiben! Habe heute ziemlich durcheinander und viel gegessen und,....wie es so ist....
Aber, ich tu es nicht!! Es ist nur nicht einfach, habe einen grossen Ballonbauch und zwei tolle Kinder und einen Haushalt alleine zu bewältigen.(der Vater meiner Kinder kommt wie so oft, unendlich spät nach Hause, was mich nervt, weil man nie weiss, woran man ist. Manchmal denke ich, wäre es einfacher gerade getrennte Haushalte zu haben, weil auch unsere Ansicht von Ordnung und Sauberkeit etwas auseinander gehen :wink: ...)
Ausserdem beschäftigen mich immer noch die Fragen, ob meine Symptome mit meiner Fructoseintoleranz oder doch mit einem unerkannten Diabetes zusammenhängen....
Nun, gut durchatmen und meine Kinder liebhaben. Ausserdem ist es hier schon richtig warmer Frühling, das tut soooo gut (war ein ungewöhnlich langer und kalter Winter) :D
Hoffentlich, habe ich meine Lust, zu f. überwunden, ich werde nämlich müde. Vielleicht schaffe ich es mit den Kindern dann einzuschlafen.
Danke dieser Plattform und euch allen, dass ich hier schreiben darf.

LG von einer Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#12
hallo,
danke fuer deinen beitrag. ich finde das sehr interessant. vor allem auch die aufzaehlung!! :!:
bist du dir denn wirklich sicher, dass dir die rohkost gut tut? rohes gemuese ist doch so schwer zu verdauen oder nicht?! ich habe auch schon sehr viel gutes gehoert. dennoch, fuer mich klingt es nicht gesund.
da sieht man mal, dass es die eigenen probleme auch nicht loest, wenn man kinder in die welt setzt. klar, man ist sicher fuer ne zeit mal abgelenkt. aber die probleme verschwinden nicht und auch nicht die gewohnheit. dennoch, jetzt musst du dich zusammen reissen, denn nun hast du nicht nur die verantwortung fuer dich selbst. das bist du deinen kindern schuldig. du musst ja so dankbar sein, dass die ueberhaupt schwanger werden konntest!!
was deine aezte betrifft, schockiert mich mal wieder! sie wollten dich nicht untersuchen!!! :shock: und das schwanger! tz. wechsel mal den arzt. ich gebe dir recht, dass die sich alle nicht gut auskennen! dabei gibt es so viele betroffene!!! :/ ich frage mich selbst auch immer was ich meinem koerper schon so angetan hab...
wie schoen, dass dir das forum hilft. geht mir genauso!!
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: Eine Mama stellt sich vor

#13
Hi Mama,

ich finde es super, das Du hier einfach so aufschreibst wie es Dir geht und was Du fühlst! Ich bin in einer ähnlichen Situation, habe auch zwei Kinder und mein Ess(gestörtes)verhalten ist so ziemlich das gleiche wie Deins. Nur ich gehöre zu den Kalorienzählern wenn ich Tage habe an denen ich eben mal "trocken" bin! ich stehe da aber dazu und kann auch im moment (noch) nicht anders. Ich arbeite an mir und hoffe...
Naja, leider bin ich Alleinerziehend und es ist schon meißt ein hartes Brot. Mein Sohn ist 7 und meine Tochter 5, wir kämpfen uns so durch und ich würde sagen, eigentlich ist so gesehen unser Familienleben ziemlich stabil. Ich bin fest davon überzeugt irgendwann aus diesem Teufelskreis rauszukommen - auszubrechen!! Ich habe mich nun zu einer Therapie entschlossen, bin endlich soweit (auch mal) Hilfe anzunehmen :wink:
Alles liebe für Dich und viel Kraft!

Viele Grüße
Amira
"Erst wenn du alles verloren hast, hast du die Freiheit alles zu tun was du willst."

Re: Eine Mama stellt sich vor

#14
hallo Mary jane,
Ich freue mich über deine Antwort :) . Kinder helfen schon sehr, das ist sicher :) , doch es ist auch eine sehr grosse Herausforderung Mutter zu sein, v.a. beim ersten Kind!
Wegen der Rohkost, da gibt es viel zu erzählen, doch weiss ich nicht, ob das hier gewünscht ist. Es hat eben auch sehr viele Tücken diese Rohkost. Mir macht sie sehr spass und vor allem jetzt braucht sie mein Körper um so mehr. Vor allem die Wildkräuter sind was geniales; findet man überall und umsonst. und ja, rohes Kulturgemüse ist nicht ganz einfach zu verdauen, v.a. in grossen Mengen.
gibt es wirklich Aerzte die sich auskennen? Viele schieben doch das meiste auf die Psyche, wenn sie mitbekommen, dass man Bulimie hat oder mal hatte. Erschreckenderweise scheinen die meisten echt nicht zu wissen, was eine solche Erkrankung wirklich anrichten kann :o !
Ich werde nun mal meine Kinder bettbereit machen :)

Liebe Grüsse von Mama

Re: Eine Mama stellt sich vor

#15
hey, ja das mit der herausforderung kann ich mir vorstellen!!!! ich hoffe, sie geben dir die kraft besser mit der krankheit klarzukommen!!!
also ich hatte auch immer versucht mir aus verschiedenen ernaehrungsarten das beste rauszupicken. ich probiere immer total gerne lebensmittel aus, die ich nicht kenne (solange sie gesund und kalorienarm sind! :roll: ), gewuerze und so. das mit den wildkraeutern klingt gut, aber ist wahrscheinlich wirklich nicht erwuenscht hier zu diskutieren! soll das nicht auch so ne neue essgestoertheit sein, in der man NUR ausschliesslich gesunde/ kalorienarme/ bio sachen isst?!? :?: hatte das vor laengerer zeit mal im tv gesehen.
das mit den aezten ist mir auch raetselhaft. zahnaerzte kennen sich bestimmt schon gut aus (der schaden ist einfach zu offensichtlich) aber die hausaezte? ist doch wohl klar, dass es dem koerper totaal schadet oder nicht?!?!?
mein arzt (heute) wollte mich gar nicht untersuchen als ich 'gebeichtet' habe. wollte mich aber gleich gern an einen psychologen ueberweisen. ja schon klar, der schaden ist psychologischer natur, aber koerperliche schaeden gibt es doch AUCH! hab ihm doch gesagt, dass ich mich koerperlich schlecht fuehle!
auch hab ich mich in der praxis umgeschaut. dort gab es tausend poster zu allen moeglichen krankheiten und organisationen, aber keins zum thema essstoerung. da gibts dann nur die medien, die das ganze richtig peinlich darstellen. :roll:
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