I've been facing this alone for much too long ...
Verfasst: Sa Feb 28, 2009 11:09
Hallo ihr Lieben!
Ich habe es endlich geschafft, mich hier zu registrieren.
Der Titel meines Threads sagt schon einiges aus, denke ich …
Ich bin jetzt fast 17 Jahre alt und habe seit 8 Jahren ein gestörtes Essverhalten, seit 4 Jahren eine Essstörung. Und ich bin bisher allein damit geblieben.
Meiner älteren Schwester, einigen FreundInnen und sogar meinem Vater habe ich davon erzählt, aber immer so getan, als wäre das alles längst durchgestanden und vorbei.
Ich erzähle immer, wie sehr ich zu mir zurückgefunden habe, wie gut jetzt alles wieder funktioniere. Und sie sind stolz auf mich.
Nach außen hin bin ich einfach eine sehr selbstbewusste, sichere, starke junge Frau. Irgendwie stimmt das auch, weil ich schon sehr viel erlebt habe und mich nicht unterkriegen hab lassen, aber tief in meinem Inneren – so kommt es mir oft vor – bin ich nur ein kleines Mädchen, das eine Hand hingestreckt bekommen will.
Mir selber habe ich schon vor einiger Zeit eingestanden, dass ich Bulimie habe, aber jemandem anderen davon erzählen? Nein! Zu groß die Angst, „verlassen“ zu werden. Sie könnten mich ja nicht mehr „wollen“, wenn sie sehen, wie es in mir, wie es hinter meiner Maske aussieht. Und irgendwo in mir ist dieses Bedürfnis, „normal“ zu sein. Ich will nicht als „krank“ oder „gestört“ abgestempelt werden. Ich will … Was will ich denn eigentlich?
Ich habe schon einige Versuche gestartet, die ES zu „besiegen“, sie abzuschütteln, jedoch immer allein und immer bin ich letztendlich gescheitert. Eine Therapie? Ja, ich würde wirklich gerne eine machen. Ich will mich selber annehmen und lieben lernen, ich will endlich verstehen, warum ich diese ES wirklich habe. Dann mach doch eine! Da fängt’s dann an: Ich wohne bei meinen Eltern und will nicht, dass die etwas mitbekommen, zumindest am Anfang nicht. Oder überhaupt nicht? Ich weiß, das kann nicht gut funktionieren und wirkt vielleicht komisch, aber ich will das alles hinter mir lassen und dann erst etwas sagen. Dann bin ich wieder das starke Mädchen, das selbständig und unabhängig ist und sich um sich selbst sorgen kann. Warum habe ich solche Angst davor, Schwäche einzugestehen? Warum erlaube ich es mir nicht, schwach zu sein, Hilfe zu benötigen? Ich habe viel darüber nachgedacht, wo diese ES ihren Ursprung haben könnte, weil sie natürlich nicht von ungefähr kommt. Naheliegend wären familiäre Ursachen, nicht wahr? Und das ist der nächste Punkt, den ich nicht verstehe: Ich habe so tolle Eltern! Natürlich gibt es Streitigkeiten und mit meiner Mutter war es einige Jahre nicht so einfach für mich. Es gab auch eine sehr, sehr schwierige Situation für unsere ganze Familie, die damals fast zerbrochen wäre. Damals hat auch alles angefangen, da bin ich mir mittlerweile sicher. Aber niemand in meiner Familie hat mir je das Gefühl gegeben, nicht gut genug zu sein, nicht zu genügen, nicht schwach sein zu dürfen. Kommt das nur von mir selbst? Warum? Woher? … Ein zweiter Punkt bezüglich Therapie ist der finanzielle Faktor: Ich selbst kann mir keine leisten, also müsste ich mit meinen Eltern sprechen. Therapieplätze auf Krankenkasse? Habe ich bis jetzt nicht gefunden.
Meine Freundschaften, die nicht oberflächlich sind, gestalten sich teilweise sehr schwierig, weil ich so gerne jemandem alles, oder zumindest einiges mehr erzählen können möchte! Aber es ist einfach viel Unausgesprochenes da, viele Unklarheiten. Einer Freundin konnte ich einmal wirklich viel erzählen, doch ist diese Freundschaft zerbrochen. Nicht daran, sondern aus ganz anderen Gründen, aber trotzdem ist die Hemmschwelle irgendwie größer geworden. Es fällt mir immer schwerer, zu vertrauen … Dabei will ich das doch gar nicht!
Und natürlich hat meine ES auch auf meine Beziehungen Auswirkungen: Ich boykottiere sie. Okay, das Thema Beziehungen ist bei mir überhaupt sehr kompliziert
… Sobald ich in einer Beziehung bin, habe ich wieder das Gefühl, nicht zu genügen, und höre dann fast völlig auf zu essen. Ich versuche, schnell viel abzunehmen. Und dann beende ich diese Beziehungen sehr bald wieder, weil sie mir so natürlich nicht guttun. In Wahrheit warte ich auf meinen „besten Freund“. Ich warte, bis er endlich soweit ist, und sich wieder traut, zu lieben und etwaigen Schmerz zu riskieren. Oh man, das alles liest sich, als wäre ich ein kompletter emotionaler Krüppel! oO …
Was zu all dem noch dazukommt, sind viele andere schmerzliche Erfahrungen verschiedenster Art, die ich schon gemacht habe …
Was erwarte ich mir von diesem Forum? Ach, einfach Gedanken mit Leuten, denen es ähnlich geht, austauschen zu können und vielleicht Tipps oder Vorschläge zu bekommen …
Klingt das alles sehr wirr? … Tut mir leid, so sieht es in mir aus
…
LG bleeding_soul
Ich habe es endlich geschafft, mich hier zu registrieren.
Der Titel meines Threads sagt schon einiges aus, denke ich …
Ich bin jetzt fast 17 Jahre alt und habe seit 8 Jahren ein gestörtes Essverhalten, seit 4 Jahren eine Essstörung. Und ich bin bisher allein damit geblieben.
Meiner älteren Schwester, einigen FreundInnen und sogar meinem Vater habe ich davon erzählt, aber immer so getan, als wäre das alles längst durchgestanden und vorbei.
Ich erzähle immer, wie sehr ich zu mir zurückgefunden habe, wie gut jetzt alles wieder funktioniere. Und sie sind stolz auf mich.
Nach außen hin bin ich einfach eine sehr selbstbewusste, sichere, starke junge Frau. Irgendwie stimmt das auch, weil ich schon sehr viel erlebt habe und mich nicht unterkriegen hab lassen, aber tief in meinem Inneren – so kommt es mir oft vor – bin ich nur ein kleines Mädchen, das eine Hand hingestreckt bekommen will.
Mir selber habe ich schon vor einiger Zeit eingestanden, dass ich Bulimie habe, aber jemandem anderen davon erzählen? Nein! Zu groß die Angst, „verlassen“ zu werden. Sie könnten mich ja nicht mehr „wollen“, wenn sie sehen, wie es in mir, wie es hinter meiner Maske aussieht. Und irgendwo in mir ist dieses Bedürfnis, „normal“ zu sein. Ich will nicht als „krank“ oder „gestört“ abgestempelt werden. Ich will … Was will ich denn eigentlich?
Ich habe schon einige Versuche gestartet, die ES zu „besiegen“, sie abzuschütteln, jedoch immer allein und immer bin ich letztendlich gescheitert. Eine Therapie? Ja, ich würde wirklich gerne eine machen. Ich will mich selber annehmen und lieben lernen, ich will endlich verstehen, warum ich diese ES wirklich habe. Dann mach doch eine! Da fängt’s dann an: Ich wohne bei meinen Eltern und will nicht, dass die etwas mitbekommen, zumindest am Anfang nicht. Oder überhaupt nicht? Ich weiß, das kann nicht gut funktionieren und wirkt vielleicht komisch, aber ich will das alles hinter mir lassen und dann erst etwas sagen. Dann bin ich wieder das starke Mädchen, das selbständig und unabhängig ist und sich um sich selbst sorgen kann. Warum habe ich solche Angst davor, Schwäche einzugestehen? Warum erlaube ich es mir nicht, schwach zu sein, Hilfe zu benötigen? Ich habe viel darüber nachgedacht, wo diese ES ihren Ursprung haben könnte, weil sie natürlich nicht von ungefähr kommt. Naheliegend wären familiäre Ursachen, nicht wahr? Und das ist der nächste Punkt, den ich nicht verstehe: Ich habe so tolle Eltern! Natürlich gibt es Streitigkeiten und mit meiner Mutter war es einige Jahre nicht so einfach für mich. Es gab auch eine sehr, sehr schwierige Situation für unsere ganze Familie, die damals fast zerbrochen wäre. Damals hat auch alles angefangen, da bin ich mir mittlerweile sicher. Aber niemand in meiner Familie hat mir je das Gefühl gegeben, nicht gut genug zu sein, nicht zu genügen, nicht schwach sein zu dürfen. Kommt das nur von mir selbst? Warum? Woher? … Ein zweiter Punkt bezüglich Therapie ist der finanzielle Faktor: Ich selbst kann mir keine leisten, also müsste ich mit meinen Eltern sprechen. Therapieplätze auf Krankenkasse? Habe ich bis jetzt nicht gefunden.
Meine Freundschaften, die nicht oberflächlich sind, gestalten sich teilweise sehr schwierig, weil ich so gerne jemandem alles, oder zumindest einiges mehr erzählen können möchte! Aber es ist einfach viel Unausgesprochenes da, viele Unklarheiten. Einer Freundin konnte ich einmal wirklich viel erzählen, doch ist diese Freundschaft zerbrochen. Nicht daran, sondern aus ganz anderen Gründen, aber trotzdem ist die Hemmschwelle irgendwie größer geworden. Es fällt mir immer schwerer, zu vertrauen … Dabei will ich das doch gar nicht!
Und natürlich hat meine ES auch auf meine Beziehungen Auswirkungen: Ich boykottiere sie. Okay, das Thema Beziehungen ist bei mir überhaupt sehr kompliziert

Was zu all dem noch dazukommt, sind viele andere schmerzliche Erfahrungen verschiedenster Art, die ich schon gemacht habe …
Was erwarte ich mir von diesem Forum? Ach, einfach Gedanken mit Leuten, denen es ähnlich geht, austauschen zu können und vielleicht Tipps oder Vorschläge zu bekommen …
Klingt das alles sehr wirr? … Tut mir leid, so sieht es in mir aus

LG bleeding_soul