hallo!

ich habe seit 15 jahren ES und bulimie... seit einigen monaten nehme ich antidepressiva und bin mit deren hilfe
(oder meinem glauben an ihre letzte rettungsmöglichkeit) "clean" und versuche, es diesmal für immer durchzuhalten.
solange habe ich das noch nie geschafft, sonst maximal 1-2 wochen, wenn überhaupt...
ich spüre, wie 1000 andere dinge jetzt fühlbarer werden und sich in mir ausbreiten.. das ist sehr belastend und schwierig,
deshalb suche ich hier etwas auseinandersetzung und gespräch mit euch.

vor 2 jahren ca hatte ich eine therapie angefangen, es wurde besser, schlimmer, besser etc, ich habe das gefühl, ich komme inhaltlich immer weiter... aber nach vielen umzügen in den letzten jahren konnte ich nirgendwo stabiles aufbauen. erst jetzt bin ich sesshaft, nehme die medikamente und versuche, ganz von der ES wegzukommen, mich mit allem in der therapie wirklich auseinanderzusetzen, all den horror auszuhalten,
der sich grade ausbreitet....
gleichzeitig fühlt es sich so unglaublich toll an, zb mal nicht den eigenen körper dauernd minutiös abzuwerten, mal mehr - mal weniger zu essen, es zu geniessen, ohne zu verzweifeln sofort, und ohne sich diese gewalt und den hass anzutun.... (ich muss dazu sagen dass ich mit meinem mann zusammenlebe und er alles mitmacht und unterstützt. ohne ihn wäre ich zu absolut gar nichts in der lage!!)

und ich fühle lauter tiefsitzende ängste, posttraumatisches, albträume... und doch habe ich das gefühl, ich muss die alle einmal durcharbeiten etc.. dann erst gehts voran.

trotzdem fühle ich mich sehr hilflos und allein mit all dem, ich habe noch nie wirklcih mit anderen gesprochen, die eine ES haben.
Ich freue mich auf eure antworten und erfahrungen, und hoffe ich kann ein paar von euch anstecken mit dem nie-mehr-cotzen, weil es lohnt sich total, egal, wo man dann danach durchmuss!!!

liebe grüsse in die runde,
greta.

Herzlich Willkommen liebe Greta!

greta hat geschrieben:ohne ihn wäre ich zu absolut gar nichts in der lage!!

Ganz genau so ist das bei mir auch

Ich glaube du bist hier am richtigen Ort, d.h. du findest hier sicherlich nützlichen Austausch mit ebenfalls Betroffenen...
Wenn du magst würde ich dich gerne noch einiges fragen (?) -wenn ja:
-Wie alt bist du denn?
-momentan, machst du die Therapie (welche du ja vor 2 Jahren angefangen) hast immernoch?
-seit 15 Jahren...war das schon immer Bulimie oder zuvor Magersucht?

ja, weitere Fragen tauchen dann vielleicht/sicher später auf, wenn ich wieder mehr von dir weiss

Liebe Grüsse von *Larissa*

Herzlich willkommen =)

ich bin auch neu.

& mag nur schnell 2 dinge sagen.

einmal : danke für diesen satz hier


weil es lohnt sich total, egal, wo man dann danach durchmuss!!!


und dann hoffe ich ,dass du hier soviel unterstützung findest wie du brauchst.

liebe grüße
S;:

danke ihr beiden, voll nett!!!

also ich bin 28 und hab tatsächlich seit ich 13 bin bulimie, ....
zu einer in meinen augen viel tolleren magersucht (so idiotisch, oder?) hab ich es leider nie gebracht (klingt ja noch schlimmer!).
ich bin normalgewichtig, schwanke mal hoch mal runter, und bin in den letzten jahren so eingependelt. früher war ich recht dünn, dann eine weile etwas dick etc.. ich habe eine therapie hier fortgesetzt, die ich schon letztes jahr begonnen hatte, dann wieder unterbrechen musste für ein paar monate auslandsaufenthalt .. und nun scheint sich hier alles zu ordnen und beständig zu werden... sehr wichtig...ich hoffe....

und ihr? wie sieht das alles bei euch aus?? wofür lohnt es sich bei euch gesund zu werden?
herzlich, greta.


ps: und wie seht ihr die vermischung anderer persönlichkeitsstörungen mit der ES?
ich lese da immer herum und versuche mir alles zu erklären, aber alles ist so schwammig,
mir hat auch noch nie ein therapuet was konkretes gesagt, immer nur alle begriffe, die auf borderline, depression.. hinweisen, cih spüre echt, dass die ES nur die anderen sachen unterdrückt, vertuscht, sich in den vordergrund drängelt, ventil ist, ....
würde so gerne erwachen und verantwortungsvoll mich allen anderen problemen stellen.
aber das scheint am anderen ende des regenbogens zu sein. oh wie schön, dann los...!
danke für eure antworten, total motivierend!!!! alles liebe euch,
greta

Hallo liebe Greta

Naja, was soll ich dir bloss jetzt sagen(schreiben), besser gesagt, wo soll ich anfangen...

Es ist eine sehr lange Zeit wo dich nun die ES schon begleitet.
Möchtest du noch etwas über deinen bisherigen (leidens)Weg erzälen?
Warst du schonmal stationär?

greta hat geschrieben:zu einer in meinen augen viel tolleren magersucht (so idiotisch, oder?) hab ich es leider nie gebracht (klingt ja noch schlimmer!).

Nein, Greta, das klinigt nicht schlimmer, das sehen nur leider viele so, aber ich als Magersüchte kann dir sagen dass das überhaupt nicht so ist. Keine der beiden ES sind besser oder schlechter!!! Weil beide genau so schlimm sind,...nur sind nicht beide gleich, das ist das was sie unterscheidet.

Das freut mich aber wenn es scheint sich zu ordnen und beständig zu werden...!
Wie äussert und zeigt sich das denn?

Liebe Grüsse und *fühl dich wohl* Larissa

sorry, das sollte nicht doof oder bewertend klingen, ich weiss....schlechter oder besser meinte ich auch nicht, es ist nur so absurd:
ich schäme mcih so sehr für diese lüsterne, dreckige seite der bulimie, dass ich dann denke, wenn es eine magersucht wäre, wäre es wertvoller, edler... (was totaler schwachsinn ist, ich weiss. meine beste freundin litt früher unter magersucht, wir waren also ein tolles team...und ich weiss wie sehr sie heute noch mit all ihren problemen kämpft...)
aber diese scham kommt scheinbar in jedem nebensatz dann noch raus...

Greta, ich habe es auch nicht als "doof" empfunden... Ist schon gut, ich weiss genau was du meintest.

greta hat geschrieben:aber diese scham kommt scheinbar in jedem nebensatz dann noch raus...

Ja, das kann ich verstehen. Aber das ist unnötig, sag mal, wieso solltest du Scham haben dafür dass du Bulimie hast?

hallo larissa... ja gute frage, das ist so dermassen verwoben----
ich glaube, es ist auch teil der bulimie, oder? scham, schuld, etc, heimlich...
ich merke dass es sehr viel befreit, wenn man beginnt, darüber zu reden, sich helfen zu lassen, weil es eben genau diese scham auch überwinden lässt,
.. sie wird weniger, ich sehe langsam, dass es absolut nichts entwertendes ist essgestört zu sein....weil das hat mich immer noch zusätzlich zum fehlenden selbstwertgefühl beschämt....

wie ist das bei dir, redest du ausserhalb dieses forums mit menschen darüber? therapien etc?
wie geht es dir?
liebe grüsse,............... greta.................

Hallo liebe Greta
Ich schwieg lange, (zu?) lange...stritt alles ab und so habe viel Zeit verloren, und viel sehr schlimmes erleben müssen.
Nein, eigentlich rede ich ausserhalb des Forums mit niemandem (ausser meinem Freund) über mich, ich gehe in Therapie, ja, seit jetzt dann 3 Jahren (eigentlich viel zu wenig lange, wenn man weiss wie lange ich schon eine Essstörung habe). Aber sonst, mit meinen Eltern etc. will ich nicht darüber reden, weil sie mich nicht verstehen... Dieses Gefühl kennst du vielleicht auch!?

Ja, Greta, ich weiss sogar dass Scham, Schuld und das Selbstwertgefühl (welches bei mir auch tiief im Keller ruht) Punkte sind die meistens auf Essstörungen zutreffen. Das ist schon fast "normal"...naja.

Kannst du mit jemandem ausserhalb hier über dich reden?

Grüsse von *Larissa*

ok, verstehe ein bisschen besser....
ich kann dir nur sagen ich finde es toll, dass du mit 18 schon so weit bist und therapie machst. (du bist doch 18 oder?)
auch nach zu langem schweigen hast du es ja doch geschafft, dir hilfe zu holen!
wenn ich mit 18 so klug gewesen wäre!
seit wann hast du denn die ES?
eine lange therapie ist finde ich das beste was man sich im leben geben kann. ich bin da erst mit 26 drauf gekommen, gib dir das.
na.
das mit den eltern verstehe ich sehr gut, die sind ja meist genau die letzten, mit denen man darüber reden möchte... aber wahrscheinlich oft auch die, denen man mal alles ins gesicht schreien sollte...
wohnst du zuhause?
ich bin seit 10 jahren weg von zuhause und mein vater hängt mir heut noch in der haut, das ist ja auch recht normal eigentlich unter uns hier!!

ich hoffe du bist also in guten händen bei freund und therapie?
und bist auf einem guten weg ? oder mittendrin?

ich war noch nie in einer klinik etc.. ich hb eine sehr chaotische lebensweise gehabt bisher, die mir immer ermöglciht hat aus allen möglichen kritischen situationen einfach abzuhauen, alles geheim zu halten, immer vor mir selbst wegzulaufen...

also, all the best for you!!!
greta.................

Hallo Greta...

Naja, so einfach war das nicht, ich sehe heute oft noch nicht ein dass ich etwas ändern muss...war dieses Jahr das 5.x in einer stat. Klinik, doch es ändert sich nichts, obschon sich es insofern änderte dass ich jetzt mehr auf meinen Freund, welcher damals "nur" ein (superguter!) Kollege war, höre und auch von meinem Therapeuten nicht mehr denke "der spinnt".
Naja, ich habe z.Z. ziemlich viele Probleme, ein schlimmes Schicksal was mich das Leben anders anschauen lässt...
Macht mir aber die Situation umso schwerer.
Ich wohne nicht zu hause im Moment, nein. Ich wohne bei den Eltern meines Freundes.
Ich denke ich bin noch gaaaanz am Anfan (wenn überhaupt,...denn wenn man sieht wie es dieses Jahr wieder war muss man sagen ich bin kein Stück weiter, kein Stück) Das einzige ist, dass ich einige Dinge anders sehe und versuche auch anderen Leuten zu glauben was sie mir sagen (ausser meine Eltern).

Good Luck
*Larissa*

liebe larissa,
oh mei, das klingt echt schlimm...
also bist du mittendrin...
deine beiträge klingen immer so stark und offen für andere...
ich wünsche dir sehr viel kraft für dich selbst!!
dass du deinen therapeuten ernster nimmst und deinem freund traust,
ist doch ein super fortschritt!!!
ich glaube, dass wir alle die schritte, die wir machen als zu winzig erleben, dass die aber innerhalb der krankheit doch sehr sehr gross sind!!
also weiter so!
drücke dir die daumen...
greta.

Ja, innerhalb der Krankheit mögen die sehr gross sein, doch leider sind wir da wieder am selben Ort angelangt, und zwar an dem dass es wieder so ist dass wenn Eltern, Angehörige einem nicht verstehen, sie auch diese Schritte nicht in den Augen der Krankheit sonder in denen der normalen Leute sehen -manchmal sehen sie sie gar nicht, oder finden sie normal...

Das hast du vielleicht auch schon erlebt...

ja das kenne ich, aber eher aus meinem eigenen schädel.. wie du auch sagst, es ist gefühlt eigentlich nix besser geworden, aber wenn man dann versucht, klug daherzudenken, dann sollen das plötzlich grosse schritte sein.. als ob für einen selbst eine andere zeitrechnung gelten würde... wobei man das ja eh schon längst eingerichtet hat.. die eigene zeitrechnung, wenn man normale gewichtsveränderungen als drastisch erlebt bzw drastische gewichtsveränderungen als nichtig.. das hat eigentlich auch viel mit zeitwahrnehmung zu tun, die total abweicht von den da draussen herrschenden...
daher kein wunder, wenn die die schritte nciht verstehen...
warum musst du denen (eltern etc) was zeigen, beweisen, darstellen? machen die druck? oder kommt das von dir?

öööh...das ist eigentlich dein Thread, Greta, da will ich nicht viel von mir sagen, sondern dir den Raum und Platz frei lassen!

ps: ja, meine Eltern machen insofern Druck dass sie einfach immer finden alles solten Null , plötzlich so sein wie es sein sollte.
Doch dass das nicht geht verstehen sie nicht (wei sie eben auch die Krankheit nicht verstehen), sie wollen dass ich so schnell als möglich so bin wie alle anderen (als ob es einen Massstab gäbe, so und so muss man sein)....

Alles Liebe
*Larissa*