bulimie.at - das Forum

Hallo an alle,

bin neu hier und möchte mich gerne vorstellen und ein bißchen etwas von mir erzählen!
Seit Jahren leide ich an Bulimie und erst vor ein paar Monaten bin ich mir erst richtig im Klaren darüber geworden, dass ich es eigentlich nicht gesund ist, was ich da mache und beschloss (vorerst mal) wieder gesund zu werden.
Ich wog sehr, sehr wenig und habe mittlerweile schon wieder fast den Normalbereich erreicht.
DOCH: Als so einfach hat sich da zunehmen - und das ohne Hilfe - nicht erwiesen! Alles beginnt wieder in kleinen Schritten von vorne zu beginnen! Am liebsten würde ich alles rückgängig machen wollen! Andererseits ist es ja wieder nicht gesund! Und so bin ich wieder in diesen Teufelskreis gekommen! Einen Tag schaffe ich es zu essen und es bei mir zu behalten und an anderen Tagen wieder nicht! Und so dreht sich das zurzeit im Kreis! Meinen Körper mit diesem Gewicht zu akzeptieren ist schwer! Ich kann mich gar nicht ansehen! Ich dachte ich habe es geschafft, doch diese Essattacken kommen und kommen immer wieder! Und ganz schlimm, natürlich: das süße Zeug!
Mittlerweile glaube ich, ich schaffe es doch nicht allein und es wäre vielleicht besser von aussen Hilfe aufzusuchen und auch anzunehmen!
Vielleicht finde ich ja hier jemanden, der den Weg aus diesem Teufelskreis geschafft hat und mir Tipps geben kann!

Liebe Grüße einstweilen,

h_o_p_e

liebe hope,
schön, dass du hier hergefunden hast. du bist natürlich an der richtigen stelle!
wie alt bist du denn? weiß in deinem umfeld jemand von der essstörung? hast du schon mal in erwägung gezogen, eine therapie zu machen? stationär oder ambulant. oder dich vielleicht schon umgeschaut, wo es bei dir in der nähe anlaufstellen gibt?
natürlich kannst du in diesem forum fragen stellen und dinge loswerden, die du im realen leben vielleicht nicht aussprechen kannst. aber für den weg aus der essstörung hinaus bedarf es doch meist professioneller hilfe.
aber jetzt bist du erstmals hier, schau dir die verschiedenen beiträge durch!
alles liebe,
blümchen

Hallo Blümchen,

danke für die nette Begrüßung! Ich bin 25 Jahre!
Ja, ich habe mich schon umgeschaut und mich auch informiert! Aber irgendwie habe ich Angst vor einem stationären Aufentalt! Ist doch eine lange Zeit, wo man nicht da ist!
Hast du es denn schon geschafft bzw. warst du schon in Therapie?

Liebe Grüße!
h_o_p_e

Aber irgendwie habe ich Angst vor einem stationären Aufentalt!

Vielleicht hilft dir zunächst auch mal eine ambulante Therapie?
Zahlreiche Essgestörte sind derart krank, dass sich jeder Betroffene fragt, warum die nicht längst unter dauerhafter ärztlicher Beobachtung stehen. Selbst Hausärzte wollen in vielen Fällen oft nicht den Ernst der Lage erkennen. Das Resultat: Eine Einweißung in ein Krankenhaus bleibt zunächst aus, man erhält aber die Möglichkeit regelmäßig zu einer Therapeutin zu gehen.
Wie denkst du darüber? Hast du davor Angst? Hast du jemandem, dem du dich anvertrauen kannst?

Hallo,

ich muss noch sagen (habe ich vergessen), dass ich alle zwei Wochen bei einer Psychologin bin, aber ich halt irgendwie das Gefühl habe, dass es zu wenig ist und mir es eigentlich nicht hilft! Es wird halt nicht besser mit den "lieben" Essattacken! Ich schaffe es zwar, das Essen bei mir zu behalten, aber heute z.B.: heule ich schon ganzen Tag, weil ich ein total schlechtes Gewissen habe!!!
Ja, ich habe meine Mutter, der ich mich anvertrauen kann und auch meiner Freundin!!!

h_o_p_e

h_o_p_e hat geschrieben:Ja, ich habe mich schon umgeschaut und mich auch informiert! Aber irgendwie habe ich Angst vor einem stationären Aufentalt! Ist doch eine lange Zeit, wo man nicht da ist!
Hast du es denn schon geschafft bzw. warst du schon in Therapie?

ok, das klingt ja schon mal sehr gut.
klar wäre ein stationärer aufenthalt eine lange zeit, aber auch eine sehr intensive, die dir sehr positives bringen kann.
ob ichs geschafft habe? nicht wirklich ... seit 10 jahren häng ich drinnen in der essstörung - einmal mehr, einmal weniger - einmal esse ich nicht, dann erbreche ich wieder.
ich war mal in ambulanter behandlung, ist aber schon einige jahre her.
deshalb, sorry dass ich so groß rede ... bin ja selbst nicht besser. aber ich will andren hier mut machen .

du kannst dich deiner mutter anvertrauen, sagst du. weiß sie denn bescheid? wenn ja, wie reagiert sie?
und lebst du alleine?

alles liebe, blümchen

alle zwei Wochen bei einer Psychologin bin

Okay, das zeigt immerhin, dass du nicht mehr komplett am Anfang stehst. Du bist eigentlich schon mitten im Kampf, sehe ich das richtig?
Du sagst, du kannst auch Essen bei dir behalten. Und das ist ein wahnsinnig großer Fortschritt! Für dich ist es vermutlich beinahe noch schlimmer, weil du dich permanent unwohl fühlst, aber bis man sich nach einer Mahlzeit (auch wenn sie vielleicht eher das Ausmaß einer FA hatte) nicht mehr vollkommen unwohl fühlt, dauert es sehr sehr lange - und das ist schließlich auch wieder ein neuer Schritt.

Das Wichtigste ist: Geduld!
Versuche dich aufzumuntern und dir gut zu zureden: "Wow, du kannst Essen jetzt immerhin schon bei dir halten. Das ist ein wahnsinniger Fortschritt. Weiter so! Irgendwann wird es zur Gewohnheit und du musst dir überhaupt keine Sorgen mehr darüber machen, dass du nach dem Essen erbrechen könntest. Jeder Tag zählt!!! Sei stolz, auf das, was du bereits erreicht hast! Aber gemach, du hast alle Zeit der Welt. Jetzt hast du eine Etappe genommen und bist deinem Ziel bereits ein ganzes Stück nähergekommen. Ruhe dich aus!
Wenn du dich wieder stark genug fühlst und Kraft gesammelt hast, kannst du beginnen, eine neue Etappe anzuvisieren. Das wäre dann die Vermeidung von FAs."

Die statioäre Therapie könnte dir sicher helfen, neue Verhaltensweisen so lange zu trainieren, bis sie zur Gewohnheit geworden sind und du in deinem alten Umfeld es nicht so schwer hast und du nicht mehr so schnell rückfällig wirst.

Vielleicht schreibst du alle Vor- und Nachteile, die dir einfallen einmal hier auf?
Dann können wir dir bei deiner gerne Entscheidung helfen.

Hallo Ihr Lieben,

ich glaube, ich kann ein bißchen stolz auf mich sein!
Seit meinem letzten Beitrag habe ich es geschafft (trotz FA´s) mein Essen bei mir zu behalten. Sicher war es für mich nicht angenehm... ABER: das Essen blieb, wo es hingehört!
Ich versuche jetzt wieder normal zu essen! Ich hoffe nur, mich bald akzeptieren zu können, wie ich bin!
Dass ich noch lange nicht gesund bin, weiß ich! Aber ich bin wieder einen Schritt nach vorne gegangen!
Versuche mich so gut es geht von dem ständigen Gedanken "ESSEN" abzulenken, wieder etwas zu unternehmen und geregelt meine Mahlzeiten zu mir zu nehmen! Ich hatte gestern nicht einmal mehr das Verlangen nach Süßem! Ich hoffe, es bleibt so! Denn das ist bei mir total extrem!
Hoffentlich kann ich meinen Weg weiter so gehen - ohne FA´s und schlechte Gedanken, wenn ich etwas gegessen habe!

Ich werde auf alle Fälle berichten, ob mein Weg weiterhin so positiv verläuft...

Man soll die Hoffnung NIE aufgeben!!!!

Liebe Grüße an Euch alle!

h_o_p_e

Liebe Hope,

ich bin auch neu hier. Ich kann Dich gut verstehen - mich begleitet mein Essensthema auch schon sehr sehr lange in den unterschiedlichsten Formen. Ich bemühe mich in letzter Zeit mir meine Eßanfälle zu verzeihen und wenn sie schon kommen dann das ganze Zeug zumindest bewußt und mit Genuß in mich hineinzustopfen und auch nicht mehr vor dem Rest der Familie zu verstecken, sondern auch nächsten Tag darüber zu reden. Mir hilft regelmäßige Essenszeiten einzuhalten, nur am Eßtisch zu essen, mich bewußt mit meinem Thema auseinanderzusetzen d.h. lesen oder schreiben. Ich habe gerade von Susanne Länger das Buch "die falschen Schuhe gelesen" und von Dr. Prim. Dr. Stelzig "Keine Angst vor dem Glück".

Heute habe ich auch einen schlechten Tag, weil es gestern wieder einmal so weit war. Ich habe mir heute trotzdem etwas Nettes angezogen, obwohl ich mich am liebsten den ganzen Tag verkrochen hätte. Wie gehst Du damit um?

Alles Liebe!



Keynes